Zeitschr. 1+2/2001 - SVG Koblenz
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Straßen-<br />
Verkehrs-<br />
Gewerbe – Rheinland<br />
Güterkraftverkehr · Internationalen Verkehr · Möbeltransport<br />
Personenverkehr · Betriebs- und Rechtsfragen · Versicherungsdienst<br />
informiert über<br />
Mitteilungsblatt der Straßenverkehrsgenossenschaft Rheinland eG unter Mitwirkung des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinland eV<br />
Berufskraftfahrerausbildung<br />
neu geregelt<br />
Der EURO kommt<br />
1<br />
3<br />
Güterkraftverkehr<br />
Ferienreiseverordnung<br />
<strong>2001</strong><br />
Autobahnbenutzungsgebühr<br />
Kostenentwicklung<br />
16<br />
18<br />
19<br />
Omnibus + Touristik<br />
Busreisebranche<br />
zurückhaltend<br />
24<br />
Taxi und Mietwagen<br />
Umstellung<br />
auf den EURO<br />
27<br />
Steuern und Versicherungen<br />
AfA-Tabellen<br />
42<br />
Seminarangebote 45<br />
53. Jahrgang 5+6/<strong>2001</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
5+6/<strong>2001</strong><br />
Trends und Meinungen<br />
Neue 3-jährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer 1<br />
Aktuelle Ereignisse<br />
Der EURO kommt 3<br />
Dienstleistungsstatistik nimmt Gestalt an 5<br />
Rund ums Auto 5<br />
Bekämpfung der Korruption in der öffentichen Verwaltung 5<br />
DVR-Aktion „Reifen-Check <strong>2001</strong>“ 6<br />
16 % steigen bei angetrunkenen Fahrern ein 6<br />
Nachrichten aus dem Haus des Straßenverkehrs<br />
Europart-Katalog „Betriebs- und Werkstatteinrichtungen“:<br />
15.500 Artikel – für alle (betrieblichen) Fälle! 7<br />
Fächer<br />
– Europa und die Welt<br />
Reisemerkblatt für Österreich 8<br />
Reisemerkblatt für Spanien 8<br />
Reisemerkblatt für Polen 9<br />
Reisemerkblatt für die Tschechische Republik 10<br />
Ausweichstreckenkarte <strong>2001</strong> 11<br />
Sicherheitshinweise für Spanien 12<br />
Reisemerkblatt für Ungarn 13<br />
Reisemerkblatt für die Russische Föderation 14<br />
Feiertage im 2. Halbjahr <strong>2001</strong> 15<br />
– Güterkraftverkehr<br />
Ferienreiseverordnung <strong>2001</strong> 16<br />
Rollende Werbung für das Transportgewerbe 16<br />
Mangelnde Anschnalldisziplin bei Lkw-Fahrern 17<br />
Erhöhung der Mittelstandsempfehlung im Spediteursammelgutverkehr 18<br />
Autobahngebühr für schwere Nutzfahrzeuge 18<br />
Kostenentwicklung im Güterverkehr – Einsatz im Fernbereich 19<br />
Kostenentwicklung im Güterverkehr – Einsatz im Regionalbereich 20<br />
– Internationaler Verkehr<br />
Ökopunkte 21<br />
Erhöhung der höchstzulässigen Abmessungen<br />
in der Russischen Föderation 21<br />
Ausgabe von Höchst- sowie Leer- und Leichtgewichtsgenehmigungen<br />
im Schweizverkehr 21<br />
Sperrung des Großen St.-Bernhard-Tunnels auf unbestimmte Zeit 21<br />
– Kombinierter Verkehr<br />
Informationen zum Terminalneubau 22<br />
LSVA-Erstattung für Fahrten im Kombinierten Verkehr 22<br />
Italien-Verkehr 22<br />
Rollende Autobahn „Freiburg-Novara“ durch den Lötschberg<br />
geht von Juni <strong>2001</strong> an in Betrieb 22<br />
– Gefahrguttransport<br />
Unfälle mit Gefahrgut im Jahr 2000 23<br />
– Omnibus und Touristik<br />
bdo-Hauptgeschäftsführer widerspricht Bundesverkehrsminister 24<br />
Wenig Optimistisches für die Busbranche von der ITB 24<br />
Notbremsung eines Linienbusses wegen eines Schäferhundes 25<br />
– Taxi und Mietwagen<br />
Nichtbeachten des Lichtbalkens für „Halt“ auf Sonderfahrstreifen<br />
ist gleichbedeutend mit Überfahren einer roten Ampel 26<br />
Berufsgenossenschaft kommt dem Gewerbe bei arbeitsmedizinischer<br />
Betreuung und Beratung nach § 3 ASiG deutlich entgegen! 26<br />
Umstellung von Taxentarifen und Fahrpreisanzeigern auf den EURO 27<br />
DaimlerChrysler bietet zwei attraktive Ausstattungspakete<br />
für E-Klasse Limousine (W 210) 29<br />
Technik<br />
Fernsteuerung für Silo-Abrollkipper? 30<br />
25 Jahre Lambda-Sonde von Bosch 31<br />
Zwei Drittel aller Brummis sind emissionsarm 31<br />
Iveco Daily 65 C 15: ein flotter Nutzlastriese 32<br />
Airbag-Steuerung feiert runden Geburtstag: 20 Jahre passive<br />
Sicherheit von Bosch 33<br />
Wechselpritsche mit heckmontiertem Ladekran 33<br />
Arbeits- und Sozialrecht<br />
Betriebsübergang – Tarifwechsel 34<br />
Kleine Reihe der Walter-Raymond-Stiftung 34<br />
Auskunftspflicht im Zusammenhang mit der Bildung eines<br />
Europäischen Betriebsrats 34<br />
Einführung der neuen Dienstleistungsstatistik 34<br />
Betriebsübergang durch Vergabeentscheidung 35<br />
BGF-Beitragsbescheide 35<br />
Deutsches Sozialrecht trotz Briefkastenfirma in den Niederlanden 37<br />
Entgelt- und Beitragsbemessungsgrenzen <strong>2001</strong> 38<br />
Steuern und Versicherungen<br />
Höhe der Verzugszinsen bei Zahlungsverzug 40<br />
Sachbezüge und Lohnsteuer 41<br />
Steuerliche Erleichterung für Betriebe, die von der BSE-Krise<br />
betroffen sind 41<br />
Kraftfahrzeugsteuer 41<br />
AfA für Kfz 42<br />
AfA-Tabellen 42<br />
Finanzgerichtsordnung 42<br />
Kindergeld/Einkommensteuer 42<br />
Vorsteuerabzug aus Reisekosten 42<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Bonitätsprüfung durch Rating im Transportgewerbe 43<br />
Versorgungswerk des Straßenverkehrsgewerbes gegründet 44<br />
Hinweise aus der Rechtsprechung<br />
Internet: Domain-Grabbing strafbar 48<br />
GdR künftig selbst prozessfähig 48<br />
Zu den Voraussetzungen, unter denen ein Mithelfen beim<br />
Entladen eines Lkw eine Tätigkeit „beim Betrieb“ des Kraftfahrzeuges<br />
i. S. § 8 StVG darstellen kann 48<br />
0,5-Promille-Grenze am 1. April <strong>2001</strong> in Kraft getreten 48<br />
Fragen rund um den „Idiotentest“ 49<br />
Die aktuellen Promillegrenzen 49<br />
Dreizehnte Landesverordnung 49<br />
Gurtanlegepflicht 50<br />
Buchbesprechung<br />
Die Einführung des AnrufBus im ÖPNV 50<br />
Die neuen WLW-CDs sind da 51<br />
Ratgeber Bußgeld 51<br />
KOM Betrieb von A-Z 51<br />
An die Gurte, fertig, zurren! Fahreranweisung, Ladungssicherung 51<br />
Presse-Taschenbuch Transport + Logistik <strong>2001</strong>/2002 52<br />
Persönliches<br />
Karl-Heinz Schütz – 75 Jahre 52<br />
25 Jahre – Transporte und Kurierdienste Manfred Keller 52<br />
Impressum „Straßenverkehrsgewerbe Rheinland“<br />
Erscheinungsweise zweimonatlich. Herausgeber: Straßenverkehrsgenossenschaft Rheinland eG, 56073 <strong>Koblenz</strong>, Moselring 11 – „Haus des<br />
Straßenverkehrs“, Telefon 02 61/49 43 30, Telefax 02 61/49 43 39. – Redaktion: Wilfried Richter (VdM), Klaus-Peter Schuster<br />
Verantwortlich für Anzeigen: Straßenverkehrsgenossenschaft Rheinland eG, Haus des Straßenverkehrs, 56014 <strong>Koblenz</strong>, Postfach 2014 31, Telefon<br />
02 61/4 94-3 31 (Renate Grünke). – Zur Zeit ist Preisliste Nr. 9 gültig.<br />
Konzeption und Gestaltung: Medien-Design Weber, Moselring 11, 56073 <strong>Koblenz</strong>, Telefon 02 61/4 0102-60, Fax 02 61/4 0102-61<br />
Nachdruck von Aufsätzen ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Die Bezugsgebühr ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
2 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Neue 3-jährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer<br />
Zum 1. August <strong>2001</strong> tritt die vom<br />
Transportgewerbe lang geforderte<br />
neue Berufskraftfahrer-Ausbildungsverordnung<br />
in Kraft. Die Verordnung<br />
sieht eine 3-jährige Ausbildung<br />
zum Berufskraftfahrer mit<br />
erweiterten Inhalten vor. Damit<br />
führte das kontinuierliche Bestreben<br />
des Bundesverbandes Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung<br />
(BGL) e.V., die Ausbildung der<br />
Fahrer zu modernisieren und den<br />
deutlich gestiegenen Anforderungen<br />
anzupassen, endlich zum Erfolg.<br />
Zehn Jahre lang wies der BGL<br />
die Politiker, Vertreter der zuständigen<br />
Ministerien und Arbeitnehmervertreter<br />
immer wieder mit Nachdruck<br />
auf die unbefriedigende Ausbildungssituation<br />
hin. Nunmehr hat<br />
u. a. mit Untertützung der Gewerkschaften<br />
die jahrelange Diskussion<br />
der Sachverständigen um Ausbildungsinhalte<br />
und Mindestalter zum<br />
Erwerb der Fahrerlaubnis ihren<br />
Abschluss gefunden.<br />
Mit der neuen Ausbildungsverordnung<br />
wird, nicht zuletzt, ein Beitrag<br />
zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
auf unseren Straßen<br />
geleistet. Auszubildende lernen zuerst<br />
auf dem Pkw, dann auf Fahrzeugen<br />
von 3,5 t zGG bis hin zu<br />
40-t-Fahrzeugen sicheres und wirtschaftliches<br />
Fahren. Im Klartext:<br />
Berufskraftfahrer-Auszubildende<br />
erwerben ihren Führerschein<br />
Klasse B schon mit 17 Jahren. Den<br />
Führerschein Klasse CE gibts bereits<br />
mit 18 Jahren.<br />
Nach der neuen Ausbildungsverordnung<br />
lernen die angehenden<br />
Berufskraftfahrer aber nicht nur verkehrssicheres<br />
und eneriesparendes<br />
Fahren von Lkw. Vielmehr werden<br />
ihnen auch weit reichende<br />
technsiche, kaufmännische und<br />
logistische Kenntnisse vermittelt.<br />
Die angehenden Berufskraftfahrer<br />
führen Abrechnungen durch,<br />
nutzen moderne Informations- und<br />
Kommunikationstechniken. Berufskraftfahrer<br />
wissen mit Menschen,<br />
Fahrzeugen und Ladung<br />
verantwortlich umzugehen.<br />
Die jungen Fahrer sichern durch<br />
ihre Ausbildung nicht nur ihren eigenen<br />
Arbeitsplatz, sondern tragen<br />
durch ihre verbesserte Qualifikation<br />
wesentlich zur Stärkung der Marktposition<br />
ihres eigenen Unternehmens<br />
bei. Deshalb gibt es jetzt<br />
keinen Grund mehr zu zögern – Mitmachen<br />
und Ausbildungsplätze anbieten<br />
– der Verband steht mit Rat<br />
und Tat zur Seite.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 1
Trends und Meinungen<br />
AKTUELLE EREIGNISSE<br />
Der EURO kommt!<br />
Am 1. Januar 2002 beginnt das<br />
endgültige EURO-Zeitalter, und nach<br />
einer aktuellen Erhebung kann mehr als<br />
die Hälfte der Unternehmen den EURO<br />
immer noch nicht verarbeiten.<br />
Nachfolgend finden Sie eine Zusammenstellung<br />
wichtiger Checklisten<br />
und Empfehlungen des „Euro Info Centres<br />
(EIC)“ zum EURO, die dessen zentraler<br />
Website www.eic.de entnommen<br />
wurden.<br />
Die Währungsumstellung ist unausweichlich<br />
und die verbleibende Zeit<br />
sollte zur Realisierung der erforderlichen<br />
Maßnahmen genutzt werden.<br />
EDV<br />
kurz und bündig<br />
• EDV-Verantwortlichen benennen<br />
• Auflistung aller Programme mit Jahr<br />
der Herstellung, Hersteller usw.<br />
• Schnittstellen transparent machen<br />
• Lastenheft mit Beispielen erstellen<br />
Wartungsverträge prüfen<br />
Software-Partner ansprechen<br />
• Angebote einholen<br />
• Referenzanwendungen nennen<br />
lassen<br />
• Kapazitäten für Programmierer<br />
buchen<br />
• Umstellungszeitpunkt definieren<br />
• Schulungskonzept vorbereiten<br />
Einkauf/Logistik<br />
kurz und bündig<br />
• Preise vergleichen<br />
• Wettbewerb im Beschaffungsmarkt<br />
nutzen<br />
• Preistransparenz verschaffen<br />
• Lagerbestand optimieren<br />
• möglichst elektronisch bestellen<br />
• Preise automatisch aktualisieren<br />
• verstärkt im Ausland bestellen<br />
• Lastenheft für Anschaffung eines<br />
Warenwirtschaftssystems erarbeiten<br />
• Vorteile einer laufenden Inventur<br />
verdeutlichen<br />
• Vorteile von elektronischen Katalogen<br />
deutlich machen<br />
• Zeitpunkt mit Lieferanten abstimmen<br />
• Lieferanten frühzeitig ansprechen<br />
• Einkaufsverträge anpassen<br />
Formulare<br />
kurz und bündig<br />
• Formulare sammeln<br />
• prüfen, welche Formulare in<br />
Zukunft noch notwendig sind<br />
• überflüssige Formulare entfernen<br />
• verbleibende Formulare auf<br />
Währungsangaben prüfen<br />
• prüfen, ob Doppelwährungsangaben<br />
notwendig sind<br />
• Formulare möglichst zu einem<br />
Zeitpunkt umstellen<br />
• prüfen, ob AGB Währungsangaben<br />
enthalten<br />
• AGB gemeinsam mit Rechtsanwalt<br />
oder Fachorganisation anpassen<br />
Kassen/Automaten<br />
kurz und bündig<br />
• prüfen, ob bestehende Systeme<br />
zur Preiserrechnung „Euro-tauglich“<br />
sind<br />
• Ankauf neuer Kassen, Waagen<br />
oder Automaten ist finanziell einzuplanen<br />
• Neuorganisation der Wechselschubladen<br />
vorbereiten<br />
• prüfen, ob zusätzliche Wechselgeld-Kassetten,<br />
Geldzählmaschinen<br />
oder Geldbomben notwendig<br />
sind<br />
• frühzeitig Kontakt aufnehmen zu<br />
Herstellern von Kassen, Waagen<br />
und Automaten<br />
• Lieferengpässe einplanen<br />
• Kassenpersonal im Umgang mit<br />
den neuen Kassensystemen<br />
schulen<br />
Rechnungswesen<br />
Empfehlungen<br />
Umstellungsbilanz<br />
Es kommt lediglich zu einer Umrechnung<br />
nach festgelegten Umrechnungskursen,<br />
nicht aber zu einer Neubewertung<br />
von Aktiva und Passiva.<br />
Nach herrschender Meinung ist<br />
zum Zeitpunkt der Umstellung auf Euro<br />
eine Eröffnungsbilanz im Verständnis<br />
des HGB nicht notwendig. Es erfolgt<br />
kein neuer Abschnitt im „Leben“ des<br />
Unternehmens, sondern lediglich eine<br />
neue Recheneinheit. Somit genügt eine<br />
reine Umstellungsbilanz, die die einzelnen<br />
Bilanzposten in DM mit dem unwiderruflich<br />
fixierten Umrechnungskurs<br />
(1 Euro = 1,95583 DM) auf Euro umrechnet.<br />
Bei dieser Umrechnung kann<br />
es jedoch zu Rundungsdifferenzen<br />
kommen. Diese entstehen zum einen<br />
durch die horizontale Rundung, wenn<br />
die Währung mit sechs signifikanten<br />
Stellen einzugeben ist und eine Rundung<br />
und Rückrechnung in die Ausgangsrechnung<br />
erfolgt. Aber auch eine<br />
vertikale Rundungsdifferenz ist möglich,<br />
wenn einzelne Posten aus DM in<br />
Euro umgerechnet werden, so dass<br />
eine separate Addition der gerundeten<br />
Posten erfolgt und es somit zu einer<br />
Abweichung der Umrechnungsergebnisse<br />
kommt.<br />
Gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 1 HGB besteht<br />
Bilanzidentität, so dass die letzte<br />
DM-Bilanz die erste Euro-Bilanz sein<br />
wird. Abweichungen davon gibt es nur<br />
in begründeten Ausnahmefällen. Es erfolgt<br />
somit eine lineare Transformation.<br />
Um Rundungsdifferenzen zu vermeiden,<br />
sollten Einzelbeträge nicht in<br />
Summen umgerechnet werden.<br />
Bei der Umrechnung eines Geldbetrages<br />
von einer nationalen Währungseinheit<br />
in eine andere ist dieser<br />
zunächst auf einen mit mindestens drei<br />
Dezimalstellen gerundeten Euro-Betrag<br />
und dann in die andere nationale<br />
Währung umzurechnen.<br />
Die kurzfristige Abstimmung mit<br />
dem Steuerberater/Wirtschaftsprüfer<br />
ist zu empfehlen.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 3
Trends und Meinungen<br />
Für KMU, deren Unternehmensform<br />
die einer juristischen Person ist,<br />
ergeben sich möglicherweise weitere<br />
Anpassungsnotwendigkeiten nach der<br />
Umstellung. So wird die Umrechnung<br />
beim Stammkapital bzw. beim gezeichneten<br />
Kapital zu „krummen“ Kapitalbeträgen<br />
führen. Durch Rundungsdifferenzen<br />
können im Extremfall neue<br />
Mehrheitsverhältnisse entstehen.<br />
Mögliche Lösungsansätze sind<br />
durch Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen<br />
denkbar.<br />
Rechnungswesen<br />
kurz und bündig<br />
• Steuerberater ansprechen<br />
• Lastenheft erstellen für Ergänzung<br />
oder Anpassung des<br />
Controlling-Systems<br />
• Euro-Umstellung zum generellen<br />
Unternehmens-Check nutzen<br />
• wichtige Kennzahlen anpassen<br />
• Arbeitsteilung mit externen Experten<br />
nutzen und Aufgaben delegieren<br />
• aber: Delegation löst nicht automatisch<br />
das Problem, deshalb<br />
klare Termine setzen<br />
• Umstellungszeitpunkt auf Jahresende<br />
bzw. -anfang legen<br />
• Gebühren für zusätzliche Abschlussarbeiten<br />
beim Steuerberater/Wirtschaftsprüfer<br />
erfragen<br />
• Finanzbuchhaltung eventuell neu<br />
ausschreiben<br />
• Nebenbücher mit einbeziehen<br />
• Fakturierung bis zum Umstellungszeitpunkt<br />
möglichst in DM<br />
• prüfen, ob DV-gestütztes Mahnverfahren<br />
verändert werden kann<br />
• Medien verfolgen, inwieweit<br />
Finanzverwaltung Euro-Abschlüsse<br />
akzeptiert<br />
Verkauf/Vertrieb/Marketing<br />
kurz und bündig<br />
• Budgets exakt planen<br />
• prüfen, ob Euro einen Vertrieb in<br />
anderen Regionen erleichtert<br />
• Preislisten lediglich als Beilage zu<br />
Prospekten<br />
• mit Direktmailing Euro-Umstellung<br />
bekannt machen<br />
• Abhängigkeit von Kunden beobachten,<br />
„Frühwarnsystem“ einrichten<br />
• bestehende Abnahmeverträge<br />
prüfen<br />
• neue Schwellenpreise kalkulieren<br />
• in Katalogen Preislisten mit zwei<br />
Preisangaben beilegen<br />
• neue Märkte prüfen<br />
• prüfen, ob die Einführung des Euro<br />
Produktveränderungen erzwingt<br />
bzw. ermöglicht<br />
Versicherungen<br />
kurz und bündig<br />
• Zeitpunkt für Euro-Umstellung mit<br />
der Versicherungsgesellschaft abklären<br />
• Abschluss einer Versicherung in<br />
Fremdwährung ist nicht unbedingt<br />
vorteilhafter<br />
• Euro-Einführung ist kein Anlass,<br />
bestehende Versicherungen zu<br />
kündigen<br />
• Preistransparenz durch Euro<br />
evtl. zum Abschluss günstigerer<br />
Versicherungen nutzen<br />
Verträge<br />
kurz und bündig<br />
• feststellen, welche Verträge vorliegen<br />
(Inventur)<br />
• Überprüfung langfristiger Rechtsbeziehungen<br />
• Sicherung der Vertragskontinuität<br />
(Euro-Klausel)<br />
• Bezug zum Diskontsatz ändern,<br />
da es diesen nicht mehr gibt<br />
• über Euro-EinführungsVO informieren<br />
• Frage des Umstellungszeitpunktes<br />
aus rechtlicher und betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht prüfen<br />
• neue Indexierungsklauseln vereinbaren<br />
• Vertragspartner informieren, dass<br />
ab (Termin ... ) in Euro fakturiert<br />
wird; eventuell Musteranschreiben<br />
• auch künftig deutsches Recht vereinbaren<br />
• Rechtskontinuität gegenüber Drittstaaten<br />
mit Rechtsanwalt prüfen<br />
Verträge<br />
Empfehlungen<br />
Der Zeitpunkt für Vertragsanpassungen<br />
Die Frage des richtigen Zeitpunkts<br />
für gegebenenfalls erforderliche Vertragsanpassungen<br />
muss juristisch geprüft<br />
werden. Die betriebswirtschaftlichen<br />
Argumente werden jedoch<br />
Priorität haben. Folgende zivilrechtliche<br />
Möglichkeiten bestehen:<br />
Vertragsauslegung: Denkbar<br />
wäre, bestimmte Verträge so auszulegen,<br />
dass sie ab dem 1. Januar 1999<br />
als auf den Euro umgestellt anzusehen<br />
sind. Voraussetzung wäre jedoch eine<br />
Vertragslücke, die sich nach einschlägigen<br />
Auslegungsmethoden im erstrebten<br />
Sinn schließen lassen könnte.<br />
Hieran ist zu denken, wenn nach allgemeiner<br />
Praxis von einem vermuteten<br />
Parteiwillen ausgegangen werden<br />
kann.<br />
Vertragsänderung: Durch Individualabrede<br />
besteht jederzeit die Möglichkeit,<br />
einvernehmliche Änderungen<br />
in bestehende Vertragsverhältnisse<br />
aufzunehmen. Sollten Vertragspartner<br />
aus Drittstaaten jedoch an der nationalen<br />
Währung festhalten wollen, wird<br />
sich eine solche einvernehmliche Änderung<br />
nicht erzwingen lassen.<br />
Änderungskündigung: Hierbei<br />
wird das Vertragsverhältnis gekündigt<br />
und gleichzeitig der Abschluss eines<br />
gleichlautenden Vertrages auf Eurobasis<br />
angeboten. Dies setzt zunächst<br />
voraus, dass die Vertragsverhältnisse<br />
aufgekündigt werden können. Meist<br />
sind hierbei Kündigungsfristen einzuhalten.<br />
Schließlich ist die Kündigung atmosphärisch<br />
eine ungünstige Lösung,<br />
die Vertragspartner auch dazu veranlassen<br />
könnte, mit einem anderen Anbieter<br />
die Verträge abzuschließen.<br />
Anpassungsklauseln: Denkbar<br />
wäre auch die Anwendung von Anpassungsklauseln.<br />
Viele Verträge enthalten<br />
zwar Standardvereinbarungen und<br />
allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
(AGB), diese führen jedoch bei restriktiver<br />
Auslegung nicht dazu, den Vertrag<br />
in einer anderen Währung zu vollziehen.<br />
Zahlungsverkehr<br />
kurz und bündig<br />
• Zeitplan für die Umstellung des<br />
Zahlungsverkehrs erstellen<br />
4 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Trends und Meinungen<br />
• Zahlungsverkehr mit Umstellungszeitpunkt<br />
der EDV oder Buchhaltung<br />
abstimmen<br />
• Umstellung einzelner (oder aller)<br />
Konten in der Übergangsphase<br />
• Kontoführung in DM bis<br />
31. Dezember 1998 notwendig<br />
• Währungskonten auch nach der<br />
Euro-Einführung gegenüber Drittstaaten<br />
weiterführen<br />
• Zahlungen in der fakturierten<br />
Währung ausführen<br />
• aktuelle Informationen zum dokumentären<br />
Auslandsgeschäft einholen<br />
• klären, wann der Geschäftspartner<br />
auf Euro umstellen wird<br />
• aktuelle Diskussion über Teilnehmer<br />
an der EWU verfolgen<br />
• Kontakt zur Bank bzgl. der<br />
Euro-Konten aufnehmen<br />
Dienstleistungsstatistik<br />
nimmt Gestalt an<br />
Bekämpfung der Korruption<br />
in der öffentlichen Verwaltung<br />
Nach der Verabschiedung des Gesetzes<br />
zur Einführung einer Dienstleistungsstatistik<br />
und zur Änderung statistischer<br />
Rechtsvorschriften durch den<br />
Deutschen Bundestag hatte auch der<br />
Bundesrat am 1. Dezember 2000 dem<br />
Gesetz im zweiten Durchgang zugestimmt.<br />
Es trat am 1. Januar <strong>2001</strong> in<br />
Kraft. Auf der Grundlage dieses Gesetzes<br />
ist es nun möglich, den Dienstleistungssektor<br />
in Rheinland-Pfalz vollständiger<br />
als bisher statistisch zu<br />
erfassen und über die Strukturen und<br />
deren Entwicklung in diesem Bereich<br />
jährlich zu berichten.<br />
Die amtliche Statistik deckt den<br />
Dienstleistungssektor zurzeit nur in Teilbereichen<br />
ab, obwohl ihm für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung der rheinland-pfälzischen<br />
Wirtschaft eine wachsende<br />
und heute schon überragende<br />
Bedeutung zukommt. So wurden 1999<br />
rund 66% der Bruttowertschöpfung im<br />
Dienstleistungsbereich erbracht. Bislang<br />
sind lediglich die Dienstleister aus<br />
Handel, Gastgewerbe, dem Kreditund<br />
Versicherungsgewerbe sowie dem<br />
öffentlichen Bereich in der Statistik<br />
berücksichtigt. Künftig werden auch<br />
die sog. unternehmensnahen Dienstleister<br />
und die Unternehmen der<br />
Wirtschaftsbereiche Verkehr und<br />
Nachrichtenübermittlung sowie Wohnungswirtschaft<br />
in die statistische<br />
Berichterstattung einbezogen.<br />
Die Dienstleistungsstatistik wird<br />
künftig einmal jährlich als Stichprobenerhebung<br />
mit Auskunftspflicht bei im<br />
Bundesdurchschnitt höchstens 15 %<br />
der Unternehmen oder Einrichtungen<br />
zur Ausübung einer freiberuflichen<br />
Tätigkeit durchgeführt. Die Erhebung<br />
ist so angelegt, dass für die Bundesländer<br />
repräsentative Ergebnisse in<br />
angemessener fachlicher Gliederung<br />
ermittelt werden können. Neben allgemeinen<br />
Angaben zur Kennzeichnung<br />
des Unternehmens bzw. der Einrichtungen<br />
(Rechtsform, hauptsächlich<br />
ausgeübte wirtschaftliche Tätigkeit sowie<br />
Zahl der Niederlassungen) werden<br />
Angaben zu Beschäftigten, Personalaufwendungen,<br />
Umsatz bzw. Einnahmen,<br />
Vorleistungen (z. B. bezogene<br />
Waren), Steuern, Subventionen und Investitionen<br />
erbeten. Für kleinere Unternehmen<br />
mit einem Umsatz von weniger<br />
als 250.000 Euro jährlich ist der<br />
Fragenumfang deutlich reduziert.<br />
Mit der neuen Dienstleistungsstatistik<br />
wird Deutschland in die Lage versetzt,<br />
auch die Anforderungen der<br />
Europäischen Union zur Berichterstattung<br />
über die Unternehmensstrukturen<br />
im Dienstleistungssektor zu erfüllen.<br />
Die neue Erhebung wird auch in den<br />
volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />
die Darstellung des gesamten<br />
Im Ministerialblatt der Landesregierung Rheinland-<br />
Pfalz vom 9. Februar <strong>2001</strong> wurde die Verwaltungsvorschrift<br />
der Landesregierung über die Bekämpfung der<br />
Korruption in der öffentlichen Verwaltung neu gefasst.<br />
Interessierte Unternehmen erhalten diese Verwaltungsvorschrift<br />
von der Verbandsgeschäftsstelle.<br />
Dienstleistungsbereichs erheblich verbessern.<br />
Die erste Erhebung findet Mitte<br />
<strong>2001</strong> für das Berichtsjahr 2000 statt.<br />
Erste Ergebnisse werden Mitte 2002<br />
erwartet.<br />
Interessierte Unternehmen erhalten<br />
auf Anfrage weitere Unterlagen von der<br />
Verbandsgeschäftsstelle.<br />
Rund ums Auto<br />
Benzinpreise<br />
Seit Jahresbeginn stellt die Deutsche<br />
BP die Kraftstoffpreise aller deutschen<br />
Tankstellen des Unternehmens<br />
ins Internet. So sollen Kunden rund um<br />
die Uhr bundesweit die lokalen Benzinpreise<br />
jeweils aktuell feststellen und<br />
sich die günstigste Tankstelle in ihrer<br />
Nähe suchen können. Die Preisangaben<br />
sind auf der Website www.bpplus.com<br />
im Menü für Deutschland zu<br />
finden, so das Unternehmen.<br />
Preiswerte Tankstellen<br />
Preiswerte Tankstellen liefert die Internet-Adresse<br />
www.clever-tanken.de.<br />
Nach Eingabe der Stadt gibt es eine<br />
Liste mit konkreten Preisen. Dies soll<br />
auch über WAP-Handy möglich sein.<br />
Sogenannte „Benzinpreispiloten“ und<br />
auch Tankstellenbesitzer sorgen für<br />
Aktualität.<br />
Aral-Stationen im Internet<br />
Unter www.tankstelle.de sind ab<br />
sofort alle Aral-Tankstellen und deren<br />
Angebote im World Wide Web vertreten.<br />
Mit diesem Konzept soll den<br />
Autofahrern ermöglicht werden, alle<br />
notwendigen Informationen über Öffnungszeiten,<br />
Kartenakzeptanz und<br />
Serviceangebot, wie zum Beispiel<br />
Geldautomat oder Autovermietung,<br />
abzurufen. Bei der Suche nach der geeigneten<br />
Tankstation kann auch nach<br />
Postleitzahlen und Ort oder Serviceangeboten<br />
wie Waschanlage oder Mobilfunk<br />
gefragt werden.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 5
Trends und Meinungen<br />
DVR-Aktion<br />
„Reifen-Check <strong>2001</strong>“<br />
Rund ein Drittel aller Reifen an Pkw<br />
weisen Mängel auf. Dabei sind eine<br />
schadhafte und abgenutzte Bereifung,<br />
aber auch zu geringer Luftdruck häufig<br />
Ursache von Unfällen: Jährlich verunglücken<br />
ca. 2.400 Personen aufgrund<br />
solcher Reifenmängel. Deshalb bietet<br />
die DVR-Aktion „Reifen-Check <strong>2001</strong>“<br />
jedem Autofahrer bundesweit die Möglichkeit,<br />
seine Reifen während des<br />
gesamten Monats Mai kostenlos überprüfen<br />
zu lassen. Getragen wird der<br />
„Reifen-Check <strong>2001</strong>“ von den<br />
DVR-Mitgliedern ACE und ADAC,<br />
DEKRA, den TÜVs, KÜS, dem Bundesverband<br />
Reifenhandel Vulkaniseur-<br />
Handwerk BRV, dem Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe<br />
Zentralverband ZDK<br />
sowie der Gesellschaft für Technische<br />
Überwachung GTÜ. Die Schirmherrschaft<br />
hat der Bundesverkehrsminister<br />
Foto: DVR<br />
Kurt Bodewig übernommen. Unterstützt<br />
wird die Aktion „Reifen-Check<br />
<strong>2001</strong>“ auch von dem Schauspieler<br />
Claus Theo Gärtner, der besonders<br />
durch seine Fernsehrolle als Privatdetektiv<br />
Matula berühmt geworden ist.<br />
Ausgewiesene Fachleute wie<br />
Kfz-Meisterbetriebe, Automobilclubs,<br />
Technische Prüfstellen, anerkannte<br />
Überwachungsorganisationen und der<br />
Reifenfachhandel bieten das Angebot,<br />
die Reifen einer Sichtprüfung zu unterziehen.<br />
Insgesamt 30.000 Prüfstellen<br />
stellen diesen kostenlosen Dienst zur<br />
Verfügung. Der Check umfasst unter<br />
anderem Profiltiefe, Reifenalter, Lauffläche<br />
und Reifenbeschädigungen.<br />
Außerdem erhält der Autofahrer „Ratschläge<br />
für das Handschuhfach” zur<br />
fachgerechten Reifen-Handhabung<br />
und der Nutzung von Winter- bzw.<br />
Sommerreifen.<br />
Unterstützt wird die Aktion außerdem<br />
von den Berufsgenossenschaften,<br />
dem VDIK und der Volkswagen<br />
AG.<br />
16 % steigen bei<br />
angetrunkenen Fahrern<br />
ein<br />
Eine repräsentative Umfrage im<br />
Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />
ergab, dass 16 % der<br />
befragten jungen Erwachsenen im Alter<br />
von 18 bis 24 Jahren schon mehrfach<br />
mit betrunkenen Autofahrern mitgefahren<br />
sind. Wiederum 69 % dieser jungen<br />
Beifahrer hatten ein mulmiges Gefühl<br />
beim Mitfahren mit<br />
einem angetrunkenen<br />
Fahrer, taten es<br />
aber trotz besseren<br />
Wissens. Dagegen<br />
meinten 73 % der jungen<br />
Erwachsenen,<br />
noch nie mit einem<br />
alkoholisierten Fahrer<br />
mitgefahren zu sein.<br />
Eine Ursache für<br />
die Bereitschaft, entgegen<br />
der eigenen<br />
Vernunft zu handeln,<br />
ist gerade bei jungen<br />
Leuten das Bedürfnis<br />
nach Zugehörigkeit:<br />
Sie passen sich häufig<br />
dem Verhalten der<br />
Peer-Gruppe, der<br />
Gleichaltrigen, an.<br />
Doch auch wenn eine<br />
junge Frau oder ein<br />
junger Mann dem Konformitätszwang<br />
