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Aus der Klinik für Herzchirurgie - Universität zu Lübeck

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4 Diskussion<br />

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Prothesen erreicht wird. Bei genauer Betrachtung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit<br />

gemessenen Werte fällt auf, dass trotz Zunahme des Aortenwurzelumfangs auf Höhe <strong>der</strong><br />

Sinus bei <strong>der</strong> nativen Klappe absolut gesehen eine Abnahme <strong>der</strong> Sinustiefe von Diastole <strong>zu</strong><br />

Systole vorliegt. Dies liegt in <strong>der</strong> Tatsache begründet, dass sich die Kommissuren während<br />

des Herzzyklus deutlich mehr ausdehnen als die Sinus. Dadurch nimmt die Aortenwurzel<br />

während <strong>der</strong> Systole eine mehr zylindrische Form an [64].<br />

Auf Höhe des Annulus besteht Signifikanz nur zwischen dem Wert <strong>der</strong> Remodeling-<br />

Technik gegenüber den Werten von Reimplantation und Sinus-Prothese. Das künstliche<br />

Dacronmaterial hat bei den Varianten des Remodeling seinen am weitesten proximal<br />

gelegenen Anteil knapp unterhalb <strong>der</strong> Sinus. Auf Höhe des Annulus herrscht hier<br />

natürliches Aortengewebe vor. Auch bei de Paulis finden sich keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen nativer Wurzel und den beiden Varianten <strong>der</strong> Remodeling-Technik<br />

[77], womit die hier vorgestellten Ergebnisse bestätigt werden. In <strong>der</strong> Literatur wird jedoch<br />

von verschiedenen Autoren über eine bei <strong>der</strong> Remodeling-Technik postoperativ<br />

auftretende Aorteninsuffizienz berichtet [5,10,29,66]. Bei Sinus-Prothese und Reimplantations-Technik<br />

ergibt sich dagegen eine geringere Dehnbarkeit des Annulus, weil<br />

<strong>der</strong> Dacronzylin<strong>der</strong> hier das natürliche Aortengewebe umgibt und so die <strong>Aus</strong>dehnung<br />

desselben während des Herzzyklus begrenzt. Wenn die Ebene des Klappenschlusses bei<br />

<strong>der</strong> Reimplantations-Technik dagegen unterhalb des proximalen Endes des Prothesenzylin<strong>der</strong>s<br />

liegt, erhöht sich das Risiko <strong>für</strong> das Auftreten einer Aorteninsuffizienz [79].<br />

Diese Beobachtung von Pethig und Kollegen bestätigt die Vermutung, dass die Lage <strong>der</strong><br />

Aortenwurzel innerhalb eines Prothesenzylin<strong>der</strong>s bei Sinus-Prothese und Reimplantations-<br />

Technik <strong>zu</strong> einer Stabilisierung <strong>der</strong> Annulusregion führt.<br />

Es kann selbstverständlich von einer Wechselwirkung <strong>der</strong> verschiedenen Ebenen<br />

aufeinan<strong>der</strong> bezüglich <strong>der</strong> jeweiligen Dehnungsfähigkeit ausgegangen werden. Diese<br />

konnte in ihrer Komplexität hier jedoch nicht berücksichtigt werden.<br />

Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass bei dieser Arbeit keine <strong>der</strong> untersuchten<br />

Operationstechniken die Vorgaben <strong>der</strong> nativen Aortenwurzel hinsichtlich Dehnbarkeit und<br />

Bending Deformation Index erreichen konnte.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Techniken können gleichwohl folgende <strong>Aus</strong>sagen getroffen werden. So zeigt<br />

die Remodeling-Technik Ergebnisse, die den hydrodynamischen Eigenschaften <strong>der</strong> nativen<br />

Wurzel am nächsten kommen und jene von Reimplantations-Technik und auch <strong>der</strong> neuen<br />

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