Innenseiten E1 - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

Ganztagsbetreuung und Schulsozialarbeit an der Gartenschule Schwenningen
„GEMEINSAM LEBEN“ ZUM WOHLE DER KINDER
VS-Schwenningen. „Frau Wipfler, muss
ich da einen Kreis machen?“ fragt Grace
die Praktikantin in der „Wochenplanübungsstunde“.
Für Frau Wipfler ist es
selbstverständlich, sich Grace zuzuwenden,
ihr zuzuhören und zu helfen.
Sie gehört zum Betreuer-Team des Kinder-
und Familienzentrums (KiFaz), das
an der Gartenschule Schwenningen im
Rahmen der Ganztagsbetreuung dieser
Grundschule im Einsatz ist. Insgesamt
werden rund 380 Schülerinnen und
Schü ler in den Klassenstufen 1 bis 4 von
32 Lehrerinnen und Lehrern sowie 22
Betreuerinnen und Betreuern unterrichtet
und begleitet. Das Betreuerteam besteht
aus Teilzeitkräften, 450 Euro-Kräften,
Praktikanten und Ehrenamtlichen.
Trotz zurückgehender Schülerzahlen
nimmt der Bedarf an Ganztagesschulen
immer mehr zu. So wurde in diesem
Schuljahr eine weitere erste Klasse an
der Gartenschule eröffnet, die damit von
Beginn an vierzügig ist.
Ruhe-, Spiel- und Tobephasen
„Wichtig für eine gut funktionierende
Ganztagsschule ist ein ausgeklügeltes
Konzept, welches regelmäßig evaluiert
und weiterentwickelt wird. Dabei stehen
natürlich immer die Bedürfnisse
der Kinder im Mittelpunkt“, sagt Silke
Ohnmacht, die für die Ganztagsbetreuung
und die Schulsozialarbeit an der
Gartenschule verantwortlich ist. Ein klar
strukturierter Tagesablauf ist für jedes
Kind wichtig, um in frühen Jahren schon
zu lernen, sich zu organisieren und zu
strukturieren. Dabei sind ausgiebige Ru -
he-, Spiel- und Tobephasen eingeplant.
In der Gartenschule gibt es viele zusätzliche
Angebote für Kinder, die sie
in ihrer Entwicklung unterstützen und
fördern. Dazu gehören Kurse bei Lese-
Rechtschreib-Schwäche, Sprachförderung
und auch Ethik-Unterricht.
Genauso wichtig wie Unterricht ist an
Ganztagesschulen der Umgang miteinander
und der Umgang mit Freizeit.
„Soziales Lernen“ steht im Stundenplan
genauso drin wie „Mathematik“.
Durch eine Vielzahl an Freizeitangeboten
und Arbeitsgemeinschaften lernen
die Kinder an der Gartenschule eine
sinnvolle Freizeitgestaltung. Neue Interessen
und Talente können entdeckt und
gefördert werden.
Thematische Elternnachmittage
Auch die Einbindung der Eltern in das
Schulleben wird hier gelebt. Für Eltern
gibt es zusätzlich zu den klassischen
Elternabenden auch Elternnachmittage
zu verschiedensten pädagogischen The -
men wie z.B. „Wie viel Taschengeld bekommt
mein Kind?“. Diese werden im
Tandem von einer Lehrerin und der
Schulsozialarbeiterin durchgeführt.
Mehrmals im Jahr werden geführte Familienwanderungen
angeboten, die der
ortsansässige Alpenverein mit der Konrektorin
vorbereitet und gestaltet. Jedes
Jahr werden auch alle Eltern zum „offenen
Klassenzimmer“ eingeladen. Sie
können in der Klasse ihres Kindes hospitieren
und die Atmosphäre und Arbeitshaltung
der Kinder erleben.
Wie kann dies aber alles im oft stressigen
Schulalltag funktionieren und bei
einer so großen Schülerzahl durchgeführt
werden? Wie können Lehrer und
Betreuer den Bedürfnissen ihrer Schütz -
linge gerecht werden?
Die Lehrerinnen (von links) Nina Danell, Katharina Bacher und Desiree Toth von der Gartenschule
haben zusammen mit Schulsozialarbeiterin Silke Ohnmacht vom Kinder- und Familienzentrum „Gemeinsam
leben“ erarbeitet, das Regelwerk für einen gedeihlichen Schulalltag.
Fotos: Muff
Informationsfluss durch die Leitung
Der Schlüssel dazu liegt in der Kommunikation
und Organisation der Beteiligten
vor Ort. An der Gartenschule in
Schwenningen nehmen sowohl die
Schulleitung als auch die Ganztagesleiterin
ebenso die Rolle der Schulsozialarbeit
ein. Dieses Leitungsteam trifft
sich regelmäßig wöchentlich, um auf
aktuelle Herausforderungen und anste-
franziskus-Bote 4/2013 | 27