standhält, verliert der Aspekt Sicherheit<br />
an Bedeutung, wenn die Infrastruktur<br />
schlecht ist. Denn oft sehen die jungen<br />
Menschen ohne Führerschein, eigenes<br />
Auto und ohne genügend Geld für ein<br />
Taxi in einem alkoholisierten Fahrer die<br />
einzige Möglichkeit, nach Hause zu<br />
kommen.<br />
Tatsache ist, dass bei 7,2 aller<br />
Unfälle mit Personenschaden 1999<br />
Alkoholeinfluss eine der Unfallursachen<br />
war, aber 14 % aller Verkehrstoten in<br />
Deutschland an den Folgen eines Alkoholunfalls<br />
starben – dies war rund jeder<br />
siebte Getötete. Diese unterschiedlichen<br />
Anteile belegen die überdurchschnittliche<br />
Schwere der Alkoholunfälle.<br />
6 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Nachrichten aus dem Haus<br />
des Straßenverkehrs<br />
NACHRICHTEN AUS DEM HAUS DES STRASSENVERKEHRS<br />
Europart-Katalog<br />
„Betriebs- und Werkstatteinrichtungen“:<br />
15.500 Artikel – für alle (betrieblichen) Fälle!<br />
Der neue, 688 Seiten starke Europart-Katalog<br />
„Betriebs- und Werkstatteinrichtungen“<br />
empfiehlt sich mit seinen<br />
rund 15.500 Artikeln namhafter<br />
Hersteller für nahezu alle Bereiche der<br />
betrieblichen Tätigkeiten von Gewerbetreibenden,<br />
Handwerk und Industrie:<br />
Transportmittel und -behälter,<br />
Umweltschutz, Betriebsausstattung,<br />
Steiggeräte, Reinigung, Arbeitsschutz,<br />
Versand, Außenanlagen und Büroausstattung.<br />
Etwa 3.000 dieser Artikel sind<br />
ständig im Europart-Zentrallager in Gevelsberg<br />
verfügbar. Der Rest (sperrige<br />
Artikel oder Einzelanfertigungen) wird<br />
von dezentralen Lägern direkt an die<br />
Endkunden geliefert. Europart setzt<br />
auch hier Zeichen: Im Gegensatz zum<br />
Wettbewerb, der in der Regel reinen<br />
Versandhandel betreibt, bietet man<br />
den Kunden über die eigenen Niederlassungen<br />
zusätzlich „Kompetenz und<br />
Service vor Ort“.<br />
Auch das überarbeitete Europart-Nachschlagewerk<br />
„Betriebs- und<br />
Werkstatteinrichtungen“ überzeugt<br />
wieder durch seine übersichtliche, optisch<br />
ansprechende Gestaltung: in die<br />
zehn Warengruppen unterteilt, mit<br />
komplett farbig bebildertem Produktprogramm<br />
und ebenso knappen wie<br />
präzisen Beschreibungen der jeweiligen<br />
Artikel. Apropos „Farbe“: Auch hier<br />
liegt Europart mit seinem Katalog „voll<br />
im Trend“, denn bei der Werkstatt- und<br />
Betriebseinrichtung geht es inzwischen<br />
deutlich farbenfroher zu, werden sogar<br />
ungewöhnliche Farbkombinationen<br />
gewagt.<br />
Der neue Europartkatalog „Betriebs- und Werkstatteinrichtungen“ für Gewerbetreibende, Handwerk<br />
und Industrie: 15.500 qualitativ hochwertige Artikel namhafter deutscher Hersteller auf 688 Seiten.<br />
Foto: Europart<br />
Genau wie die anderen Europart-Kataloge<br />
„Kfz-Technik“, „Befestigungstechnik“,<br />
„Werkzeugtechnik“<br />
sowie „Arbeitssicherheit und Umweltschutz“<br />
kann auch dieser Katalog kostenfrei<br />
bestellt werden:<br />
per Internet: www.europart.net<br />
Tel.: 01 80/2 25 53 30 oder<br />
Fax: 08 00/3 87 67 27.<br />
Weitere Informationen:<br />
<strong>SVG</strong>-WFZ <strong>Koblenz</strong><br />
Herr Beringer, Tel. 02 61/49 4214<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 7
Fächer<br />
EUROPA UND DIE WELT<br />
Reisemerkblatt für<br />
Österreich<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
uns ein aktuelles Reisemerkblatt für<br />
Österreich zukommen lassen.<br />
Nachstehend veröffentlichen wir ein<br />
aktuelles Reisemerkblatt mit Stand<br />
vom 26. März <strong>2001</strong> für Österreich, wie<br />
es uns vom Auswärtigen Amt in Berlin<br />
übermittelt wurde.<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige:<br />
Aktueller Hinweis:<br />
In Österreich sind bisher keine Fälle<br />
von Maul- und Klauenseuche bekannt<br />
geworden. Für Reisende aus Deutschland<br />
gibt es derzeit keine Sonderbestimmungen.<br />
In Abhängigkeit von der<br />
Entwicklung der Lage sind Einschränkungen<br />
jedoch nicht auszuschließen.<br />
Es wird deshalb empfohlen, vor Reiseantritt<br />
diesbezügliche Informationen<br />
von der Homepage des österreichischen<br />
Gesundheitsministeriums<br />
www.gesundheit.bmsg.q.at abzurufen.<br />
Weitere Informationen sind beim<br />
Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft<br />
erhältlich:<br />
Homepage des BMVEL<br />
(www.bml.de), Tel. 01888-5290<br />
Darüber hinaus lässt das BMVEL<br />
über Flughäfen, Häfen und Automobilclubs<br />
entsprechende Informationsblätter<br />
an Reisende verteilen.<br />
Im Zusammenhang mit der für<br />
Österreich bestehenden Mautpflicht<br />
auf Autobahnen und Schnellstraßen<br />
und immer wieder auftauchenden Fragen<br />
wird auf eine neu eingerichtete<br />
Webseite der österreichischen Bundesstraßengesellschaft<br />
OSAG hingewiesen.<br />
Die Webseite kann unter<br />
http://www.vignette.at aufgerufen werden<br />
und enthält Informationen zur<br />
Mautpflicht.<br />
Alle deutschen Führerscheinmodelle,<br />
ebenso wie die der anderen Staaten<br />
des Europäischen Wirtschaftsraums,<br />
haben in Österreich volle<br />
Gültigkeit<br />
Reisemerkblatt für<br />
Spanien<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
ein aktuelles Reisemerkblatt für Spanien<br />
veröffentlicht.<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige<br />
Aktueller Hinweis:<br />
In Spanien sind bislang keine Fälle<br />
von Maul- und Klauenseuche (MKS)<br />
bekannt geworden. Für Reisende aus<br />
Deutschland gibt es derzeit keine<br />
Sonderbestimmungen.<br />
An den Grenzübergängen werden<br />
teilweise Fahrzeuge desinfiziert, so<br />
dass es zu Verzögerungen kommen<br />
kann.<br />
Weitere Einschränkungen bzw. Änderungen<br />
sind abhängig von der<br />
Entwicklung der Lage nicht auszuschließen.<br />
Deshalb wird empfohlen, vor Reiseantritt<br />
die diesbezüglichen Informationen<br />
auf der Website des spanischen<br />
Landwirtschaftsministeriums einzusehen:<br />
http://www.mapya.es/<br />
(nur in span. Sprache)<br />
oder das<br />
Spanische Fremdenverkehrsbüro<br />
Kurfürstendamm 180<br />
10707 Berlin<br />
Tel.: 030 / 88 26 543<br />
(Mo.-Fr. 9.00-17.00 Uhr)<br />
zu kontaktieren.<br />
Weitere Informationen zur MKS<br />
sind beim Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft<br />
erhältlich:<br />
Homepage des BMVEL www.bml.de,<br />
Tel.: 01888 529-0<br />
Die Maßnahmen der Bundesregierung<br />
zum Schutz vor MKS sind einzusehen<br />
unter: www.bundesregierung.de/dokumente/Artikel/ix<br />
32249.htm<br />
<strong>SVG</strong>-FRACHTVERMITTLUNGSSTELLE<br />
Besuchen Sie uns im Internet unter: www.svg-frachten.de<br />
– Suchen Sie Teil- oder Komplettladungen?<br />
– Suchen Sie Laderaum?<br />
Rufen Sie an: Tel. 02 61/4 50 55, 4 50 56 + 49 42 07<br />
Fax 02 61/49 43 46<br />
e-mail: F. Koeppen@svg-koblenz.de<br />
Mo. bis Do. 7.30 bis 16.30 Uhr<br />
Fr.<br />
7.30 bis 15.30 Uhr<br />
Ansprechpartner: Herr Köppen, Herr Schneiders<br />
<strong>SVG</strong>-Rheinland eG · Moselring 11 · 56073 <strong>Koblenz</strong><br />
8 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
Reisemerkblatt<br />
für Polen<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
ein aktualisiertes Reisemerkblatt für<br />
Polen erstellt.<br />
Allgemeine Informationen<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige<br />
Besondere Zollvorschriften<br />
Besondere strafrechtliche<br />
Vorschriften<br />
Medizinische Hinweise<br />
Zuständige deutsche Auslandsvertretung<br />
Hinweise zum Straßenverkehr<br />
Allgemeine Informationen:<br />
Touristische Informationen für Ihre<br />
Reise nach Polen sind erhältlich beim<br />
polnischen Fremdenverkehrsamt:<br />
Polnisches Informationszentrum für<br />
Touristik, Marburger Str. 1, 10789 Berlin,<br />
Tel.-Nr.: (0 30) 2100 92-0<br />
Bei der Einreise nach Polen kann es<br />
an den Grenzübergängen auch für Pkw<br />
zu längeren Wartezeiten kommen. Wegen<br />
des noch geringen Autobahnnetzes<br />
in Polen sollten Sie bei Pkw- oder<br />
Busreisen ausreichend Zeit für die<br />
Fahrt einplanen.<br />
Über die Sicherheitslage informiert<br />
das Merkblatt „Sicherheitshinweise“.<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige:<br />
Für die visumsfreie Einreise nach<br />
Polen zu einem touristischem Aufenthalt<br />
bis zu drei Monaten pro Halbjahr ist<br />
ein gültiger Reisepass erforderlich. Kinderausweise<br />
müssen mit einem Lichtbild<br />
versehen sein. Eintragungen der<br />
Kinder in die Reisepässe der Eltern<br />
werden anerkannt. Deutschpolnische<br />
Doppelstaater müssen sich gemäß<br />
polnischem Recht an der polnischen<br />
Grenze und in Polen mit dem polnischen<br />
Reisedokument ausweisen. Andernfalls<br />
besteht Gefahr, dass ihnen<br />
von polnischen Grenzbeamten die Einbzw.<br />
Ausreise verwehrt wird.<br />
Seit dem 1. Januar 1999 muss jede<br />
Person, die nach Polen einreist, beweisen,<br />
dass genügend (Finanz-)Mittel<br />
vorhanden sind, um den Aufenthalt in<br />
Polen zu finanzieren. I.d.R. wird bei<br />
deutschen Staatsangehörigen eine<br />
derartige Überprüfung an der Grenze<br />
nicht vorgenommen.<br />
Besondere Zollvorschriften:<br />
Die polnischen Zollbestimmungen<br />
lassen es nicht zu, dass ein in Deutschland<br />
zugelassenes Fahrzeug in Polen<br />
von einem Fahrer geführt wird, der in<br />
Polen (ggfs. auch mit zweitem Wohnsitz)<br />
gemeldet ist. Bei einer Polizeikontrolle<br />
droht sonst wegen des Verdachtes<br />
der verbotenen Einfuhr des<br />
Fahrzeuges die Beschlagnahme.<br />
Selbst die Ausstellung einer Vollmacht<br />
für den Fahrer ist zwecklos.<br />
Devisenbeschränkungen gibt es<br />
bei der Einfuhr nicht. Bei der Einfuhr hat<br />
man die Summe und die Herkunft der<br />
mitgeführten Devisen anzugeben und<br />
nachzuweisen.<br />
Besondere strafrechtliche<br />
Vorschriften:<br />
Der Konsum von Alkohol und anderen<br />
Rauschmitteln in der Öffentlichkeit<br />
ist verboten.<br />
Die Einfuhr und der Besitz von Drogen<br />
sind wie in Deutschland verboten.<br />
Bestimmte gekennzeichnete militärische<br />
Anlagen oder Ämter dürfen nicht<br />
fotografiert werden.<br />
Medizinische Hinweise:<br />
Während der Sommermonate sollten<br />
sich Reisende in Waldgebiete von<br />
ihrem Arzt hinsichtlich der Schutzimpfung<br />
gegen Zeckenbisse (FSME) beraten<br />
lassen. Ferner ist eine Hepatitis A-<br />
und B-Impfung empfehlenswert.<br />
Da das mit Polen bestehende Sozialversicherungsabkommen<br />
im Bereich<br />
der Krankenversicherung keine Leistungen<br />
für Besucher und Touristen<br />
vorsieht, sollten Reisende vor Antritt<br />
der Reise eine private Krankenversicherung<br />
für die Dauer ihres Polen-Aufenthaltes<br />
abschließen.<br />
Wegen der allgemeinen Reform des<br />
Gesundheitswesens in Polen zum 1.<br />
Januar 1999 kann es weiter zu Engpässen<br />
bei der gesundheitlichen Versorgung<br />
von Touristen kommen.<br />
Zur Vorbeugung gegen die Einschleppung<br />
der Maul- und Klauenseuche<br />
gelten seit Anfang März bis auf weiteres<br />
für den Reiseverkehr nach Polen<br />
folgende Maßnahmen:<br />
– alle einreisenden Fahrzeuge müssen<br />
durch ein Desinfektionsbad<br />
fahren, die Reisenden selbst über<br />
Desinfektionsmatten laufen.<br />
– die Reisenden sollen sich an der<br />
Grenze die Hände desinfizieren<br />
– Reisende dürfen keine Lebensmittel<br />
tierischer Herkunft nach Polen<br />
mitnehmen.<br />
Verboten sind u.a. Frischfleisch,<br />
Rohwürste, Käse und Milchprodukte<br />
aus unpasteurisierter Milch. Auch mit<br />
Wurst oder Käse jeglicher Art belegte<br />
Brote als Reiseproviant dürfen nicht<br />
mitgenommen werden. Diese Lebensmittel<br />
werden an der Grenze von den<br />
polnischen Grenzbehörden konfisziert.<br />
Zugelassen sind nur pasteurisierte Waren<br />
(auf mind. 72 °C erhitzt), die noch<br />
originalverpackt und ungeöffnet sind.<br />
Schokolade fällt nicht unter das Verbringungsverbot.<br />
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist<br />
in erster Linie der Fußgänger- und<br />
Kfz-Verkehr betroffen. Bei Grenzübertritt<br />
zu Fuß und mit dem Auto ist demnach<br />
mit erhöhten Wartezeiten zu rechnen.<br />
Je nach Seuchenverlauf in der EU<br />
können allerdings kurzfristig weitere<br />
Maßnahmen eingeführt werden.<br />
Weitere Informationen sind beim<br />
Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und Landwirtschaft<br />
erhältlich:<br />
Homepage des BMVEL (www.bml.de)<br />
Hotline: 0211-518 8012 (montags bis<br />
freitags 9.00 bis 18.00 Uhr)<br />
Darüber hinaus lässt das BMVEL<br />
über Flughäfen, Häfen und Automobilclubs<br />
entsprechende Informationsblätter<br />
an Reisende verteilen.<br />
Die deutschen Auslandsvertretungen<br />
in Polen können unter folgenden<br />
Adressen erreicht werden:<br />
Generalkonsulat Danzig<br />
Al. Zwyciestwa 23<br />
80-219 Danzig<br />
Tel.: (058) 341 43 66 o. 341 49 80<br />
Fax: (058) 341 60 14<br />
Generalkonsulat Breslau<br />
ul. Podwale 76<br />
50-449 Breslau<br />
Tel.: (071) 342 52 52, 342 41 22<br />
Fax: (071) 342 41 14<br />
Generalkonsulat Krakau<br />
ul. Stolarska 7<br />
31-043 Krakau<br />
Tel.: (0 12) 421 84 73 oder 421 89 80<br />
Fax: (0 12) 421 7628<br />
Honorarkonsulin<br />
Frau Ewa Goczek<br />
LOGOS s.c.<br />
ul. Piotrkowska 111<br />
90-417 Lodz<br />
Tel./Fax: (042) 632 7336<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 9
Fächer<br />
Vizekonsulat Oppeln<br />
ul. Strzelcow Bytomskich 11<br />
45-084 Oppeln<br />
Tel.: (077) 454 21 84 oder 453 71 94<br />
Fax: (077) 453 19 63<br />
Deutsche Botschaft Warschau<br />
ul. Dabrowiecka 30<br />
03-932 Warszawa<br />
Tel.: (022) 617 30 11 - 15<br />
Fax: (022) 617 35 82<br />
Außerhalb der Dienstzeit ist ein Bereitschaftsdienst<br />
eingerichtet, der sich<br />
der Notfälle annimmt.<br />
Hinweise zum Straßenverkehr:<br />
Für das Kfz wird die Grüne Versicherungskarte<br />
benötigt. Bei fehlender<br />
oder ungültiger Grüner Karte muss der<br />
Fahrer mit empfindlichen Geldbußen<br />
rechnen, z. B. (für Jahr <strong>2001</strong>)<br />
PKW 3.300 PLN, LKW/Autobus<br />
3.800 PLN, andere Kraftfahrzeuge<br />
(z.B. Motorräder) 700 PLN.<br />
Es gilt die 0,2 Promille-Grenze bei<br />
Alkohol am Steuer. Auch geringfügige<br />
Überschreitungen werden streng geahndet.<br />
Von Lkw über 3,5 t zul. Gesamtgewicht<br />
sowie Personenbeförderungsfahrzeugen<br />
wird eine Straßenbenutzungsgebühr<br />
wie folgt erhoben<br />
(Gebühren in polnischen Zloty, derzeitiger<br />
Wechselkurs ca. 1,– DM = 1,90<br />
PLN):<br />
Art des Fahr- Tages- Wochen- Monats- Halbjahres- Jahreszeuges<br />
gebühr gebühr gebühr gebühr gebühr<br />
(24 Std.) (7 Tage)<br />
Minibusse mit<br />
über 5 Personen 5,50 20,– 60,– 240,– 400,–<br />
einschl. Fahrer<br />
Autobusse 12,– 45,– 120,– 480,– 800,–<br />
Lkw > 3,5 t < 6 t 5,50 20,– 60,– 240,– 400,–<br />
Lkw > 6 t < 12 t 20,– 160,– 180,– 720,– 1.280,–<br />
Lkw > 12 t 45,– 1.100,– 300,– 1.200,– 2.200,–<br />
Der Erwerb der fahrzeugbezogenen<br />
Gebührenkarten ist bei den polnischen<br />
Grenz- und Binnenzollämtern,<br />
an bestimmten Tankstellen sowie bei<br />
den polnischen Gewerbeorganisationen<br />
möglich. Verstöße werden mit<br />
Strafen bis zu 250,– PLN geahndet.<br />
Grundsätzlich muss für Dienstleistungen<br />
mit im Ausland angemeldeten<br />
Bussen in Polen die Beförderungssteuer<br />
(sog. Pauschalsteuer) beim Zollamt<br />
an der Grenze entrichtet werden.<br />
Die Steuer beträgt pro beförderte Person<br />
20,– PLN. Bei Fahrten für humanitäre<br />
Zwecke kann man Befreiung von<br />
dieser Steuer beim örtlichen polnischen<br />
Finanzamt am gewählten Grenzübergang<br />
beantragen.<br />
Humanitäre Hilfstransporte durch<br />
Polen werden von der Deutschen Botschaft<br />
in Warschau beim polnischen<br />
Grenzschutz und Zollamt angemeldet.<br />
Es empfiehlt sich zu diesem Zweck, ca.<br />
eine Woche vorher der Botschaft die jeweiligen<br />
gewählten Grenzübergänge<br />
sowie Marke und Kennzeichen der<br />
Fahrzeuge mitzuteilen. Hilfreich ist der<br />
Leitfaden für Hilfsgutlieferungen nach<br />
Osteuropa/GUS, der vom Arbeiterwohlfahrt-Bundesverband<br />
in Kooperation<br />
mit dem Arbeiter-Samariter-Bund<br />
Deutschland e.V. herausgegeben wird.<br />
Seit der Eröffnung des neuen modernen<br />
Grenzüberganges Kukuriky/<br />
Brest werden alle Lkw auf ihr<br />
Lade-(Leer)-Gewicht überprüft. In letzter<br />
Zeit ist es zu Problemen gekommen,<br />
da die Wiegeprotokolle, die bei<br />
der Einreise nach Polen vorgenommen<br />
worden sind, nicht mit denen von Kukuriky<br />
übereinstimmen. Die Lkw-Fahrer<br />
müssen bei festgestellter Überladung<br />
mit hohen Nachzahlungen rechnen.<br />
Am Grenzübergang Swiecko II/<br />
Frankfurt (Oder) werden Verwarnungsgelder<br />
erhoben, sobald sich LKW länger<br />
als vier Stunden auf dem Zollplatz<br />
aufhalten.<br />
Es wird empfohlen, die zur Zollabfertigung<br />
notwendigen Papiere bereitzuhalten,<br />
so dass Zeitverzögerungen<br />
bei der Abfertigung vermieden werden<br />
können. Vom Bundesverband Spedition<br />
und Logistik e.V. werden kostenlos<br />
Merkblätter zu den Zollerfordernissen<br />
bereitgestellt.<br />
Verkehrshinweis:<br />
Bis auf den schlesischen Raum und<br />
ein Teilstück zwischen Posen und War-<br />
schau gibt es in Polen keine Autobahnen.<br />
Vom 1. Oktober bis 28. Februar<br />
muss bei Fahrten auch bei Tage das<br />
Abblendlicht eingeschaltet sein.<br />
Für Lkw über 12 t herrscht an den<br />
polnischen Feiertagen von 7.00 - 22.00<br />
Uhr sowie an dem vorausgehenden<br />
Tag von 18.00 - 22.00 Uhr Fahrverbot.<br />
Für humanitäre Hilfstransporte und<br />
Busse gilt das Fahrverbot nicht.<br />
Die polnischen Feiertage sind:<br />
Neujahr, Ostersonntag, Ostermontag,<br />
1. Mai, 3. Mai, Pfingstsonntag,<br />
Fronleichnam, 15. August, 1. November,<br />
11. November, 25. und 26. Dezember<br />
Zusätzlich gilt das Fahrverbot sonntags<br />
in der Zeit vom 1. Juni bis 30. Juni<br />
sowie vom 1. September bis 30. September<br />
von 07.00 - 22.00 Uhr sonntags.<br />
Vom 1. Juli bis 31. August gilt<br />
Fahrverbot an folgenden Tagen:<br />
– von 18.00 - 22.00 Uhr freitags<br />
– von 07.00 - 14.00 Uhr samstags<br />
– von 07.00 - 22.00 Uhr sonntags<br />
Für den Lkw-Transitverkehr in Warschau<br />
herrschen besondere Beschränkungen.<br />
Seit dem 1. September 1998<br />
ist in Warschau der Transitverkehr für<br />
Lastwagen über 16 t nur in der Zeit von<br />
18.00 - 22.00 Uhr und auf bestimmten<br />
Straßenzügen erlaubt. Es wird empfohlen,<br />
sich vorab über neue Regelungen<br />
zu informieren.<br />
Bei zusätzlichen Fragen wenden<br />
Sie sich bitte an die Deutsche Botschaft<br />
unter folgender Adresse:<br />
Botschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
ul. Dibrowiecka 30<br />
03-932 Warszawa<br />
Tel.: 0048 - 22 - 617 - 30 11-15<br />
nachts: 617 30 17<br />
Fax: 0048 - 22 - 617 35 82<br />
Reisemerkblatt für die<br />
Tschechische Republik<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
ein aktualisiertes Reisemerkmal für die<br />
Tschechische Republik veröffentlicht.<br />
Inhalt:<br />
– Allgemeine Informationen<br />
– Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige<br />
– Besondere Zollvorschriften<br />
– Besondere strafrechtliche Vorschriften<br />
10 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
– Medizinische Hinweise<br />
– Zuständige deutsche Auslandsvertretung<br />
Allgemeine Informationen<br />
Die Tschechische Republik weist<br />
eine in der Hauptstadt Prag und im<br />
westböhmischen Bäderdreieck gute, in<br />
anderen Gebieten des Landes befriedigende<br />
touristische Infrastruktur auf. Die<br />
Verkehrswege sind im allgemeinen gut<br />
ausgebaut; die Versorgung mit bleifreiem<br />
Benzin ist landesweit gewährleistet.<br />
Benutzer von Autobahnen und<br />
vierspurigen Schnellstraßen müssen<br />
eine gültige Autobahn-Mautvignette an<br />
der Frontscheibe führen. Die Vignetten<br />
(silnièni nálepky) mit einjähriger, einmonatiger<br />
oder zehntägiger Gültigkeit sind<br />
für PKW bis 3,5 t zum Preis von Kr.<br />
800,– (ca. DM 44,– gültig 1 Jahr), Kr.<br />
200,– (ca. DM 11,– gültig 1 Monat)<br />
bzw. Kr. 100,– (ca. DM 5,50 – gültig 10<br />
Tage) unter anderem an Grenzübergängen,<br />
zahlreichen Tankstellen und<br />
Postämtern erhältlich. Das Ordnungsgeld<br />
für Nichtbeachtung liegt bei 5.000<br />
Kr. (ca. 270,– DM), im Wiederholungsfalle<br />
weit höher.<br />
Die Verkehrsbestimmungen entsprechen<br />
im Allgemeinen den deutschen<br />
Vorschriften, jedoch müssen<br />
Automobile in den Wintermonaten<br />
ganztägig mit eingeschalteten Scheinwerfern<br />
fahren. Bei Unfällen mit Personenschäden<br />
oder Sachschaden über<br />
Kr. 20.000,– ist in jedem Fall die Polizei<br />
einzuschalten.<br />
Das allgemeine Preisniveau liegt in<br />
der Regel leicht unter deutschen Vergleichswerten,<br />
wobei nicht selten – und<br />
nach tschechischem Recht durchaus<br />
legal – von Ausländern insbesondere in<br />
Hotels, aber auch in Museen und sonstigen<br />
Sehenswürdigkeiten, höhere<br />
Preise erhoben werden.<br />
Eine Verständigung in englischer,<br />
z.T. auch in deutscher Sprache ist in<br />
Prag und in Touristengebieten in der<br />
Regel möglich, in anderen Landesteilen<br />
oft schwierig.<br />
Einreisebestimmungen für<br />
deutsche Staatsangehörige<br />
Deutsche Touristen können für bis<br />
zu 90 Tage visumfrei nach Tschechien<br />
einreisen. Hierzu ist ein für mindestens<br />
weitere 90 Tage über die geplante Aufenthaltsdauer<br />
hinaus gültiger Personalausweis<br />
oder Reisepass erforderlich.<br />
Nach 30 Tagen ist eine Anmeldung bei<br />
der Ausländerpolizei erforderlich. Für<br />
längere Aufenthalte oder andere als<br />
touristische Zwecke muss bei der zuständigen<br />
tschechischen Auslandsvertretung<br />
ein Visum beantragt werden.<br />
Passersatzpapiere und Kinderausweise<br />
ohne Lichtbild werden von den<br />
tschechischen Grenzbehörden nicht<br />
anerkannt. Sind Kinder bis zum vollendeten<br />
15. Lebensjahr im Reisepass eines<br />
begleitenden Elternteils eingetragen,<br />
wird kein Lichtbild benötigt. Für<br />
Staatsangehörige anderer Länder besteht<br />
z. T. Pass- oder Visumspflicht. Bei<br />
Benutzung eines im Ausland zugelassenen<br />
Kfz in der Tschechischen Republik<br />
ist grundsätzlich die Mitführung<br />
einer grünen Versicherungskarte erforderlich.<br />
Seit dem 1. Januar 2000 kann bei<br />
der Einreise ein Nachweis ausreichender<br />
Finanzmittel für die Zeit des geplanten<br />
Aufenthalts und für die<br />
Rückreise gefordert werden. Als angemessen<br />
gilt derzeit ein Mindestbetrag<br />
von Kr. 1.060, (ca. DM 58,–) pro Person<br />
und Tag. Dieser kann außer durch<br />
Bargeld auch durch Reisecheques,<br />
Kreditkarten, Hotel-Vouchers, Flugoder<br />
Bahntickets etc. erbracht werden.<br />
Ebenfalls nachzuweisen ist eine für die<br />
Tschechische Republik gültige Kran-<br />
Ausweichstreckenkarte<br />
<strong>2001</strong><br />
Die Ferienreiseverordnung hat<br />
sich gegenüber dem Jahr 2000<br />
nicht verändert, so dass die Karten<br />
des Jahres 2000 noch weiter verwendet<br />
werden können.<br />
Der erste vom Fahrverbot betroffene<br />
Samstag ist der 7. Juli<br />
<strong>2001</strong>, der letzte Samstag der<br />
25. August 2000.<br />
Wir haben beim BGL eine begrenzte<br />
Anzahl an Ausweichstreckenkarten<br />
bestellt, so dass<br />
wir zusätzlichem Bedarf nachkommen<br />
können.<br />
Da die Postgebühren für gewichtige<br />
Sendungen enorm angehoben<br />
wurden und eine komplette<br />
Aussendung mehrere 1.000,– DM<br />
an Portokosten verschlingen<br />
würde, bitten wir interessierte Unternehmen,<br />
ihren Bedarf vorab per<br />
Telefax 02 61/49 43 39 der Verbandsgeschäftsstelle<br />
anzuzeigen.<br />
Vielen Dank!<br />
kenversicherung. Da zwischen<br />
Deutschland und Tschechien kein Sozialversicherungsabkommen<br />
besteht,<br />
müssen Angehörige gesetzlicher Krankenversicherungen<br />
gegebenenfalls<br />
eine private Auslandskrankenversicherung<br />
abschließen.<br />
Obwohl die tschechischen Grenzbehörden<br />
Anweisung haben, die Erfüllung<br />
der obengenannten neuen Bestimmungen<br />
bei Staatsangehörigen<br />
von EU-Staaten nicht systematisch zu<br />
überprüfen, sind Einzelkontrollen nicht<br />
auszuschließen. Bei Verstößen können<br />
Geldstrafen verhängt oder die Ausweisung<br />
verfügt werden. Die Einhaltung<br />
der Einreisebestimmungen wird deshalb<br />
dringend angeraten.<br />
Im Rahmen des nationalen Vorsorgeplans<br />
zur Verhinderung einer Einschleppung<br />
der Maul- und Klauenseuche<br />
werden Personen, die aus<br />
EU-Staaten nach Tschechien einreisen,<br />
beim Grenzübertritt systematischen<br />
Desinfektionsmaßnahmen<br />
(Schuhe, Autoreifen etc.) unterzogen.<br />
Hierzu muss das Fahrzeug (auch Bahn)<br />
verlassen werden. Insbesondere an<br />
Wochenenden sind erhebliche Wartezeiten<br />
bei der Abfertigung befürchten.<br />
Das Betreten des Territoriums der<br />
Tschechischen Republik über grenzüberschreitende<br />
Wanderwege ist derzeit<br />
untersagt.<br />
Die Einfuhr nicht sterilisierter Klauentierprodukte<br />
(Fleisch- und Milchprodukte,<br />
auch als Reiseproviant, ungegerbte<br />
Häute etc.) aus EU-Staaten ist<br />
bis auf Weiteres nicht mehr gestattet.<br />
Im Rahmen der Grenzkontrolle festgestellte<br />
Bestände werden eingezogen<br />
und vernichtet.<br />
Für Einfuhr von Haustieren (außer<br />
Klauentieren) gelten keine verschärften<br />
Bestimmungen. Sie unterliegt vielmehr<br />
weiterhin den üblichen veterinärrechtlichen<br />
Vorschriften (z.B. Tollwutimpfung<br />
etc.). Zur Vermeidung von Verzögerung<br />
wird bei der Mitnahme von Haustieren<br />
allerdings die Benutzung größerer<br />
Grenzübergänge mit Veterinärdienststellen<br />
empfohlen.<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige können sich<br />
kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige<br />
Amt hiervon vorher unterrichtet<br />
wird<br />
Besondere Zollvorschriften<br />
Die Einfuhr von Waren zum persönlichen<br />
Verbrauch bis zu einem Gesamt-<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 11
Fächer<br />
wert von 6.000,– Kr. pro Person, darunter<br />
höchstens<br />
– 200 Zigaretten oder 250 g Tabak<br />
– 1 l Spirituosen<br />
– 2 l Wein<br />
– 50 g Parfum o. 0,25 l Eau de Toilette<br />
ist zoll- und abgabenfrei. Gleiches gilt<br />
für Gegenstände zum persönlichen<br />
Gebrauch (z. B. Kleidung, Walkman,<br />
Radio) sowie zur Einreise benutzte<br />
Fahrzeuge. Diese müssen jedoch bei<br />
der Ausreise wieder ausgeführt werden.<br />
Bei der Wiedereinreise nach<br />
Deutschland sind die deutschen Zollvorschriften<br />
zu beachten.<br />
Die Einfuhr von Devisen ist unbeschränkt,<br />
die Ausfuhr von Barmitteln<br />
bis zu einem Betrag von 200.000 Kr.<br />
möglich. Bei größeren Barbeträgen<br />
empfiehlt sich eine Anmeldung bei der<br />
Einreise.<br />
Die Einfuhr von (Jagd-)Waffen ist<br />
nur mit entsprechender Genehmigung<br />
möglich. Diese ist bei der zuständigen<br />
tschechischen Auslandsvertretung in<br />
Deutschland zu beantragen, wobei in<br />
der Regel ein internationaler Jagd- sowie<br />
ein Waffenschein vorzuweisen<br />
sind.<br />
Besondere strafrechtliche<br />
Vorschriften<br />
Der Besitz von Drogen auch in kleineren<br />
Mengen ist auch in Tschechien<br />
strafbar. In einigen (militärischen)<br />
Sperrzonen sowie in der Regel in Museen<br />
und bestimmten Sehenswürdigkeiten<br />
besteht Fotografierverbot bzw.<br />
ist das Fotografieren nur mit besonderer<br />
Erlaubnis gestattet.<br />
Medizinische Hinweise<br />
Besondere gesundheitliche Risiken<br />
bestehen nicht. Allerdings sind vor allem<br />
in den Industriegebieten Nordböhmens<br />
und Nordmährens wegen hoher<br />
Luftverschmutzung Erkrankungen der<br />
Atemwege häufig. In Waldgebieten<br />
besonders Mittel- und Südböhmens<br />
(auch im Prager Stadtgebiet) ist die von<br />
Zecken übertragene Frühsommer-<br />
Meningoenzephalitis verbreitet. Vorbeugung<br />
durch rechtzeitige Schutzimpfung<br />
ist möglich.<br />
Das Niveau der medizinischen Einrichtungen<br />
ist in der Regel befriedigend<br />
bis ausreichend. Da zwischen<br />
Deutschland und Tschechien kein Sozialversicherungsabkommen<br />
besteht,<br />
kommen deutsche gesetzliche Krankenversicherungen<br />
nicht für Behandlungskosten<br />
in Tschechien auf.<br />
Zuständige deutsche Auslandsvertretung<br />
Die Deutsche Botschaft in der<br />
Tschechischen Republik befindet sich<br />
in Prag.<br />
Am 12. März <strong>2001</strong> hat die zentrale<br />
Seuchenkommission der Tschechischen<br />
Republik zur Bekämpfung der<br />
Maul- und Klauenseuche die Einfuhr<br />
von Fleisch- und Milchproduktion sowie<br />
rohen Häuten und sonstigen Produkten<br />
tierischer Herkunft, die aus<br />
