Aus der Klinik für Herzchirurgie - Universität zu Lübeck
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4 Diskussion<br />
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Auf Höhe des sinutubulären Übergangs zeigte die native Aortenwurzel gegenüber den<br />
übrigen untersuchten Techniken die höchste Dehnungsfähigkeit. Hier konnte eine<br />
Zunahme <strong>der</strong> Kreisfläche von Diastole <strong>zu</strong> Systole um 26,71 % gemessen werden. Eine<br />
vergleichbare Zunahme des Aortenwurzeldurchmessers von 22 % konnte Hansen schon<br />
1995 ebenfalls bei einer Drucksteigerung von 80 mmHg auf 120 mmHg messen [46].<br />
Weniger dehnungsfähig waren Remodeling-Technik und Sinus-Prothese mit Werten um<br />
13 %. Bei <strong>der</strong> Reimplantations-Technik fiel die Kreisflächenän<strong>der</strong>ung mit circa 5 %<br />
deutlich geringer aus. Bei Betrachtung dieser Höhe unterscheiden sich die Bauweisen <strong>der</strong><br />
verschiedenen Techniken nicht. Alle vier Techniken bestehen auf dieser Ebene aus einem<br />
Stück zirkulär nicht dehnungsfähigem Dacronzylin<strong>der</strong>. Daraus lässt sich schlussfolgern,<br />
dass die unterschiedlichen Messwerte durch Wechselwirkungen mit den übrigen Ebenen<br />
<strong>der</strong> untersuchten Aortenwurzeln bedingt sein müssen. Denn in <strong>der</strong> Gesamtheit betrachtet<br />
unterscheiden sich die verschiedenen Wurzeln in ihrem Aufbau sehr wohl. Während sich<br />
beispielsweise bei <strong>der</strong> Reimplantations-Technik <strong>der</strong> Dacronzylin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> nächsten Ebene<br />
fortsetzt, liegt bei den beiden Varianten des Remodeling <strong>zu</strong>mindest im Bereich <strong>der</strong><br />
Kommissuren natürliches Aortengewebe vor.<br />
Auch auf <strong>der</strong> halben Höhe <strong>der</strong> Kommissuren zeigte die native Aortenwurzel die größte<br />
Dehnungsfähigkeit. Es konnte eine Zunahme des Durchmessers von über 36 % gemessen<br />
werden. Bei den beiden Varianten <strong>der</strong> Remodeling-Technik konnten Werte um 17 %<br />
gemessen werden. Hingegen sind die Ergebnisse von <strong>der</strong> Sinusprothese (10,18 %) und <strong>der</strong><br />
Reimplantations-Technik (6,01 %) gegenüber den drei erst genannten signifikant niedriger.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Sinus zeigt sich, dass die Zunahme <strong>der</strong> Querschnittsfläche und damit die<br />
Dehnungsfähigkeit <strong>der</strong> nativen Verhältnisse von keiner <strong>der</strong> chirurgischen Techniken<br />
erreicht wird. Bei <strong>der</strong> nativen Wurzel konnte ein Wert von 17,15 % gemessen werden, <strong>der</strong><br />
sich signifikant von den übrigen Werten unterschied. Innerhalb <strong>der</strong> chirurgischen<br />
Techniken zeigte die Sinus-Prothese mit 5,22 % den höchsten Wert, <strong>der</strong> signifikant von<br />
den Werten <strong>der</strong> Remodeling- (3,22 %) und Reimplantations-Technik (2,11 %) abwich. Bei<br />
<strong>der</strong> Sinusprothese ist im Bereich <strong>der</strong> Sinus das verwendete Dacronmaterial um 90 Grad<br />
gedreht. Dadurch sollte die durch die Struktur des Materials vorgegebene Dehnungsfähigkeit<br />
<strong>für</strong> die Dehnungsfähigkeit <strong>der</strong> gesamten Prothese genutzt werden.<br />
Insofern konnte im Rahmen dieser Untersuchungen statistisch tatsächlich eine gesteigerte<br />
Dehnungsfähigkeit <strong>der</strong> Sinus-Prothese im Bereich dieser Ebene beobachtet werden, aber<br />
die Dehnungsfähigkeit <strong>der</strong> nativen Wurzel wird auch von <strong>der</strong> Sinus-Prothese bei weitem<br />
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