Kolping 2/08 - Kolping Schweiz
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verbindenden internationalen Treffen. An der<br />
Schlusskundgebung vom Sonntag im Müngersdorferstadion<br />
waren gar 50 000 Mitglieder<br />
dabei.<br />
Fünf schweizerische Gesellentage<br />
Die grosse Mehrheit der <strong>Schweiz</strong>er Mitglieder<br />
pflegte aber vor allem die Gemeinschaft im<br />
eigenen Land. Herausragend sind die fünf<br />
grossen schweizerischen Gesellentage. Der<br />
erste war 1920 in Anwesenheit von Generalpräses<br />
Franz Schweitzer in Einsiedeln mit der<br />
50-Jahr-Feier des Ortsvereins verbunden. Als<br />
sich am 28./29. Juni 1930 in Wil 1200 Mitglieder<br />
zum zweiten schweizerischen Gesellentag<br />
versammelten und die erste Zentralfahne geweiht<br />
wurde, war der Verband auf über 3000<br />
Mitglieder in 71 Vereinen angewachsen. Der<br />
dritte Gesellentag am 24. Mai 1936 in Luzern<br />
mit 3000 Aktiv- und 1500 Altmitgliedern und<br />
einer Festrede von Bundesrat Dr. Philipp Etter<br />
(kleines Bild) wurde als «kraftvolle Demonstration<br />
nach aussen und – noch wichtiger – als<br />
tiefes Erlebnis für jeden Einzelnen» beschrieben.<br />
Am vierten Gesellentag vom 30. Juni 1946<br />
in Zug hielt wiederum Bundesrat Etter, der<br />
1941 zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt<br />
worden war, die Festrede. Am Schluss<br />
des Festgottesdienstes wurden 600 neue Mitglieder<br />
aufgenommen. Zum grössten <strong>Kolping</strong>-<br />
Anlass in der <strong>Schweiz</strong> wurde der fünfte Gesellentag<br />
am 9. September 1956 in Baden mit gegen<br />
6000 Teilnehmern und der Aufnahme von<br />
800 Kandidaten. Niemand ahnte damals, dass<br />
dies der letzte Gesellentag bleiben würde.<br />
Die grossen Gesellen-Wallfahrten<br />
Ein unvergessliches Erlebnis war mitten im<br />
Zweiten Weltkrieg die grosse <strong>Schweiz</strong>er Gesellenwallfahrt<br />
zum seligen Landesvater Bruder<br />
Klaus. 2500 Teilnehmer reisten am Sonntag,<br />
11. Mai 1941 bei strömendem Regen mit der<br />
Bahn nach Sachseln, feierten am Grab von Bruder<br />
Klaus den Gottesdienst und stiegen zu<br />
Fuss hinauf ins Flüeli zu einer grossen Kundgebung.<br />
Im Heiligen Jahr 1950 waren über 400 <strong>Schweiz</strong>er<br />
unter den 7000 Teilnehmern der internationalen<br />
Rom-Wallfahrt dabei und waren auch<br />
von der Fahrt durch das kriegsversehrte Nachbarland<br />
stark beeindruckt. Internationaler<br />
Gastgeber war der <strong>Schweiz</strong>er Verband für die<br />
erste Generalversammlung des Internationalen<br />
<strong>Kolping</strong>werkes ausserhalb Deutschlands<br />
vom 22. bis 25. Mai 1963 in Schwyz sowie vom<br />
19. bis 22. Mai 1977 in Luzern für die 25. IKW-<br />
Generalversammlung und einen Jugendkongress<br />
mit 750 Teilnehmern.<br />
Anlässe dieser Grössenordnung gibt es im<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk heute nicht mehr.<br />
Ganz undenkbar ist, dass eine Zentralkonferenz<br />
wie 1920 «zur Eindämmung der Festseuche»<br />
einschränkende Richtlinien erlassen<br />
muss, welche Vereine zu Jubiläen und Fahnenweihen<br />
eingeladen werden dürfen. Wer aber<br />
an den Verbandsanlässen teilnimmt, erfährt<br />
auch heute immer wieder als Bereicherung,<br />
wie neue Kontakte geknüpft und bestehende<br />
vertieft werden können.<br />
Lebendige Geschichte (2)<br />
Im zweiten Artikel unserer Serie zur Verbandsgeschichte<br />
blickt Remo Rainoni auf<br />
einige Grossanlässe zurück, welche unseren<br />
Verband geprägt haben.<br />
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