gegen Maul- und Klauenseuche anfälligen<br />
Tieren hergestellt werden, verboten.<br />
An den Flughäfen bzw. Grenzübergängen<br />
müssen Reisende über<br />
Desinfektionsmatten gehen bzw. fahren<br />
sowie Nahrungsmittel tierischer<br />
Herkunft abgeben. Aufgrund dieser<br />
Maßnahmen sind Verzögerungen bei<br />
der Einreise in die Tschechische Republik<br />
möglich.<br />
Sicherheitshinweise<br />
für Spanien<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
aktuelle Sicherheitshinweise für Spanien<br />
veröffentlicht:<br />
1. ETA-Terrorismus<br />
In den letzten Monaten hat die baskische<br />
Terrororganisation ETA ihre Aktivitäten<br />
in Spanien intensiviert. Dabei<br />
sind, wie schon in der Vergangenheit,<br />
gelegentlich auch Tourismuseinrichtungen<br />
betroffen. Am 17. März <strong>2001</strong><br />
erfolgten Bombenanschläge in zwei<br />
Touristenzentren am Mittelmeer, für die<br />
die ETA in einer „Erklärung“ vom 29.<br />
März die Verantwortung übernommen<br />
hat. In dieser Erklärung hat ETA<br />
Tourismusgebiete generell als mögliche<br />
Ziele bezeichnet. Die spanischen<br />
Sicherheitskräfte unternehmen große<br />
Anstrengungen, die Sicherheit im<br />
Lande zu gewährleisten. Dennoch können<br />
weitere ETA-Anschläge, die auch<br />
darauf gerichtet sind, den Tourismus zu<br />
treffen, sowie die Gefährdung von Personen,<br />
nicht ausgeschlossen werden.<br />
2. In der Urlaubszeit werden verstärkt<br />
Überfälle auf Touristen entlang der spanischen<br />
Autobahnen (insbesondere auf<br />
der A 7 zwischen der franz.-span.<br />
Grenzstation La Junquera und Barcelona)<br />
gemeldet. Es handelt sich typischerweise<br />
um Diebstähle bei vorgespiegelter<br />
Hilfeleistung für Autofahrer,<br />
deren Fahrzeuge zum Teil vorher auf<br />
Raststätten von den Tätern selbst beschädigt<br />
wurden.<br />
Sicherheitshinweise für einreisende<br />
Autofahrer sind an den Mautstationen<br />
(„Peajes“) ausgelegt, die Notrufnummer<br />
902 20 03 20 von „Autopistas“ ist<br />
rund um die Uhr besetzt. In diesem von<br />
dem spanischen Autobahnbetreiber<br />
„Autopistas“ und der Landesregierung<br />
von Katalonien herausgegebenen<br />
Merkblatt werden folgende Verhaltensregeln<br />
für Autobahnfahrten in Spanien<br />
empfohlen:<br />
• Halten Sie nur auf den Raststätten<br />
an.<br />
• Halten Sie niemals auf dem Seitenstreifen<br />
an, selbst wenn Ihnen<br />
entsprechende Zeichen gegeben<br />
werden. Trauen Sie keinen Unbekannten.<br />
Wenden Sie sich bei Fragen<br />
an Personen in Uniform.<br />
• Misstrauen Sie den Hinweisen von<br />
anderen Verkehrsteilnehmern über<br />
vermeintliche Schäden an Ihrem<br />
Fahrzeug wie zum Beispiel ein<br />
brennendes Auspuffrohr oder platte<br />
Reifen.<br />
• Denken Sie daran, dass die Rastplätze<br />
nur für Nothalte ausgerichtet<br />
sind. Halten Sie sich auf den Rastplätzen<br />
nicht länger als unbedingt<br />
nötig auf.<br />
• Wenn Sie im Pannenfall nicht bis zur<br />
nächsten Raststätte kommen, halten<br />
Sie neben einer Notrufsäule an<br />
und fordern Sie gegebenenfalls<br />
Hilfe an.<br />
• Wenn Sie über eine Notrufsäule<br />
Hilfe beantragt haben, vergewissern<br />
Sie sich, dass der Abschleppwagen,<br />
der sich um Sie kümmert,<br />
das Symbol von Autopistas trägt<br />
bzw. das Symbol des von Ihnen angeforderten<br />
Pannendienstes.<br />
• Bei Pausen auf den Raststätten<br />
schließen Sie das Fahrzeug ab,<br />
stellen Sie die Alarmanlage an und<br />
lassen Sie keine offen sichtbaren<br />
Gegenstände im Fahrzeug liegen.<br />
• Falls Sie über ein Mobiltelefon verfügen,<br />
tragen Sie es immer bei sich.<br />
Wenn Sie Hilfe brauchen und keine<br />
Notrufsäule sehen, wählen Sie die<br />
Nummer (00 34 ... ) 9 02 20 03 20,<br />
um sich mit der Operationszentrale<br />
von „Autopistas“ in Verbindung zu<br />
setzen, die rund um die Uhr besetzt<br />
ist. Geben Sie genau an, wo Sie<br />
12 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
sich befinden (die Autobahnnummer<br />
und die Kilometerangabe, die<br />
sich an den Seiten der Fahrbahn<br />
befindet, sowie die Fahrtrichtung<br />
Nord oder Süd), damit die Sicherheitskräfte<br />
benachrichtigt werden<br />
können.“<br />
Reisemerkblatt<br />
für Ungarn<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
ein aktualisiertes Reisemerkblatt für<br />
Ungarn veröffentlicht.<br />
Allgemeine Informationen<br />
Für Autofahrer gilt in Ungarn die<br />
Null-Promille-Grenze. Die Strafen bei<br />
Verstößen sind gerade drastisch erhöht<br />
worden.<br />
Im Unterschied zu Deutschland<br />
müssen Fahrer von Kraftfahrzeugen<br />
außerhalb von geschlossenen Ortschaften<br />
auf allen Straßen auch bei<br />
Tageslicht immer Abblendlicht einschalten.<br />
Eine Autobahnvignette für die MI<br />
(Grenze Österreich/Slowakei bis Budapest)<br />
kann an der Grenze erworben<br />
werden. Für einen Pkw kostet sie derzeit<br />
bei einer Gültigkeit von neun Tagen<br />
1.400 Forint.<br />
Personen die nicht Eigentümer des<br />
benutzten Kfz sind, benötigen vom<br />
Eigentümer unbedingt eine Nutzungs-<br />
§<br />
§Tel.<br />
Gimmler & Koll.<br />
Rechtsanwälte • Fachanwalt für Steuerrecht<br />
vollmacht in ungarischer Sprache!<br />
Ungarn ohne Aufenthaltserlaubnis für<br />
Deutschland können legal keine Fahrzeuge<br />
mit deutschem Nummernschild<br />
fahren. Dies stellt ein Zollvergehen dar<br />
und das Fahrzeug kann beschlagnahmt<br />
werden.<br />
Ungarische Staatsangehörige mit<br />
Wohnsitz in Deutschland benötigen,<br />
wenn sie mit einem Kfz mit deutschen<br />
Kennzeichen nach Ungarn einreisen,<br />
eine Bestätigung über ihren Aufenthaltsstatus,<br />
die von der ungarischen<br />
Botschaft bzw. den Generalkonsulaten<br />
ausgestellt wird. Sollte eine solche Bescheinigung<br />
nicht vorgelegt werden, so<br />
ist auch hier die Beschlagnahmung des<br />
Fahrzeuges möglich.<br />
Vom Geldumtausch außerhalb von<br />
Hotels, Wechselstuben und Banken<br />
wird abgeraten. Es handelt sich fast immer<br />
um Betrugsversuche. Es sind auch<br />
Fälle bekannt, bei denen von Gästen in<br />
Budapester Lokalen überhöhte Preise<br />
verlangt wurden. Es empfiehlt sich,<br />
beim Bestellen in Restaurants auf die in<br />
den Speisekarten angegebenen Preise<br />
zu achten. Dies gilt insbesondere bei<br />
alkoholischen Getränken.<br />
Bei einer Rechtsverletzung durch<br />
einen ungarischen Polizeibeamten sollten<br />
die Betroffenen die Nummer auf der<br />
Brustplakette des Beamten notieren<br />
und den Vorfall der Polizei melden. Die<br />
Karl-Heinz Gimmler<br />
Rechtsanwalt • Fachanwalt für Steuerrecht<br />
ungarische Touristeninformation hat<br />
eine Hotline für ausländische Touristen<br />
eingerichtet, die Opfer von Straftaten<br />
und Übervorteilungen in Restaurants,<br />
Bars u.ä. wurden. Der Anschluss ist<br />
wochentags von 08.00 bis 20.00 Uhr<br />
und mit mehrsprachigen Mitarbeitern<br />
besetzt. Die Telefonnummer lautet:<br />
438 8080.<br />
Theissverschmutzung<br />
Durch Grubenunglücke in Rumänien<br />
wurde die Theiss Anfang 2000<br />
teilweise durch Zyanid und Schwermetallrückstände<br />
verseucht. Fast der<br />
gesamte Fischbestand der Theiss,<br />
aber auch 80 % der sonstigen im Fluss<br />
lebenden Organismen wurden vernichtet.<br />
Das zeitweilige Angelverbot wurde<br />
mit Wirkung vom 1. Juni 2000 wieder<br />
aufgehoben, nachdem der Fischbestand<br />
durch Aussetzen von Setzlingen<br />
aufgefrischt und Fische aus den Nebenflüssen<br />
infolge der Frühjahrshochwasser<br />
in die Theiss geschwemmt<br />
wurden.<br />
Gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
der Bevölkerung durch das Schadensereignis<br />
sind bisher nicht bekannt.<br />
Das ungarische Landwirtschaftsministerium<br />
teilt mit, dass die Sicherheit<br />
der ungarischen Lebensmittel in vollem<br />
Umfang gewährleistet sei.<br />
Dozent für Rechts- und Steuerfragen an der<br />
Deutschen Logistik-Akademie<br />
sowie Referent an diversen Managementinstituten,<br />
Fachveröffentlichungen,<br />
Mitglied in Bundesvereinigung Logistik, DGfL.,<br />
Dt. Ges. f. Transportrecht<br />
Tätigkeitsschwerpunkt:<br />
Transport-, Speditions- und Lagerrecht,<br />
Gestaltung von Logistik- und Outsourcingverträgen.<br />
Transportversicherungsrecht,<br />
sonstige Verkehrsrechtsbereiche<br />
026 24/4019 + 4010, Fax 0 26 24/40 20<br />
Schützenstraße 68, 56203 Höhr-Grenzhausen<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 13
Facher<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige<br />
Als Reisedokument genügt derzeit<br />
ein gültiger Reisepass oder Personalausweis.<br />
Der deutsche Kinderausweis<br />
muss mit einem Lichtbild versehen<br />
sein.<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige können sich<br />
kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige<br />
Amt hiervon vorher unterrichtet<br />
wird.<br />
Maßnahmen im Zusammenhang<br />
mit der Maul- und Klauenseuche:<br />
Mitnahme von Haustieren<br />
Im Zusammenhang mit der Maulund<br />
Klauenseuche ist die Einfuhr von<br />
Klauentieren und Pferden verboten<br />
worden.<br />
Haustiere dürfen weiterhin eingeführt<br />
werden.<br />
Achtung:<br />
Gebrauchte Möbel ohne Herkunftsnachweis<br />
und größere Mengen Altkleider<br />
ohne Desinfektionsnachweis dürfen<br />
nicht eingeführt werden.<br />
Medizinische Hinweise<br />
Wie in anderen europäischen Ländern<br />
ist das Aufkommen der Tiertollwut<br />
auch in Ungarn hoch. In den vergangenen<br />
Jahren wurden etwa 1.000 Fälle<br />
nachgewiesen, wobei die Tendenz steigend<br />
ist. Westlich von Budapest, um<br />
Miskolc und an der Nordgrenze, evtl.<br />
auch vereinzelt in anderen Landesteilen<br />
kommt die durch Zecken übertragene<br />
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)<br />
vor, gegen die man mit zwei<br />
Impfungen in 14 Tagen Abstand Schutz<br />
erwerben kann. Dies ist bei Aktivitäten<br />
in der Natur (Joggen, Jagd, Reiten,<br />
Wandern für Frühjahr, Sommer und<br />
Herbst) empfohlen.<br />
Impfschutz gegen Tetanus und<br />
Diphtherie sollte bestehen.<br />
Das deutsch-ungarische Sozialhilfeabkommen<br />
ist am 1. Mai 2000 in<br />
Kraft getreten; demnach besteht Versicherungsschutz<br />
für alle deutschen<br />
Staatsangehörigen, die in Deutschland<br />
gesetzlich krankenversichert sind. Als<br />
Nachweis für den in Deutschland bestehenden<br />
Versicherungsschutz sollte<br />
unbedingt vor der Einreise nach Ungarn<br />
bei der Krankenversicherung ein<br />
Auslandskrankenschein beantragt<br />
werden (Formular H/D 111).<br />
Zuständige deutsche<br />
Auslandsvertretung<br />
Botschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Budapest 1143 Budapest,<br />
Stefánia út 101-103, Tel. (0036-1)<br />
467-3500, Fax 467-3505.<br />
Reisemerkblatt für die<br />
Russische Föderation<br />
Das Auswärtige Amt in Berlin hat<br />
ein aktualisiertes Reisemerkblatt für die<br />
Russische Föderation veröffentlicht:<br />
Allgemeine Informationen<br />
Hauptstadt:<br />
Moskau:ca. 8,75 Mio. Einwohner<br />
Größere Städte (Einw. in Mio.):<br />
St. Petersburg (4,5)<br />
Nishnij Nowgorod (1,4)<br />
Nowosibirsk (1,4)<br />
Jekaterinburg (1,4)<br />
Samara (1,3)<br />
Omsk (1,2)<br />
Tscheljabinsk (1,1)<br />
Kasan (1,1)<br />
Perm (1,1)<br />
Ufa (1,1)<br />
Rostow am Don (1,0)<br />
Lage:<br />
Im östlichen Teil Europas und im<br />
nördlichen Teil Asiens, mit Grenzen zu<br />
Norwegen, Finnland, Polen, Mongolei,<br />
VR China, Nordkorea, Estland, Lettland,<br />
Litauen, Belarus (Weißrussland),<br />
Ukraine, Georgien, Aserbaidschan,<br />
Kasachstan.<br />
Klima:<br />
Von Nord nach Süd Übergang von<br />
arktischem zu kontinentalem Klima<br />
(trocken; sehr kalte Winter, warme bis<br />
heiße Sommer). Russland erstreckt<br />
sich von Norden nach Süden über rund<br />
4.000 und von Westen nach Osten<br />
über 9.000 Kilometer und nimmt drei<br />
Viertel des Gesamtterritoriums der<br />
ehemaligen Sowjetunion ein.<br />
Bevölkerung: 144,9 Mio. Einwohner<br />
Einreisebestimmungen für<br />
deutsche Staatsangehörige<br />
Benötigt wird ein gültiger Reisepass;<br />
Visumpflicht besteht sowohl bei<br />
Ein- als auch bei Ausreise. Das Visum<br />
muss vor der Einreise bei einer der russischen<br />
Auslandsvertretungen beantragt<br />
und eingeholt werden. Für Deutsche<br />
besteht bei Reisen nach Russland<br />
Krankenversicherungspflicht. Bei den<br />
russischen Auslandsvertretungen ist<br />
eine Liste mit den akzeptierten Versicherungsunternehmen<br />
erhältlich. Bei<br />
der Visabeantragung muss ein Versicherungsschein<br />
vorgelegt werden.<br />
Falls Sie beabsichtigen auf dem<br />
Landwege in die Russische Föderation<br />
zu reisen erkundigen Sie sich bitte bei<br />
den Vertretungen der Transitländer, ob<br />
Sie für die Durchreise ein Transitvisum<br />
benötigen. Für Weißrussland ist ein<br />
Transitvisum erforderlich. Die Erteilung<br />
an der Grenze ist nach Kenntnis des<br />
Auswärtigen Amts nicht möglich. Das<br />
Transitvisum muss vorher bei einer<br />
Auslandsvertretung von Belarus eingeholt<br />
werden.<br />
Einreisebestimmungen für deutsche<br />
Staatsangehörige können sich<br />
kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige<br />
Amt hiervon vorher unterrichtet<br />
wird.<br />
Mit Wirkung vom 28. April <strong>2001</strong> hat<br />
das Russische Landwirtschaftsministerium<br />
den am 26. März verhängten<br />
Importstopp für Fleisch, Milch, Fisch<br />
und Lebendtiere aus der EU nach<br />
Russland aufgehoben (ausgenommen<br />
hiervon sind Einfuhren aus Belgien, den<br />
Niederlanden, Luxemburg, Irland,<br />
Großbritannien und Frankreich). Ein<br />
erneuter Importstopp ist nur dann zu<br />
erwarten, wenn in Deutschland die<br />
Maul- und Klauenseuche ausbrechen<br />
sollte.<br />
Besondere Zollvorschriften<br />
Ausländische Reisende dürfen ausländisches<br />
Bargeld (unabhängig von<br />
der Höhe) nur dann ausführen, wenn es<br />
zuvor nach Russland eingeführt, überwiesen<br />
oder versandt wurde und den<br />
Zollorganen entsprechende Nachweise<br />
darüber vorgelegt werden können<br />
(Zollerklärung abstempeln lassen,<br />
Einreise durch roten Zollkorridor). Andernfalls<br />
laufen sie Gefahr, die Devisen<br />
nicht wieder ausführen zu dürfen. Bitte<br />
beachten Sie ferner, dass bei Beträgen<br />
über 50.000 RUR (ca. 3800,– DM)<br />
Schmuggel i.S.d. russischen Strafgesetzbuches<br />
vorliegt, der mit Haft bis zu<br />
fünf Jahren bedroht ist.<br />
Es wird geraten, Bargeld in kleiner<br />
Stückelung (Dollar oder DM) mitzunehmen<br />
und nach und nach kleinere Beträge<br />
(mögliche Wechselkursschwankungen)<br />
zu tauschen. Geld sollte nur in<br />
zugelassenen Banken oder Wechselstuben<br />
getauscht werden. Die Bargeldbeschaffung<br />
mit Kreditkarten<br />
14 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
(VISA, EURO, MASTER), Reiseschecks<br />
(American Express, VISA, EURO, MA-<br />
STER) und durch Überweisungen ist<br />
möglich. Die Beträge werden aber lediglich<br />
in Rubeln, nicht in Devisen, ausgezahlt.<br />
In Moskau existieren zur Zeit<br />
130 Geldautomaten, an denen pro<br />
Transaktion maximal 4000 Rubel, dies<br />
allerdings auch mehrmals täglich,<br />
abgehoben werden können. In der<br />
Vergangenheit ist es zu Fällen von<br />
Missbrauch von EC-Karten und Kreditkarten<br />
gekommen: mehrere russische<br />
Geldautomaten wurden offensichtlich<br />
derart manipuliert, dass bei der Bargeldabhebung<br />
die Geheimnummer<br />
und die Datensätze „kopiert“ und dann<br />
unberechtigt Bargeld-Abhebungen zu<br />
Lasten des jeweiligen deutschen Kartenkontos<br />
getätigt wurden. Beim Einsatz<br />
der Karte am Geldautomaten<br />
sollte auf Veränderungen bzw. Manipulationen<br />
an der Eingabetastatur und am<br />
Einzugsmechanismus sowie auf unbeobachtete<br />
Eingabe der Geheimnummer<br />
geachtet werden.<br />
Besondere strafrechtliche<br />
Vorschriften<br />
In der Russischen Föderation existieren<br />
gesetzliche Vorschriften, die Erwerb<br />
und Ausfuhr von Antiquitäten und<br />
Kunstgegenständen regeln. Nach<br />
Kenntnis des Auswärtigen Amtes ist<br />
die Ausfuhr dieser Gegenstände, sofern<br />
sie aus der Zeit vor 1945 stammen,<br />
grundsätzlich verboten. Insbesondere<br />
bei lkonen wird diese Regelung streng<br />
überwacht. In anderen Fällen ist in der<br />
Regel eine Bescheinigung des Kulturministeriums<br />
erforderlich. In Zweifelsfällen<br />
sollte der russische Zoll vorab<br />
kontaktiert werden.<br />
Obwohl Fotografierverbote bisweilen<br />
angezeigt werden, ist beim Fotografieren<br />
technischer Einrichtungen<br />
Vorsicht angezeigt. Militärische Einrichtungen<br />
sollten grundsätzlich nicht fotografiert<br />
werden.<br />
Die Ein- oder Ausfuhr von Drogen<br />
(auch bei geringen Mengen leichter<br />
Drogen wie Marihuana) kann langjährige<br />
Haftstrafen zur Folge haben.<br />
Medizinische Hinweise<br />
Aktuell:<br />
Im Gebiet Stavropol sind im Mai<br />
2000 mehrere Fälle des endemischen<br />
Kongo-Krim-Fiebers aufgetreten.<br />
In der Russischen Föderation ist es<br />
in den letzten Jahren zu einem deutlichen<br />
Anstieg – auch durch Zunahme<br />
von Drogenmissbrauch und Prostitution,<br />
sowie in Einzelfällen kontaminierte<br />
Blutkonserven – von sexuell übertragbaren<br />
Infektionskrankheiten, wie z.B.<br />
HIV, gekommen.<br />
Das Auswärtige Amt empfiehlt, vor<br />
Reiseantritt von einem Arzt den Status<br />
des Impfschutzes gegen Tetanus,<br />
Diphtherie, Polio und Hepatitis A prüfen<br />
zu lassen. Bei besonderer Exposition<br />
könnten auch Impfungen gegen Hepatitis<br />
B (z. B. Langzeitaufenthalt), Typhus<br />
und Tbc (z. B. Aufenthalt in schlechten<br />
hygienischen Bedingungen in den südlichen<br />
Landesteilen), Frühsommer-<br />
Meningoencephalitis (FSME-Zeckenübertragung<br />
– Waldgebiete in Sibirien,<br />
Saison April – Oktober) sowie Japanische<br />
Encephalitis (z. B. Südost-Sibirien,<br />
südlich von Chabarowsk, Saison<br />
Juli – September) empfohlen sein.<br />
Zuständige deutsche<br />
Auslandsvertretung<br />
Neben der Deutschen Botschaft in<br />
Moskau gibt es Generalkonsulate in<br />
St. Petersburg, Saratow und Nowosibirsk.“<br />
Reisehinweise des Auswärtigen<br />
Amtes für Auslandreisende beruhen<br />
auf den zum angegebenen Zeitpunkt<br />
verfügbaren und als vertrauenswürdig<br />
eingeschätzten Informationen<br />
des Auswärtigen Amtes. Sie<br />
sollen dem Reisenden bei seinem<br />
Entschluss über die geplante Reise<br />
helfen, ihm den Entschluss aber<br />
nicht abnehmen. Es ist dabei auch<br />
zu berücksichtigen, dass sich Gefahrenlagen<br />
rasch ändern können<br />
und oft unübersichtlich sind. Eine<br />
Gewähr für die Richtigkeit und<br />
Vollständigkeit der Reisehinweise<br />
sowie eine Haftung für eventuell<br />
eintretende Schäden kann nicht<br />
übernommen werden.<br />
Feiertage im 2. Halbjahr <strong>2001</strong> – Mitgliedstaaten der Europäischen Union<br />
B DK D GR E F IRL I L NL AT P FI SE UK<br />
Nationalfeiertag 14. 7. X<br />
Nationalfeiertag 21. 7. X X 10)<br />
Brüsseler Kirmes (nachmittags) 22. 7. X<br />
Fist Monday in August 6. 8. X X 8)<br />
Mariä Himmelfahrt 15. 8. X X 3) X X X X X X X<br />
Bank Holiday 27. 8. X<br />
Tag der deutschen Einheit 3. 10. X<br />
Tag der Republik 5. 10. X<br />
Nationalfeiertag 12. 10. X<br />
Nationalfeiertag 26. 10. X<br />
Nationalfeiertag – Fest des „Nein“ 28. 10. X<br />
Last Monday in October 29. 10. X<br />
Reformationstag 31. 10. X 4)<br />
Allerheiligen 1. 11. X X 5) X X X X X X 3.11. 3.11. X<br />
Allerseelen 2. 11. X<br />
Waffenstillstand 1918 11. 11. X X<br />
Fest der Dynastie 15. 11. X<br />
Buß- und Bettag 21. 11. X 6)<br />
Restauration der Unabhängigkeit 1. 12. X<br />
Tag der Verfassung 6. 12. X<br />
Unabhängigkeitstag 6. 12. X<br />
Unbefleckte Empfängnis 8. 12. X X X X<br />
Heiligabend 24. 12. X X X<br />
1. Weihnachtsfeiertag 25. 12. X X X X X X X X X X X X X X X<br />
2. Weihnachtsfeiertag 26. 12. X X X X X 7) X X X X X X X X<br />
Bankfeiertag 26. 12. X X<br />
27. - 31. 12. X<br />
31. 12. X<br />
3) Saarland, Bayern: in Gemeinden mit<br />
überwiegend katholischer Bevölkerung<br />
4) Brandenburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen<br />
5) Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland<br />
6) Sachsen<br />
7) Feiertage wahlweise. Die Autonomen<br />
Spanischen Gemeinschaften können<br />
andere regionale Feiertage wählen<br />
8) Nur in Schottland<br />
9) Tag der öffentlichen Feier der Thronbesteigung<br />
durch Großherzog Henri<br />
10) Die Entscheidung, welcher Tag statt<br />
dessen gewählt wird, erfolgt rechtzeitig<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 15
Fächer<br />
GÜTERKRAFTVERKEHR<br />
Die Fahrzeitenbeschränkung gemäß<br />
der Ferienreiseverordnung gilt<br />
auch in diesem Jahr wiederum vom<br />
1. Juli bis 31. August <strong>2001</strong>. Lkw mit einem<br />
zulässigen Gesamtgewicht über<br />
7,5 t sowie Anhänger hinter Lastkraftwagen<br />
dürfen auf den in § 1 Abs. 2,<br />
Abs. 3 der Ferienreiseverordnung genannten<br />
Autobahnen und Bundesstraßen<br />
an allen Samstagen vom 1. Juli<br />
bis 31. August in der Zeit von 7.00 Uhr<br />
bis 20.00 Uhr nicht verkehren.<br />
Erster Samstag, an dem das Fahrverbot<br />
in diesem Jahr in Kraft tritt, ist<br />
Rollende Werbung für<br />
das Transportgewerbe<br />
Seit Frühjahr <strong>2001</strong> rollen immer<br />
mehr Lkw über unsere Straßen, die<br />
mit großformatigen Rückwandplakaten<br />
die anderen Verkehrsteilnehmer<br />
über den Nutzen des Transportgewerbes<br />
aufklären. Mit drei<br />
Motiven weist der Initiator dieser<br />
Werbekampagne – MERCEDES<br />
BENZ – auf den notwendigen<br />
Gütertransport auf der Straße hin.<br />
Tageszeitungen, ebenso wie<br />
Joghurt, spanischer Rotwein oder<br />
Leberwurst können eben nicht per<br />
E-Mail verschickt werden. Der<br />
Lkw-Hersteller wird dabei vom<br />
Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.<br />
aktiv unterstützt, das Image des<br />
Transportgewerbes unter Ausnutzung<br />
der „rollenden Litfasssäulen“<br />
zu heben. Immerhin vermittelt die<br />
Werbung am Lkw rund 16 Millionen<br />
Blickkontakte im Jahr. Nach Ansicht<br />
des BGL ein Grund mehr für<br />
jeden Transportunternehmer, die<br />
gewerbeeigenen Botschaften „unter<br />
das Volk“ zu bringen.<br />
Weitere Kontakte zur MER-<br />
CEDES-BENZ-Werbekampagne<br />
vermittelt die DAIMLER<br />
CHRYSLER Vertriebsorganisation<br />
Deutschland in 10878 Berlin,<br />
Telefon 0 30/26 94-50 49, Telefax<br />
0 30/26 94-39 99, www.dcvd.daimlerchrysler.de<br />
Ferienreiseverordnung <strong>2001</strong><br />
der 7. Juli <strong>2001</strong>, der letzte Fahrverbotssamstag<br />
ist der 25. August <strong>2001</strong>.<br />
§ 1 Verkehrsverbot für LKW auf<br />
Autobahnen und Bundesstraßen<br />
(1) Lastkraftwagen mit einem zulässigen<br />
Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen<br />
sowie Anhänger hinter Lastkraftwagen<br />
dürfen auf den in Absatz 2 genannten<br />
Autobahnen (Zeichen 330 der Straßenverkehrs-Ordnung)<br />
und den in Absatz 3<br />
genannten Bundesstraßen an allen<br />
Samstagen in den Zeiten vom 1. Juli bis<br />
31. August jeweils in der Zeit von 7.00<br />
Uhr bis 20.00 Uhr nicht verkehren.<br />
(2) Das Verbot des Absatzes 1 gilt für<br />
folgende Autobahnstrecken in beiden<br />
Fahrtrichtungen:<br />
A 1 von Autobahnkreuz Leverkusen-<br />
West über Wuppertal, Kamener<br />
Kreuz, Münster bis Anschlussstelle<br />
Cloppenburg und von Bremer<br />
Kreuz bis Anschlussstelle<br />
Rade, von Buchholzer Dreieck bis<br />
Horster Dreieck<br />
A 2/E 30 von Autobahnkreuz Oberhausen<br />
bis Berlin (Abzweig Magdeburg/Autobahndreieck<br />
Werder)<br />
A 3 von Oberhausener Kreuz über<br />
Autobahndreieck Heumar bis<br />
Anschlussstelle Köln-Königsforst,<br />
von Mönchhof-Dreieck über<br />
Frankfurter Kreuz bis Autobahnkreuz<br />
Nürnberg<br />
A 4/E 40 Autobahnkreuz Köln-West bis<br />
Autobahndreieck Heumar und<br />
vom Kirchheimer Dreieck bis<br />
Dresden (Abzweig Dresden/Autobahndreieck<br />
Dresden)<br />
A 5 von Hattenbacher Dreieck über<br />
Frankfurt, Karlsruhe bis Anschlussstelle<br />
Offenburg<br />
A 6 von Anschlussstelle Schwetzingen-Hockenheim<br />
bis Autobahnkreuz<br />
Weinsberg, von<br />
Anschlussstelle Schnelldorf bis<br />
Autobahnkreuz Nürnberg-Süd<br />
A 7 von Anschlussstelle Tarp bis Anschlussstelle<br />
Hamburg Schneisen-Nord<br />
von Abzweig A 250<br />
(Nördlich des Horster Dreiecks)<br />
über Horster Dreieck, Hannover,<br />
Kassel, Hattenbacher Dreieck,<br />
Autobahnkreuz Biebelried, Autobahnkreuz<br />
Ulm/Elchingen und<br />
Autobahndreieck Allgäu bis zum<br />
Anschluss an B 309<br />
A 8 von Autobahndreieck Karlsruhe<br />
bis Anschlussstelle München-<br />
West und von Anschlussstelle<br />
München-Ramersdorf bis Anschlussstelle<br />
Bad Reichenhall<br />
A 9/E 51 Berliner Ring (Abzweig<br />
Leipzig/Autobahndreieck Potsdam)<br />
bis Anschlussstelle München-Schwabing<br />
A 10 Berliner Ring<br />
A 13/E 55 Abzweig Lübbenau/Autobahndreieck<br />
Lübbenau bis Abzweig<br />
Dresden/Autobahndreieck<br />
Dresden<br />
A 13/E 36/E 55 Autobahnkreuz Schönefeld<br />
bis Abzweig Lübben Autobahndreieck<br />
Lübbenau<br />
A 45 von Anschlussstelle Dortmund-<br />
Süd über Westhofener Kreuz und<br />
Gambacher Kreuz bis Seligenstädter<br />
Dreieck<br />
A 61von Autobahnkreuz Meckenheim<br />
über Autobahnkreuz <strong>Koblenz</strong> bis<br />
Autobahndreieck Hockenheim<br />
A 81von Autobahnkreuz Weinsberg<br />
bis Autobahnkreuz Herrenberg<br />
A 92von Autobahndreieck München-<br />
Feldmoching bis Anschlussstelle<br />
Oberschleißheim<br />
A 93von Autobahndreieck Inntal bis<br />
Anschlussstelle Reischenhart<br />
A 99von Autobahndreieck München-<br />
Feldmoching über Autobahnkreuz<br />
München-Nord bis Autobahnkreuz<br />
München-Brunnthal<br />
A 215 von Autobahndreieck Bordesholm<br />
bis Anschlussstelle Blumenthal<br />
A 831 von Anschlussstelle Stuttgart-Vaihingen<br />
bis Autobahnkreuz<br />
Stuttgart<br />
A 980 von Autobahnkreuz Allgäu bis<br />
Anschlussstelle Waltenhofen<br />
16 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
A 995 von Anschlussstelle Sauerlach<br />
bis Autobahnkreuz München-<br />
Brunnthal<br />
(3) Das Verbot des Absatzes 1 gilt<br />
außerdem für folgende Bundesstraßen<br />
außerhalb geschlossener Ortschaften<br />
in beiden Fahrtrichtungen:<br />
B 18 von Anschluss an die Autobahn A<br />
96 bei Aitrach (Landkreis Ravensburg)<br />
bis Anschluss an die Autobahn<br />
A 96 bei Schwatzen (Landkreis<br />
Lindau)<br />
B 31von Anschlussstelle Stockach-<br />
Ost der A 98 bis Ortseingangstafel<br />
Lindau (Zeichen 310 der Straßenverkehrsordnung)<br />
E 22 Stralsund bis Selmsdorf<br />
E 251 Greifswald bis Berlin<br />
§ 2 Ausnahmen für öffentliche<br />
Fahrzeuge (1)<br />
§ 1 gilt nicht für Fahrzeuge<br />
1. der Polizei einschließlich des Bundesgrenzschutzes,<br />
Mangelnde<br />
Anschnalldisziplin bei<br />
Lkw-Fahrern<br />
Nach einer Studie der Dekra<br />
Automobil GmbH schnallen sich<br />
nur rund fünf Prozent der Fahrer in<br />
schweren und etwa 10 bis 20 Prozent<br />
in leichten Nutzfahrzeugen<br />
an. Dieser gefährliche Leichtsinn<br />
kann auch durch die modernsten<br />
Fahrerhaus-Konstruktionen nicht<br />
ausgeglichen werden.<br />
Gegenwärtig wird die Anschnallpflicht<br />
durch eine gezielte<br />
Überwachungstätigkeit der Polizei,<br />
u. a. durch Videoaufnahmen,<br />
kontrolliert.<br />
Die Rechtslage ist eindeutig:<br />
Paragraph 35 a der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />
(StVZO) schreibt vor, dass in<br />
Deutschland die Ausrüstung mit<br />
Sicherheitsgurten seit 1992 verbindlich<br />
ist. Paragraph 21 a der<br />
Straßenverkehrs-Ordnung, (StV0)<br />
verlangt, dass vorgeschriebene<br />
Gurte während der Fahrt angelegt<br />
sein müssen. Das Bußgeld liegt bei<br />
Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes<br />
auch im Lkw bei 60,– DM.<br />
2. des öffentlichen Straßendienstes<br />
der Verwaltung,<br />
3. der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes,<br />
soweit die Voraussetzungen<br />
des § 35 Abs. 4 der<br />
Straßenverkehrsordnung vorliegen,<br />
4. der Bundeswehr, soweit das zuständige<br />
Wehrbereichskommando<br />
ein dringendes Erfordernis festgestellt<br />
hat, und für Fahrzeuge, die für<br />
Zwecke der Verteidigung nach dem<br />
Bundesleistungsgesetz herangezogen<br />
werden,<br />
5. der Truppen der nichtdeutschen<br />
Vertragsstaaten des Nordatlantikpakts<br />
im Falle dringender militärischer<br />
Erfordernisse.<br />
(2) Bei Fahrten mit Fahrzeugen, die<br />
nach dem Bundesleistungsgesetz herangezogen<br />
werden (Absatz 1 Nr. 4), ist<br />
der Leistungsbescheid mitzuführen<br />
und auf Verlangen zuständigen Personen<br />
zur Prüfung auszuhändigen.<br />
(3) Die Befreiungen nach Absatz 1 dürfen<br />
