und Entwicklungsländern - SuSanA
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Seite 13<br />
2.2.1 Primärschlamm<br />
Primärschlamm ist als in der Vorklärung abgetrennter Schlamm, der nicht mit anderem zurückgeführten<br />
Schlamm vermischt ist, in DIN 12382-1999 definiert. Primärschlamm kann von<br />
grau-schwarz, graubraun bis gelb gefärbt sein <strong>und</strong> enthält Bestandteile wie Kot, Gemüse<strong>und</strong><br />
Obstreste oder Papier [88]. Den größten Einfluss auf die Schlammbeschaffenheit hat<br />
neben der Art der mechanischen Reinigung vor allem die Absetzzeit in der mechanischen<br />
Reinigungsstufe. Die folgende Abbildung 2-2 nach Sierp [82] zeigt den zeitabhängigen<br />
Verlauf der Verminderung der absetzbaren Abwasserinhaltsstoffe. Die selektive Wirkung der<br />
Sedimentation ist deutlich zu erkennen. Der Großteil der Schwebstoffe (ca. 70 %) ist bereits<br />
nach 1-2 St<strong>und</strong>en abgesetzt.<br />
Abbildung 2-2: Wirkung der Absetzzeit auf städtische Rohabwasser ermittelt in Absetzgläsern [82]<br />
Schmutzstoffe geringerer Teilchengröße, die für gewöhnlich einen höheren organischen Anteil<br />
als größere Teilchen aufweisen, werden erst mit zunehmender Verweilzeit<br />
abgeschieden. Je länger also die Absetzzeit ist, desto größer sind die Anteile geringer<br />
Partikelgrößen im Primärschlamm. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass kürzere<br />
Absetzzeiten die Anteile geringerer Teilchengröße im Sek<strong>und</strong>är- oder Tertiärschlamm<br />
erhöhen [65].<br />
Die Schlammbeschaffenheit des Primärschlamms unterliegt zeitlichen Veränderungen <strong>und</strong><br />
ist instabil. Aufgr<strong>und</strong> der Anwesenheit von fäulnisfähigen Substanzen sollte Primärschlamm<br />
möglichst noch frisch aus dem Absetzbecken abgezogen <strong>und</strong> behandelt bzw. stabilisiert<br />
werden, da er sonst beginnt unter Geruchsbildung anzufaulen. Zudem verschlechtern sich<br />
durch die Faulungsprozesse seine Eigenschaften bezüglich Eindickung <strong>und</strong> Entwässerbarkeit<br />
[65][89].