1 EINLEITUNG UND HYPOTHESEN - Universität zu Lübeck
1 EINLEITUNG UND HYPOTHESEN - Universität zu Lübeck
1 EINLEITUNG UND HYPOTHESEN - Universität zu Lübeck
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ZUSAMMENFASSUNG<br />
andererseits Cortisol eine abgeschwächte negative Feedbackwirkung hatte. Bei depressiven<br />
Probanden zeigten die erhöhten ACTH-, aber gleichen Cortisolkonzentrationen, dass<br />
einerseits ACTH eine abgeschwächte Vorwärtswirkung, andererseits Cortisol wiederum<br />
eine abgeschwächte negative Feedbackwirkung hatte. Bei Frauen mit Adipositas und<br />
Probanden mit Typ 2 Diabetes (Diättherapie) zeigten die ACTH- und<br />
Cortisol-Konzentrationen keinen Unterschied <strong>zu</strong>r Kontrollgruppe, was auf ein ungestörtes<br />
negatives zerebrales Glucocorticoid-Feedback hinweist.<br />
Die Ursache des abgeschwächten zerebralen Glucocorticoid-Feedbacks bei den<br />
metabolischen Erkrankungen Adipositas, Diabetes mellitus und Depression kann anhand<br />
der Ergebnisse dieser Studie nicht eindeutig geklärt werden. Jedoch deuten sowohl der<br />
erhöhte BDI- bzw. QUIDS-Score und die diabetesspezifischen Merkmale der Probanden<br />
meiner Dissertation als auch die derzeitige Studienlage daraufhin, dass der Organismus bei<br />
metabolischen Erkrankungen unter erheblicher Last steht. Diese Last entsteht insbesondere<br />
durch eine chronisch psychosoziale Belastung sowie bei Diabetes mellitus <strong>zu</strong>sätzlich durch<br />
metabolisch belastende Effekte und führt <strong>zu</strong> einer Abschwächung der Feedbackhemmung<br />
des Cortisols im HPA-System, sog. Habituation. Die Bestimmung des zerebralen<br />
Glucocorticoid-Feedbacks ist als weiterer Einblick in die Pathophysiologie metabolischer<br />
Erkrankungen notwendig, um diese bei steigendem epidemischem Ausmaß erfolgreich<br />
behandeln <strong>zu</strong> können.<br />
36