unter gebührender Berücksichtigung<br />
der öffentlichen Sicherheit und<br />
Ordnung in Anspruch genommen werden.<br />
§ 3 Ausnahmen für private<br />
Fahrzeuge<br />
(1) § 1 gilt ferner nicht für<br />
1. kombinierten Güterverkehr Schiene-Straße<br />
vom Versender bis zum<br />
nächstgelegenen Verladebahnhof<br />
oder vom nächstgelegenen Entladebahnhof<br />
bis zum Empfänger,<br />
1.a kombinierten Güterverkehr Hafen-<br />
Straße zwischen Belade- oder Entladestelle<br />
und einem innerhalb ei-<br />
nes Umkreises von höchstens 150<br />
Kilometern gelegenen Hafen (Anoder<br />
Abfuhr),<br />
2. Beförderungen von<br />
a) frischer Milch und frischen Milcherzeugnissen,<br />
b) frischem Fleisch und frischen<br />
Fleischerzeugnissen,<br />
c) frischen Fischen, lebenden Fischen<br />
und frischen Fischerzeugnissen,<br />
d) leichtverderblichem Obst und<br />
Gemüse,<br />
3. Leerfahrten, die im Zusammenhang<br />
mit Fahrten nach Nummer 2<br />
stehen.<br />
(2) Für alle geladenen Güter sind die<br />
vorgeschriebenen Fracht- oder Begleitpapiere<br />
mitzuführen und zuständigen<br />
Personen auf Verlangen<br />
zur Prüfung auszuhändigen.<br />
§ 4 Zuständigkeit für Ausnahmegenehmigung<br />
(1) Die Straßenverkehrsbehörden können<br />
Ausnahmen von Verbot des<br />
§ 1 in dringenden Fällen genehmigen,<br />
wenn eine Beförderung mit anderen<br />
Verkehrsmitteln nicht möglich<br />
ist.<br />
(2) Örtlich zuständig für die Erteilung<br />
von Ausnahmegenehmigungen<br />
nach Absatz 1 ist die Straßenverkehrsbehörde,<br />
in deren Bezirk die<br />
Ladung aufgenommen wird oder<br />
die Straßenverkehrsbehörde, in deren<br />
Bezirk der Antragsteller seinen<br />
Wohnort, seinen Sitz oder eine<br />
Zweigniederlassung hat. Wird die<br />
Ladung außerhalb des Geltungsbereichs<br />
dieser Verordnung aufge-<br />
VON KOLLEGE ZU KOLLEGE<br />
An- und Verkauf<br />
von gebrauchten Omnibussen<br />
TIREX IM- UND EXPORT GMBH<br />
Treis-Karden<br />
Tel. 0 26 72/93 6211, Fax 93 6210<br />
Handy: 0171/21185 85<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 17
Fächer<br />
nommen, so ist die Straßenverkehrsbehörde<br />
zuständig in deren<br />
Bezirk die Grenzübergangsstelle<br />
des Geltungsbereichs dieser Verordnung<br />
liegt.<br />
(3) Die zuständigen obersten Landesbehörden<br />
oder die nach Landesrecht<br />
bestimmten Stellen können<br />
von allen Vorschriften dieser Verordnung<br />
Ausnahmen für bestimmte<br />
Einzelfälle oder allgemein für bestimmte<br />
Antragsteller genehmigen.<br />
Erstrecken sich die Auswirkungen<br />
der Ausnahme über ein Land hinaus<br />
und ist eine einheitliche Entscheidung<br />
notwendig, so ist der<br />
Bundesminister für Verkehr zuständig.<br />
(4) Die Ausnahmegenehmigung ist<br />
schriftlich zu erteilen. Der Bescheid<br />
über die Erteilung der Ausnahmegenehmigung<br />
ist mitzuführen und<br />
auf Verlangen zuständigen Personen<br />
zur Prüfung auszuhändigen.<br />
Erhöhung der<br />
Mittelstandsempfehlung<br />
im Spediteursammelgutverkehr<br />
Die mittelständischen Sammelgutspediteure<br />
im BSL wollen ihre Preise<br />
zum 1. Mai <strong>2001</strong> um 5 Prozent anheben.<br />
Dies haben die in der „Vereinigung<br />
der Sammelgutspediteure im BSL zusammengeschlossenen<br />
Spediteure<br />
auf ihrer Mitgliederversammlung in<br />
Bonn beschlossen. Der von der Vereinigung<br />
für den Versand von Stückgütern<br />
empfohlene Tarif für den Spediteursammelgutverkehr<br />
wird daher<br />
entsprechend erhöht.<br />
Die der Vereinigung angehörenden<br />
rund 270 mittelständischen Sammelgutspediteure<br />
halten eine baldige Anhebung<br />
der Entgelte aufgrund der angespannten<br />
Kosten- und Erlössituation<br />
für unerlässlich. Die im vergangenen<br />
Jahr durchgesetzten Preiserhöhungen<br />
haben nach Auffassung der Mitglieder<br />
keinesfalls ausgereicht, ihre finanzielle<br />
Situation nachhaltig zu verbessern. Die<br />
auch in diesem Jahr weiter steigenden<br />
Einsatzkosten, von denen die Personalkosten<br />
mit einem Anteil von rund 55<br />
Prozent an den Gesamtkosten am<br />
stärksten zu Buche schlagen, die weiterhin<br />
hohen Treibstoffkosten und die<br />
von der Politik verursachten Kostensteigerungen<br />
durch die Ökosteuer und<br />
die schweizerische Leistungsabhängige<br />
Schwerverkehrsabgabe (LSVA)<br />
könnten auf keinen Fall aus den bisherigen<br />
Entgelten abgedeckt worden.<br />
Ohne weitere Preisanhebungen könne<br />
der auch von der verladenden Wirtschaft<br />
anerkannt hohe Leistungsstandard<br />
im Spediteursammelgutverkehr<br />
nicht gehalten worden.<br />
Die mittelständischen Sammelgutspediteure<br />
halten es zudem für nicht<br />
mehr hinnehmbar, die von den Auftraggebern<br />
verlangten Zusatzleistungen<br />
wie Palettentausch, Nachnahmen<br />
oder Expresssendungen unentgeltlich<br />
zu erbringen. Deshalb sei es unbedingt<br />
erforderlich, zusätzlich zum<br />
Haus-Haus-Entgelt die in der Mittelstandsempfehlung<br />
vorgesehenen<br />
Mindestfrachtberechnungsgewichte<br />
für Paletten und Nebengebühren zu<br />
berechnen.<br />
Autobahngebühr für schwere Nutzfahrzeuge<br />
unter besonderer Berücksichtigung der ab 1. April <strong>2001</strong> geltenden neuen emissionsbezogenen Gebührenstruktur<br />
Die Gebühr muss für alle schweren Nutzfahrzeuge und<br />
Fahrzeugkombinationen mit einem zulässigen Gesamtgewicht<br />
von mindestens 12 t, die nur für den Güterkraftverkehr<br />
bestimmt sind, bezahlt werden. Egal, ob sie mit oder ohne<br />
Ladung fahren. Demnach unterliegen alle schweren Nutzfahrzeuge<br />
mit Ausnahme der Kraftomnibusse und der selbstfahrenden<br />
Arbeitsmaschinen der Gebührenpflicht.<br />
Gebührensätze max. 3 Achsen max. 4 Achsen<br />
ab 1. April <strong>2001</strong><br />
in EUR<br />
Euro-0 Euro-I Euro-II* Euro-0 Euro-I Euro-II*<br />
1 Tag 8 8 8 8 8 8<br />
1 Woche 26 23 20 41 37 33<br />
1 Monat 96 85 75 155 140 125<br />
1 Jahr 960 850 750 1.550 1.400 1.250<br />
Gebührensätze max. 3 Achsen max. 4 Achsen<br />
ab 1. April <strong>2001</strong><br />
in DM<br />
Euro-0 Euro-I Euro-II* Euro-0 Euro-I Euro-II*<br />
1 Tag 15,65 15,65 15,65 15,65 15,65 15,65<br />
1 Woche 50,85 44,98 39,12 80,19 72,37 64,54<br />
1 Monat 187,76 166,25 146,69 303,15 273,82 244,48<br />
1 Jahr 1.877,60 1.662,46 1.466,87 3.031,54 2.738,16 2.444,79<br />
* und besser<br />
18 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 19<br />
Fächer
Fächer<br />
20 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
INTERNATIONALER VERKEHR<br />
Ökopunkte<br />
Das Bundesamt für Güterverkehr<br />
(BAG) überprüft die durch das elektronische<br />
Ökopunktesystem ermittelten<br />
„Schwarzfahrten“ im Transit durch<br />
Österreich im Hinblick auf die in Rede<br />
stehende erneute Anwendung der<br />
„108-Prozent-Klausel“.<br />
Wie dem BGL inzwischen vom<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bauund<br />
Wohnungswesen (BMVBW) mitgeteilt<br />
wurde, liegen inzwischen aus<br />
Österreich die Ausdrucke der Tagesreporte<br />
aus dem Zentralrechner des elektronischen<br />
Ökopunktesystems vor.<br />
Demzufolge hat das Bundesamt für<br />
Güterverkehr (BAG) bereits mit der<br />
Auswertung dieser Listen im Hinblick<br />
auf die möglicherweise von deutschen<br />
Lkw im Transit durch Österreich durchgeführten<br />
„Schwarzfahrten“ begonnen.<br />
Dabei soll das BAG durch ein wissenschaftliches<br />
Institut unterstützt<br />
werden, das abschließend ein Gutachten<br />
erstellen soll.<br />
Zunächst werden zur Überprüfung<br />
der durch das elektronische Ökopunktesystem<br />
ermittelten „Schwarzfahrten“<br />
anhand der Listen die Fahrten heraus-<br />
Sperrung des Großen<br />
St.-Bernhard-Tunnels<br />
auf unbestimmte Zeit<br />
Die Sperrung des Großen-St.-<br />
Bernhard-Tunnels aufgrund der<br />
Gefahr von Erdrutschen wird auf<br />
unbestimmte Zeit verlängert.<br />
Nach Angaben der IRU in<br />
Genf hat die Betreibergesellschaft<br />
des Großen-St.-Bernhard-<br />
Tunnels angekündigt, dass die<br />
Sperrung aufgrund der nach wie<br />
vor drohenden Erdrutsche am<br />
südlichen Eingang des Tunnels<br />
auf der italienischen Seite bis auf<br />
weiteres andauert.<br />
Aufgrund der Sperrung des<br />
Tunnels kommt es gegenwärtig<br />
am Grenzübergang Chiasso zu<br />
erheblichen Behinderungen<br />
durch das erhöhte Verkehrsaufkommen.<br />
gefiltert, bei denen es sich offensichtlich<br />
nicht um „schwarz“ durchgeführte<br />
Transitfahrten handelt. Zu den verbleibenden<br />
Zweifelsfällen führt das BAG<br />
(selbst) stichprobenartig Befragungen<br />
der betroffenen Unternehmer durch.<br />
Dabei werden die Unternehmerangaben<br />
für die Auswertung anonymisiert.<br />
Nach der bisherigen Sichtung der vorliegenden<br />
Listen beurteilt das BAG die<br />
österreichische Statistik als außerordentlich<br />
schlecht.<br />
Das Ergebnis dieser Untersuchung<br />
wird mit darüber entscheiden, ob es<br />
aufgrund der in Rede stehenden erneuten<br />
Anwendung der „108-Prozent-<br />
Klausel“ zu einer weiteren Kürzung der<br />
Ökopunkte im Jahr <strong>2001</strong> kommt.<br />
Erhöhung der höchstzulässigen<br />
Abmessungen<br />
in der Russischen<br />
Föderation<br />
Die IRU in Genf teilt mit, dass die<br />
Verkehrsbestimmungen in der Russischen<br />
Föderation zum 1. April <strong>2001</strong> wie<br />
folgt geändert wurden:<br />
Höchstzulässige<br />
Fahrzeugbreite:<br />
Höchstzulässige<br />
Fahrzeugbreite für<br />
temperaturgeführte<br />
Fahrzeuge:<br />
2,55 m<br />
2,60 m<br />
Des weiteren ist das Mobiltelefonieren<br />
seit diesem Datum nur noch mit<br />
einer sogenannten Freisprechanlage<br />
möglich.<br />
Ausgabe von Höchstsowie<br />
Leer- und Leichtgewichtsgenehmigungen<br />
im Schweizverkehr<br />
Die bisherigen Antragsfristen für die<br />
Erteilung von Höchst- sowie Leerund<br />
Leichtgewichtsgenehmigungen im<br />
Schweizverkehr entfallen. Ab sofort ist<br />
eine fortlaufende Antragsstellung beim<br />
Regierungspräsidium Freiburg möglich.<br />
Das deutsche Gesamtkontingent<br />
wird vom Regierungspräsidium Freiburg<br />
jedoch weiterhin in drei Vier-Monatszeiträume<br />
aufgeteilt, welches zur<br />
Folge haben könnte, dass am Ende<br />
eines Vier-Monatszeitraumes keine<br />
Genehmigungen mehr zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Es ist vorgesehen, je Antragstellung,<br />
maximal 100 Genehmigungen an<br />
einen Unternehmer zu erteilen. Sollte<br />
nochmals eine weitere Antragstellung<br />
erfolgen, so muss der Unternehmer<br />
nachweisen, dass mindestens 50 %<br />
der Genehmigungen benutzt wurden.<br />
Sollte ein Unternehmen mehr als 100<br />
Genehmigungen benötigen, so ist ein<br />
Nachweis zu erbringen, dass ein Auftrag<br />
vorliegt, der den entsprechenden<br />
Genehmigungsbedarf belegt.<br />
Es ist zu beachten, dass die Genehmigungen<br />
auch in Zukunft eine<br />
Gültigkeitsdauer von zwei Monaten ab<br />
Ausstellungsdatum haben werden.<br />
Das Regierungspräsidium Freiburg<br />
hat darauf hingewiesen, dass Transportunternehmen,<br />
die über unbenutzte<br />
abgelaufene Höchst- sowie Leer- und<br />
Leichtgewichtsgenehmigungen verfügen,<br />
diese an das Regierungspräsidium<br />
Freiburg zurücksenden. Eine<br />
Rückerstattung der Verwaltungsgebühr<br />
kann nach Angaben des Regierungspräsidium<br />
Freiburg in diesen Fällen<br />
nicht erfolgen. Des weiteren macht<br />
das Regierungspräsidium Freiburg<br />
darauf aufmerksam, dass benutzte<br />
Genehmigungen lediglich in Kopie an<br />
das Regierungspräsidium Freiburg<br />
zurückgesandt werden sollten, da auf<br />
den Originalen die Zahlung über die<br />
entrichtete LSVA quittiert wird. Ein weiterer<br />
Zahlungsbeleg über die entrichtete<br />
LSVA wird vom Schweizer Zoll<br />
nicht ausgestellt. Die Origirialgenehmigungen<br />
müssen daher als Buchhaltungsbelege<br />
im Betrieb verbleiben.<br />
Informationen über die Ausgabemodalitäten<br />
der Schweizgenehmigungen<br />
werden auch auf der Internet-<br />
Homepage des Regierungspräsidiums<br />
Freiburg veröffentlicht. Die Internet-<br />
Adresse der Ausgabestelle des Regierungspräsidiums<br />
Freiburg lautet:<br />
www.schweizverkehr.de.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 21
Fächer<br />
KOMBINIERTER VERKEHR<br />
Informationen<br />
zum Terminalneubau<br />
Leipzig-Wahren<br />
Der Neubau der KV-Umschlagsanlage<br />
Leipzig-Wahren im GVZ-Leipzig<br />
direkt an der A 1 macht gute Fortschritte.<br />
Die beiden schnelllaufenden<br />
Portalkräne stehen bereits. Die vier 350<br />
m langen Umschlagsgleise sind ebenfalls<br />
fertiggestellt. Derzeit werden die<br />
Abstellflächen und die Zufahrt betoniert.<br />
Nach Aussagen der DB soll die<br />
neue Anlage zum Fahrplanwechsel am<br />
10. Juni <strong>2001</strong> in Betrieb gehen. Die alte<br />
Anlage in Leipzig-Stötteritz wird dann<br />
geschlossen.<br />
Weitere Informationen zu diesem<br />
Thema erhalten Sie von Heiko lfland<br />
vom Ressort Betrieb unter Telefon<br />
0 69/7 95 05-3 34 oder per E-Mail hifland@kombiverkehr.de.<br />
LSVA-Erstattung für<br />
Fahrten im Kombinierten<br />
Verkehr<br />
Seit 1. Januar <strong>2001</strong> wird in der<br />
Schweiz eine leistungsabhängige<br />
Schwerverkehrsabgabe (LSVA) erhoben.<br />
Für Vor--und Nachlauftransporte<br />
im unbegleiteten Kombinierten Verkehr<br />
sieht die Schweiz eine Rückerstattung<br />
der LSVA vor. In der Verordnung über<br />
eine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe<br />
vom 6. März 2000 heißt<br />
es:<br />
Artikel 8<br />
1 Halterinnen und Halter von der Abgabe<br />
unterliegenden Fahrzeugen,<br />
mit denen Fahrten im unbegleiteten<br />
kombinierten Verkehr (UKV) ausgeführt<br />
werden, erhalten für die Fahrten<br />
im Vor- und Nachlauf des UKV<br />
von der Zollverwaltung auf Antrag<br />
eine Rückerstattung.<br />
2 Pro Ladebehälter oder Sattelanhänger,<br />
der von der Straße auf die<br />
Bahn oder das Schiff oder von der<br />
Bahn oder dem Schiff auf die<br />
Straße umgeschlagen wird, beträgt<br />
die Rückerstattung:<br />
a) Für Ladebehälter oder Sattelanhänger<br />
mit einer Länge zwischen<br />
5,5 und 6,1 m oder<br />
zwischen 18 und 20 Fuß<br />
20 Franken<br />
b) Für Ladebehälter oder Sattelanhänger<br />
mit einer Länge über<br />
6,1 m oder über 20 Fuß<br />
25 Franken<br />
3 Der Rückerstattungsantrag ist zusammen<br />
mit der Deklaration nach<br />
Artikel 22 an die Zollverwaltung zu<br />
richten.<br />
Die vollständigen rechtlichen<br />
Grundlagen für die LSVA können Sie<br />
sich im Internet unter www.zolladmin.ch<br />
ansehen. Für Auskünfte zu diesem<br />
Thema stehen Ihnen die folgenden<br />
Mitarbeiter der Kombiverkehr zur Verfügung:<br />
Frank Abele<br />
Kombiverkehr-Agentur Basel<br />
++41/61/6 39 66 23<br />
Sven Krahe<br />
Ressort Nationaler Verkehr<br />
0 69/7 95 05-2 20<br />
Ulrich Bedacht<br />
Ressort Internationaler Verkehr<br />
0 69/7 95 05-2 44<br />
Italien-Verkehr<br />
Zu den Umschlagbahnhöfen Cagliari-Elmas<br />
und Sassari dürfen keine<br />
Gefahrgüter transportiert werder, da<br />
der Transport von Gefahrgut auf der<br />
Fährverbindung Civitavecchia-Olbia<br />
nicht zugelassen ist.<br />
Bei Gefahrguttransporten zu und<br />
von den sizilianischen Umschlagbahnhöfen<br />
mit der Fähre San Giovanni-Messina<br />
v.v. sind die Ladeeinheiten nach<br />
den Vorschriften der Rn. 10 500 ADR<br />
zu kennzeichnen. Diese Fähre verkehrt<br />
nicht nach dem IMDG-Code.<br />
Für Gefahrgüter der Klasse 1 (Explosive<br />
Stoffe und Gegenstände mit<br />
Explosivstoff) sind in Italien von der Regierung<br />
nur wenige Umschlagbahnhöfe<br />
zugelassen. Für Verkehre via<br />
Österreich stehen Trento sowie Verona<br />
Q.E und im Gateway via Verona die<br />
Bahnhöfe Bari Scalo Ferruccio, Bologna,<br />
Brindisi, Catania und, nach vorheriger<br />
Rücksprache, Palermo Brancaccio<br />
zur Verfügung.<br />
Für Verkehre durch die Schweiz<br />
nach Italien stehen die Bahnhöfe<br />
Milano-Certosa und -Rogoredo zur<br />
Verfügung. Da die Kontrollen von Gefahrgutsendungen<br />
an der schweizerisch/italienischen<br />
Grenze sehr genau<br />
durchgeführt werden, können die im<br />
Kombi-Fahrplan angegebenen Laufzeiten<br />
nicht eingehalten werden. Weiterhin<br />
wird eine Durchfuhrbewilligung<br />
des Eidgenössischen Bundesamtes<br />
benötigt. Vor der Versendung ist unbedingt<br />
das Ressort Gefahrgut anzusprechen!<br />
Als Alternative bietet sich der<br />
Umschlagbahnhof Chiasso in der<br />
Schweiz an. Dort müssen die Ladeeinheiten<br />
allerdings am Ankunftstag abgeholt<br />
werden.<br />
Gefahrgüter der Klasse 7 (Radioaktive<br />
Stoffe und Gegenstände) dürfen<br />
nicht ohne vorherige Rücksprache mit<br />
dem Ressort Gefahrgut nach Italien befördert<br />
werden.<br />
Im Internet erhalten Sie unter<br />
www.kombiverkehr.de/german/leistung/index.html<br />
weitere Informationen<br />
zu den Gefahrgutbestimmungen für<br />
internationale Verkehre sowie grundlegende<br />
Hinweise zum Thema Gefahrgut.<br />
Ullrich Lück vom Ressort Gefahrgut<br />
steht Ihnen unter Telefon<br />
0 40/30 70 59 60 oder per E-Mail ulueck@kombiverkehr-gefahrgut.de<br />
zur<br />
Verfügung.<br />
Rollende Autobahn<br />
„Freiburg-Novara“ durch<br />
den Lötschberg geht von<br />
Juni <strong>2001</strong> an in Betrieb<br />
Nach einem Treffen des Schweizer<br />
Bundespräsidenten und Verkehrsministers<br />
Leuenberger mit seinem italienischen<br />
Amtskollegen Bersani wurde<br />
unter anderem endlich bestätigt, dass<br />
der Huckepackkorridor Lötschberg-<br />
Simplon bis Ende Mai <strong>2001</strong> stehen<br />
wird.<br />
„Die Rollende Autobahn kann damit<br />
definitiv am 11. Juni in Betrieb genommen<br />
werden”, verkündete Leuenberger<br />
an die Fachpresse, was für die<br />
Schweizer Seite Anlass für uneingeschränkten<br />
Jubel gebe. Eigentlich<br />
hätte die LKW-Verladung über den<br />
Lötschberg schon Anfang des Jahres<br />
erfolgen sollen, doch auf Italienischer<br />
Seite gab es Verzögerungen beim Ausbau<br />
der Tunnels und Gleisanlagen.<br />
Eine neue Betreibergesellschaft namens<br />
RAlpin AG wird die Züge auf der<br />
22 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
neuen Relation Freiburg-Novara betreiben.<br />
Für die Benutzer der Rollenden<br />
Autobahn bedeutet die neue Wegleitung<br />
durch den Lötschberg-Simplon,<br />
dass ab Juni <strong>2001</strong> LKW mit Eckhöhen<br />
von bis zu 4,00 m nach Italien verladen<br />
werden können. Die Anzahl der täglich/nächtlich<br />
in beiden Richtungen<br />
verkehrenden Zugpaare soll in den<br />
nächsten Jahren sukzessive ausgebaut<br />
werden. Hierneben wird es täglich<br />
weiterhin noch ein Zugpaar auf der Relation<br />
Freiburg-Lugano geben, auf dem<br />
allerdings wegen der Wegleitung durch<br />
den Gotthard nach wie vor nur LKW mit<br />
Eckhöhen von max. 3,80 m verladen<br />
werden können.<br />
„Wir haben uns bereits zu Beginn<br />
des Jahres auf dieses erfreuliche Ereignis<br />
eingestellt, in dem zwei weitere Disponenten<br />
für die Abfertigung der LKW<br />
ein gestellt wurden“, lautete es aus<br />
dem Hause der <strong>SVG</strong> Südbaden als Betreiber<br />
der Freiburger HUPAC-Agentur.<br />
Täglich gab es in den vergangenen Monaten<br />
Anfragen von Spediteuren aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet und<br />
Benelux, so dass mit einer erheblichen<br />
Aufkommenssteigerung und Auslastung<br />
der zukünftigen Züge gerechnet<br />
wird. Die Gründe hierfür liegen in<br />
• der neuen Eckhöhe bis 4,00 m,<br />
• der Umfahrung des Schweizer<br />
Nachtfahrverbotes,<br />
• der nun für den Schweiz-Straßentransit<br />
existierenden LSVA (leistungsabhängige<br />
Schwerverkehrsabgabe),<br />
• darin, dass der Rola-Alpentransit<br />
ohne T2-Dokument erfolgt und<br />
darin,<br />
• dass dem LKW-Fahrer (im Begleitwaggon)<br />
eine ausreichende Ruhepause<br />
ermöglicht wird, damit die<br />
Fahrt in Italien ohne zusätzliche<br />
Lenkzeitunterbrechung fortgesetzt<br />
werden kann.<br />
• Mit dieser Zeitersparnis lassen sich<br />
Transportumläufe wesentlich besser<br />
disponieren als im konventionellen<br />
Straßenverkehr.<br />
Interessenten können sich unter<br />
Telefon 07 61/50 00 31 oder Telefax:<br />
07 61/50 65 31 registrieren lassen und<br />
erhalten weitere Informationen.<br />
GEFAHRGUTTRANSPORT<br />
Unfälle mit Gefahrgut<br />
im Jahr 2000<br />
Bei Unfällen mit Gefahrgütern haben<br />
die Einsatzkräfte der Feuerwehren<br />
die gefährliche sowie psychisch und<br />
physisch belastende Aufgabe, die verunglückten<br />
Gefahrgüter aufzufangen,<br />
in Bergefässern zu verstauen oder umzupumpen.<br />
Im vergangenen Jahr 2000 ist die<br />
Zahl der Gefahrgutunfälle auf deutschen<br />
Straßen gegenüber 1999<br />
zurückgegangen. Dies geht aus einem<br />
Rückblick der Fachzeitschrift „Gefährliche<br />
Ladung“ hervor, die Informationen<br />
zu Gefahrgutunfällen in einer Internet-Datenbank<br />
unter der Adresse<br />
storck-verlag.de/gundi.htm zusammenträgt<br />
und auswertet.<br />
In der Unfalldatenbank sind für das<br />
vergangene Jahr 106 Gefahrgutunfälle<br />
im Straßenverkehr registriert worden,<br />
während für das Jahr zuvor 122 Unfälle<br />
verzeichnet wurden. Dies bedeutet erneut<br />
einen Rückgang im Vergleich zu<br />
1998, als Gefahrgutfahrzeuge an 142<br />
Unfällen beteiligt waren.<br />
In den Jahren 1995 bis 1998 war<br />
die Zahl der Unfälle kontinuierlich auf<br />
diesen bislang höchsten Wert gestiegen<br />
(siehe Tabelle). Parallel dazu sind<br />
im Jahr 2000 bei den Unfällen auch<br />
seltener gefährliche Güter freigesetzt<br />
worden. Verpackungen und Tanks von<br />
Tankfahrzeugen zeigten in 53 Fällen<br />
Leckagen, so dass es zur Freisetzung<br />
von Gefahrgut kam. Im Jahr 1999 waren<br />
64 Leckagen zu verzeichnen.<br />
Gestiegen ist im Jahr 2000 dagegen<br />
die Menge der ausgetretenen Gefahrgüter.<br />
Sie betrug etwa 170 Tonnen.<br />
Davon waren etwa drei Viertel brennbare<br />
Flüssigkeiten, vor allem Benzin,<br />
Diesel und Heizöl. 1999 waren 139<br />
Tonnen und im Jahr davor 155 Tonnen<br />
ausgetretene Gefahrgüter zu verzeichnen.<br />
Da brennbare Flüssigkeiten, die zur<br />
Gefahrgutklasse 3 zählen, den Löwenanteil<br />
am Transportaufkommen gefährlicher<br />
Güter in Deutschland ausmachen,<br />
sind häufig Tankfahrzeuge an<br />
Unfällen beteiligt. Im Jahr 2000 war<br />
dies bei rund zwei Drittel der Gefahrgutunfälle<br />
der Fall. Leckgeschlagen<br />
sind dabei 33 Tankwagen und Tankzüge,<br />
aus denen rund 136 Tonnen<br />
Gefahrgüter ausliefen. Dies ist etwa genauso<br />
viel wie 1999, als 37 Tankfahrzeuge<br />
undicht wurden.<br />
In der Gefahrgutunfall-Datenbank<br />
im Internet (GUNDI) des Gefahrgut-Magazins<br />
Gefährliche Ladung werden seit<br />
1992 Unfälle mit gefährlichen Gütern<br />
erfasst, über die deutsche Tageszeitungen<br />
berichtet haben. Quellen sind<br />
rund 600 Lokal- und Regionalzeitungen,<br />
ergänzt durch eigene Recherchen<br />
der Redaktion bei Polizei, Feuerwehr<br />
und örtlichen Behörden. Die Internet-Datenbank<br />
enthält Angaben zu<br />
mehr als 1.600 Gefahrgutunfällen, die<br />
für jedermann kostenlos zugänglich<br />
sind.<br />
Die nachfolgende Tabelle fasst die<br />
Gefahrgutunfälle auf der Straße aus<br />
den Jahren 1995 bis 2000 auf Grundlage<br />
der GUNDI-Statistiken zusammen:<br />
Jahr Anzahl Gefahrgutunfälle Anzahl Gefahrgutunfälle * Menge ausgetretener<br />
gesamt mit Austritt von Gefahr Produkte<br />
1995 118 84 ca. 187 t<br />
1996 123 76 ca. 295 t<br />
1997 130 76 ca. 204 t<br />
1998 142 59 ca. 155 t<br />
1999 122 64 ca. 139 t<br />
2000 106 53 ca. 170 t<br />
* Hauptanteil zu je ca. 75 % brennbare Flüssigkeiten<br />
der Klasse 3: Benzin, Diesel, Heizöl<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 23
Fächer<br />
OMNUBUS UND TOURISTIK<br />
bdo-Hauptgeschäftsführer<br />
widerspricht<br />
Bundesverkehrsminister<br />
Die von der Bundesregierung derzeit<br />
verbreitete Ansicht, der privaten<br />
Busbranche gehe es gut, gehe an den<br />
Realitäten völlig vorbei, hat bdo-Hauptgeschäftsführer<br />
Gunther Mörl am<br />
Rande der offiziellen Eröffnung des<br />
BMVBW-Dienstgebäudes Invalidenstraße<br />
dem Bundesverkehrsminister<br />
Kurt Bodewig in einem kurzen persönlichen<br />
Gespräch widersprochen.<br />
Der Minister bezog sich seinerseits<br />
auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />
für das Jahr 2000. Die gleichen<br />
Angaben wurden auch in einer Antwort<br />
der Bundesregierung auf eine Kleine<br />
Anfrage von Abgeordneten der FDP<br />
bezüglich der steuerlichen Diskriminierung<br />
des Güterverkehrs aufgeführt.<br />
Hier heißt es zum Omnibusgewerbe<br />
wörtlich, jüngsten Mitteilungen des<br />
Statistischen Bundesamtes zufolge ist<br />
die Entwicklung im Linien- und Gelegenheitsverkehr<br />
mit Omnibussen anhaltend<br />
gut. Bereits in den ersten drei<br />
Quartalen des Jahres 2000 wurden im<br />
Linienverkehr 1,1 % mehr Fahrgäste<br />
als im entsprechenden Vorjahreszeitraum<br />
befördert. Die Beförderungsleistung,<br />
die sich aus der Anzahl der Fahrgäste<br />
und den Fahrweiten errechnet,<br />
erhöhte sich im Linienverkehr um<br />
0,9 %. Im Reiseverkehr mit Omnibussen,<br />
der überwiegend Fernverkehr ist,<br />
lag sie um 2,2 % über dem Vorjahresniveau.<br />
Auch die Einnahmen stiegen,<br />
nämlich um 2,5 % im Linienverkehr mit<br />
Omnibussen und Straßenbahnen und<br />
sogar um 4,1 % im Reiseverkehr mit<br />
Omnibussen.“<br />
Mörl hat nunmehr in einem Brief an<br />
Bodewig seine Argumente noch einmal<br />
zusammengefasst. Eine solche Argumentation<br />
gehe demnach an den<br />
betriebswirtschaftlichen Realitäten vorbei,<br />
weil sie die Ausgaben unberücksichtigt<br />
lasse. „Was nützen einem Unternehmen<br />
Einnahmesteigerungen um<br />
2,5 %, wenn gleichzeitig die Ausgaben<br />
um 5,15 % gestiegen sind“, fragt er den<br />
Minister. Diese Zahl ergebe sich insbesondere<br />
aus den exorbitant um 24,9 %<br />
gestiegenen Kraftstoffpreisen, aber<br />
auch Personalkosten, Reifen-, Reparatur-<br />
und Ersatzteilkosten sowie Fahrzeugkosten<br />
haben dazu beigetragen.<br />
Hier müsse sich also ganz zwangsläufig<br />
das Betriebsergebnis verschlechtern.<br />
Aus den Erfahrungen des vergangenen<br />
Jahres wisse der bdo, dass<br />
einige nicht eben kleine Unternehmen<br />
in Folge dieser Entwicklung in die Insolvenz<br />
geraten seien.<br />
Zudem erfasse das Statistische<br />
Bundesamt diese zur sogenannten<br />
Verkehrsstatistik gehörenden Zahlen<br />
nur für Unternehmen, die mindestens<br />
über sechs Fahrzeuge verfügten. Gerade<br />
die kleineren, nicht erfassten Betriebe<br />
aber befanden und befinden sich<br />
in einer oftmals noch weitaus schwierigeren<br />
Situation. Diese seien es beispielsweise,<br />
die häufig in den wenig ertragsgesicherten<br />
ländlichen Regionen<br />
aber die Verkehre garantierten.<br />
Was ebenfalls keinerlei Niederschlag<br />
in diesen Zahlen finde, sei die<br />
katastrophale Situation, in der sich<br />
zahlreiche Unternehmen befänden, die<br />
Anmietaufträge im ÖPNV bedienten.<br />
Insbesondere die Busgesellschaften<br />
der Deutschen Bahn AG waren nicht<br />
nur nicht bereit, die gestiegenen Kosten<br />
für ihre Subunternehmer auszugleichen,<br />
sondern setzten die bdo-Mitgliedsbetriebe<br />
massiv unter Druck, um<br />
eine erhebliche Absenkung der Anmietsätze<br />
durchzusetzen. Auch hier<br />
handele es sich überwiegend um kleinere<br />
Unternehmen, deren Zahlen in der<br />
Statistik des Bundesamtes nicht erfasst<br />
seien. „Diese Vorgänge sind um<br />
so unverständlicher, wenn man bedenkt,<br />
dass die Muttergesellschaft einerseits<br />
erhebliche Gewinne aus den<br />
Busgesellschaften zieht und andererseits<br />
Milliardensubventionen aus der<br />
Staatskasse kassiert“, beschwert sich<br />
Mörl mit Nachdruck.<br />
Wenig Optimistisches für<br />
die Busbranche von der<br />
ITB<br />
Wenig Optimistisches hat die eben<br />
zu Ende gegangene Internationale Tourismusbörse<br />
ITB der Busreisebranche<br />
beschert. So sinkt seit 1997 der Marktanteil<br />
des Busses an der Haupturlaubsreise<br />
von mindestens fünf Tagen<br />
Dauer kontinuierlich. Stiegen damals<br />
noch 9,9 Prozent aller Reisenden in<br />
den Bus, wählten im vergangenen Jahr<br />
nur noch 9,1 Prozent das umweltfreundlichste<br />
Reiseverkehrsmittel. In<br />
absoluten Zahlen bedeutet das einen<br />
Rückgang um 400.000 Urlaubsgäste<br />
auf noch 5,8 Millionen. Kontinuierliche<br />
Zuwächse verzeichnet die Forschungsgemeinschaft<br />
Urlaub und Reisen<br />
stattdessen für den Flugverkehr.<br />
Lag er 1997 bei einem Anteil von 32,1<br />
Prozent, so konnte er sich nunmehr auf<br />
34,6 Prozent hochkatapultieren. 2000<br />
flogen 1,75 Millionen Menschen mehr<br />
in den Urlaub als 1997.<br />
Diese Zahlen bestätigen erneut,<br />
