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Selbsthilfe nach der Kreisgebietsreform Bewährtes in der Region „Jeder von uns hat seine persönlichen Erfahrungen gesammelt, von denen andere unter Umständen profitieren können“, sind sie sich einig. Oft helfe es auch schon sehr, Zuhörer zu haben, die ihre Krankheit verstehen. Regelmäßig lädt sich die Gruppe Referenten ein, die zur Erkrankung und aktuell auftretenden Problemen fachlich Auskunft geben. Mut fassen sie ebenso beim gemeinsamen Sport treiben, Kinound Theaterbesuchen sowie den jährlichen Grillabenden. „So ein Projekt außerhalb der Gesprächsrunde soll dazu dienen, aus der sozialen Isolation herauszukommen und gesellschaftliche Kontakte zu knüpfen“ sagt Christine Bondör zum Anliegen. Ziel sei es, die Erkrankung erträglicher zu machen und neue Lebensperspektiven zu finden. „Während wir am Anfang noch in unserem eigenen Saft geschmort haben, sind wir inzwischen schon bereit, in die Öffentlichkeit zu gehen“, beschreibt die Gruppenleiterin die Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel. Fünf Mitglieder der Gruppe sind bereits dem Landesverband Seelische Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern e. V. (www.lsgmv.de) beigetreten und möchten hier politisch mitwirken, damit eine komplexe integrierte Versorgung auch nach Klinikaufenthalten erfolgt. „Bis heute gibt es keine Alternative zur stationären Behandlung von psychischen Krisen. Es fehlt eine außerstationäre gemeindenahe Krisenversorgung und eine ausreichende ambulante psychotherapeu- 28
Selbsthilfe nach der Kreisgebietsreform Bewährtes in der Region Kontakt Lebenshilfe Grimmen e. V. Bertolt-Brecht-Straße 43 18507 Grimmen Treff wöchentlich Donnerstag, 18 Uhr Ansprechpartnerin: Christine Bondör tische Versorgung auch für schwer erkrankte Menschen“, redet Christine Bondör Tacheles. Tacheles ist übrigens auch der Name der Vereinszeitung, an der die Selbsthilfegruppe seit Dezember vergangenen Jahres aktiv mitarbeitet – ebenso wie im Integrationsrat des Landes sowie in den Arbeitskreisen Landesgesetzgebung und Barrierefreiheit. Unter letzterem verstehen die Mitglieder nicht nur die Schulung der Behörden im Umgang mit psychisch Erkrankten, die Aufklärung in Schulen oder keine zu langen Wartezeiten bei Ärzten, sondern vor allem die unsichtbaren Barrieren in den Köpfen ihrer Mitmenschen, die es gilt abzubauen. „Wir arbeiten gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen, um den uns zustehenden Respekt in der Gesellschaft zu erlangen“, zeigt sich Christine Bondör kämpferisch und hofft auf weitere mutige Mitstreiter. 29
Seite 2 und 3: Selbsthilfe nach der Kreisgebietsre

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