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Zeitschr. 1+2/2001 - SVG Koblenz

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Technik<br />

Vor 25 Jahren hielt die von Bosch<br />

entwickelte Lambda-Sonde Einzug ins<br />

Automobil. Angesichts der niedrigen<br />

Schadstoffwerte, die sich mit dieser<br />

Technik erzielen lassen, zeichnete sich<br />

rasch ihr Siegeszug ab: Zehn Jahre<br />

nach ihrem Debüt 1976 in der für den<br />

US-amerikanischen Markt bestimmten<br />

25 Jahre Lambda-Sonde von Bosch<br />

240/260er-Reihe von Volvo feierte<br />

Bosch die Auslieferung der zehnmillionsten<br />

Lambda-Sonde, sieben Jahre<br />

später waren es bereits 50 Millionen.<br />

Heute laufen bei Bosch im Jahr 33<br />

Millionen Stück vom Band.<br />

1982 brachte Bosch als eine Weiterentwicklung<br />

der bewährten Komponente<br />

die beheizbare Lambda-Sonde<br />

auf den Markt, die bereits 30 Sekunden<br />

nach Start des kalten Motors voll fanktionsfähig<br />

ist. Sie zeichnet sich durch<br />

eine doppelt so lange Lebensdauer gegenüber<br />

der herkömmlichen Sonde<br />

aus: Der in wenigen Sekunden auf 400<br />

Grad Celsius aufgeheizte Sensor ist<br />

keinen so extremen Temperaturschwankungen<br />

ausgesetzt und hält<br />

rund 160.000 Kilometern stand. 1994<br />

präsentierte Bosch als erster Hersteller<br />

die Lambda-Sonde in keramischer<br />

Planartechnik. Sie benötigt lediglich<br />

zehn Sekunden vom Motorstart bis zur<br />

vollen Funktionsfähigkeit.<br />

Moderne Fahrzeuge, die immer<br />

strengere Abgasgrenzwerte unterschreiten,<br />

sind ohne Lambda-Sonde<br />

gar nicht denkbar. Im Abgas strang vor<br />

– in neuen Fahrzeugen häufig zusätzlich<br />

auch hinter – dem Katalysator angebracht,<br />

misst sie den Sauerstoffgehalt<br />

im Abgas von Ottomotoren und<br />

macht den optimalen Betrieb von Drei-<br />

Wege-Katalysatoren möszlich. Der ermittelte<br />

Wert ist Indiz für die Vollständigkeit<br />

der Verbrennung. Das beste<br />

Ergebnis lässt sich mit einem Kraftstoff-Luft,<br />

Gemisch im Verhältnis von<br />

14,7 erzielen. Bei Kraftstoffüberschuss<br />

entstehen Kohlenwasserstoffe und<br />

Kohlenmonoxid, im umgekehrten, Fall<br />

bilden sich vermehrt Stickoxide.<br />

Die Sonde erkennt abweichende<br />

Abgaszusammensetzungen und ermöglicht<br />

den korrigierenden Eingriff der<br />

Motorsteuerung in die Zündung und<br />

Einspritzung.<br />

Mit der Breitband-Lambda-Sonde<br />

lassen sich auch sparsame Motorkonzepte<br />

wie die Benzin-Direkteinspritzung<br />

realisieren, die unter Teillast ma-<br />

Foto: Bosch-Pressebild<br />

ger, unter VollIast homogen und zur<br />

Regeneration des Stickoxid-Speicherkatalysators<br />

kurzzeitig fett betrieben<br />

werden. Da die Breitband-Sonde Abweichungen<br />

vom homogenen Gemisch<br />

quantitativ ermitteln kann, ist sie<br />

für die Abgasreinigung solcher Motorkonzepte<br />

geeignet.<br />

Zukünftig wird die Lambda-Sonde<br />

auch bei Dieselmotoren für noch exakter<br />

zugemessene Einspritzmengen und<br />

niedrigere Emissionen sorgen.<br />

Bereits 1968 setzte Bosch die für<br />

die Lambda-Sonde erforderliche Technik<br />

der Sauerstoffmessung in der Batteriefertigung<br />

ein. Von diesem Knowhow<br />

konnte Anfang der siebziger<br />

Jahre, als sich die Abgasgesetzgebung<br />

in den USA drastisch verschärfte, profitiert<br />

werden: So brachte Bosch 1976<br />

die erste serienreife Lambda-Sonde<br />

auf den Markt.<br />

Zwei Drittel aller Brummis<br />

sind emissionsarm<br />

Neue Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes<br />

zeigen, dass zwei Drittel (64 %)<br />

aller Lkw und Sattelzugmaschinen<br />

über 7,5 t zGG bereits emissionsarm<br />

sind und von den Neuzulassungen des<br />

Jahres 2000 15 % sogar schon die<br />

Norm EURO III erfüllen. Bei den Lkw<br />

und Sattelzugmaschinen über 7,5 t<br />

zulässigem Gesamtgewicht (zGG) erreichten<br />

am Stichtag 1. Januar <strong>2001</strong><br />

die emissionsarmen Fahrzeuge fast<br />

eine „Zweidrittelmehrheit“ von 64 % am<br />

Gesamtbestand dieser Fahrzeugkategorie.<br />

Von diesen 64 % erfüllten 20,3 %<br />

die Norm EURO I, 76,9 % EURO II und<br />

bereits 2,8 % die noch strengere Norm<br />

EURO III, die eigentlich erst zum 1. Oktober<br />

<strong>2001</strong> verbindlich wird.<br />

Zum Vergleich: Am 1. Juli 1995<br />

waren erst 18,2 % der schweren Güter-Kfz<br />

als emissionsarm eingestuft,<br />

wobei seinerzeit überwiegend erst<br />

EURO-I-Standard erreicht wurde. Seither<br />

stieg der Anteil schadstoffreduzierter<br />

Brummis drastisch an, wobei 1997<br />

erstmals mehr EURO-II-Fahrzeuge als<br />

EURO-I-Fahrzeuge zu verzeichnen waren.<br />

Wie groß ist die Schadstoffreduktion?<br />

Schon bei EURO-I-Fahrzeugen<br />

wird der Ausstoß an Kohlenwasserstoff,<br />

Kohlenmonoxyd, Stickoxyden<br />

und Ruß um durchschnittlich 39 % gegenüber<br />

den Grenzwerten von 1990<br />

reduziert, bei EURO-II-Fahrzeugen<br />

sind es bereits 61 % und bei EURO-III-<br />

Fahrzeugen verringert sich der Ausstoß<br />

dieser Schadstoffe sogar um 75 %!<br />

(Siehe hierzu die Grafik<br />

„EU-Emissionsgrenzwerte für<br />

Dieselmotoren (Straße)“ sowie<br />

auch die zugehörige Tabelle<br />

„EU-Emissionsgrenzwerte für<br />

Dieselmotoren (Straße) in<br />

g/kWh“.)<br />

Die derzeit in Deutschland<br />

zugelassenen Lkw sind durchschnittlich<br />

weniger als sieben<br />

Jahre alt.<br />

<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 31

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