dass die gravierenden Wettbewerbsverzerrungen<br />
zwischen den Verkehrsmitteln<br />
nachhaltig zu Lasten des<br />
Busses gehen. Gerade in den zurückliegenden<br />
Jahren hat sich der Preiskampf<br />
zwischen den Anbietern deutlich<br />
verschärft und Flugreisen waren<br />
noch nie so billig wie heute. Grund<br />
dafür ist nicht zuletzt die Befreiung des<br />
Flugverkehrs von der Mineralölsteuer,<br />
sowie im grenzüberschreitenden Flugverkehr<br />
von der Umsatzsteuer. Busunternehmen<br />
können da vielfach nicht<br />
mithalten und büßen mittlerweile selbst<br />
langjahrige Stammkunden ein.<br />
Allein die Mineralölsteuerbefreiung<br />
verschafft den Fluggesellschaften einen<br />
Marktvorteil in Milliardenhöhe. Hier<br />
lautet die Forderung des bdo ganz klar:<br />
Gleichstellung der Verkehrsmittel durch<br />
Befreiung auch des Busses und der<br />
Bahn von der Mineralöl- und der<br />
Öko-Steuer. In ähnlichem Maße wirkt<br />
die Umsatzsteuer. Fluggesellschaften<br />
müssen diese nicht deklarieren, können<br />
gleichwohl aber die Rückerstattung<br />
der Vorsteuern beantragen. So<br />
sind sie doppelt bevorzugt, während<br />
die Busunternehmer entscheiden können,<br />
ob sie die Mehrwertsteuer auf ihre<br />
Reisegäste umlegen – mit dem Erfolg<br />
weiterer Kundeneinbußen, oder ob sie<br />
sie selbst übernehmen – mit dem Ergebnis,<br />
dass den ohnehin finanziell<br />
schwachen Unternehmen weitere Mit-<br />
Fahr’ rechts –<br />
und die Straße<br />
wird breiter!<br />
24 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Straßenverkehr<br />
tel für technische und Produktinnovationen<br />
verloren gehen.<br />
Erst unlängst hat der europäische<br />
Gerichtshof konzediert, dass hier eine<br />
Ungleichbehandlung stattfindet. Die<br />
International Road Transport Union IRU<br />
als Dachverband der Busunternehmen<br />
hat deshalb bei der EU-Kommission<br />
nachdrücklich eine Veränderung der<br />
Situation eingefordert. Die Verkehrsträger<br />
sind auch in diesem Falle gleich zu<br />
besteuern, und zwar mit dem Nullsteuersatz.<br />
„Solche Regelungen kämen endlich<br />
auch unseren Fahrgästen zugute“, so<br />
Gunther Mörl, Hauptgeschäftsführer<br />
des bdo. „Busfahrgäste fühlen sich<br />
heute von der Politik verschaukelt,<br />
während die Großen wie Flug und Bahn<br />
sich aus dem Staatssäckel bedienen<br />
können, reicht es beim Bus bestenfalls<br />
zu verbalen Streicheleinheiten. Uns<br />
nützen aber keine netten Worte über<br />
unsere Umweltfreundlichkeit und die<br />
Mittelstandsfreundlichkeit der Politik,<br />
wir brauchen handfeste Entlastung, da<br />
wo uns der Wettbewerb die Daumenschrauben<br />
anlegt, die der Bund ihm liefert.“<br />
Notbremsung eines<br />
Linienbusses wegen eines<br />
Schäferhundes<br />
AG Kiel, Urteil vom 4. 8. 2000 (106<br />
C 432/99)<br />
Die Kl. begehrt von dem Bekl.<br />
Schadensersatz und Schmerzensgeld,<br />
nachdem sie in dem von dem Bekl. geführten<br />
Linienbus gestürzt ist.<br />
Am 20. Februar 1999 befuhr der<br />
Bekl. mit einem Linienbus der Fa. A die<br />
Strecke Puttgarden/Kiel. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war die Kl. Insassin des Busses;<br />
sie saß im hinteren Teil auf der<br />
Doppelbank im Bereich des Hinterradkastens<br />
in Fahrtrichtung, wobei sich ihr<br />
gegenüber die nach hinten zeigende<br />
Doppelbank befand. Auf der Bank benutzte<br />
sie den rechten Platz zum Gang<br />
hin.<br />
Gegen 9.15 Uhr befuhr der Bekl.<br />
gerade die PrStraße in Elmschenhagen<br />
in Richtung Kiel-ZOB. Nach einem Halt<br />
an der Haltestelle O fuhr der Bekl.<br />
zunächst vor bis zu einer roten Ampel.<br />
Als die Ampel auf grün umschaltete,<br />
fuhr der Bekl. an. Ca. 200 m hinter der<br />
Ampel nahm der Bekl. auf dem rechten<br />
Gehweg zwei Frauen mit einem Kind<br />
wahr. Eine der Frauen hatte einen Huskyhund<br />
an der Leine. Als der Bus ca.<br />
5-10 m von der Menschengruppe entfernt<br />
war, kam von der linken Seite<br />
plötzlich ein großer Schäferhund herangestürmt,<br />
den der Bekl. zuvor nicht<br />
gesehen hatte. Um mit dem Schäferhund,<br />
der unmittelbar vor dem Bus lief,<br />
nicht zu kollidieren, bremste der Bekl.<br />
stark.<br />
Im Zuge des Bremsvorgangs<br />
konnte sich die Kl. nicht halten und<br />
wurde in den Zwischenraum zwischen<br />
den Sitzen gegenüber geworfen. Dabei<br />
prallte sie mit dem Kopf gegen die<br />
Rückenlehne gegenüber. Die übrigen<br />
Fahrgäste blieben unversehrt.<br />
Die Kl. behauptet, sie habe ein erhebliches<br />
Schleuder- und Strauchtrauma<br />
in Gestalt einer Halswirbelsäulenverstauchung<br />
erlitten. Die Folge<br />
seien starke, noch anhaltende Nackenund<br />
Kopfschmerzen gewesen, die<br />
Massagen in der verletzten Region erforderlich<br />
gemacht hätten.<br />
Die Beschwerden hätten indes nur<br />
unwesentlich nachgelassen. Sie sei in<br />
der Zeit vom 22. 2. bis 7. 6.1999 in ärztlicher<br />
Behandlung gewesen und habe<br />
heute noch Restbeschwerden.<br />
Die Kl. meint, den Bekl. treffe ein<br />
Verschulden an ihren Verletzungen,<br />
und behauptet dazu, der Bekl. wisse,<br />
dass der Bus zwei recht gefährliche<br />
Sitze habe, die sich in Gegenüberstellung<br />
im Bereich des Hinterrades befänden.<br />
Sie sei nur 1,54 m groß und habe<br />
keine Möglichkeit, sich abzustützen. Im<br />
Zeitpunkt des Einsteigens seien alle<br />
Plätze, die mehr Sicherheit geboten<br />
hätten, besetzt gewesen.<br />
Der Bekl. beantragt, die Klage abzuweisen.<br />
Er behauptet, die Kl. habe es unterlassen,<br />
für einen festen Halt im Bus zu<br />
sorgen, wozu sie aber nach den Allgemeinen<br />
Beförderungsbedingungen für<br />
den Straßenbahn- und O-Bus-Verkehr<br />
sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen<br />
vom 27. 2. 1970 verpflichtet<br />
sei. Im Zeitpunkt des Einsteigens der<br />
Kl. sei der Bus zu höchstens ein Drittel<br />
besetzt gewesen, so dass für die Kl.<br />
genügend andere Sitze zur Verfügung<br />
gestanden hätten. Im übrigen biete der<br />
von der KI. angenommene Sitz auch<br />
nicht weniger Sicherheit als alle anderen<br />
Sitze. Die Kl. hätte sich auch mit<br />
ihrer geringen Körpergröße mit den<br />
Füßen am Radkasten abstützen können.<br />
Er sei mit einer Geschwindigkeit<br />
von höchstens 30 km/h gefahren, als er<br />
die Bremsung eingeleitet habe.<br />
Aus den Gründen:<br />
Die zulässige Klage ist nicht begründet.<br />
Der Kl. steht kein Anspruch auf<br />
Schadensersatz und Schmerzensgeld<br />
gegen den Bekl. als Fahrer des Linienbusses<br />
aus den §§ 18 Abs. 1 StVG,<br />
823 Abs. 1, 847 BGB zu.<br />
Sowohl der Schmerzensgeldanspruch<br />
als auch der entsprechende<br />
Schadensersatzanspruch setzen ein<br />
Verschulden des Bekl. voraus. Ein solches<br />
ist nicht ersichtlich. Der Bekl. hat<br />
sich verkehrsgerecht verhalten, als er<br />
den Linienbus wegen des unmittelbar<br />
vor ihm die Straße überquerenden<br />
Schäferhundes abbremste.<br />
Der Bekl. hat zunächst nicht gegen<br />
seine Verpflichtung als Busfahrer verstoßen,<br />
jedes Fahrmanöver zu vermeiden,<br />
durch welches die Fahrgäste gefährdet<br />
werden könnten.<br />
Dabei reichen die Sorgfaltspflichten<br />
eines Busfahrers nicht so weit, dass er<br />
ständig seine Fahrgäste im Auge behalten<br />
müsste, dies zumindest dann<br />
nicht, wenn nicht beim Besteigen des<br />
Busses eine schwerwiegende Behinderung<br />
des Fahrgastes erkennbar ist<br />
(KG, VRS 90, 92 ff). Sind entsprechende<br />
Anhaltspunkte nicht gegeben,<br />
braucht der Fahrer nach dem Anfahren<br />
die Fahrgäste nicht weiter im Auge zu<br />
behalten, selbst wenn er nicht in nennenswertem<br />
Maße durch das Führen<br />
des Busses in Anspruch genommen<br />
wird. Er ist vielmehr berechtigt und verpflichtet,<br />
im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
sich auf die Verkehrssituation<br />
auf der Straße zu konzentrieren (BGH<br />
VersR 1993, 240, 241). Demgemäß<br />
war der Bekl. nicht verpflichtet, sich vor<br />
der Einleitung des Bremsmanövers zu<br />
vergewissern, dass alle Insassen im<br />
Fahrgastraum einen festen Halt gefunden<br />
hätten und vor Stürzen gesichert<br />
seien.<br />
Auch ein Fahrfehler des Bekl., der<br />
sein Verschulden begründen könnte,<br />
lässt sich nicht feststellen. Ein solcher<br />
Fahrfehler könnte etwa in einem grundlos<br />
übermäßigen Beschleunigen beim<br />
Anfahren oder in einem grundlos<br />
scharfen Abbremsen liegen (KG VRS<br />
90, 92 ff). Der Bekl. hat berechtigterweise<br />
eine stärkere Betriebsbremsung<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 25
Fächer<br />
eingeleitet, als der Schäferhund vor<br />
dem Bus auftauchte. Der Schäferhund,<br />
der plötzlich vor den Bus auf die Straße<br />
lief, stellte für den Bekl. einen zwingenden<br />
Grund zum Bremsen dar.<br />
Denn bei plötzlich auftauchenden<br />
Hindernissen reagiert ein erfahrener<br />
Autofahrer automatisch mit Bremsen,<br />
ohne Zeit mit der Entscheidung zu vergeuden,<br />
ob es sich bei dem Hindernis<br />
um etwa ein Kind oder um einen Hund<br />
handelt, und, falls er einen Hund erkennt,<br />
ob es sich um einen kleinen<br />
Hund handelt, den er ggfls. überfahren<br />
dürfte, oder um einen großen, nicht<br />
überfahrbaren (LG Köln, NJW-RR<br />
1986, 1152; AG Ratingen, NJWE VHR<br />
1998, 110; AG Ulm, VersR 1988, 726;<br />
OLG Saarbrücken, Verkehrsmitteilungen<br />
1971, Nr 105).<br />
Im übrigen lag die durch den Sachverständigen<br />
M nachvollziehbar ermittelte<br />
Geschwindigkeit des von dem<br />
Bekl. geführten Omnibusses mit 39<br />
km/h auch nicht so hoch, dass ein<br />
plötzliches Bremsen aus der Sicht des<br />
Bekl. zwingend zu erheblichen Gefahren<br />
für die Insassen des Busses führen<br />
musste.<br />
Wie bereits dargelegt, war die Geschwindigkeit<br />
des von dem Bekl. geführten<br />
Busses im Zeitpunkt der Einleitung<br />
des Bremsmanövers mit 39 km/h<br />
bereits so gering, dass erhebliche<br />
Schädigungen der Insassen des Busses<br />
bei einem plötzlichen Bremsmanöver<br />
kaum zu befürchten waren,<br />
während demgegenüber die Gefahr<br />
eines Schadens bei einem Ausweichmanöver<br />
für einen Hasen bei einer<br />
Geschwindigkeit von 90 km/h weitaus<br />
höher einzuschätzen ist.<br />
Im übrigen handelte es sich hier<br />
nicht etwa um einen Hasen, der bereits<br />
aufgrund seiner geringen Größe und<br />
des geringen Gewichts im Falle eines<br />
Zusammenpralls keine Gefahr für andere<br />
Verkehrsteilnehmer birgt, sondern<br />
vielmehr um einen ausgewachsenen<br />
Schäferhund. Ein solches Tier ist<br />
durchaus vergleichbar mit einem Reh,<br />
für dessen Queren es unbestritten ist,<br />
dass für ein solches Tier gebremst<br />
werden darf, weil eine Kollision einem<br />
derartig großen Tier eine erhebliche<br />
Unfallgefahr in sich birgt. Dies gilt gleichermaßen<br />
für einen Bus.<br />
Mitgeteilt von HDN, Essen<br />
Quelle: VRS 100/01 S. 167 f<br />
TAXI UND MIETWAGEN<br />
Nichtbeachten des Lichtbalkens<br />
für „Halt“ auf<br />
Sonderfahrstreifen ist<br />
gleichbedeutend mit<br />
Überfahren einer roten<br />
Ampel!<br />
Eine der wichtigsten straßenverkehrsrechtlichen<br />
Bevorzugungen des<br />
Taxiverkehrs ist die Möglichkeit der Mitbenutzung<br />
der Busspuren, sofern<br />
nämlich diese Mitbenutzung durch Zusatzzeichen<br />
„Taxi frei“ erlaubt wird. Es<br />
sollte sich eigentlich von selbst verstehen,<br />
dass diese wirtschaftlich ausgesprochen<br />
bedeutsame Berechtigung<br />
zum Mitbefahren der Sonderfahrstreifen<br />
nicht durch Missachtung der entsprechenden<br />
Verkehrsregeln in Frage<br />
gestellt wird. Leider wird dem im Einzelfalle<br />
nicht gefolgt, insbesondere<br />
Reinquetschen in Lücken auf den normalen<br />
Spuren außerhalb der vorgesehenen<br />
Einfahrspuren ist zu beobachten.<br />
Mit dem gleichfalls anzutreffenden<br />
Nichtbeachten- der Sonderlichtzeichen<br />
auf den Busspuren hat sich das<br />
Oberlandesgericht Köln (Beschluss<br />
des OLG Köln vom 3.11.2000 – Az.: Ss<br />
422/00 B – zu § 37 Abs. 2 Nr. 4 Satz 2<br />
StVO) anlässlich eines Unfalles, der<br />
zurückzuführen war, dass ein Taxifahrer<br />
das für den Sonderfahrstreifen geltende<br />
Fahrsignal „waagrechter weißer<br />
Lichtbalken“ (= Rotphase laut F 0 der<br />
Anlage 4 BOStrab) bereits mehr als<br />
eine Sekunde überfahren hatte, befasst.<br />
Das erstinstanzlich mit dem Fall befasste<br />
Amtsgericht hatte die Tat des Taxifahrers<br />
als Regelfall des Nichtbeachtens<br />
eines roten Wechsellichtzeichens<br />
im Sinne des Bußgeldkataloges bewertet<br />
und deshalb als Rechtsfolge eine<br />
Geldbuße von DM 400,– und Fahrverbot<br />
von einem Monat ausgesprochen.<br />
Das durch den betroffenen Taxifahrer<br />
mit der Rechtsbeschwerde angerufene<br />
OLG beließ es bei exakt dieser<br />
Rechtsfolge, begründete aber anders:<br />
Die Missachtung des Wechsellichtzeichens<br />
„weißer Querbalken“ sei weder<br />
im Verwarnungs- noch im Bußgeldkatalog<br />
enthalten, so dass die Verurteilung<br />
nicht direkt darauf gestützt werden<br />
könne, so wie es das AG aber<br />
getan hatte.<br />
Jedoch können sich die Gerichte<br />
bei der Sanktion von Verkehrsverstößen,<br />
sofern diese in den Katalogen<br />
nicht erfasst sind, an Regelsanktionen<br />
für Tatbestände ähnlicher Art und<br />
Schwere orientieren. Die Verhängung<br />
eines Fahrverbotes müsse dann, wenn<br />
kein Regelfall nach § 2 Bußgeldkatalog-VO<br />
gegeben ist, vom Gericht intensiver<br />
begründet werden, insbesondere<br />
sei die Feststellung einer besonderen<br />
Gefährlichkeit und Verantwortungslosigkeit<br />
vonnöten. Dies sei aber bei der<br />
vorliegenden Sachlage unproblematisch:<br />
Für die Gefährdung eines Verkehrsteilnehmers<br />
mache es keinen Unterschied,<br />
ob seine Bevorrechtigung<br />
durch Missachtens eines Ampel-Rotlichts<br />
oder eines weißen waagrechten<br />
Lichtbalkens verletzt werde. Wer berechtigt<br />
einen Sonderfahrstreifen nutzt<br />
und dabei das für ihn geltende Sonderzeichen<br />
„Halt“ trotz schon länger als<br />
eine Sekunde dauernder Lichtphase<br />
missachtet und durch dieses Verhalten<br />
einen anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet<br />
oder gar schädigt, handele genauso<br />
pflichtwidrig wie derjenige, der<br />
den Bußgeldkatalog-Regeltatbestand<br />
des Überfahrens einer bereits eine<br />
Sekunde dauernder Rot-Phase einer<br />
normalen Ampel erfülle.<br />
Berufsgenossenschaft<br />
kommt dem Gewerbe<br />
bei arbeitsmedizinischer<br />
Betreuung und Beratung<br />
nach § 3 ASiG deutlich<br />
entgegen!<br />
Ausgelöst durch das in 75.000<br />
Exemplaren herausgegangene „ASD-<br />
Zwangsanschluss-Schreiben“ der<br />
BGF ist eine Anfragen-Welle an die<br />
Berufsgenossenschaft selbst, aber<br />
auch die Verbände ausgelöst worden,<br />
die den BZP veranlasst haben, die<br />
26 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
BGF-Hauptgeschäftsführung zu einem<br />
dringenden Erörterungstermin zu bitten.<br />
Dieses Gespräch fand am Freitag,<br />
den 20. April <strong>2001</strong>, in Hannover statt<br />
und befasste sich mit den zwei Hauptthemen:<br />
Gestaltung der arbeitsmedizinischen<br />
Beratung/Betreuung<br />
und selbiges bei der sicherheitstechnischen<br />
Beratung/Betreuung bei den<br />
Kleinbetrieben des Taxi- und Mietwagengewerbes.<br />
Das Ergebnis der intensiven Besprechung,<br />
bei der von Seiten des BZP<br />
die beiden Vizepräsidenten Dieter Zillmann<br />
und Hans-Günther Bartels sowie<br />
der Geschäftsführer RA Thomas Grätz<br />
teilnahmen, war, dass die BGF der<br />
schon seit Jahren vom Verband vertretenen<br />
Linie, dass diese Untersuchung<br />
nach ASiG schon deshalb überflüssig<br />
sei, weil die Fahrer im Taxi- und<br />
Mietwagenwesen jeweils bei Erteilung/<br />
Verlängerung ihres Personenbeförderungsscheines<br />
umfassend gesundheitlich<br />
getestet werden, endlich zustimmte.<br />
Die Aussage von BGF-<br />
Hauptgeschäftsführer Saier dazu lautet<br />
deshalb konsequenter Weise:<br />
Wenn eine erfolgreiche Untersuchung<br />
nach der Fahrerlaubnis-Verordnung<br />
stattgefunden hat, dann geht die<br />
BGF im Regelfall davon aus, dass auch<br />
die Voraussetzungen einer erfolgreichen<br />
arbeitsmedizinischen Beratung/Betreuung<br />
vorliegen. Dies gilt<br />
natürlich unter der Voraussetzung<br />
„Kleinbetrieb“ und dass keine besonderen<br />
Betriebseinrichtungen vorliegen,<br />
wie Bildschirmarbeitsplätze, Werkstattoder<br />
Tankstellenbeschäftigung, o.Ä.<br />
Zweites Thema der Besprechung<br />
war die sicherheitstechnische Beratung/Betreuung.<br />
Auch hier wurde eine<br />
einvernehmliche Beurteilung gefunden,<br />
dass nämlich die Verbesserung<br />
der Sicherheit im Gewerbe im Prinzip<br />
nur an dem Punkt Verkehrssicherheit<br />
und auch im gewissen Maße an der<br />
Überfallsicherheit angebunden werden<br />
kann. In Hannover wurde intensiv über<br />
Verkehrssicherheits-Trainingsprogramme<br />
und Ähnliches nachgedacht,<br />
Hauptgeschäftsführer Saier wollte aber<br />
auch schon wegen einer kurz bevorstehenden<br />
Tagung mit dem technischen<br />
Aufsichtsdienst der BGF noch<br />
keine Festlegung gegenüber dem Verband<br />
treffen.<br />
Die Aussage also, wie die sicherheitstechnische<br />
Beratung/Betreuung<br />
im Taxi- und Mietwagenbereich sinnvoll<br />
gestaltet werden kann, kommt damit<br />
laut entsprechender Vereinbarung in<br />
Hannover in den nächsten Wochen.<br />
Auf jeden Fall hat sich schon mit der<br />
sinnvollen Neubewertung zu der arbeitsmedizinischen<br />
Beratung/Betreuung<br />
das nicht nachlassende Engagement<br />
des Verbandes und seiner<br />
Gewerbevertreter innerhalb der BGF<br />
für Unternehmerschaft und Fahrer gelohnt.<br />
Umstellung von Taxentarifen<br />
und Fahrpreisanzeigern<br />
auf den EURO<br />
Die Eichbehörde Rheinland-Pfalz<br />
informiert:<br />
Allgemeines<br />
In Rheinland-Pfalz gibt es 43 Gebiete<br />
mit jeweils unterschiedlichen Tarifen<br />
für Kraftdroschken. Aufgrund der<br />
verschiedenen Fahrpreisanzeiger sowie<br />
der zusätzlichen Tarife für z. B.<br />
Großraumtaxen ergibt dies eine Anzahl<br />
von ca. 250 Programmierungen. Diese<br />
Programmierungen müssen zuerst von<br />
den Herstellern (oder einem hierzu ermächtigten<br />
Instandsetzer) der Fahrpreisanzeiger<br />
erstellt werden und dann<br />
von der Eichbehörde (Eichamt Bad<br />
Kreuznach) überprüft und mit der zugehörigen<br />
Prüfsumme für die Eichung<br />
freigegeben werden. Hierfür ist generell<br />
ein Zeitraum von mindestens sechs<br />
Wochen zwischen Veröffentlichung<br />
und Inkrafttreten der Tarifverordnung<br />
erforderlich.<br />
In welchem Zeitraum die Fahrpreisanzeiger<br />
von den Eichämtern<br />
geeicht werden können, hängt entscheidend<br />
davon ab, ob die Taxen kontinuierlich<br />
oder stoßweise zur Eichung<br />
vorgestellt werden. Daher ist es erforderlich,<br />
dass die Taxenbesitzer reichtzeitig<br />
Termine mit dem zuständigen<br />
Eichamt absprechen, um so Leerlauf<br />
bei der Nacheichung als auch längere<br />
Wartezeiten der Taxen zu vermeiden.<br />
In der Umstellungsphase sollten die<br />
Servicestellen das Instandsetzerkennzeichen<br />
auf die Fahrzpreisanzeiger aufbringen,<br />
da das Instandsetzerkennzeichen<br />
und die sofortige Beantragung<br />
der Nacheichung den Einsatz der<br />
Taxen zwischen der Umstellung und<br />
der Nacheichung ermöglicht.<br />
Zeitplan<br />
Die Umstellung soll in einem möglichst<br />
kurzen Zeitraum erfolgen. Daher<br />
ist es erforderlich, die notwendigen Aktivitäten<br />
der an der Umstellung Beteiligten<br />
zeitlich aufeinander abzustimmen.<br />
Die Fahrpreisanzeiger müssen in<br />
zwei verschiedene Bauarten unterschieden<br />
werden:<br />
1. Fahrpreisanzeiger mit automatischer<br />
Tarifumschaltung,<br />
2. Fahrpreisanzeiger die manuell<br />
auf den neuen Tarif umgestellt werden.<br />
Für die Euro-Umstellung im Januar<br />
2002 wird die automatische Tarifumschaltung<br />
der Fahrpreisanzeiger MCT-<br />
05 und SPT-01 der Firma Hale sowie<br />
Argo 1155 der Firma Kienzle benutzt.<br />
Als Umstellungszeitpunkt wird der 2.<br />
Januar 2002 – 0.00 Uhr – festgelegt.<br />
Diese Fahrpreisanzeiger mit automatischer<br />
Tarifumschaltung sollen unbedingt<br />
spätestens im Dezember <strong>2001</strong><br />
zur Eichung vorgestellt werden. Dadurch<br />
kann der große Ansturm am Januar<br />
2002 etwas entzerrt werden. Die<br />
Eichung ist bei Vorstellung im Dezember,<br />
genauso wie bei Vorstellung im<br />
Januar, gültig bis Ende 2002.<br />
Alle anderen Fahrpreisanzeiger<br />
müssen ab dem 2. Januar <strong>2001</strong> manuell<br />
auf die Euro-Tarife umgestellt<br />
werden.<br />
Der Fahrgast muss an den angezeigten<br />
Fahrpreis nach der Tarif- bzw.<br />
Währungsumstellung eindeutig als<br />
Jean-Jaques Rousseau (Philosoph) sagte 1887:<br />
Die produktivste Investition<br />
ist die in den Menschen<br />
„<br />
“<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 27
Fächer<br />
Wert in Euro erkennen können. Dieses<br />
wird bei den verschiedenen Fahrpreisanzeigern<br />
unterschiedlich realisiert<br />
(z. B. durch Austausch der Frontblende<br />
oder durch Darstellung im<br />
Display).<br />
Zulässig bzw. nicht zulässig sind<br />
folgende Beschriftungen in Euro:<br />
Zulässig: Unzulässig:<br />
Euro EU<br />
EURO Eu<br />
Eur<br />
E<br />
EUR<br />
3<br />
Nachfolgend wird ein Zeitplan vorgeschlagen,<br />
der allen Beteiligten<br />
ausreichend Zeit für Ihre Aufgaben in<br />
Zusammenhang mit der Euro-Umstellung<br />
einräumen soll. Dadurch kann ein<br />
reibungsloser Ablauf der Euro-Umstellung<br />
bei den Fahrpreisanzeigern gewährleistet<br />
werden.<br />
Währungstaschenrechner<br />
werden.<br />
benutzt<br />
Zeitplan für die Umstellung auf den Euro bei Fahrpreisanzeigern<br />
Phase Beschreibung zu erledigen<br />
1. Neue Euro-Tarifanträge des<br />
Taxigewerbes<br />
Genehmigungsverfahren durch die<br />
Ordnungsämter bis 30. September <strong>2001</strong><br />
Programmierung der neuen Eurotarife<br />
durch die Hersteller<br />
2. Prüfung der neuen Euro-Tarife durch<br />
die Eichbehörde Rheinland-Pfalz bis 30. November <strong>2001</strong><br />
3. Eichung der bereits umgestellten<br />
Fahrpreisanzeiger mit automatischer<br />
Tarifumstellung bis 30. Dezember <strong>2001</strong><br />
4. Umstellung der Fahrpreisanzeiger ohne<br />
automatische Tarifumstellung/Tausch<br />
der Währungsanzeige/Schriftblatt etc. ab 1. Januar 2002<br />
In der Übergangsphase/Doppelgeldphase<br />
wird auf die gerätetechnische<br />
Realisierung der Rückrechnung<br />
von Euro-Beträgen in DM-Beträge<br />
verzichtet, da sonst bei den meisten<br />
Fahrpreisanzeigern nach Ablauf der<br />
Übergangsphase eine erneute Programmänderung<br />
und somit eine erneute<br />
Nacheichung erforderlich wäre.<br />
Hiervon ausgenommen sind Fahrpreisanzeiger,<br />
die in ihrem Betriebsprogramm<br />
eine befristete Möglichkeit der<br />
Rückrechnung erlauben. Bei den anderen<br />
Fahrpreisanzeigern soll bei einer<br />
vom Kunden verlangten Rückrechnung<br />
eine Umrechungstabelle oder ein<br />
gegeben. Weiter ist zu beachten, dass<br />
sich bedingt durch den jeweils gewählten<br />
„glatten“ Fortschaltbetrag (i. d. Regel<br />
0,10 EUR) geänderte Fortschaltstrecken<br />
bzw. Fortschaltzeiten zum<br />
bisher üblichen Fortschaltbetrag 0,20<br />
DM ergeben. Der Tarif sollte daher klar<br />
und eindeutig strukturiert sein.<br />
Beispiel:<br />
Umrechnungskurs: 1 Euro = 1,95583<br />
(Schaltverhältnis Anfangsweg bzw.<br />
-zeit/Fortschaltweg bzw. -zeit = 1/1)<br />
Grundpreis an Sonn- und Feiertagen<br />
sowie Nachttarif an Sonn- und Feier-<br />
Randbedingungen für die Tarifgestaltung<br />
in EURO<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
hat in einem Schreiben vom 20.<br />
September 1998 – Gesch.-Z.: VI C 3 –<br />
42 04 99 an den Bundeszentralverband<br />
Personenverkehr e.V. in 60318<br />
Frankfurt bereits darauf hingewiesen,<br />
dass es zur Vermeidung „krummer“<br />
Zahlenwerte sinnvoll erscheint, die Tarife<br />
zu gegebener Zeit in Euro neu<br />
festzusetzen. Dabei wird großer Wert<br />
darauf gelegt, dass die Umstellung kostenneutral<br />
erfolgt.<br />
Bei der Gestaltung der Tarife in der<br />
Übergangsphase (1-zu-1-Umsetzung)<br />
werden zu den üblichen DM-Angaben<br />
in Tarif (Grundpreis, Wegstreckengebühr,<br />
Wartezeitgebühr, Zuschläge) die<br />
Euro-Angaben als gerundete Werte antagen<br />
von 0.00 - 24.00 Uhr, an Werktagen<br />
von 22.00 - 6.00 Uhr<br />
bis zum 31. 12. <strong>2001</strong> 4,00 DM<br />
einschließlich der ersten (2,05 EUR)<br />
Wegstrecke von 75,47 m<br />
bzw. der ersten Wartezeiten<br />
von 26,66 Sekunden<br />
ab dem 1. 1. 2002 2,05 EUR<br />
einschließlich der ersten<br />
Wegstrecke von 74,07 m<br />
bzw. der ersten Wartezeiten<br />
von 26,08 Sekunden<br />
Wegstreckengebühr je<br />
km an Sonn- und Feiertagen<br />
sowie Nachttarif<br />
2,65 DM<br />
(1,35 EUR)<br />
bis zum 31. 12. <strong>2001</strong><br />
für jede weitere besetzt gefahrene<br />
Wegstrecke von 75,47 m 0,20 DM<br />
ab dem 1. 1. 2002<br />
für jede weitere besetzt gefahrene<br />
Wegstrecke von 74,07 m 0,10 EUR<br />
Wartezeit je Stunde 27,00 DM<br />
(13,80 EUR)<br />
bis zum 31. 12. <strong>2001</strong><br />
für jede weitere Wartezeit<br />
von 26,66 Sekunden 0,20 DM<br />
ab dem 1. 1. 2002<br />
für jede weitere Wartezeit<br />
von 26,08 Sekunden 0,10 EUR<br />
Anmerkungen:<br />
Das Verhältnis Fortschaltstrecke/<br />
Fortschaltbetrag von 75,47 m/0,20 DM<br />
ändert sich auf 74,07 m/0,10 EUR.<br />
Dies entspricht einem Unterschied von<br />
1,4 m je Fortschaltbetrag (= 1,8 %).<br />
Ebenso ändert sich das Verhältnis Fortschaltzeit/Fortschaltbetrag<br />
von 26,66<br />
s/0,20 DM auf 26,08 s/0,10 EUR. Dies<br />
entspricht einem Unterschied von 0,58<br />
Sekunden (= 2,2 %).<br />
Fortschaltbetrag<br />
Sofern in der Tarifverordnung nicht<br />
anderes vorgegeben wird, wird als<br />
Fortschaltbetrag 0,10 EUR eingesetzt.<br />
In einem Tarif darf gemäß Eichordnung<br />
nur ein Fortschaltbetrag eingesetzt<br />
werden.<br />
Wegstrecken- und Wartezeitgebühr,<br />
Fortschaltstrecken,<br />
Fortschaltzeiten<br />
Zur Vermeidung „krummer“ Zahlenwerte<br />
sollten auch die Wegstreckenund<br />
Wartezeitgebühren gerundet<br />
werden. Die Angabe von Fortschaltstrecken<br />
und Fortschaltzeiten soll sich<br />
immer auf den Fortschaltbetrag beziehen<br />
(s.o. 74,07 m/0,10 EUR).<br />
28 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Fächer<br />
Zuschläge<br />
Auch die Zuschlagsbeträge sollten<br />
zur Vermeidung „krummer“ Zahlen-<br />
werte ab dem 1. Januar 2002 als<br />
gerundete Euro-Werte im Tarif angegeben<br />
werden. Wenn im Tarif keine Zuschlagsbegrenzung<br />
vorgegeben ist,<br />
setzt die Eichbehörde als Grenze 10-<br />
mal den Zuschlagsbetrag fest.<br />
DaimlerChrysler bietet<br />
zwei attraktive Ausstattungspakete<br />
für E-<br />
Klasse Limousine (W 210)<br />
Zusätzlich zu den Lieferungen kostenloser<br />
Sonderausstattungen im<br />
Rahmen der Taxi-Aktion 2000/<strong>2001</strong> für<br />
die E-Klasse Limousine (vgl. AR. Nr.<br />
77/00 und 81/00) setzt DaimlerChrysler<br />
noch einen drauf und bietet nun dem<br />
Gewerbe wahlweise zwei wertvolle<br />
Ausstattungspakete für die E-Klasse<br />
Limousine (W 210) zu besonders attraktiven<br />
Preisen.<br />
Es handelt sich dabei zum einen um<br />
das Economy-Paket, Code P 32 für<br />
die Design- und Ausstattungslinie<br />
„Classic“:<br />
Die Bestandteile des Economy-Pakets<br />
sind:<br />
• Getriebeautomatik 5-Gang,<br />
Code 423<br />
• Regensensor, Code 345<br />
• Schiebe-Hebe-Dach elektrisch<br />
in Glasausführung, Code 414<br />
Economy-Paket, Code P 32 Listenpreis Kaufpreis<br />
für Design- und Ausstattungslinie ohne MwSt. einschl. 16 % MwSt.<br />
„Classic“<br />
EURO<br />
EURO<br />
DM<br />
DEM<br />
E 200 CDI - E 270 CDI, 1.900,00 2.204,00<br />
E 200 - E 280 3.716,08 4.310,65<br />
E 320 CDI, 1.150,00 1.334,00<br />
E 280 4MATIC - E 320 4MATIC 2.249,20 2.609,08<br />
Der Preisvorteil beim Econorny-Paket beträgt bezogen auf den Listenpreis bis zu DM 3.217,– (EURO 1.645,–).<br />
Wenn es gewünscht wird, ist sogar<br />
zusätzlich noch eine Metallic-Lackierung<br />
im Paket enthalten, was aber wohl<br />
vornehmlich für die Mietwagenunternehmer<br />
interessant sein dürfte.<br />
Darüber hinaus gibt es als zweites<br />
das Komfort-Paket, Code P 33 für die<br />
Design- und Ausstattungslinien „Classic“<br />
oder „Elegance“.<br />
Dessen Bestandteile sind:<br />
• Getriebeautomatik 5-Gang,<br />
Code 423<br />
• Regensensor, Code 345<br />
• Leichtmetallräder, 4fach,<br />
6-Loch-Design, in Sterling-Silber<br />
lackiert (7,5J x 16) mit Bereifung<br />
215/55 R 16<br />
Komfort-Paket, Code P 33 Listenpreis Kaufpreis<br />
