Charakterisierung von Cytochrom-Modellkomplexen und dem ...
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mm/s <strong>und</strong> ∆E Q3 =0.49(4) mm/s. Die Werte <strong>von</strong> δ 3 <strong>und</strong> ∆E Q3 sind typisch<br />
für dreiwertiges Eisen im high-spin Zustand (S =5/2). Die für Komponente<br />
4 (3 % relativer Flächenanteil) ermittelten Werte <strong>von</strong> δ 4 =0.73(1) mm/s <strong>und</strong><br />
∆E Q4 =3.25(1) mm/s sind charakteristisch für vierfach mit Schwefel ligandiertes<br />
Fe 2+ im high-spin Zustand (S =2). Abbildung 75b zeigt ein Spektrum, das<br />
bei 4.2 K in einem Magnetfeld <strong>von</strong> 4 T aufgenommen wurde. Die magnetische<br />
Aufspaltung im Spektrum ist ausschließlich durch das Wirken des äußeren Feldes<br />
auf Komponenten 1 bis 3 zurückzuführen. Das experimentelle Spektrum lässt<br />
sich durch eine Summe <strong>von</strong> Subspektren dieser Komponenten, mit den gleichen<br />
Parametern wie in der 20 mT-Messung verwendet (Abb. 75a), <strong>und</strong> einem für<br />
alle drei Komponenten angenommenen diamagnetischen Gr<strong>und</strong>zustand (S =0)<br />
anpassen. Die Signatur des vierfach mit Schwefel ligandierten zweiwertigen Eisens<br />
(S =2,Komp.4 mit 3 % rel. Flächenanteil Abb. 75a) ist im 4 T-Spektrum<br />
nicht mehr detektierbar <strong>und</strong> deshalb im Fit in Abb. 75b nicht berücksichtigt<br />
worden. Die Mößbauer-Parameter <strong>von</strong> Komponente 1 repräsentieren einen tetraedisch<br />
mit Schwefeln koordinierten Fe 2.5+ -Platz in einem diamagnetischen<br />
[4Fe-4S] 2+ -Cluster. Komponente 2 wurde einem Fe 2.5+ -Platz zugewiesen, bei<br />
<strong>dem</strong> ein Cysteinligand durch einen Nicht-Cysteinligand ersetzt wurde. Der größere<br />
Wert der Isomerieverschiebung <strong>von</strong> Komponente 2 (δ 2 =0.57(3) mm/s)<br />
im Vergleich mit <strong>dem</strong> <strong>von</strong> Komponente 1 (δ 1 =0.43(1) mm/s) deutet auf eine<br />
andere Ligandierung anders als mit Schwefel (z. B. N oder O) hin. Der Austausch<br />
eines Schwefels- gegen einen Sauerstoff- oderStickstoff-Liganden würde<br />
einen Anstieg der Isomerieverschiebung <strong>von</strong> 0.14 mm/s im Vergleich zum tetraedisch<br />
mit Schwefeln koordinierten Fe 2.5+ -Platz zur Folge haben [169, 172]. Die<br />
Festlegung des Flächenverhältnisses <strong>von</strong> 3:1beruht auf der Zuordnung <strong>von</strong><br />
Komponente 2 zu einem der vier Fe 2.5+ -Plätze, verb<strong>und</strong>en mit einem Nicht-<br />
Cysteinliganden, des [4Fe-4S] 2+ -Clusters. Die Herkunft der diamagnetischen<br />
Fe(III)-Spezies (Komp. 3) bleibt unklar. Die Isomerieverschiebung <strong>von</strong> Komponente<br />
3 <strong>von</strong> 0.36 mm/s ist zu groß, um einem vierfach mit Schwefel-Spendern<br />
ligandiertes Fe(III) [162] zu entsprechen, so dass man einen konventionellen diamagnetischen<br />
[2Fe-2S] 2+ -Cluster ausschließen kann. Ausgehend <strong>von</strong> einem diamagnetischen<br />
Gr<strong>und</strong>zustand ist Komponente 3 vorläufig einem dimeren Eisen-<br />
Cluster mit unbekannten Liganden zugewiesen worden.<br />
8.3 Mößbauer-Untersuchungen am HemN mit SAM<br />
Abbildung 76 <strong>und</strong> 77 zeigt die Mößbauer-Spektren vom HemN in der Anwesenheit<br />
des Kofaktors SAM, gemessen bei 77 K <strong>und</strong> 4.2 K in einem Magnetfeld<br />
<strong>von</strong> B =20mT, das mit folgenden vier Komponenten angefittet wurde.<br />
Komponente 1 (δ 1 =0.43(1) mm/s <strong>und</strong> ∆E Q1 =1.10(1) mm/s) <strong>und</strong> Komponente<br />
2 (δ 1 =0.68(3) mm/s <strong>und</strong> ∆E Q1 =1.04(2) mm/s), wie beim nativen<br />
HemN im Verhältnis 3:1, repräsentieren zwei Bereiche unterschiedlicher Eisen-<br />
Ligandierung in einem [4Fe-4S] 2+ -Cluster. Die Parameter <strong>von</strong> Komponente 3<br />
<strong>und</strong> 4 (bei 4.2 K) bleiben nahezu unverändert nach der Zugabe vom SAM (Tab.<br />
22). Komponente 4 ist aufgr<strong>und</strong> der schlechten Statistik bei 77 Knichtnachweisbar.<br />
Die Verwendung eines Magnetfeldes <strong>von</strong> 4 Toffenbart, wie im Falle<br />
der HemN-Spektren mit SAM (Abb. 77b), einen diamagnetischen Gr<strong>und</strong>zustand<br />
(S =0) für die Komponenten 1 bis 3.<br />
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