30.08.2014 Aufrufe

Neue „Spielregeln“ für studentische Hilfskräfte

Neue „Spielregeln“ für studentische Hilfskräfte

Neue „Spielregeln“ für studentische Hilfskräfte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

studium<br />

Recyclingpapier:<br />

Die bessere Wahl<br />

Eigentlich spricht alles für Recyclingpapier. Und doch geht der Gebrauch an der<br />

Universität zurück. Eine Kampagne für Recyclingpapier soll das ändern<br />

ünfundvierzig Millionen Blatt Papier<br />

F<br />

pro Jahr verbraucht die Universität<br />

Hamburg (ohne UKE), rund zwei Drittel<br />

davon sind blütenweiß. Alarmierend fand<br />

der Arbeitskreis Energie und Umwelt<br />

(AKEU) der Universität Hamburg diese<br />

mühsam recherchierten Zahlen. Klagen<br />

von streikenden Geräten, staubenden Papieren<br />

und imageschädigendem Grau will<br />

der AKEU nun mit Informationen und konkreter<br />

Hilfestellung begegnen. So sollen an<br />

empfindlichen Hochleistungsdruckern und<br />

Kopierern zertifizierte Recyclingpapiere<br />

getestet werden und eine Plakatkampagne<br />

auf dem Uni-Campus für das umweltschonende<br />

Papier werben. Denn eins ist sicher:<br />

Die Zeiten, in denen Recyclingpapier tatsächlich<br />

Drucker lahm legte, sind längst<br />

vorbei. Der schlechte Ruf aber hält sich bis<br />

heute. Gefühlte Probleme sind manchmal<br />

eben hartnäckiger als reale.<br />

Altpapier zur Papierherstellung nutzen,<br />

das bedeutet: Es wird deutlich weniger<br />

Energie und Frischwasser verbraucht, das<br />

Abwasser wird weniger belastet, die Luft<br />

bleibt sauberer, die Gewässer und Böden<br />

versauern weniger und die Gefahr von<br />

Sommersmog wird verringert. Es verursacht<br />

sogar weniger Lärm.<br />

Recycling-Quote noch<br />

steigerungsfähig<br />

Zugegeben, Deutschland steht an der Weltspitze,<br />

wenn es um Altpapier geht. Die Recycling-Quote<br />

beträgt hier 60 Prozent,<br />

weltweit liegt sie bei 47 Prozent. Die Deutschen<br />

lesen Zeitung aus Recyclingpapier,<br />

und viele putzen sich auch die Nase mit<br />

Recyclingpapier. Doch die Büro- und Geschäftspapiere,<br />

die Schulhefte und die Kopierpapiere<br />

sind nach wie vor überwiegend<br />

aus Frischfasern und somit makellos weiß.<br />

Wenn die so genannten grafischen Papiere<br />

ein bisschen weniger weiß sein dürften,<br />

dann ließe sich die Recycling-Quote auf<br />

70 bis 75 Prozent steigern.<br />

Imagegewinn statt Kopierkatastrophen<br />

Recyclingpapier tut’s auch. Das beweisen seit Jahren Großunternehmen<br />

wie der OTTO-Versand, Karstadt, OBI, SONY, die Deutsche Telekom oder<br />

die Lufthansa. Sie alle haben den internen Verbrauch komplett auf Recycling<br />

umgestellt – ohne Kopierkatastrophen, dafür aber mit Imagegewinn.<br />

Den hat auch die Hochschule Zittau/Görlitz gespürt, als sie im vergangenen<br />

Jahr für die komplette interne Umstellung auf Recyclingpapier den Zukunftspreis<br />

Büropapier der Initiative Pro Recycling erhielt. „Der Einsatz<br />

von Recyclingpapier gehört bei uns zur Hochschulpolitik“, sagt Hochschulkanzler<br />

Dr. Peter Reinhold.<br />

Gute Erfahrung im Fachbereich Chemie<br />

An der Universität Hamburg ist es bis dahin noch ein weiter Weg. Die Fachbereiche<br />

beantworten die Papierfrage gegenwärtig sehr unterschiedlich.<br />

Während zum Beispiel der Fachbereich Physik bisher ausschließlich<br />

Frischfaserpapier nutzt, die Sozialwissenschaftler von Recyclingpapier<br />

zum weißen Papier zurückgekehrt sind, bleibt der Fachbereich Chemie<br />

seit Jahren konsequent. Es sei einmal entschieden worden, seither werde<br />

nur noch Recyclingpapier eingekauft. Anfängliches Murren habe sich<br />

schnell gelegt. Ebenso wie Druckerprobleme. Wer dennoch weißes Papier<br />

möchte, muss darum bitten. Das Motiv der Chemiker: „Wir können etwas<br />

für die Umwelt tun, also sollten wir etwas tun.“ So einfach kann es sein.<br />

Tipps für den<br />

Papierwechsel<br />

Papierhändler: Beim Papierkauf auf den Blauen Engel<br />

achten. Er garantiert höchste Umweltstandards und die<br />

Erfüllung aller technischen Normen für Drucker und<br />

Kopierer.<br />

Copyshops: Recyclingpapier verlangen. Fast alle Copyshops<br />

in Uni-Nähe verwenden Recyclingpapier, die<br />

meisten aber nur auf Nachfrage. Beim Schanzenblitz<br />

sind sogar zwei, beim Friedensblitz ein Kopierer ständig<br />

mit Recyclingpapier bestückt. Vorsicht: Einige wenige<br />

Copyshops verlangen mehr Geld für Recyclingpapier.<br />

Dann: Copyshop wechseln.<br />

Hochschule: Hausarbeiten, Referate und Abschlussarbeiten<br />

auf Recyclingpapier abgeben. Nicht der Weißegrad<br />

entscheidet über die Note, sondern der Gütegrad. Umgekehrt:<br />

Seminarunterlagen auf Recyclingpapier verlangen.<br />

Text_ Gerlinde Geffers<br />

18 yousee NR_2_2003

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!