für Design- und Ausstattungslinie ohne MwSt. einschl. 16 % MwSt.<br />
„Classic“<br />
EURO<br />
EURO<br />
DM<br />
DEM<br />
E 200 CDI - E 270 CDI, 1.700,00 1.972,00<br />
E 200 - E 280 3.324,91 3.856,90<br />
E 320 CDI, 950,00 1.102,00<br />
E 280 4MATIC - E 320 4MATIC 1.858,04 2.155,32<br />
Komfort-Paket, Code P 33 Listenpreis Kaufpreis<br />
für Design- und Ausstattungslinie ohne einschl. 16 %<br />
„Elegance“ MwSt. MWSt.<br />
EURO<br />
EURO<br />
DM<br />
DEM<br />
E 200 CDI - E 270 CDI, 1.300,00 1.508,00<br />
E 200 - E 280 2.542,58 2.949,39<br />
E 320 CDI, 550,00 638,00<br />
E 280 4MATIC - E 320 4MATIC 1.075,71 1.247,82<br />
Beim Komfort-Paket beträgt der Vorteil im Verhältnis zum Listenpreis bis zu DM 2.836,– bzw. EURO 1.450,–. Auch hier gilt<br />
das oben zur Metallic-Lackierung ausgeführte.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 29
Fächer<br />
Technik<br />
Folgendes ist noch grundsätzlich<br />
zu beachten:<br />
Diese Pakete werden auch für die<br />
Serienkunden angeboten. Daraus erklärt<br />
sich auch die Tatsache, dass<br />
grundsätzlich in den Paketen eine Metallic-Lackierung<br />
aufgenommen ist.<br />
Sofern – wie im Regelfall – beim Taxi-<br />
Unternehmer keine Metallic-Lackierung<br />
gewünscht wird, bleibt es bei den<br />
oben genannten Preisen, es erfolgt<br />
also kein Preisnachlass für die Uni-<br />
Lackierung. Das für die Serienkunden<br />
ebenfalls noch interessante Paket<br />
„Exclusiv“, Code P 34 ist nur der<br />
Design- und Ausstattungslinie „Avantgarde“<br />
vorbehalten und kann deshalb<br />
nicht mit der Taxiausstattung kombiniert<br />
werden.<br />
Die Aktion Ausstattungspakete<br />
für E-Klasse Limousine (W 210) gilt<br />
ab 12. April <strong>2001</strong> und bis zum Produktionsende,<br />
das Anfang 2002 erfolgt.<br />
Nur der Vollständigkeit halber noch<br />
der weitere Hinweis, dass weder das<br />
Economy-Paket noch das Komfort-<br />
Paket für die Typen E 430 und E 430<br />
4MATIC wählbar ist und diese Ausstattungspakete<br />
grundsätzlich nicht für<br />
den E 55 AMG und auch nicht in Kombination<br />
mit dem AMG-Styling-Paketen<br />
oder Lacken und Polstern aus dem<br />
designo-Programm erhältlich sind.<br />
Auch wenn die Information zu dieser<br />
Aktion sehr komplex ist, so gilt es<br />
doch festzuhalten, dass die natürlich<br />
wählbare Kombination dieser preisgünstigen<br />
Ausstattungspakete mit der<br />
bereits laufenden Taxi-Aktion 2000/<br />
<strong>2001</strong>, welche unverändert weiterhin für<br />
die E-Klasse Limousine (W 210) gültig<br />
ist, die E-Klasse Limousine für den<br />
Taxi- und Mietwagenbereich derzeit<br />
besonders interessant macht.<br />
TECHNIK<br />
Fernsteuerung<br />
für Silo-Abrollkipper?<br />
Foto: Normann Bock Wechselsysteme GmbH<br />
Silolifte sind spezielle<br />
Abrollkipper, die sowohl<br />
gängige Container nach<br />
DIN 30722 also auch<br />
Wechselsilos aufnehmen,<br />
transportieren und senkrecht<br />
unter voller Last aufstellen<br />
können.<br />
Die Anhängerbeladung<br />
ist obligatorisch. Der Combilift<br />
ist ein vollhydraulisches<br />
Hakenwechselgerät und<br />
wurde für solche Einsätze<br />
extra entwickelt.<br />
Die Firma Normann<br />
Bock lieferte die ersten Aufbauten<br />
schon vor fast 20<br />
Jahren unter dem Namen Combilift an<br />
Speditionen, Baustoffbetriebe und Entsorgungsunternehmen<br />
aus. Normann<br />
Bock ist ebenfalls Hersteller von Silos<br />
und beliefert die Bau- aber auch die<br />
Entsorgungs- und Chemieindustrie mit<br />
Wechselsilos aus C- und Edelstahl. In<br />
der Branche ist nun eine Diskussion<br />
über die Vor- und Nachteile des Einsatzes<br />
einer Fernbedienung für<br />
Silo-Abrollkipper entbrand.<br />
Als Investitionskosten für eine<br />
drahtlose Fernsteuerung sind ca.<br />
8.000,– Euro anzusetzen. Nur wenige<br />
Kunden, von Sonderanwendungen<br />
einmal abgesehen, waren nach Erfahrungen<br />
des in Bremen-Brinkum ansässigen<br />
Herstellers in der Vergangenheit<br />
bereit diesen Mehraufwand zu zahlen.<br />
Im Gegenteil, die Anwender schätzen<br />
vielfach sogar den „direkten“ Kontakt<br />
mit dem Fahrzeug während des<br />
Ladevorganges – gerade mit einem<br />
vollen Wechselsilo. Denn in dieser Situation<br />
werden in wenigen Sekunden<br />
schnell 14 bis 20 t und mehr Last bewegt.<br />
Erfahrene Silofahrer haben so<br />
eine nahezu perfekte Kontrolle über<br />
das Fahrzeug und können auf jedes<br />
ungewöhnliche Fahrzeugverhalten gegebenenfalls<br />
schnell reagieren. Steht<br />
der Abrollkipper erst mal richtig am<br />
Wechselsilo ist die Aufnahme des<br />
Behälters, egal ob nun mit Mitten- oder<br />
Zwei-Taschenarritierung, grundsätzlich<br />
unkritisch und funktionssicher, was erfahrene<br />
Silofahrer ebenfalls bestätigen.<br />
Selbst die Anhängerbeladung stellt<br />
keine erhöhte Anforderungen an<br />
Mensch und Technik. Normann-Bock<br />
hat eine Funkfernsteuerung für seine<br />
Combilift-Baureihe im Programm,<br />
zwängt sie aber keinem Interessenten<br />
auf.<br />
30 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Technik<br />
Vor 25 Jahren hielt die von Bosch<br />
entwickelte Lambda-Sonde Einzug ins<br />
Automobil. Angesichts der niedrigen<br />
Schadstoffwerte, die sich mit dieser<br />
Technik erzielen lassen, zeichnete sich<br />
rasch ihr Siegeszug ab: Zehn Jahre<br />
nach ihrem Debüt 1976 in der für den<br />
US-amerikanischen Markt bestimmten<br />
25 Jahre Lambda-Sonde von Bosch<br />
240/260er-Reihe von Volvo feierte<br />
Bosch die Auslieferung der zehnmillionsten<br />
Lambda-Sonde, sieben Jahre<br />
später waren es bereits 50 Millionen.<br />
Heute laufen bei Bosch im Jahr 33<br />
Millionen Stück vom Band.<br />
1982 brachte Bosch als eine Weiterentwicklung<br />
der bewährten Komponente<br />
die beheizbare Lambda-Sonde<br />
auf den Markt, die bereits 30 Sekunden<br />
nach Start des kalten Motors voll fanktionsfähig<br />
ist. Sie zeichnet sich durch<br />
eine doppelt so lange Lebensdauer gegenüber<br />
der herkömmlichen Sonde<br />
aus: Der in wenigen Sekunden auf 400<br />
Grad Celsius aufgeheizte Sensor ist<br />
keinen so extremen Temperaturschwankungen<br />
ausgesetzt und hält<br />
rund 160.000 Kilometern stand. 1994<br />
präsentierte Bosch als erster Hersteller<br />
die Lambda-Sonde in keramischer<br />
Planartechnik. Sie benötigt lediglich<br />
zehn Sekunden vom Motorstart bis zur<br />
vollen Funktionsfähigkeit.<br />
Moderne Fahrzeuge, die immer<br />
strengere Abgasgrenzwerte unterschreiten,<br />
sind ohne Lambda-Sonde<br />
gar nicht denkbar. Im Abgas strang vor<br />
– in neuen Fahrzeugen häufig zusätzlich<br />
auch hinter – dem Katalysator angebracht,<br />
misst sie den Sauerstoffgehalt<br />
im Abgas von Ottomotoren und<br />
macht den optimalen Betrieb von Drei-<br />
Wege-Katalysatoren möszlich. Der ermittelte<br />
Wert ist Indiz für die Vollständigkeit<br />
der Verbrennung. Das beste<br />
Ergebnis lässt sich mit einem Kraftstoff-Luft,<br />
Gemisch im Verhältnis von<br />
14,7 erzielen. Bei Kraftstoffüberschuss<br />
entstehen Kohlenwasserstoffe und<br />
Kohlenmonoxid, im umgekehrten, Fall<br />
bilden sich vermehrt Stickoxide.<br />
Die Sonde erkennt abweichende<br />
Abgaszusammensetzungen und ermöglicht<br />
den korrigierenden Eingriff der<br />
Motorsteuerung in die Zündung und<br />
Einspritzung.<br />
Mit der Breitband-Lambda-Sonde<br />
lassen sich auch sparsame Motorkonzepte<br />
wie die Benzin-Direkteinspritzung<br />
realisieren, die unter Teillast ma-<br />
Foto: Bosch-Pressebild<br />
ger, unter VollIast homogen und zur<br />
Regeneration des Stickoxid-Speicherkatalysators<br />
kurzzeitig fett betrieben<br />
werden. Da die Breitband-Sonde Abweichungen<br />
vom homogenen Gemisch<br />
quantitativ ermitteln kann, ist sie<br />
für die Abgasreinigung solcher Motorkonzepte<br />
geeignet.<br />
Zukünftig wird die Lambda-Sonde<br />
auch bei Dieselmotoren für noch exakter<br />
zugemessene Einspritzmengen und<br />
niedrigere Emissionen sorgen.<br />
Bereits 1968 setzte Bosch die für<br />
die Lambda-Sonde erforderliche Technik<br />
der Sauerstoffmessung in der Batteriefertigung<br />
ein. Von diesem Knowhow<br />
konnte Anfang der siebziger<br />
Jahre, als sich die Abgasgesetzgebung<br />
in den USA drastisch verschärfte, profitiert<br />
werden: So brachte Bosch 1976<br />
die erste serienreife Lambda-Sonde<br />
auf den Markt.<br />
Zwei Drittel aller Brummis<br />
sind emissionsarm<br />
Neue Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes<br />
zeigen, dass zwei Drittel (64 %)<br />
aller Lkw und Sattelzugmaschinen<br />
über 7,5 t zGG bereits emissionsarm<br />
sind und von den Neuzulassungen des<br />
Jahres 2000 15 % sogar schon die<br />
Norm EURO III erfüllen. Bei den Lkw<br />
und Sattelzugmaschinen über 7,5 t<br />
zulässigem Gesamtgewicht (zGG) erreichten<br />
am Stichtag 1. Januar <strong>2001</strong><br />
die emissionsarmen Fahrzeuge fast<br />
eine „Zweidrittelmehrheit“ von 64 % am<br />
Gesamtbestand dieser Fahrzeugkategorie.<br />
Von diesen 64 % erfüllten 20,3 %<br />
die Norm EURO I, 76,9 % EURO II und<br />
bereits 2,8 % die noch strengere Norm<br />
EURO III, die eigentlich erst zum 1. Oktober<br />
<strong>2001</strong> verbindlich wird.<br />
Zum Vergleich: Am 1. Juli 1995<br />
waren erst 18,2 % der schweren Güter-Kfz<br />
als emissionsarm eingestuft,<br />
wobei seinerzeit überwiegend erst<br />
EURO-I-Standard erreicht wurde. Seither<br />
stieg der Anteil schadstoffreduzierter<br />
Brummis drastisch an, wobei 1997<br />
erstmals mehr EURO-II-Fahrzeuge als<br />
EURO-I-Fahrzeuge zu verzeichnen waren.<br />
Wie groß ist die Schadstoffreduktion?<br />
Schon bei EURO-I-Fahrzeugen<br />
wird der Ausstoß an Kohlenwasserstoff,<br />
Kohlenmonoxyd, Stickoxyden<br />
und Ruß um durchschnittlich 39 % gegenüber<br />
den Grenzwerten von 1990<br />
reduziert, bei EURO-II-Fahrzeugen<br />
sind es bereits 61 % und bei EURO-III-<br />
Fahrzeugen verringert sich der Ausstoß<br />
dieser Schadstoffe sogar um 75 %!<br />
(Siehe hierzu die Grafik<br />
„EU-Emissionsgrenzwerte für<br />
Dieselmotoren (Straße)“ sowie<br />
auch die zugehörige Tabelle<br />
„EU-Emissionsgrenzwerte für<br />
Dieselmotoren (Straße) in<br />
g/kWh“.)<br />
Die derzeit in Deutschland<br />
zugelassenen Lkw sind durchschnittlich<br />
weniger als sieben<br />
Jahre alt.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 31
Technik<br />
Iveco Daily 65 C 15:<br />
ein flotter Nutzlastriese<br />
Mit dem Transporter Daily 65 C 15<br />
rundet Iveco seine Transporter-Baureihe<br />
Daily nach oben ab. Nach der Vorstellung<br />
von Pritschenwagen und Fahrgestell<br />
auf der IAA Nutzfahrzeuge 2000<br />
stehen nun auch Kipper und Kastenwagen<br />
mit 6,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />
und 108 kW (146 PS) Leistung<br />
zur Verfügung. Damit ist dieses<br />
besonders wirtschaftliche Verteilerfahrzeug<br />
für die vielfältigsten Transportaufgaben<br />
gerüstet.<br />
Die Daily 65 C 15 bieten eine ganze<br />
Reihe von Vorteilen. Der wichtigste ist<br />
wohl, dass die Nutzlast der Fahrzeuge<br />
einem herkömmlichen 7,5-Tonner zur<br />
Ehre gereichen würde: Bis zu 4.210 kg<br />
stehen für Aufbau und Nutzlast zur Verfügung.<br />
Das kann kein anderer Transporter<br />
bieten. Durch vier Radstände ist<br />
eine genauere Abstimmung auf die<br />
Kundenanforderungen als beim wichtigsten<br />
Wettbewerbsfahrzeug möglich.<br />
Die nutzbare Rahmenlänge erlaubt<br />
Aufbaulängen von bis zu in dieser<br />
Klasse einmaligen 6,2 m. Jede Art von<br />
Aufbau kann montiert werden: Tankaufbauten<br />
und Kühlkoffer mit Kälteaggregat<br />
ebenso wie Wohnmobile und<br />
der hinter dem Fahrerhaus platzierte<br />
Ladekran. Dabei hilft die große Aufbaufreundlichkeit<br />
durch starke Leiterrahmen<br />
mit störungsfrei glatten Obergurten<br />
ebenso wie die hohe zulässige<br />
Vorderachslast. Unerreicht bei einem<br />
Transporter ist das zulässige Gesamtzuggewicht<br />
von 10 t. Auch an den Fahrer<br />
wurde gedacht: Komfortsitz und<br />
Airbag für ihn gehören zur Serienausstattung.<br />
Foto: Iveco-Magirus AG<br />
Damit die 6,5 Tonnen flott bewegt<br />
werden können, wird der Daily 65 C 15<br />
von einem Unijet-Turbodiesel mit 108<br />
kW (146 PS) angetrieben. Common-<br />
Rail-Einspritzung, ein Turbolader mit<br />
variabler Geometrie sowie Ladeluftkühlung<br />
sorgen für zügige Leistungsentfaltung<br />
und umweltschonende<br />
Abgaswerte. Selbstverständlich<br />
entspricht der Motor Euro 3. Das früh<br />
anliegende maximale Drehmoment<br />
und der nahezu lineare Anstieg der<br />
Leistung ermöglichen zusammen mit<br />
dem speziell für die Daily-Familie<br />
entwickelten vollsynchronisierten ZF-<br />
Sechsganggetriebe schaltarmes, bequemes<br />
Fahren.<br />
Jüngstes Modell der Typenreihe ist<br />
der Kastenwagen Daily 65 C 15 V. Er<br />
stellt eine Nutzlast von 3.660 kg bei<br />
großzügigen 17,2 m 3 Laderaumvolumen<br />
zur Verfügung. Hohe und breite<br />
Türen an der rechten Aufbauseite und<br />
am Heck erleichtern das Be- und Entladen.<br />
Auch Europaletten bereiten<br />
keine Probleme: Sie passen sowohl<br />
durch die Türen als auch zwischen die<br />
Radkästen.<br />
Iveco bietet insgesamt 18 Modelle<br />
vom Typ 65 C 15 an, darunter solche,<br />
die auf 6,0 t Gesamtgewicht abgelastet<br />
sind. So kann jeder Kunde das Modell<br />
wählen, das exakt auf seine Anforderungen<br />
zugeschnitten ist. Fahrgestelle,<br />
Pritschenwagen und Kipper mit Normalfahrerhaus<br />
und Doppelkabine (vier<br />
Türen und Zentralverriegelung mit<br />
Funkfernbedienung) sowie Kastenwagen<br />
werden komplett ab Werk geliefert.<br />
Die Modelle Daily 65 C bieten sich in<br />
allen Branchen an, die mehr als eine<br />
„gewöhnliche“ Transporterlast zu bewegen<br />
haben, für die ein größeres<br />
Nutzfahrzeug aber übertrieben wäre.<br />
Die Top-Typen unter den Daily-Transportern<br />
bestätigen so einmal mehr die<br />
Iveco-Philosophie, jedem Unternehmen<br />
das exakt für seinen speziellen<br />
Einsatz passende und damit wirtschaftlichste<br />
Nutzfahrzeug anzubieten.<br />
Bitte unterstützen Sie uns<br />
bei der Werbung neuer Mitglieder<br />
32 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Technik<br />
Airbag-Steuerung feiert runden Geburtstag:<br />
20 Jahre passive Sicherheit von Bosch<br />
Vor 20 Jahren hielt ein bahnbrechendes<br />
passives Sicherheitssystem –<br />
und somit die erste Generation der<br />
elektronischen Airbag-Auslösegeräte<br />
von Bosch – Einzug ins Automobil. Was<br />
heute quer durch alle Fahrzeugklassen<br />
eine Selbstverständlichkeit ist, war Anfang<br />
1981 eine Sensation auf dem<br />
Genfer Automobilsalon: der Airbag für<br />
Fahrer und Beifahrer. Die Steuerung<br />
dazu kam von Bosch. Wenige Monate<br />
nachdem das Sicherheitsfeature der<br />
Öffentlichkeit präsentiert wurde, hatten<br />
Käufer der Mercedes-Benz-S-Klasse<br />
die Möglichkeit dieses optional zu ordern.<br />
Damals gewährleistete ein zentral<br />
sensierendes Auslösegerät, die Zündung<br />
von einstufigen Fahrer- und<br />
Beifahrer-Airbags. Heute sind Airbag-Steuergeräte<br />
von Bosch in Serie,<br />
die mit Hilfe mehrerer im Fahrzeug<br />
verteilter zusätzlicher Sensoren eine<br />
Vielzahl von Rückhaltesystemen ansteuern<br />
und beispielsweise in Abhängigkeit<br />
von Unfallschwere und Sitzbelegung<br />
– gezielt auch mehrstufig zünden<br />
können. So schützen in modernen<br />
Fahrzeugen bis zu 20 Rückhaltemittel<br />
wie Gurtstraffer, Front-, Seiten- und<br />
Kopfairbags die Insassen – auch die im<br />
Fond des Fahrzeugs.<br />
Der große Durchbruch der lebensrettenden<br />
Technik vor allem auch bei<br />
kleineren Fahrzeugen begann Mitte der<br />
neunziger Jahre: Waren es 1995 noch<br />
rund eine Million Airbag-Steuergeräte,<br />
die Bosch jährlich an die Automobilindustrie<br />
auslieferte, so werden in diesem<br />
Jahr mehr als sieben Millionen vom<br />
Band laufen.<br />
Wechselpritsche mit<br />
heckmontiertem Ladekran<br />
Multitalent Entsorgung und<br />
Baustelleneinsatz<br />
Nur wenn der LKW rollt kann er<br />
Geld verdienen. Gerade in kritischen<br />
Zeiten ist daher verstärkt Flexibilität gefragt,<br />
damit eine zufriedenstellende<br />
Fahrzeugauslastung möglich bleibt.<br />
Normann Bock stellt dazu nun sein<br />
Vollbeschäftigungsprogramm für den<br />
LKW vor. Das Zauberwort dazu heißt<br />
Wechselpritsche. Kernstück ist das<br />
vollhydraulische Hakenwechselgerät<br />
Combilift des in Bremen-Brinkum ansässigen<br />
Herstellers. Gibt es für den<br />
Combilift, dem klassischen Transportmittel<br />
in der Wechselsilologistik nicht<br />
genügend zu tun, zieht sich der Fahrer<br />
einfach eine Wechselpritsche mit heckmontiertem<br />
Tirre-Ladekran auf und<br />
schon steht ein vollwertiges Pritschenfahrzeug<br />
bereit, Stückgut wie Steinpakete,<br />
Gipsplatten oder andere Baustoffe<br />
zu laden und auszuliefern. An<br />
den Tirre-Ladekran des Bad Zwischenahner<br />
Herstellers lassen sich noch Zubehöre<br />
wie Steinzangen, Zwei- und<br />
Mehrschalengreifer usw. anbauen, so<br />
Foto: Normann Bock Wechselsysteme GmbH<br />
dass mit dieser Wechselpritsche ein<br />
höchst flexibles Arbeitsgerät zur Verfügung<br />
steht.<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 33
Arbeits- und Sozialrecht<br />
ARBEITS- UND SOZIALRECHT<br />
Betriebsübergang –<br />
Tarifwechsel<br />
Nach § 613 a Abs. 1 Satz 2 BGB<br />
richtet sich das Arbeitsverhältnis der<br />
Parteien, wenn dessen Bedingungen<br />
durch Tarifvertrag „geregelt“ sind, zumindest<br />
für ein Jahr nach dem<br />
Betriebsteilübergang auf die neue Arbeitgeberin<br />
nach den Tarifbestimmungen,<br />
die im Zeitpunkt des Betriebsübergangs<br />
bestanden haben.<br />
Der Kläger war bei einem Unternehmen<br />
der Druckindustrie in Köln als Arbeiter<br />
in der Abteilung „Verarbeitung<br />
und Versand“ beschäftigt. Das Arbeitsverhältnis<br />
unterlag kraft beiderseitiger<br />
Tarifgebundenheit – der Kläger gehört<br />
der IG Medien an, das Unternehmen<br />
dem Verband der Druckindustrie – den<br />
Tarifverträgen für die Druckindustrie. Im<br />
Arbeitsvertrag war vereinbart, dass „im<br />
Übrigen die Bestimmungen des jeweiligen<br />
Manteltarifvertrags der Druckindustrie“<br />
anzuwenden sind.<br />
Der Teil des innerbetrieblichen<br />
Transportes, in welchem der Kläger<br />
eingesetzt war, ging im Wege des<br />
rechtsgeschäftlichen Betriebsteilübergangs<br />
auf die Beklagte über; auch das<br />
Arbeitsverhältnis des Klägers ging auf<br />
die Beklagte über. Die Beklagte ist kraft<br />
Verbandsmitgliedschaft u.a. an den<br />
Rahmentarifvertrag für Kölner Spediteure<br />
und Hafenanlieger (RTV-KSH) gebunden,<br />
der mit der ÖTV abgeschlossen<br />
worden ist.<br />
Die Parteien streiten, ob das übergangene<br />
Arbeitsverhältnis den beim<br />
Betriebsteilübergang bestehenden Tarifbedingungen<br />
für die Druckindustrie<br />
unterliegt oder denen für die Kölner<br />
Spediteure und Hafenanlieger. Das Arbeitsgericht<br />
hat der Klage stattgegeben,<br />
das Landesarbeitsgericht hat sie<br />
abgewiesen.<br />
Die vom Landesarbeitsgericht zugelassene<br />
Revision des Klägers hatte<br />
Erfolg.<br />
Nach § 613 a Abs. 1 Satz 2 BGB<br />
richtet sich das Arbeitsverhältnis der<br />
Parteien, wenn dessen Bedingungen<br />
durch Tarifvertrag „geregelt“ sind, zumindest<br />
für ein Jahr nach dem<br />
Betriebsteilübergang auf die neue Arbeitgeberin<br />
nach den Tarifbestimmungen,<br />
die im Zeitpunkt des Betriebsübergangs<br />
bestanden haben. Diese<br />
Wirkung tritt nach § 613 a Abs. 1 Satz<br />
3 BGB nur dann nicht ein, wenn das Arbeitsverhältnis<br />
bei der neuen Arbeitgeberin<br />
durch „ihre“ Tarifverträge geregelt<br />
wird. Dafür genügt nicht, dass – wie<br />
hier – nur der neue Arbeitgeber an<br />
diese anderen Tarifverträge (u.a.<br />
RTV-KSH) gebunden ist, wenn es – wie<br />
hier – um tarifvertragliche Inhalts-, Abschluss-<br />
und Beendigungsnormen<br />
geht. Vielmehr greift § 613 a Abs. 1<br />
Satz 3 BGB nur ein, wenn auch der Arbeitnehmer<br />
tarifgebunden ist. Dazu<br />
muss er der Gewerkschaft angehören,<br />
die diese anderen Tarifverträge abgeschlossen<br />
hat, – hier der ÖTV. Der Kläger<br />
gehört der ÖTV nicht an; seine Mitgliedschaft<br />
in der IG Medien reicht nicht<br />
aus, auch wenn beide Gewerkschaften<br />
dem DGB angehören. Auf eine Vereinbarung<br />
nach § 613 a Abs. 1 Satz 4<br />
BGB hat sich der Kläger nicht eingelassen.<br />
Einführung der neuen Dienstleistungsstatistik<br />
Nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Einführung einer Dienstleistungsstatistik<br />
und zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften durch<br />
den Deutschen Bundestag hatte Anfang Dezember 2000 auch der Bundesrat<br />
diesem Gesetz zugestimmt. Es trat am 1. Januar <strong>2001</strong> in Kraft.<br />
Damit kann Mitte <strong>2001</strong> für das Berichtsjahr 2000 die erste Erhebung im<br />
Dienstleistungssektor erfolgen.<br />
Wir möchten Sie bitten, auch wenn dies wieder mit Mehrarbeit für Sie<br />
zu tun hat, sich rege an dieser Statistik zu beteiligen, da auch für uns als<br />
Ihre Gewerbevertretung verlässliche statistische Daten unabdingbar sind.<br />
Falls es gewünscht wird, erhalten Sie das Gesetz zur Änderung einer<br />
Dienstleistungsstatistik und zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften<br />
sowie einen Musterbogen der Dienstleistungstatistik 2000 von der<br />
Verbandsgeschäftsstelle.<br />
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 21.<br />
Februar <strong>2001</strong> – 4 AZR 18/00 –<br />
Landesarbeitsgericht Köln, Urteil vom<br />
30. September 1999 – 6 (9) Sa 740/<br />
99 –<br />
Kleine Reihe der Walter-<br />
Raymond-Stiftung<br />
Heft 68<br />
Bernd Raffelhüschen<br />
Der Sozialstaat in der<br />
Generationenbilanz –<br />
Mitgift oder Hypothek?<br />
Das Rentensystem, so wie wir es<br />
heute kennen, bedarf der Änderung.<br />
Die Generationenbilanzierung zeigt,<br />
dass die Gerechtigkeit zwischen den<br />
Generationen in eine Schieflage geraten<br />
ist.<br />
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen regt<br />
mit dieser Schrift dazu an, über strukturelle<br />
Reformen wie ein Abschmelzen<br />
des Rentenniveaus oder eine Ergänzung<br />
der umlagefinanzierten Rente um<br />
eine private, kapitalgedeckte Säule zu<br />
diskutieren.<br />
Sollten Sie Interesse an diesem Heft<br />
haben, melden Sie sich bei der Verbandsgeschäftsstelle.<br />
Wir werden eine<br />
entsprechende Anzahl beschaffen.<br />
Auskunftspflicht im<br />
Zusammenhang mit der<br />
Bildung eines Europäischen<br />
Betriebsrats<br />
Europäischer Gerichtshof<br />
Urteil vom 29. März <strong>2001</strong><br />
– C-62/99 –<br />
Vorabentscheidungsersuchen des<br />
LAG Düsseldorf zur Auslegung von<br />
Art. 11 Abs. 1 und 2 der Richtlinie<br />
94/45/EG des Rates vom 22. September<br />
1994 über die Einsetzung eines<br />
Europäischen Betriebsrats oder die<br />
Schaffung eines Verfahrens zur Unterrichtung<br />
und Anhörung der Arbeitnehmer<br />
in gemeinschaftsweit operierenden<br />
Unternehmen und Unternehmensgruppen.<br />
Informationen, die der Feststellung<br />
dienen, ob es innerhalb einer gemeinschaftsweit<br />
operierenden Unterneh-<br />
34 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Arbeits- und Sozialrecht<br />
mensgruppe ein herrschendes Unternehmen<br />
gibt.<br />
Der EuGH hat sich in vorliegender<br />
Entscheidung erstmals mit der Frage<br />
befasst, welche Informationspflichten<br />
einem Unternehmen in Bezug auf die<br />
Bildung eines Europäischen Betriebsrates<br />
obliegen, wenn die Informationen<br />
der Feststellung dienen, ob eine gemeinschaftsweit<br />
operierende Unternehmensgruppe<br />
im Sinne der Richtlinie<br />
94/45/EG vorliegt.<br />
In dem zugrunde liegenden Sachverhalt<br />
hatte es das beklagte Unternehmen<br />
unter dem Hinweis auf einen<br />
bestehenden Gleichordnungskonzernvertrag<br />
abgelehnt, dem klagenden Betriebsrat<br />
im Vorfeld der Bildung eines<br />
Europäischen Betriebsrats Auskunft<br />
über die Mitarbeiterzahlen und die<br />
Struktur seiner Unternehmensgruppe<br />
zu erteilen. Der Betriebsrat ist der Auffassung,<br />
dass die Klägerin tatsächlich<br />
einen beherrschenden Einfluss auf die<br />
Unternehmensgruppe ausübe.<br />
Der EuGH hat festgestellt, dass Art.<br />
11 Abs. 1 und 2 der Richtlinie<br />
94/45/EG so auszulegen ist, dass das<br />
Unternehmen einer Unternehmensgruppe<br />
auch dann zur Auskunftserteilung<br />
an die Organe der internen Arbeitnehmervertretung<br />
verpflichtet sei,<br />
wenn noch nicht feststehe, ob es sich<br />
bei der angesprochenen Unternehmensleitung<br />
um die Leitung des innerhalb<br />
der Unternehmensgruppe herrschenden<br />
Unternehmens handelt.<br />
Zum einen ergebe sich schon aus dem<br />
Wortlaut der Bestimmung, dass die<br />
Pflicht zur Unterrichtung nicht nur für<br />
die zentrale Leitung bestehe. Zudem<br />
sei es aus Gründen der praktischen<br />
Wirksamkeit der Richtlinie unerlässlich,<br />
den betroffenen Arbeitnehmern Zugang<br />
zu den Informationen zu verschaffen,<br />
aufgrund deren sie feststellen<br />
können, ob sie einen Anspruch auf Aufnahme<br />
von Verhandlungen zwischen<br />
der zentralen Leitung und ihren eigenen<br />
Vertretern haben. Dieses Recht auf<br />
Unterrichtung stellt nach Ansicht des<br />
EuGH eine notwendige Voraussetzung<br />
für die Feststellung des Bestehens eines<br />
gemeinschaftsweit operierenden<br />
Unternehmens oder einer gemeinschaftsweit<br />
operierenden Unternehmensgruppe<br />
dar, was wiederum Voraussetzung<br />
für die Einsetzung eines<br />
Europäischen Betriebsrates bzw. eines<br />
länderübergreifenden Verfahrens zur<br />
Unterrichtung und Anhörung der Arbeitnehmer<br />
ist.<br />
Der EuGH hat darüber hinaus entschieden,<br />
dass das Unternehmen einer<br />
Unternehmensgruppe Daten über die<br />
Struktur oder die Organisation einer<br />
Unternehmensgruppe den Organen<br />
der internen Arbeitnehmervertretung<br />
auf Antrag zur Verfügung stellen muss,<br />
wenn diese Daten zur Aufnahme von<br />
Verhandlungen zur Errichtung eines<br />
Europäischen Betriebsrats oder zur<br />
Schaffung eines Verfahrens zur länderübergreifenden<br />
Unterrichtung und<br />
Anhörung der Arbeitnehmer unerlässlich<br />
sind. Dies gelte insoweit, als dass<br />
das Unternehmen über diese Daten<br />
verfüge oder sie sich beschaffen<br />
könne. Der EuGH begründet seine Auffassung<br />
damit, dass die in Art. 11 Abs.<br />
2 erbetene Auskunft zur Zahl der Arbeitnehmer<br />
einer Unternehmensgruppe<br />
im Sinne von Art. 2 Abs. 1 nicht<br />
von der Information über das Bestehen<br />
eines Beherrschungsverhältnisses zwischen<br />
den betroffenen Unternehmen<br />
im Sinne von Art. 3 getrennt werden<br />
könne. Zudem könne auch die Übermittlung<br />
von Unterlagen verlangt werden,<br />
soweit sie zu demselben Zweck<br />
unerlässliche Informationen präzisieren<br />
und verdeutlichen.<br />
Das Urteil des EuGH dürfte die Auskunftspflicht<br />
des § 5 EBRG inhaltlich<br />
ausweiten. Durch die Entscheidung<br />
werden gesellschaftsrechtliche Aspekte<br />
in die Informationspflicht des Arbeitgebers<br />
einbezogen. Da es sich hier<br />
um Informationen über gesellschaftsrechtliche<br />
Beziehungen zwischen den<br />
Unternehmen einer Unternehmensgruppe<br />
handelt, und damit um interne<br />
gesellschaftsrechtliche Ausgestaltungen,<br />
dürfte sich die Durchsetzung dieser<br />
Rechtsprechung als nicht unproblematisch<br />
erweisen.<br />
Betriebsübergang durch<br />
Vergabeentscheidung<br />
EGV Art. 177; EG Art. 234; Richtlinie<br />
77/187/EWG; Richtlinie 92/50/EWG<br />
1. Übernimmt ein Unternehmen<br />
nach einem Verfahren zur Vergabe öffentlicher<br />
Dienstleistungsaufträge<br />
gemäß der Richtlinie 92/50/EWG des<br />
Rates vom 18. Juni 1992 über die Koordinierung<br />
der Verfahren zur Vergabe<br />
öffentlicher Dienstleistungsaufträge<br />
Tätigkeiten des öffentlichen Verkehrs<br />
mit Ausnahme des Seeverkehrs – wie<br />
den Betrieb regionaler Buslinien –, die<br />
bisher von einem anderen Unternehmen<br />
verrichtet wurden, so kann dies in<br />
den sachlichen Anwendungsbereich<br />
der Richtlinie 77/187/EWG des Rates<br />
vom 14. Februar 1977 zur Angleichung<br />
der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten<br />
über die Wahrung von Ansprüchen<br />
der Arbeitnehmer beim<br />
Übergang von Unternehmen, Betrieben<br />
oder Betriebsteilen fallen, wie er in<br />
deren Art. 1 I beschrieben ist.<br />
2. Art. 1 I der Richtlinie 77/187/<br />
EWG ist dahin auszulegen, dass<br />
– diese Richtlinie anwendbar sein<br />
kann, wenn zwischen zwei Unternehmen,<br />
die von einer Einrichtung des<br />
öffentlichen Rechts nach einem Verfahren<br />
zur Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge<br />
