und Entwicklungsländern - SuSanA
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Seite 33<br />
3.3.2 Wassergehalt<br />
Biologische Prozesse benötigen Feuchtigkeit, denn Mikroorganismen können Nahrung nur in<br />
gelöster Form aufnehmen. Das hat zur Folge, dass ein bestimmter Mindestwassergehalt<br />
während des Prozessverlaufs der Kompostierung eingehalten werden muss, um den<br />
Rottevorgang aufrecht zu erhalten. Dieser wird mit 25-35 % in der Literatur angegeben. Nach<br />
oben hin ist der Wassergehalt des Klärschlamms auf 55-65 % begrenzt. Gr<strong>und</strong> dafür ist das<br />
notwendige Luftporenvolumen, welches eine ausreichende Sauerstoffversorgung für den<br />
aeroben Stoffwechsel sicherstellt. Bei hohen Anteilen von strukturbildenden Zuschlagstoffen<br />
darf der Wassergehalt auch bei 70 % liegen [65].<br />
Der optimale Wassergehalt ist zudem abhängig vom Verhältnis von mineralischen zu organischen<br />
Inhaltsstoffen. Je mehr organische Substanz sich im Material befindet, desto höher<br />
kann bzw. muss der Wassergehalt sein. Bei der Mischung von Klärschlamm mit Abfällen<br />
muss der Klärschlamm auf mindestens 60 % entwässert sein [90]. Um ein Milieu für die<br />
Mikroorganismen zu schaffen, in dem ihre Stoffwechselprozesse optimal ablaufen können,<br />
ist eine vorherige Entwässerung des Schlamms also unerlässlich.<br />
3.3.3 Belüftung<br />
Bei der Kompostierung herrscht eine Konkurrenzbeziehung zwischen Wassergehalt <strong>und</strong><br />
Luftporenvolumen. Zum einen muss ein gewisser Anteil an Wasser im Rottegut vorliegen,<br />
der als Transportmedium für Organismen <strong>und</strong> Nährstoffe dient, <strong>und</strong> zum anderen genügend<br />
Luftporenvolumen für die Sauerstoffversorgung der aeroben Abbauvorgänge bereitgestellt<br />
werden, was jedoch nur durch die Abtrennung anhaftenden Schlammwassers realisiert<br />
werden kann [89].<br />
Um im Kompostmaterial ein ausreichendes Luftporenvolumen zu erhalten, werden dem<br />
Klärschlamm vor Kompostierungsbeginn Zuschlagstoffe, wie Stroh oder Holzschnipsel, beigemischt,<br />
die von Natur aus einen geringen Wassergehalt vorweisen sollten sowie in der<br />
Lage sind, die strukturellen Eigenschaften im Gemisch zu verbessern. Über das Mischungsverhältnis<br />
wird ein optimales Luftporenvolumen für die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen<br />
hergestellt. Je nach Strukturmittel, werden unterschiedliche Wassergehalte (25-<br />
65 %) <strong>und</strong> davon abhängige Luftporenvolumina (35-55 %) im Klärschlamm empfohlen<br />
[6][10].