1 EINLEITUNG UND HYPOTHESEN - Universität zu Lübeck
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<strong>EINLEITUNG</strong> <strong>UND</strong> HYPOTHESE<br />
„Pull-Prinzip“, d.h. der Güterfluss wird vom Empfänger bestimmt (Slack et al., 2004). Bei<br />
zerebralem Energiebedarf fordert das Gehirn (engl. brain) nach dem „Pull-Prinzip“ Energie<br />
aus dem Körper an („Brain-Pull“). Wenn der Körper (engl. body) Energiebedarf hat,<br />
angezeigt durch sinkenden Blut<strong>zu</strong>ckerspiegel und Energiegehalt im Speichergewebe,<br />
fordert er über den „Body-Pull“ Energie aus naher Umgebung an, während der<br />
„Foraging-Pull“ Suchverhalten (engl. foraging) initiiert, um Energie aus entfernter<br />
Umgebung <strong>zu</strong> erhalten (Peters und Langemann, 2009) (Abbildung 1).<br />
Foraging-Pull Body-Pull Brain-Pull<br />
Entfernte<br />
Umgebung<br />
PULL PULL PULL<br />
Nahe<br />
Umgebung<br />
Körper<br />
PUSH<br />
PUSH<br />
PUSH<br />
Gehirn<br />
PULL<br />
PUSH<br />
Muskel - /<br />
Fettgewebe<br />
Abbildung 1. Lieferkette des menschlichen Gehirns. Energie gelangt anterograd über den<br />
„Foraging-Pull“ von entfernter in nahe Umgebung, weiter über den „Body-Pull“ in den Körper und<br />
schließlich über den „Brain-Pull“ ins Gehirn. Es gibt eine Abzweigung in die Speicherdepots, d.h.<br />
in das Muskel- und Fettgewebe. Der Anteil des Flusses, der durch den Anbieter bestimmt wird,<br />
heißt „Push-Komponente“ (graue Pfeile), der Anteil, der durch den Empfänger bestimmt wird,<br />
heißt „Pull-Komponente“ (schwarze Pfeile). Nach Vorlage von Peters et al., 2011b.<br />
Der Brain-Pull wird in einen direkten und einen allokativen Mechanismus unterteilt.<br />
Der direkte Brain-Pull findet auf der Zell-<strong>zu</strong>-Zell-Ebene statt. Hierbei fordern die<br />
Versorgungszellen der Neuronen, sog. Astrozyten, über die Blut-Hirn-Schranke (BHS)<br />
Energie in Form von Glukose aus dem Blut an. Dieser Mechanismus ist ein<br />
Pull-Mechanismus, da der Energiefluss vom Füllstand des Empfängers (Astrozyten)<br />
bestimmt wird. Bei Exzitation an einer glutamatergen Synapse zwischen Neuron und<br />
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