gemäß der Richtlinie<br />
92/50/EWG nacheinander mit dem Betrieb<br />
eines öffentlichen Verkehrs mit<br />
Ausnahme des Seeverkehrs – wie dem<br />
Betrieb regionaler Buslinien – beauftragt<br />
worden sind, eine unmittelbare<br />
vertragliche Beziehung fehlt;<br />
– die Richtlinie 77/187/EWG auf einen<br />
Fall wie den des Ausgangsverfahrens<br />
nicht anwendbar ist, wenn keine<br />
nennenswerten materiellen Betriebsmittel<br />
zwischen den beiden genannten<br />
Unternehmen übertragen worden sind.<br />
EuGH, Urt. v. 25. 1. <strong>2001</strong> – Rs. C-<br />
172/99 (Oy Liikenne AB/Pekka Liskojärvi<br />
u. Pentti Juntunen)<br />
Quelle: NZA 5/01 S. 249 ff.<br />
BGF-Beitragsbescheide<br />
Die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen<br />
(BGF) informiert im<br />
Rahmen ihrer Verbands-Informationen<br />
darüber, dass derzeit die Beitragsbescheide<br />
für das Umlagejahr 2000<br />
einschließlich Vorschussforderung<br />
<strong>2001</strong> zugesandt wurden. Zum besseren<br />
Verständnis dienen nachfolgende<br />
Erläuterungen:<br />
Allgemeines<br />
Die Aufwendungen unserer Berufsgenossenschaft<br />
aus dem Jahr 2000<br />
werden entsprechend den gesetzlichen<br />
Bestimmungen im Umlageverfahren<br />
nachträglich auf die uns zugehörigen<br />
Unternehmen verteilt.<br />
Dazu werden die Arbeitsentgelte<br />
der Arbeitnehmer, die Versicherungssummen<br />
der pflicht- und zusatzver-<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 35
Arbeits- und Sozialrecht<br />
sicherten Unternehmer sowie der freiwillig<br />
Versicherten mit der jeweiligen<br />
Unfallgefahr (Gefahrklasse) multipliziert.<br />
Ergebnis sind die Gesamtbeitragseinheiten.<br />
Das Umlagesoll der BGF multipliziert<br />
mit 1000 geteilt durch diese Gesamtbeitragseinheiten<br />
ergibt den Beitragsfuß.<br />
Der Beitragsfuß drückt aus,<br />
welcher Beitrag von einem Unternehmen<br />
auf 1.000,– DM Arbeitsentgelt in<br />
der Gefahrklasse 1 bezahlt werden<br />
muss.<br />
Mit diesem Faktor können dann für<br />
die uns zugehörigen Unternehmen anhand<br />
der Entgelte und Versicherungssummen<br />
in der jeweiligen Gefahrklasse<br />
die individuellen Beiträge errechnet<br />
werden.<br />
Die Formel für die Beitragsberechnung<br />
ist also:<br />
Entgelt / Vers.-Summe x Gefahrklasse x Beitragsfuß<br />
1000<br />
Aktuelle Zahlen<br />
Das Umlagesoll der Berufsgenossenschaft<br />
hat sich von 832 Millionen<br />
Mark auf 860 Millionen Mark erhöht<br />
(gerundet). Diese Summe wird auf die<br />
Unternehmen umgelegt. Gleichzeitig<br />
sind die Beitragseinheiten (Entgelte x<br />
Gefahrklassen) gegenüber dem Vorjahr<br />
nur um 2,92 Prozent gestiegen.<br />
Der Beitragsfuß wurde vom Vorstand<br />
in seiner Sitzung am 5. April<br />
<strong>2001</strong> wieder auf 2,95 festgesetzt.<br />
Der Beitragsfuß konnte gegenüber<br />
1999 trotz erheblich gestiegener Ausgaben<br />
im Leistungssektor (Heilbehandlung,<br />
Rehabilitation und Entschädigungsleistungen)<br />
stabil gehalten<br />
werden. Ein wesentlicher Grund hierfür<br />
ist das neue Beitragsausgleichsverfahren,<br />
das in diesem Jahr erstmals<br />
berechnungsrelevant geworden ist.<br />
Der z. T. erhebliche Anstieg der<br />
Zahlbeträge in den Bescheiden für<br />
2000 muss im Zusammenhang mit<br />
dem Vorjahresbescheid gesehen werden,<br />
in dem der 22. Gefahrtarif erstmals<br />
berechnungsrelevant wurde. Mit<br />
Ausnahme von Abfallentsorgung,<br />
Fahrschule, Private Kfz-Haltung und<br />
Luftfahrtunternehmen konnte im neuen<br />
Gefahrtarif die Gefahrklasse für alle Gewerbszweige<br />
gesenkt werden.<br />
Diese Gefahrklassensenkung führte<br />
bei vielen Unternehmen zu einem<br />
(erheblichen) Überschuss für 1999, da<br />
der anzurechnende Vorschuss 1999<br />
noch auf der Basis der höheren Gefahrklasse<br />
aus dem 21. Gefahrtarif berechnet<br />
wurde. Da gleichzeitig der Vorschuss<br />
für 2000 schon unter der neuen<br />
niedrigeren Gefahrklasse berechnet<br />
wurde, ergab sich für die betroffenen<br />
Unternehmen ein sehr geringer Zahlbetrag<br />
aus dem Umlagebescheid<br />
1999.<br />
Wegen der Berechnung des Vorschusses<br />
2000 unter der niedrigeren<br />
Gefahrklasse des 22. Gefahrtarifes treten<br />
im diesjährigen Umlagebescheid<br />
derartig hohe Überschüsse nicht mehr<br />
auf. Die Folge ist, dass der Zahlbetrag<br />
gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich<br />
steigt.<br />
Bei Unternehmen mit Gewerbszweigen,<br />
deren Gefahrklasse im 22.<br />
Gefahrtarif gestiegen ist (z.B. Abfallentsorgung,<br />
Fahrschule, Autovermietung)<br />
kommt es zu einem gegenläufigen<br />
Effekt. Sehr hohen Zahlbeträgen im<br />
Bescheid für 1999 folgen jetzt deutlich<br />
niedrigere Zahlbeträge im diesjährigen<br />
Bescheid.<br />
Die erheblichen Schwankungen bei<br />
den Zahlbeträgen waren auf Grund der<br />
Gefahrklassenänderungen im 22. Gefahrtarif<br />
nicht zu vermeiden. Eine Erhöhung<br />
des Vorschussbeitragsfußes<br />
2000 (zur Vermeidung eines größeren<br />
Anstieges des Zahlbetrages im Umlagebescheid<br />
für 2000) hätte bei den Unternehmen<br />
der Entsorgungswirtschaft<br />
sowie bei den Fahrschul- und Autovermietungsunternehmen<br />
im Umlagebescheid<br />
1999 zu noch höheren Zahlbeträgen<br />
geführt, als sie ohnehin schon<br />
ausfielen.<br />
Für das laufende Jahr <strong>2001</strong> werden<br />
als Vorauszahlung wieder 105 Prozent<br />
des festgestellten Umlagebeitrages<br />
des abgelaufenen Umlagejahres erhoben.<br />
Beitragsausgleichsverfahren<br />
Seit dem 1. Januar 2000 gilt das<br />
neue Beitragsausgleichsverfahren der<br />
BGF. Es handelt sich um ein kombiniertes<br />
Nachlass-/Zuschlagsverfahren.<br />
Der Beitragsausgleich wird für die einzelnen<br />
Versicherungsarten Arbeitnehmerversicherung,<br />
Unternehmerversicherung<br />
und freiwillige Versicherung<br />
jeweils gesondert durchgeführt.<br />
Im Sicherheitspartner 1/2000 hatten<br />
wir bereits alle Mitgliedsunternehmen<br />
über das neue Verfahren informiert.<br />
Unternehmen, die der BGF mindestens<br />
drei volle Jahre angehören und<br />
deren Unfallbelastung die durchschnittliche<br />
Unfallbelastung aller Unternehmen<br />
mindestens 10 % unterschreitet,<br />
erhalten für 2000 einen Nachlass<br />
von 5 % des Umlagebeitrages.<br />
Überdurchschnittlich belasteten<br />
Unternehmen/Versicherungen werden<br />
Zuschläge auf den Umlagebeitrag<br />
auferlegt. Für jeden Unfall, der eine<br />
Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen<br />
oder den Tod des Versicherten verursacht,<br />
werden 200,– DM zuzüglich<br />
1.000,– DM für jeden erstmals entschädigten<br />
(berenteten) Unfall berechnet.<br />
Damit die Zuschläge in einem vernünftigen<br />
Verhältnis zum eigentlichen<br />
Umlagebeitrag stehen, darf die Summe<br />
der Zuschläge 50 % des Umlagebeitrages<br />
nicht überschreiten, d. h. ggf. wird<br />
gekappt.<br />
Unternehmen, deren Belastung<br />
trotz eingetretener Unfälle die durchschnittliche<br />
Unfallbelastung aller Unternehmen<br />
um mindestens 10 v. H. unterschreitet,<br />
erhalten einen reduzierten<br />
Nachlass. Der errechnete fünfprozentige<br />
Nachlass vermindert sich um<br />
200,– DM für jeden anzeigepflichtigen<br />
Unfall zuzüglich 1.000,– DM für jeden<br />
erstmalig entschädigten Unfall.<br />
Unfallfreie Unternehmen erhalten<br />
den vollen Nachlass in Höhe von 5 %<br />
auf den Umlagebeitrag.<br />
An erster Stelle steht:<br />
Unfallverhütung!<br />
Die gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
sind nach dem Gesetz verpflichtet,<br />
den Beitragspflichtigen unter<br />
Berücksichtigung der anzuzeigenden<br />
Versicherungsfälle Zuschläge aufzuerlegen<br />
oder Nachlässe zu bewilligen.<br />
Ziel ist es, durch finanzielle Anreize die<br />
Unfallverhütung in den Unternehmen<br />
zu fördern und ggf. individuell zu belohnen.<br />
Der Grund hierfür liegt auf der<br />
Hand: rund 85 % der Ausgaben der<br />
Berufsgenossenschaft entfallen auf<br />
Heilbehandlungs-, Entschädigungsund<br />
Hinterbliebenenleistungen, die für<br />
eingetretene Arbeitsunfälle zu erbringen<br />
sind. Diesem Kostenfaktor kann<br />
nur durch ständige und gemeinsame<br />
Anstrengungen in der Präventionsarbeit<br />
begegnet werden. Die Regel<br />
„weniger Unfälle – stabiler, evtl. sinkender<br />
Beitrag“ ist einfach, dennoch ist gezielte<br />
Unfallverhütungsarbeit längst<br />
nicht in allen Unternehmen eine Selbst-<br />
36 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Arbeits- und Sozialrecht<br />
verständlichkeit. Ob es der LKW-Fahrer<br />
ist, der sich nicht anschnallt oder<br />
der Unternehmer, der seinen Beschäftigten<br />
kein sicheres Arbeitsgerät zur<br />
Verfügung stellt – jeder Einzelne ist in<br />
der Unfallverhütung gefragt und jeder<br />
kann seinen Beitrag leisten. Die umfassende<br />
Unterstützung und Beratung<br />
durch den technischen Aufsichtsdienst<br />
der BGF fördert und ergänzt diese<br />
gemeinsamen Bemühungen in der<br />
Präventionsarbeit.<br />
Fremdumlagen<br />
Für die Umlagen zum lnsolvenzgeld<br />
sowie Finanzausgleich ist die BGF nur<br />
Einzugsstelle. im Finanzausgleich zu<br />
Gunsten überdurchschnittlich belasteter<br />
Unfallversicherungsträger stieg bei<br />
einem Freibetrag der Lohnsummen<br />
von 216.000,– DM der Beitragsfuß von<br />
0,85 auf 0,93.<br />
Beim lnsolvenzgeld, das die BGF<br />
für die Bundesanstalt für Arbeit einzieht,<br />
musste auf Grund der stark angestiegenen<br />
Insolvenzfälle der Beitragsfuß<br />
von 1,55 auf 1,82 erhöht<br />
werden.<br />
Unternehmerpflichtversicherungen<br />
bei Personengesellschaften<br />
Die pflichtversicherten Unternehmer<br />
von Personengesellschaften sind<br />
(wie auch die freiwillig- und Zusatzversicherten)<br />
selbst beitragspflichtig. D. h.<br />
diese Versicherungen werden unter einer<br />
eigenen Versicherungsnummer geführt.<br />
Insbesondere bei Zahlungen<br />
und Schriftwechsel sollte<br />
darauf geachtet werden.<br />
Dieses gilt ebenfalls für<br />
das Beitragseinzugsverfahren.<br />
Für jede Versicherungsnummer<br />
muss eine separate<br />
Einzugsermächtigung erteilt<br />
werden.<br />
Stundungszinsen/Säumniszuschläge<br />
Unternehmen, die im vergangenen<br />
Jahr eine Beitragsstundung<br />
mit der BGF vereinbart<br />
hatten, erhalten<br />
zusammen mit dem Umlagebeitragsbescheid<br />
eine Abrechnung<br />
über die angefallenen<br />
Stundungszinsen. Der Betrag<br />
der zu zahlenden Stundungszinsen<br />
ist in der ersten Rate<br />
des Umlagebeitragsbescheides<br />
enthalten. Das Gleiche gilt<br />
für die durch Zahlungsverzug im vergangenen<br />
Jahr angefallenen Säumniszuschläge.<br />
Zahlungsfristen<br />
Nach dem Sozialgesetzbuch – Viertes<br />
Buch – sind Beiträge und Beitragsvorschüsse<br />
zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />
am 15. des auf die<br />
Zustellung des Bescheides folgenden<br />
Monats fällig. Sofern die Vorschussforderung<br />
mindestens 600,– DM beträgt<br />
und keine (in der Zwangsvollstreckung<br />
befindlichen) Rückstände aus dem<br />
Vorjahr bestehen, werden Vorschussraten<br />
in Zweimonatsabständen ab<br />
15. Mai <strong>2001</strong> bis 15. März 2002 eingeräumt.<br />
Zwingende Voraussetzung für die<br />
ratenweise Zahlung der Beiträge ist dabei<br />
aber die genaue Einhaltung von<br />
Frist und Höhe der einzelnen Raten.<br />
Bei Zahlungsverzug nur einer Rate,<br />
wird sofort die verbleibende Gesamtforderung<br />
vorzeitig fällig. Damit<br />
die Vergünstigung der Ratenzahlung<br />
gesichert ist und Säumniszuschläge,<br />
die bei nicht rechtzeitiger Zahlung von<br />
Gesetzes wegen in Höhe von 1 Prozent<br />
pro Monat der verbleibenden Gesamtforderung<br />
berechnet werden müssen,<br />
vermieden werden, empfehlen wir, am<br />
Beitragseinzugsverfahren teilzunehmen,<br />
für das wir auch an dieser Stelle<br />
noch einmal werben möchten. Teilnehmer<br />
am Einzugsverfahren sparen nicht<br />
nur unmittelbar Geld (das Verfahren ist<br />
Bitte geben<br />
Sie uns<br />
nach einem<br />
Umzug<br />
Ihre neue<br />
Anschrift<br />
bekannt!<br />
kostenlos), sondern auch mittelbar.<br />
Grund: Einsparung von Verwaltungsaufwand,<br />
somit auch Verwaltungskosten,<br />
die von den Unternehmen aufzubringen<br />
sind.<br />
Mittlerweile nutzen über 70.000<br />
Unternehmen/Versicherte diesen Service.<br />
Deutsches Sozialrecht<br />
trotz Briefkastenfirma in<br />
den Niederlanden<br />
Für die in Deutschland beschäftigten<br />
Arbeitnehmer einer deutschen<br />
Baufirma mit Briefkasten-Tochter in<br />
den Niederlanden gilt das deutsche<br />
Sozialrecht. Das geht aus einem kürzlich<br />
bekannt gegebenen Urteil des<br />
EuGH (Rs. C-404/98) hervor. Das Urteil<br />
beendet einen Streit zwischen der<br />
Allgemeinen Ortskrankenkasse Rheinland<br />
und einem deutschen Bauunternehmer<br />
über die Zahlung fälliger Sozialabgaben.<br />
Das in Deutschland aktive<br />
und auch ansässige Bauunternehmen<br />
hatte in den Niederlanden eine Briefkastenfirma<br />
gegründet, um Sozialkosten<br />
für eigene Arbeitnehmer zu sparen<br />
und die niederländische Konkurrenz<br />
besser abwehren zu können. Die niederländische<br />
Tochter entsandte über<br />
mehrere Jahre hinweg Arbeiter nach<br />
Deutschland, die dort für das deutsche<br />
Unternehmen Aufträge in jeweils weniger<br />
als 12 Monaten ausführten. Die<br />
Briefkastenfirma stellte die Zahlung der<br />
fälligen Sozialabgaben an die AOK<br />
Rheinland ein, sobald die niederländische<br />
Sozialversicherung entsprechende<br />
Zahlungen in den Niederlanden<br />
forderte.<br />
Da das deutsche Mutterunternehmen<br />
jedoch eine allgemeine Bürgschaft<br />
für alle Verbindlichkeiten der<br />
niederländischen Briefkasten-Tochter<br />
übernommen hatte, verlangte die deutsche<br />
Kasse für die Zeit von März 1993<br />
bis zur Einstellung der Aktivitäten der<br />
niederländischen Tochter in April 1994<br />
die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
von 100.430 DM zuzüglich<br />
Zinsen. Nach Auffassung von EuGH gilt<br />
in einem solchen Fall das Sozialrecht<br />
desjenigen Mitgliedstaates, in dem die<br />
Arbeitnehmer tatsächlich beschäftigt<br />
waren.<br />
(Quelle: EUREPORT/social 1-21200 NZA 7/01)<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 37
Arbeits- und Sozialrecht<br />
Entgelt- und Beitragsbemessungsgrenzen <strong>2001</strong><br />
Für die Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
<strong>2001</strong> sind gemäß der Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung<br />
<strong>2001</strong> vom 13. Dezember 2000 (BGBl. I<br />
S. 1710) und der Verordnung zur Änderung<br />
der Sachbezugsverordnung<br />
vom 7. November 2000 (BGBl. I S.<br />
1500) geänderte Eintgelt- und Beitragsbemessungsgrenzen<br />
anzuwenden.<br />
Die maßgeblichen Grenzwerte für<br />
<strong>2001</strong> haben wir Ihnen in der beigefügten<br />
Übersicht zusammen gestellt:<br />
38 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Arbeits- und Sozialrecht<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 39
Arbeits- und Sozialrecht<br />
Steuern und Versicherungen<br />
STEUERN UND VERSICHERUNGEN<br />
Höhe der Verzugszinsen<br />
bei Zahlungsverzug<br />
Seit dem 1. Mai 2000 tritt 30 Tage<br />
nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung<br />
Verzug und damit Zinszahlungspflicht<br />
ein, ohne dass es dazu einer<br />
Mahnung bedarf (§ 284 Abs. 3 BGB,<br />
vgl. VP aktuell 05/2000). Im Streitfall<br />
muss der Gläubiger allerdings den<br />
Zugang der Rechnung beweisen.<br />
Während des Verzugs ist eine Geldschuld<br />
mit 5 Prozent über dem Basiszinssatz<br />
zu verzinsen (§ 288 Abs. 1<br />
BGB).<br />
Der Basiszinssatz knüpft an den<br />
Zinssatz für längerfristige Refinanzierungsgeschäfte<br />
(LRG-Satz) der Europäischen<br />
Zentralbank an und wird,<br />
wenn sich diese Bezugsgröße um mindestens<br />
0,5 Prozentpunkte ändert,<br />
jeweils zum 1. Januar, 1. Mai und<br />
1. September angepasst (vgl. VP aktuell<br />
03/1999, S. 4).<br />
Die Basis- bzw. Verzugszinssätze<br />
im Zeitraum 1. Mai 2000 bis 30. April<br />
<strong>2001</strong> betragen:<br />
Zeitraum Basiszinssatz Verzugszinssatz<br />
in Prozent<br />
in Prozent<br />
01.05. - 31.08.2000 3,42 8,42<br />
01.09. - 31.12.2000 4,26 9,26<br />
01.01. - 30.04.<strong>2001</strong> 4,26 9,26<br />
40 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Steuern und<br />
Versicherungen<br />
Sachbezüge und<br />
Lohnsteuer<br />
Für <strong>2001</strong> gelten neue Werte<br />
Beim Ansatz von Sachbezügen für<br />
die Lohnbesteuerung des Arbeitnehmers<br />
sind die Beträge nach der amtlichen<br />
Sachbezugsverordnung zu beachten.<br />
Für <strong>2001</strong> ergeben sich danach<br />
eine Reihe von Änderungen.<br />
Gewährt der Arbeitgeber einem Arbeitnehmer<br />
freie Verpflegung, so ist<br />
dafür in <strong>2001</strong> pauschal ein monatlicher<br />
Wert von 370,40 DM anzusetzen. Erhält<br />
der Arbeitnehmer nur teilweise freie<br />
Verpflegung, ergeben sich für das<br />
Frühstück 81,– DM und für das Mittagund<br />
Abendessen jeweils 144,70 DM.<br />
Die Sachbezugswerte erhöhen sich,<br />
wenn freie Verpflegung auch gegenüber<br />
Familienangehörigen des Arbeitnehmers<br />
erbracht werden, die nicht<br />
beim selben Arbeitgeber beschäftigt<br />
sind. Die Erhöhung beträgt<br />
• 80 % für den Ehegatten und jedes<br />
weitere volljährige Familienmitglied,<br />
• 60 % für jedes Kind zwischen 14<br />
und 18 Jahren,<br />
• 40 % für jedes Kind zwischen 7 und<br />
14 Jahren,<br />
• 30 % für jedes Kind bis zum 7. Lebensjahr.<br />
(Entscheidend ist das Lebensalter<br />
des Kindes im ersten Lohnzahlungszeitraum<br />
des Kalenderjahres.) Arbeiten<br />
beide Ehegatten bei demselben Arbeitgeber,<br />
so werden die Werte für die Kinder<br />
beiden Ehegatten je zur Hälfte angerechnet.<br />
Wird dem Arbeitnehmer vom Arbeitgeber<br />
freie Unterkunft (ohne eigenen<br />
Hausstand) gewährt, so ergeben<br />
sich als Sachbezugswerte in den alten<br />
Bundesländern monatlich 359 DM und<br />
in den neuen Ländern monatlich 290<br />
DM. Der Einzelwert für Heizung beträgt<br />
24 DM. Die Werte vermindern sich um<br />
• 15 %, wenn der Arbeitnehmer im<br />
Haushalt des Arbeitgebers oder in<br />
einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht<br />
ist,<br />
• 15% für Jugendliche bis 18 Jahre<br />
und Auszubildende (21 %, wenn<br />
weder Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft<br />
noch beim<br />
Arbeitgeber),<br />
• 40 % bei Belegung mit zwei Beschäftigten,<br />
• 50% bei Belegung mit drei Beschäftigten,<br />
• 60% bei Belegung mit mehr als drei<br />
Beschäftigten.<br />
Die unentgeltliche Unterbringung<br />
des Arbeitnehmers in einer Wohnung<br />
mit der Möglichkeit einer eigenen<br />
Haushaltsführung wird lohnsteuerlich<br />
mit der ortsüblichen Miete bewertet, ersatzweise<br />
mit 5,80 DM/Quadratmeter<br />
in den alten und 4,80 DM/Quadratmeter<br />
in den neuen Bundesländern. Bei<br />
einfacher Ausstattung verringern sich<br />
diese Beträge auf 4,80 bzw. 4,10 DM.<br />
Der Sachbezugswert von unentgeltlich<br />
oder verbilligt gewährten Mahlzeiten<br />
im Betrieb oder bei Ausgabe von<br />
Essenmarken beträgt in <strong>2001</strong> für ein<br />
Mittag- oder Abendessen 4,82 DM, für<br />
ein Frühstück 2,70 DM. Als geldwerter<br />
Vorteil gilt der Sachbezugswert abzüglich<br />
einer Zahlung des Arbeitnehmers.<br />
Das bedeutet, dass die steuerliche Erfassung<br />
entfällt, wenn der Arbeitnehmer<br />
mindestens einen Betrag in Höhe<br />
des Sachbezugswertes bezahlt. Der<br />
Arbeitgeber kann den geldwerten Vorteil<br />
des Arbeitnehmers aus der unentgeltlichen<br />
oder verbilligten Abgabe von<br />
Mahlzeiten pauschal mit 25 Prozent<br />
(zuzüglich Kirchenlohnsteuer und Solidaritätszuschlag)<br />
versteuern. In diesem<br />
Fall besteht Sozialversicherungsfreiheit.<br />
GS<br />
Quelle: Der Steuerzahler 4/01<br />
Kraftfahrzeugsteuer<br />
Steuerliche Erleichterung<br />
für Betriebe, die von der<br />
BSE-Krise betroffen sind<br />
Die Oberfinanzdirektion <strong>Koblenz</strong><br />
teilt folgendes mit:<br />
Das Ministerium der Finanzen hat<br />
mit Erlass vom 16. 03. <strong>2001</strong> – S 1915<br />
A – 446 – das Folgende bestimmt:<br />
Auf Grund der seit Ende 2000 in<br />
Deutschland festgestellten BSE-Fälle<br />
kann es bei den durch den Zusammenbruch<br />
des Rindfleischmarktes<br />
betroffenen Steuerpflichtigen zu beträchtlichen<br />
finanziellen Einbußen<br />
kommen. Soweit diese durch Entschädigungsleistungen<br />
nicht ausgeglichen<br />
werden, erscheint es angebracht, den<br />
Geschädigten durch steuerliche Maßnahmen<br />
zur Vermeidung unbilliger Härten<br />
entgegenzukommen.<br />
1. Stundungs- und Vollstreckungsmaßnahmen<br />
sowie Anpassung der<br />
Vorauszahlungen<br />
1.1 Die nachweislich unmittelbar und<br />
nicht unerheblich betroffenen<br />
rindfleischerzeugenden und rindfleischverarbeitenden<br />
Betriebe<br />
können bis zum 30. Juni <strong>2001</strong> unter<br />
Darlegung ihrer Verhältnisse<br />
Anträge auf Stundung der bis zu<br />
diesem Zeitpunkt fällig werdenden<br />
Steuern des Bundes und des<br />
Landes, sowie Anträge auf Anpassung<br />
der Vorauszahlungen auf<br />
die Einkommensteuer (Körperschaftsteuer)<br />
stellen. Diese An-<br />
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) informiert im Internet<br />
unter http://www.bundesfinanzministerium.de über „Kfz-Steuer für<br />
Nutzfahrzeuge: Weniger Abgase und Lärm – weniger Steuern“.<br />
In der abzurufenden Broschüre erläutert das BMF insbesondere den<br />
Einfluss der entsprechend dem Emissionsverhalten des Nutzfahrzeugs<br />
im Fahrzeugbrief/-schein eingetragenen Schlüsselnummer auf die Steuerhöhe<br />
(bei über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht). Dabei verdeutlicht<br />
das BMF, dass für Nutzfahrzeuge, deren Emissionsverhalten der Euro-<br />
3-Norm entspricht oder besser ist, der gleiche Steuersatz gilt wie für<br />
Nutzfahrzeuge der Schadstoffklasse S 2 (Euro 2). Für die Steuerhöhe ist<br />
bei Nutzfahrzeugen neben dem Emissionsverhalten das verkehrsrechtlich<br />
zulässige Gesamtgewicht entscheidend. Ergänzend zu den<br />
diesbezüglichen Ausführungen in der BMF-Broschüre sei darauf hingewiesen,<br />
dass nicht nur im Falle der Inanspruchnahme der Anhänger-Zuschlagsregelung<br />
(siehe Seite 7 der BMF-Broschüre) das verkehrsrechtlich<br />
zulässige Gesamtgewicht bei Sattelanhängern um die Aufliegelast<br />
und bei Starrdeichselanhängern einschließlich Zentralachsanhängern<br />
um die Stützlast zu vermindern ist (§ 8 Nr. 2 Satz 2 des Kraftfahrzeugsteuergesetzes<br />
– KraftStG).<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 41
Steuern und<br />
Versicherungen<br />
träge sind nicht deshalb abzulehnen,<br />
weil die Steuerpflichtigen die<br />
entstandenen Schäden wertmäßig<br />
nicht im Einzelnen nachweisen<br />
können.<br />
Bei der Nachprüfung der Voraussetzungen<br />
für Stundungen sind<br />
keine strengen Anforderungen zu<br />
stellen. Auf die Erhebung von<br />
Stundungszinsen kann in der Regel<br />
verzichtet werden. § 222 Sätze<br />
3 und 4 AO bleiben unberührt.<br />
1.2 Anträge auf Stundung der nach<br />
dem 30. Juni <strong>2001</strong> fälligen Steuern<br />
sowie Anträge auf Anpassung der<br />
Vorauszahlungen sind besonders<br />
zu begründen.<br />
1.3 Bei den unmittelbar und nicht<br />
unerheblich Betroffenen ist bis zum<br />
30. Juni <strong>2001</strong> von Vollstreckungsmaßnahmen<br />
bei allen rückständigen<br />
oder bis zu diesem Zeitpunkt<br />
fällig werdenden Steuern i. S. der<br />
Tz. 1.1 abzusehen. Ab 1. Januar<br />
<strong>2001</strong> sind bis zum 30. Juni <strong>2001</strong><br />
Säumniszuschläge für diese Steuern<br />
nicht zu erheben.“<br />
AfA für Kfz<br />
Kaum sind die umstrittenen neuen<br />
AfA-Tabellen seit dem 1. Januar <strong>2001</strong><br />
in Kraft, werden sie auch schon wieder<br />
in einigen Punkten nachgebessert.<br />
So hat das Bundesfinanzministerium<br />
mitgeteilt, dass in die Vorbemerkungen<br />
für die AfA-Tabellen folgende<br />
neue Anmerkung eingefügt wird: „Werden<br />
Lastkraftwagen, Personenkraftwagen<br />
oder Kombis ganzjährig im<br />
Lade- oder Kurzstreckenverkehr eingesetzt,<br />
kann die in der AfA-Tabelle für<br />
die allgemein verwendbaren Anlagegüter<br />
(„AV“) angegebene Nutzungsdauer<br />
um ein Jahr verkürzt werden.“ Dies bedeutet,<br />
dass bei ganzjährig im Ladeoder<br />
Kurzstreckenverkehr eingesetzten<br />
Lkws sich die Nutzungsdauer von<br />
neun auf acht Jahre und bei Pkw bzw.<br />
Kombis von sechs auf fünf Jahre verringert.<br />
Pressemitteilung des Bundesfinanzministeriums<br />
vom 14. Februar<br />
<strong>2001</strong>.<br />
AfA-Tabellen<br />
Quelle: Der Steuerzahler 4/01<br />
Eine Vielzahl von Anfragen gibt Anlass<br />
noch einmal auf die derzeitige<br />
Rechtslage hinzuweisen.<br />
Die Afa-Branchentabellen für den<br />
Güterkraftverkehr haben sich (noch)<br />
nicht geändert.<br />
Es steht auch noch nicht fest, ob<br />
die insbesondere für das Güterkraftverkehrsgewerbe<br />
geltende Afa-Tabelle<br />
von der anstehenden Überarbeitung<br />
der branchenspezifischen Afa-Tabellen<br />
betroffen sein wird. Dies ist augenblicklich<br />
Gegenstand der politischen Verhandlungen<br />
des BGL mit der Bundesregierung.<br />
Güterkraftverkehrsunternehmen<br />
können also weiterhin ihre Lastwagen,<br />
Sattelschlepper und Kipper gemäß der<br />
branchenspezifischen Afa-Tabellen für<br />
den Wirtschaftszweig „Personen- und<br />
Güterbeförderung (im Straßen- und<br />
Schienenverkehr)“ je nach zulässigem<br />
Gesamtgewicht der Fahrzeuge über<br />
eine Nutzungsdauer von 6 Jahren (unter<br />
7,5 t) bzw. von 5 Jahren (ab 7,5 t)<br />
abschreiben. Für Anhänger, Auflieger<br />
und Wechselbehälter gilt branchenspezifisch<br />
weiterhin eine Nutzungsdauer<br />
von 6 Jahren.<br />
Hinsichtlich der zum 1. Januar<br />
<strong>2001</strong> in Kraft getretenen neuen Afa-<br />
Tabellen für allgemein verwendbare<br />
Anlagegüter („AV“) hat die Bundes-<br />
Finanzgerichtsordnung<br />
Im Bundesgesetzblatt Teil I<br />
Nr. 14 vom 6. April <strong>2001</strong> wurde<br />
die neugefasste Finanzgerichtsordnung<br />
veröffentlicht.<br />
Interessierte Unternehmen erhalten<br />
diese auf Anfrage von der<br />
Verbandsgeschäftsstelle.<br />
regierung zugesagt, die darin vorgesehenen<br />
Abschreibungsfristen für Pkw<br />
und Kombiwagen von sechs Jahren<br />
und für Lastkraftwagen, Sattelschlepper,<br />
Kipper von neun Jahren jeweils um<br />
ein Jahr zu verkürzen. Dies dürfte z. B.<br />
den Handwerksbetrieben zu Gute<br />
kommen.<br />
Kindergeld/<br />
Einkommensteuer<br />
Berücksichtigung von Ausbildungskosten<br />
Der Bundesfinanzhof hat im Verlaufe<br />
des vergangenen Jahres verschiedene<br />
Fragen zur Ermittlung der<br />
Einkünfte und Bezüge von Kindern entschieden<br />
und zum Grenzbetrag von<br />
14.040 DM Stellung genommen, bei<br />
dessen überschreiten der Anspruch<br />
auf Kindergeld bzw. Kinderfreibetrag<br />
entfällt.<br />
Beim neuesten Urteil zu diesem<br />
Fragenkomplex hat der Bundesfinanzhof<br />
entschieden, dass besondere Ausbildungskosten<br />
von Kindern bei der<br />
Ermittlung des Grenzbetrages von<br />
14.040 DM unabhängig davon abzuziehen<br />
sind, ob sie durch Einkünfte<br />
oder Bezüge finanziert werden. Besondere<br />
Ausbildungskosten sind dem<br />
Grunde und der Höhe nach solche<br />
tatsächIich angefallenen Aufwendungen<br />
des Kindes, die im Rahmen der<br />
Einkünfteermittlung als Werbungskosten<br />
zu berücksichtigen wären. In Betracht<br />
kommen beispielsweise Studiengebühren,<br />
Kosten für die Fahrt<br />
zwischen Wohnung und Ausbildungsplatz,<br />
Aufwendungen für Arbeitsmittel<br />
usw.<br />
Mit dieser Entscheidung zu den besonderen<br />
Ausbildungskosten ist der<br />
Bundesfinanzhof erheblich über den<br />
Rahmen hinausgegangen, in dem die<br />
Finanzverwaltung bisher einen Abzug<br />
für möglich hielt.<br />
Urteil des Bundesfinanzhofs vom<br />
14. November 2000, Aktenzeichen VI R<br />
62197, Pressemitteilung des Bundesfinanzhofs<br />
vom 1. Februar <strong>2001</strong>.<br />
Quelle: Der Steuerzahler 4/01<br />
Vorsteuerabzug aus<br />
Reisekosten<br />
Bundesministerium Finanzen (BMF)<br />
zieht Konsequenzen aus dem Urteil<br />
des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 23.<br />
November 2000 zur Gemeinschaftswidrigkeit<br />
des Ausschlusses des Vorsteuerabzugs<br />
insbesondere aus Übernachtungskosten.<br />
Das BMF folgert in seinem Erlass<br />
aus dem BFH-Urteil, dass bis zu einer<br />
gesetzlichen Neuregelung der Vorsteuerabzug<br />
aus auf den Namen des<br />
Unternehmers (keinesfalls auf dem<br />
Namen des Arbeitnehmers!) ausgestellten<br />
Rechnungen<br />
• für Übernachtungen anlässlich einer<br />
Geschäftsreise des Unternehmers<br />
oder einer unternehmerisch<br />
bedingten Auswärtstätigkeit des<br />
Arbeitnehmers (Dienstreise, Ein-<br />
42 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
satzwechseltätigkeit, Fahrtätigkeit,<br />
doppelte Haushaltsführung), und<br />
• über Verpflegungsaufwendungen,<br />
die anlässlich einer Geschäftsreise<br />
des Unternehmers entstanden<br />
sind, oder anlässlich einer<br />
unternehmerisch bedingten Auswärtstätigkeit<br />
des Arbeitnehmers<br />
vom Arbeitgeber empfangen und in<br />
voller Höhe getragen werden,<br />
in Anspruch genommen werden kann.<br />
Die darüber hinausgehende Bedeutung<br />
des BFH-Urteils für den Ausschluss<br />
des Vorsteuerabzugs berücksichtigt<br />
das BMF in seinem Erlass nicht<br />
und hält an der Unzulässigkeit des Vorsteuerabzugs<br />
insbesondere aus Fahrtkosten<br />
für Fahrzeuge des Personals<br />
(arbeitnehmereigene Fahrzeuge) und<br />
aus Reisekostenpauschbeträgen fest.<br />
Dabei hat das BFH in seinem Urteil<br />
diesbezüglich eindeutig festgestellt,<br />
dass „nach ständiger Rechtsprechung<br />
des EuGH ( ... ) das Recht auf Vorsteuerabzug<br />
wegen seiner Bedeutung für<br />
das System der Mehrwertsteuer<br />
grundsätzlich nicht eingeschränkt werden<br />
(kann)“ und die Bundesrepublik<br />
Deutschland keine Ermächtigung des<br />
Rates für eine nach der Richtlinie<br />
77/388/EWG zugelassene Ausnahme<br />
für diese Ausschlüsse vom Vorsteuerabzug<br />
beantragt und ihr deswegen<br />
diese auch nicht erteilt worden sei.<br />
Zudem hat das BFH Zweifel an der<br />
Gültigkeit der rückwirkenden Ratsermächtigung<br />
der Bundesrepublik zur<br />
Begrenzung des Vorsteuerabzugs bei<br />
gemischt (d. h. sowohl unternehmerisch<br />
als auch privat) genutzten Fahrzeugen<br />
auf 50 %. Dabei betreffen die<br />
Zweifel des BFH „sowohl das Verfahren,<br />
insbesondere, weil die Ermächtigung<br />
auf einen vor ihrem Erlass liegenden<br />
Zeitraum zurückwirken soll, als<br />
auch den Inhalt der Ermächtigung“.<br />
Deshalb hat das BFH mit Beschluss<br />
vom 30. November 2000 das Verfahren<br />
V R 30/00 ausgesetzt und die dafür<br />
maßgeblichen Fragen dem Europäischen<br />
Gerichtshof (EuGH) zur Vorabentscheidung<br />
vorgelegt.<br />
Ebenfalls zu beachten ist in diesem<br />
Zusammenhang das Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofs (EuGH) vom<br />
19. September 2000 (C-177/99 und<br />
C-181/99) gegen die Republik Frankreich.<br />
In diesem Urteil hat der EuGH die<br />
Ratsermächtigung, wonach Frankreich<br />
in Abweichung zu Art. 17 Abs. 6 der<br />
6. Mehrwertsteuer-Richtlinie 77/388/<br />
EWG die Vorsteuerbeträge für Aufwendungen<br />
für Unterkunft, Bewirtung,<br />
Empfänge sowie Aufführungen vom<br />
Vorsteuerabzug ausschließen dürfe, für<br />
ungültig erklärt. Der EuGH begründete<br />
seine Entscheidung damit, dass ein<br />
pauschaler Vorsteuerausschluss auch<br />
die Aufwendungen betreffen würde, die<br />
nach objektiven Umständen nachweisbar<br />
streng geschäftlichen Charakter<br />
haben. Da in dem Antrag der französischen<br />
Regierung und in der Ermächtigung<br />
des Rates nicht eindeutig dargelegt<br />
worden sei, dass eine solche<br />
Steuern und Versicherungen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Maßnahme notwendig sei, um Steuerhinterziehungen<br />
oder Steuerumgehungen<br />
zu vermeiden, verstoße der<br />
pauschale Ausschluss der Vorsteuerabzugsberechtigung<br />
gegen den<br />
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.<br />
Gleiches ist von der rückwirkenden<br />
Ratsermächtigung der Bundesrepublik<br />
zur Beschränkung des Vorsteuerabzugs<br />
für privat mitgenutzte Firmenwagen<br />
anzunehmen, da diese nicht durch<br />
die Verhinderung der Steuerhinterziehung<br />
oder der Steuerumgehung begründet<br />
worden ist und damit auch<br />
keine Vereinfachung bei der Steuererhebung<br />
mit dieser Regelung verbunden<br />
sein dürfte.<br />
Letztlich wird der EuGH über die<br />
Vorsteuerabzugsbeschränkung bei gemischt<br />
genutzten Fahrzeugen ebenso<br />
wie über die Frage des von der Europäischen<br />
Kommission aufgrund der<br />
BGL-Beschwerde vom März 1999 eingeleiteten<br />
Vertragsverletzungsverfahren,<br />
ob die Streichung des Vorsteuerabzugsrechts<br />
für Bewirtungs- und<br />
Reisekosten nicht gegen Gemeinschaftsrecht<br />
verstößt, zu entscheiden<br />
haben. Bis dahin sollte der diesbezügliche<br />
Vorsteuerabzug weiterhin nach<br />
den bis zum 31. März 1999 geltenden<br />
Regeln vorgenommen und gegebenenfalls<br />
gegen Umsatzsteuerbescheide<br />
Einspruch eingelegt werden.<br />
Betroffene Mitgliedsunternehmen können<br />
ein entsprechendes Musterschreiben<br />
bei der Verbandsgeschäftsstelle<br />
anfordern.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Bonitätsprüfung<br />
durch Rating im<br />
Transportgewerbe<br />
Der Strukturwandel in unserer Wirtschaft<br />
hat sich in den letzten Jahren<br />
zweifellos verstärkt. Das deutsche<br />
Transportgewerbe gehört in dieser<br />
Phase zu den meistbetroffenen Unternehmensbereichen.<br />
Gründe für diese<br />
Entwicklung liegen im Wesentlichen in<br />
• der Änderung des Ordnungsrahmens<br />
seit 1994<br />
• dem komplizierten Anpassungsprozess<br />
der EU<br />
• der mangelnden Harmonisierung<br />
der Wettbewerbsbedingungen<br />
• der sehr hohen Konkurrenzintensität<br />
• der Erlös- und Ertragsentwicklung<br />
• dem hohen und flexiblen Investitionsbedarf<br />
• der strategischen Kundenanpassung<br />
Unter Berücksichtigung dieser und<br />
auch weiterer Einflussfaktoren bedarf<br />
es der Entwicklung einer vorausschauenden<br />
Unternehmensplanung, zu deren<br />
wichtigsten Komponenten neben<br />
der Erlös- und Ertragsprognose die Finanz-<br />
und Liquiditätsplanung gehören.<br />
Zur Sicherung der Fremdkapitalfinanzierung<br />
von Investitionen und der langfristigen<br />
Existenzstabilisierung von Unternehmen<br />
der Dienstleistungsbranche<br />
Logistik wird eine intensive und von<br />
dem effizienten Informationsaustausch<br />
geprägte Zusammenarbeit mit den<br />
Kreditinstituten daher immer notwendiger.<br />
Die Beratung durch Banken sowie<br />
die unternehmerische Unterstützung<br />
durch den langfristig mit der Branche<br />
vertrauten Consultant gewinnt unter<br />
diesen Überlegungen zunehmend an<br />
Bedeutung. Insbesondere die Umsetzung<br />
der Beschlüsse der Bank für Internationalen<br />
Zahlungsausgleich (BIZ)<br />
in Basel wird die bereits üblichen Bonitätsprüfungen<br />
der Geschäftsbanken<br />
systematisieren und verschärfen.<br />
Ratingverfahren – also die standardisierte<br />
Beurteilung der Werthaltigkeit<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 43
Aus- und Weiterbildung<br />
und Existenzvorsorge und damit der<br />
Kreditwürdigkeit eines Unternehmens<br />
– sollen nun die mit jedem Darlehen<br />
verbundenen Risiken transparent machen.<br />
Die Banken führen ein eigenes<br />
(internes) Rating durch, das den Zielvorgaben<br />
ihrer Geschäftspolitik und<br />
dem Kundenpotenzial gerecht werden<br />
soll. Hier ist allerdings auch zu berücksichtigen,<br />
dass gerade das Firmenkreditgeschäft<br />
große Ausfallrisiken eingeht.<br />
Im Rahmen des Kreditentscheidungsprozesses<br />
dürfen die Kreditsicherheiten<br />
nicht unberücksichtigt<br />
bleiben. Die Entwicklung einzelner Engagements<br />
in der Vergangenheit hat<br />
gezeigt, dass eine Kreditentscheidung,<br />
die ausnahmslos auf die Absicherung<br />
und die vergangenheitsbezogene Beurteilung<br />
der finanziellen Verhältnisse –<br />
Jahresabschlussanalyse – basiert, den<br />
heutigen Anforderungen<br />
an Risikovorsorge im Firmenkundengeschäft<br />
nicht<br />
mehr entspricht. Deshalb<br />
ist es zwingend notwendig<br />
geworden, weitere qualitative<br />
Risikokriterien in den<br />
Bonitätsbeurteilungsprozess<br />
zu integrieren. Die<br />
Umsetzung dieses Ansatzes<br />
soll durch das Kreditratingverfahren<br />
gewährleistet<br />
werden.<br />
Die quantitativen Merkmale,<br />
wie z. B. die Entwicklung<br />
der Finanz- und Ertragslage,<br />
lassen sich aus der Analyse der Jahresabschlüsse<br />
der letzten drei Jahre<br />
ermitteln, während die qualitativen<br />
Merkmale nur nach ausführlichen Diskussionen<br />
durch den Branchenkenner<br />
prognostiziert werden können. Folgende<br />
Kriterien sind für die Kreditinstitute<br />
bei einer Bonitätsprüfung von<br />
Bedeutung:<br />
• Ertragslage<br />
• Finanzlage<br />
• Rechtsform<br />
• Prognoseplanung<br />
• Kundenverbindungen<br />
• Kontenverhalten<br />
• Branchen<br />
• Tätigkeitsgebiet<br />
• Marktbedingungen<br />
• Wettbewerb<br />
• Organisation<br />
• Managementqualität<br />
• Führungsstruktur<br />
• Unternehmensnachfolge<br />
Bei dem Informationsaustausch mit<br />
den Banken muss das Transportunternehmen<br />
und seine Führung aktiv sein.<br />
Gefragt sind Eigeninitiative, die sichere<br />
Präsentation der Unternehmenszahlen<br />
in Zusammenhang mit der<br />
Branchensituation und eine nachvollziehbare<br />
Prognose mit einer Planungsrechnung.<br />
Das momentane „Schreckgespenst“<br />
Rating sollte nicht als<br />
„Damoklesschwert“ abgewertet, sondern<br />
als künftiges Führungsinstrument<br />
zur langfristigen Unternehmenssicherung<br />
genutzt werden.<br />
Zur Vorbereitung auf ein intensives<br />
Ratingverfahren müssen die branchenspezifischen<br />
Kennzahlen bei eindeutiger<br />
Kostenartenstruktur definiert<br />
werden. Für das Transportgewerbe<br />
gelten Besonderheiten, die den Banken<br />
und den steuerlichen Beratern oftmals<br />
mangels Informationen nicht<br />
geläufig sind. Dies führt dann zu Informationsdefiziten<br />
und Fehlinterpretationen,<br />
die in einigen Fällen schon zur<br />
Kündigung der Kreditlinie führten oder<br />
durch die Hausbank der Wechsel des<br />
Kreditgebers angeraten wurde.<br />
Die Unternehmen des Güterkraftverkehrs<br />
müssen sich mit der Realität<br />
auseinandersetzen und die unternehmerischen<br />
Chancen erkennen und nutzen.<br />
Kompetente Unterstützung bieten<br />
die Verbände des Güterkraftverkehres<br />
und die Straßenverkehrsgenossenschaften<br />
durch die <strong>SVG</strong>-Unternehmensberatung<br />
mit Sitz in der <strong>SVG</strong>-<br />
Zentrale Frankfurt/Main. Ein Team von<br />
Fachleuten mit langjähriger Branchenspezialisierung<br />
verfügt über das<br />
entsprechende Know-how und bietet<br />
den Unternehmen der Transport und<br />
Logistikbranche maßgeschneiderte<br />
Problemlösungen.<br />
Dipi.-Oec. Klaus-P. Niehof<br />
Leitung Unternehmensberatung<br />
<strong>SVG</strong>-Zentrale Frankfurt am Main<br />
Tel. (0 69) 79 19-345<br />
E-Mail: m.hawel@svg.de<br />
Versorgungswerk des<br />
Straßenverkehrsgewerbes<br />
gegründet<br />
Am 8. Mai <strong>2001</strong> gründeten der<br />
Bundesverband Güterkraftverkehr<br />
Logistik und Entsorgung (BGL)<br />
e.V., die <strong>SVG</strong> Bundes-Zentralgenossenschaft<br />
Straßenverkehr e.G.<br />
(<strong>SVG</strong> Zentrale) mit einer Reihe anwesender<br />
Landesorganisationen<br />
gemeinsam mit der KRAVAG-LE-<br />
BEN das<br />
– SVL Versorgungswerk des<br />
Straßenverkehrs- und Logistikgewerbes<br />
e.V. –<br />
Dieses Versorgungswerk ist<br />
eine Gemeinschaftseinrichtung<br />
des Straßenverkehrs-, Speditionsund<br />
Logistikgewerbes.<br />
In seiner Satzung unterstreicht<br />
das SVL-Versorgungswerk seinen<br />
ausschließlich gemeinnützigen<br />
Charakter. Es soll jedem seiner<br />
Mitglieder vorrangig qualifizierte<br />
Unterstützung in allen Fragen zu<br />
den sozialen Sicherungssystemen<br />
sowie zur betrieblichen Altersversorgung<br />
geben. Themen, die zur<br />
Zeit durch die „Riester-Reform“<br />
ständig an Bedeutung gewinnen.<br />
Mitglied des SVL-Versorgungswerkes<br />
kann jedes Unternehmen<br />
aus dem Straßenverkehrs-, Speditions-<br />
und Logistikgewerbe werden.<br />
Auch Einzelpersonen und<br />
Verbänden steht die Mitgliedschaft<br />
offen. Das SVL-Versorgungswerk<br />
ermöglicht allen seinen Mitgliedern<br />
erhebliche Vorteile. So wird es<br />
Kollektivverträge mit besonders<br />
preiswerten Rententarifen bei<br />
KRAVAG-LEBEN und R+V LEBEN<br />
abschließen. Diese kapitalgedeckten<br />
Rententarife sind äußerst<br />
günstig für das Verkehrsgewerbe<br />
kalkuliert. Das SVL-Versorgungswerk<br />
wird ehrenamtlich geführt<br />
und ist damit frei von den sonst<br />
üblichen „Overhead-Kosten“.<br />
44 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 45
Aus- und Weiterbildung<br />
46 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 47
Hinweis aus der<br />
Rechtsprechung<br />
HINWEIS AUS DER RECHTSPRECHUNG<br />
Internet:<br />
Domain-Grabbing strafbar<br />
Als Domain-Grabbing wird bezeichnet,<br />
wenn jemand Domains (Internetadressen)<br />
bekannter Marken für<br />
sich registrieren lässt, ohne daran ein<br />
eigenes schützenswertes Interesse zu<br />
haben, und für die Freigabe der<br />
Domain ein Entgelt verlangt oder annimmt.<br />
Nach Auffassung des Landgerichts<br />
München ist ein derartiges Verhalten<br />
als Kennzeichenverletzung (§§ 14 Abs.<br />
2 Nr. 3, 143 Abs. 1 MarkenG) sowie Erpressung<br />
bzw. versuchte Erpressung<br />
(§ 253 StGB) strafbar (Urteil vom 14.<br />
September 2000, NWB Fach 1, S. 15).<br />
In dem entschiedenen Fall hatte der<br />
Angeklagte sich unter anderem Domains<br />
wie „axacolonia.net“, „bitburgercom“,<br />
„opel.cc“, „stollwerck.com“ oder<br />
„warsteiner-net“ registrieren lassen und<br />
war zur Freigabe an die entsprechenden<br />
Unternehmen nur gegen Zahlung<br />
von vierstelligen DM-Beträgen bereit.<br />
Die aufgrund dieser Reservierungen<br />
angestrengten Zivilprozesse verlor er<br />
sämtlich.<br />
GbR künftig selbst<br />
prozessfähig<br />
Eine Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts (GbR) kann künftig im eigenen<br />
Namen vor Gericht klagen oder verklagt<br />
werden. Der Bundesgerichtshof<br />
hat der GbR somit die „Rechts- und<br />
Parteifähigkeit“ zuerkannt (AZ.: II ZR<br />
331/00) und ist damit von seiner früheren<br />
Rechtsprechung abgerückt, obwohl<br />
die GbR keine eigene Rechtspersönlichkeit<br />
besitzt. Bisher mussten alle<br />
Gesellschafter einzeln als Kläger oder<br />
Beklagte auftreten.<br />
Die aktuelle Entscheidung hat erhebliche<br />
Bedeutung, weil Freiberufler<br />
und auch Arbeitsgemeinschaften in der<br />
Bauwirtschaft häufig in der Rechtsform<br />
einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />
zusammengeschlossen sind.<br />
Nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofs<br />
ist eine GbR dann<br />
rechts- und parteifähig wenn es um eigene<br />
vertragliche Rechte und Pflichten<br />
geht. Damit sind Probleme ausgeräumt,<br />
die zum Beispiel bei großen<br />
Gesellschaften bürgerlichen Rechts<br />
mit häufig wechselndem Mitgliederbestand<br />
entstehen. Die Liste sämtlicher<br />
Gesellschafter als Kläger oder Beklagter<br />
ist damit in Zukunft entbehrlich.<br />
Hinweis: Nur wenn ein Gläubiger<br />
auch in das Privatvermögen eines<br />
GbR-Gesellschafters vollstrecken will,<br />
muss er diesen selbst, verklagen.<br />
Zu den Voraussetzungen,<br />
unter denen ein Mithelfen<br />
beim Entladen eines<br />
Lkw eine Tätigkeit „beim<br />
Betrieb“ des Kraftfahrzeugs<br />
i. S. § 8 StVG<br />
darstellen kann<br />
OLG Celle, Urteil vom 17. 2. 2000 (14<br />
U 32/99)<br />
Vermerk: Der BGH hat die Revision<br />
der Kl. mit Beschluss vom 10. Oktober<br />
2000 – VI ZR 116/00 nicht angenommen.<br />
Die Kl. begehrt aus übergegangenem<br />
Recht nach § 116 SGB X von den<br />
Bekl. Schadensersatz für Aufwendungen,<br />
die sie für den Mitarbeiter Sch der<br />
Druckerei N, deren Berufsgenossenschaft<br />
die Kl. ist, erbracht hat. Der Bekl.<br />
zu 1, der Halter eines Lkw mit Sattelauflieger<br />
ist und dessen Haftpflichtversicherer<br />
die Bekl. zu 2 ist, hatte als<br />
Frachtführer in Paletten gebündeltes<br />
0,5-Promille-Grenze<br />
am 1. April <strong>2001</strong> in Kraft<br />
getreten<br />
Mit der zum 1. April <strong>2001</strong> in<br />
Kraft getretenen Änderung des<br />
§ 24a StVG sowie der Änderung<br />
der Bußgeldkatalog-Verordnung<br />
werden Verstöße gegen die neue<br />
0,5-Promille-Grenze in der Regel<br />
mit Fahrverbot von einem Monat<br />
bzw. Geldbuße in Höhe von<br />
DM 500 und vier Punkten geahndet.<br />
Seit dem 1. April <strong>2001</strong> werden<br />
ebenfalls Verstöße gegen das bereits<br />
zum 1. Februar <strong>2001</strong> in Kraft<br />
getretene Handy-Verbot am<br />
Steuer mit einem Verwarnungsgeld<br />
in Höhe von DM 60 geahndet.<br />
Papier von München zur Druckerei<br />
transportiert. Der Bekl. zu 1 und Sch<br />
waren damit beschäftigt, von dem auf<br />
dem Betriebsgelände der Druckerei<br />
geparkten Fahrzeug die jeweils 500 kg<br />
bis 600 kg schweren Paletten abzuladen,<br />
wobei sich beide auf der Ladefläche<br />
befanden. Mittels eines von der<br />
Druckerei gestellten, manuell zu betreibenden<br />
Hubwagens waren die beiden<br />
dabei, zwei übereinander gestapelte<br />
Paletten bis hin zur Laderampe zu bewegen,<br />
wo sie von einem ebenfalls von<br />
der Druckerei gestellten Gabelstapler<br />
übernommen werden sollten. Hierbei<br />
kippte plötzlich die obere Palette um,<br />
wodurch der noch auf der Ladefläche<br />
befindliche Sch schwere Verletzungen,<br />
u. a. einen Beckenbruch, davontrug.<br />
Nach den polizeilichen Feststellungen<br />
war die rechte Oberkante der unteren<br />
Palette im Sicherungsrahmen defekt,<br />
was zum Umkippen der oberen Palette<br />
geführt haben soll. Diese Beschädigungen<br />
sind nach den jetzigen Behauptungen<br />
der Kl. während des<br />
Transports erfolgt.<br />
Die Kl. hat in erster Instanz<br />
94 563,98 DM eingeklagt. Das LG hat<br />
die Klage abgewiesen, weil der Unfall<br />
nicht beim Betrieb eines Kraftfahrzeugs<br />
eingetreten sei und für ein Verschulden<br />
des Bekl. zu 1 nichts vorgetragen sei.<br />
Gegen dieses Urteil richtet sich die<br />
Berufung der KI., die unter teilweiser<br />
Klageerweiterung beantragt, die Bekl.<br />
als Gesamtschuldner zu verurteilen, an<br />
sie 121.407,94 DM nebst 4 % Zinsen<br />
auf 85.239,88 DM seit dem 8. August<br />
1996 sowie auf weitere 36 168,06 DM<br />
seit dem 10. Januar 2000 zu zahlen.<br />
Die Bekl. beantragen die Berufung<br />
zurückzuweisen.<br />
Aus den Gründen:<br />
Die Berufung der Kl. hat keinen<br />
Erfolg.<br />
Allerdings hat sich der Unfall entgegen<br />
der Ansicht des LG „bei dem Betrieb“<br />
eines Kraftfahrzeuges i. S. von<br />
§ 7 Abs. 1 StVG ereignet. Voraussetzung<br />
für eine Haftung nach § 7 Abs. 1<br />
StVG ist, dass ein Zusammenhang mit<br />
der Bestimmung des Kraftfahrzeugs<br />
als einer der Fortbewegung und dem<br />
Transport dienenden Maschine besteht.<br />
Eine Verbindung mit dem Betrieb<br />
48 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Hinweis aus der<br />
Rechtsprechung<br />
des Kraftfahrzeugs i. S. von § 7 Abs. 1<br />
StVG ist danach weiterhin gegeben,<br />
während das Kraftfahrzeug in einem<br />
Zusammenhang mit seiner Funktion als<br />
Verkehrs- und Transportmittel entladen<br />
wird. Hierbei sind auch die von dem Ladegut<br />
selbst ausgehenden Gefahren<br />
vom Schutzbereich des § 7 Abs. 1<br />
StVG mitumfasst. Dann aber kann es<br />
nicht zweifelhaft sein, dass der beim<br />
Abladen der Paletten mittätige Sch „bei<br />
dem Betrieb“ eines Kraftfahrzeugs verletzt<br />
worden ist. Denn es ist hierbei abzustellen<br />
auf die besondere Gefahr, die<br />
das Kraftfahrzeug beim Entladen in den<br />
in Anspruch genommenen Verkehrsraum<br />
für andere darstellt.<br />
Die aktuellen Promillegrenzen<br />
Die somit an sich bestehende Gefährdungshaftung<br />
aus § 7 Abs. 1 StVG<br />
ist hier jedoch nach § 8 StVG ausgeschlossen,<br />
weil der Verletzte Sch „bei<br />
dem Betrieb des Kraftfahrzeuges tätig<br />
war“. Bei dem Betriebe eines Kraftfahrzeugs<br />
ist derjenige tätig, der sich durch<br />
seine Tätigkeit freiwillig den besonderen<br />
Gefahren des Kraftfahrzeugsbetriebs<br />
aussetzt. Dazu gehört auch<br />
derjenige, der bei dem Abladen von Ladegut<br />
aus einem Kraftfahrzeug tätig ist.<br />
Hierbei ist (bei der eng auszulegenden<br />
Ausnahmevorschrift des § 8 StVG) auf<br />
das rein tatsächliche Verhalten abzustellen,<br />
sodass der Haftungsausschluss<br />
nur für denjenigen eingreift, der<br />
sich den besonderen Gefahren selbst<br />
aussetzt. Dies hat Sch getan. Hierbei<br />
kam es nicht darauf an, dass er nicht<br />
(auch nicht vorübergehend) in den Betrieb<br />
des Bekl. zu 1 eingegliedert war;<br />
auch kam es nicht darauf an, ob Sch insoweit<br />
entgeltlich oder unentgeltlich<br />
tätig wurde. Allerdings reicht nicht<br />
schon jede gelegentliche Hilfeleistung<br />
aus. Erforderlich ist vielmehr eine gewisse<br />
Intensität des Tätigwerdens<br />
beim Betrieb. Dies ist bei der Mitwirkung<br />
beim Entladen im Falle des Sch<br />
der Fall gewesen, der ersichtlich beim<br />
Entladen aller Paletten mitwirken sollte.<br />
Auch eine Haftung der Bekl. aus<br />
Verschulden des Bekl. zu 1 kommt<br />
nicht in Betracht. Hierzu hat die Kl.<br />
nichts an Substanz vorgebracht.<br />
Mitgeteilt von Richter am BGH, Dr.<br />
Dressler<br />
Fragen rund um den<br />
„Idiotentest“<br />
Quelle: VRS<br />
• Psychologen einer der bundesweit<br />
etwa 120 amtlich anerkannten Untersuchungsstellen<br />
(meist TÜV oder<br />
Dekra) sollen der Medizinisch-Psychologischen<br />
Untersuchung (MPU)<br />
nach persönlichen Gesprächen<br />
eine Rückfall- oder Wiederholungswahrscheinlichkeit<br />
des geläuterten<br />
Alkoholfahrers ausschließen.<br />
• Ein entsprechendes Gutachten<br />
muss der ertappte Sünder selbst<br />
beantragen. Es kostet bis zu 1000<br />
Mark. Die Adressen der zuständigen<br />
Stellen erfährt er auf der Führerscheinbehörde.<br />
Jeder darf die<br />
Untersuchungsstelle unabhängig<br />
von seinem Wohnsitz frei wählen.<br />
• Wer im Idiotentest durchfällt, darf<br />
ihn beliebig oft wiederholen und<br />
• Ab 0,3 Promille mit Unfall oder „alkoholbedingten Fahrfehlern oder<br />
Ausfallerscheinungen“ (z. B. Schlangenlinien fahren, Überfahren einer<br />
roten Ampel, einer weißen Linie etc.) = Straftat!; Geldstraße (ca. zwei<br />
Nettogehälter und Entzug der Fahrerlaubnis für mindestens sechs<br />
Monate); Versicherungsschutz erlischt meist<br />
• 0,5 bis 0,79 Promille (ohne Unfall etc.) = 2 Punkte in Flensburg plus<br />
200 Mark Geldbuße<br />
• 0,8 bis 1,09 (ohne Unfall etc.) = 4 Punkte in Flensburg plus 500 Mark<br />
(bei Erst-Tätern!)<br />
• Ab 1,1 Promille, auch ohne Unfall etc. = Straftat! Fahrerlaubnis-Entzug<br />
meist für zehn, zwölf Monate plus zwei Nettogehälter Geldstrafe<br />
• Ab 1,6 Promille bei Erst-Tätern: Idiotentest wird fällig. Bei wiederholter<br />
Alkoholfahrt kann dies schon ab 0,5 bis 0,8 Promille der Fall sein.<br />
Quelle: Media-Mobil 9/01<br />
dazu auch die Untersuchungsstelle<br />
wechseln. Fast in jedem Fall akzeptieren<br />
aber Polizei oder Fahrerlaubnisbehörde<br />
nur ein positives Gutachten<br />
für eine erneute Zulassung<br />
zur Führerscheinprüfung.<br />
• Auch wer nach der ertappten Blaufahrt<br />
nie wieder trinkt, fällt beim ersten<br />
Mal leicht durch, wenn ihm zuvor<br />
nicht seriöse Psychologen oder<br />
Suchtberater bei der Vorbereitung<br />
auf den Idiotentest helfen. Der Preis<br />
für eine Einzelberatung liegt bei 150<br />
bis 180 Mark je Stunde. Allgemein<br />
gilt, dass nur jeder zehnte unvorbereitete<br />
Sünder beim ersen Mal „frei<br />
gesprochen“ wird.<br />
• Ratsam ist es auch, sich über seinen<br />
Hausarzt alle vier bis sechs<br />
Wochen Laborbefunde zu seinen<br />
Leberwerten erstellen zu lassen,<br />
um die Abstinenz belegen zu können.<br />
• Negative Gutachten sollte man der<br />
Fahrerlaubnisbehörde vorenthalten,<br />
damit diese nicht mitbekommt,<br />
dass man bereits einmal durchgefallen<br />
ist.<br />
• Seriöse Ratschläge gibt der gemeinnützige<br />
Verein „Beratung und<br />
Aufklärung bei Führerscheinproblemen<br />
e.V.“ (BAF) über seine Hotline:<br />
08847/697989-0 oder im Internet:<br />
www.promillefahrt.de<br />
Dreizehnte<br />
Landesverordnung<br />
Quelle: Media-Mobil 9/01<br />
zur Änderung der Landesverordnung<br />
über die gerichtliche<br />
Zuständigkeit in Zivilsachen und<br />
Angelegenheiten der freiwilligen<br />
Gerichtsbarkeit vom 29. März <strong>2001</strong>.<br />
Artikel 1<br />
Die Landesverordnung über die gerichtliche<br />
Zuständigkeit in Zivilsachen<br />
und Angelegenheiten der freiwilligen<br />
Gerichtsbarkeit vom 22. November<br />
1985 (GVBI. S. 267), zuletzt geändert<br />
durch Verordnung vom 28. November<br />
2000 (GVBI. S. 564), BS 301-6, wird<br />
wie folgt geändert:<br />
§ 3 Abs. 1 erhält folgende Fassung:<br />
„(1) Die Führung des Handels- und<br />
Vereinsregisters wird folgenden Amtsgerichten<br />
zugewiesen:<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 49
Hinweis aus der<br />
Rechtsprechung<br />
1. im Landgerichtsbezirk<br />
Bad Kreuznach<br />
a) dem Amtsgericht<br />
Bad-Kreuznach<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Bad Kreuznach,<br />
Bad Sobernheim und Simmern/Hunsrück,<br />
b) dem Amtsgericht Idar-<br />
Oberstein für seinen Bezirk,<br />
2. im Landgerichtsbezirk <strong>Koblenz</strong><br />
a) dem Amtsgericht Andernach<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Andernach, Bad<br />
Neuenahr-Ahrweiler, Mayen<br />
und Sinzig,<br />
b) dem Amtsgericht <strong>Koblenz</strong> für<br />
die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Cochem, <strong>Koblenz</strong>, Lahnstein<br />
und Sankt Goar,<br />
c) dem Amtsgericht Montabaur<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Betzdorf, Diez,<br />
Montabaur und Westerburg,<br />
d) dem Amtsgericht Neuwied für<br />
die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Altenkirchen (Westerwald),<br />
Linz am Rhein und Neuwied,<br />
3. im Landgerichtsbezirk Mainz<br />
a) dem Amtsgericht Alzey<br />
für seinen Bezirk,<br />
b) dem Amtsgericht Bingen am<br />
Rhein für seinen Bezirk,<br />
c) dem Amtsgericht Mainz<br />
für seinen Bezirk,<br />
d) dem Amtsgericht Worms<br />
für seinen Bezirk,<br />
BUCHBESPRECHUNG<br />
Die Einführung des<br />
AnrufBus im ÖPNV<br />
Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen<br />
Von Dr. Christian Mehlert<br />
Reihe: Schriftenreihe für Verkehr und<br />
Technik, Band 91<br />
<strong>2001</strong>, 173 Seiten, 15,8 x 23,5 cm, kartoniert,<br />
DM 68,- /3 34,80 / ÖS 496,- /<br />
sfr 59,50<br />
ISBN 3 503 05786 2<br />
ERICH SCHMIDT VERLAG Berlin Bielefeld<br />
München<br />
Zum Inhalt: In dieser Veröffentlichung<br />
untersucht der Autor die Möglichkeit<br />
der Einführung des AnrufBusses<br />
im Tür-zu-Tür-Verkehr ohne<br />
4. im Landgerichtsbezirk Trier<br />
a) dem Amtsgericht<br />
Bernkastel-Kues<br />
für seinen Bezirk,<br />
b) dem Amtsgericht Bitburg für<br />
die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Bitburg und Prüm,<br />
c) dem Amtsgericht Trier<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Hermeskeil, Saarburg<br />
und Trier,<br />
d) dem Amtsgericht Wittlich für<br />
die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Daun und Wittlich,<br />
5. im Landgerichtsbezirk Frankenthal<br />
(Pfalz)<br />
Gurtanlegepflicht<br />
Einem Kfz-Insassen, der den<br />
Sicherheitsgurt nicht anlegt, fällt<br />
grundsätzlich ein Mitverschulden<br />
(§ 254 Abs. 1 BGB) an seinen infolge<br />
der Nichtanlegung des Gurtes<br />
erlittenen Unfallverletzungen<br />
zur Last (Fortsetzung der st. Rspr.,<br />
vgl. BGHR 119, 268, 270 m. w. N.).<br />
Die Gurtanlegepflicht „während<br />
der Fahrt“ nach § 21 a Abs. 1<br />
Satz 1 StVO besteht auch bei<br />
kurzzeitigem verkehrsbedingten<br />
Anhalten.<br />
BGH, Urteil vom 12. 12. 2000 (VI<br />
ZR 411/99) – OLG Rostock<br />
Quelle: VRS Bd. 100/01<br />
Fahrplan- oder Haltestellenbindung<br />
(Unterschied zum Anrufsammeltaxi)<br />
sowie die Fahrtwunschbündelung (Unterschied<br />
zum Taxi). Es wird die Frage<br />
erörtert, warum dieses fahrgastfreundliche<br />
Verkehrsmittel in Deutschland<br />
eine Einzelerscheinung bildet und sich<br />
bislang nicht durchsetzen konnte, obwohl<br />
die technisch-sozio-ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen vorhanden<br />
sind.<br />
Mittels einer Analyse aller<br />
AnrufBus-Systeme in Deutschland und<br />
in der Schweiz im Zeitraum 1982 bis<br />
2000, einer Fallbeispiel-Untersuchung<br />
und Modellrechnungen werden die<br />
Probleme und (Miss-)Erfolgsfaktoren<br />
sowie die ihnen zu Grunde liegenden<br />
dem Amtsgericht Ludwigshafen<br />
am Rhein<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Bad Dürkheim, Frankenthal (Pfalz),<br />
Grünstadt, Ludwigshafen am<br />
Rhein, