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Obersee Oberschwaben Rheintal - Die Köche

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Ralf Felder I Felders Restaurant I Friedrichshafen<br />

Crossover in der Zeppelinstadt<br />

Felders Restaurant<br />

Gastgeber Ralf Felder<br />

Küchenchef Ralf Felder<br />

Karlstrasse 42<br />

D-88045 Friedrichshafen<br />

+49 (0) 7541 / 391 955<br />

felders-restaurant.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

täglich 9.30 bis 1.00 Uhr<br />

Oktober bis April Sonntag 9.30 bis 18 Uhr<br />

Mai bis September Sonntag 9.30 bis 1 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Direkt am Hafen, in der modernsten Architektur: Den schlanken Gastraum<br />

dominiert die wohl längste Bar-Theke Friedrichshafens. Hier kann man abends<br />

auch seinen Long-Drink genießen: Blick in die Küche und auch auf den See.<br />

Garantierter Seeblick erst recht von der großen Terrasse auf der Promenade.<br />

Seenäher und gut essen geht in der ganzen Stadt nicht.<br />

Bunt wie das Küchenteam, so bunt ist die Speisekarte. Dabei<br />

wird Ralf Felder nicht müde seine Liebe zur schwäbischen Küche<br />

zu beteuern, doch neben den bodenständigen Maultaschen oder<br />

dem Zwiebelrostbraten stehen auch italienische Ricotta-Torteloni,<br />

neben spanischem Caldaretta, mallorquinischem Fischtopf,<br />

oder Thai-Geflügelcurry mit Wokgemüse. „Felders Restaurant“<br />

hat eine wahrlich abwechslungsreiche Speisekarte und eine gut<br />

choreographierte Küchenmannschaft. <strong>Die</strong> Gäste können durch<br />

eine Glasscheibe dem täglichen Küchentanz, des wohl hippesten<br />

Restaurants der Zeppelinstadt, zusehen.<br />

Sonntagsessen wird in den schwäbischen Gaststätten meist in der guten<br />

Stube serviert, sprich weiße Tischdecken, Silberbesteck und Herrgottswinkel.<br />

Im „Felders“ ist alles anders. Schließlich ist das Restaurant auch<br />

im modernen, gläsernen Medienhaus Friedrichshafen untergebracht.<br />

Viel Glas, modernes Design, längste Theke der Stadt und ein paar Kunstgegenstände<br />

locken vor allem unkonventionelle Gäste in das legere Restaurant.<br />

Das moderne Flair passt zu dem als Koch junggeblieben Küchenchef<br />

Felder. Er hat sich längst den Ruf des wagemutigen Restaurantleiters<br />

verdient. Schließlich war er einer der ersten, der am See Sushi selbst gemacht,<br />

die Thaiküche im Bahnhof Fischbach eingeführt hat und original<br />

spanische Tapas auf seine Speisekarte schrieb. Dabei hat der Mann einen<br />

grundsoliden Anspruch: „Experimentierfreudig sind wir nur dann, wenn<br />

wir die Zeit dafür haben.“ Mit einem Blick hinaus auf das sommerliche<br />

Treiben auf der Promenade vor seinem Haus schiebt er nach: „Meist<br />

eher im Winter.“<br />

Doch die Sommerkarte ist gespickt mit internationalen Gourmet-Happen.<br />

<strong>Die</strong> Jakobsmuscheln verfeinert Felder mit Bröseln der spanischen<br />

Chorizo-Wurst. Den toskanischen Brotsalat serviert er mit Artischocken<br />

und Kapernäpfel. Das Vitello tonnato krönt er mit großzügig geraspeltem<br />

Sommertrüffel. „Das sind alles Gerichte, die schnell und leicht von<br />

der Hand gehen“, sagt er, denn tatsächlich muss er in den Sommermonaten<br />

darauf achten. Zu begehrt sind seine Sitzplätze in der ersten Reihe.<br />

16<br />

Wo sonst findet man direkt an der Promenade solch eine Speisekarte?<br />

Im Winter wird die Karte exklusiver. Nach der Südtiroler-Woche serviert<br />

er die spanische Küche mit Geflügelleber und Feige in Portweinsauce<br />

mit Salbei, Ziegenkäse mit Datteln, Mandeln und Rosmarin oder Couscous<br />

mit Kreuzkümmel, Safran, Sternanis und Oregano zur Blutwurst.<br />

Felder greift bei all seinen Gerichten gerne in die internationalen Kräuter-<br />

und Gewürzschubladen. Er kocht wahrlich crossover. „Im Sommer<br />

nutzen wir die Vielfalt der Kräuter, im Winter die der getrockneten<br />

Gewürze.“ Dann veredelt er den Papayasalat mit Chili, Koriander und<br />

einem gemörserten Mousse von kleinen Krabben und fermentiertem<br />

Fisch. Oder er serviert eine TomYam-Suppe mit Zitronengras, Kavirblättern<br />

und scharf mit Chili und Ingwer. „Höllisch scharf“, warnt er, ist die<br />

Prik Nam Pla – eine Würzsauce die hervorragend zu gegrilltem Fisch<br />

passt. Ebenfalls mit Ingwer, Knoblauch, Koriander und Chili, aber auch<br />

mit Limetten. „<strong>Die</strong> gibt eine feine Frische.“<br />

Das Spiel der Schärfe und Säuren ist Felders Stärke. Vom Allgäuer Weiderind<br />

brät er die Steaks und gibt ihnen scharfes Sambal Olek bei und<br />

Limettensaft. Selbst das Hackfleisch für die Empanadas beträufelt er in<br />

der Marinade mit einigen Zitronenspritzern, oder reicht zum Ossobuco<br />

die Gremolata mit Zitronenabrieb verfeinert. „Nie zu viel, immer fein<br />

abwägend“, warnt er, „das gilt für alle dominierenden Kräuter, für die<br />

meisten asiatischen Gewürze sowieso und für Zitrone erst recht!“<br />

Ralf Felder ist ein Teamplayer. Sein Küchenteam besteht aus Köchen mit<br />

den verschiedensten Lebensläufen. Tom Kargerer war ursprünglich Konditormeister.<br />

Im renommierten Seehof in Immenstaad und in London<br />

stand er auf dem Posten des Patissiers. Patrick Sterk kochte im ausgezeichneten<br />

Landgasthof Keller in Lippertsreute. Markus Walder und Janik<br />

Bercher stehen auf den Saucier-Posten. „Sie halten mir den Rücken<br />

frei“, sagt Felder, der schon wieder eine neue Speisekarte zusammenstellt.<br />

Nach spanischen Tapas und thailändischer Küche, vielleicht mal<br />

wieder nur ganz bodenständig schwäbisch...

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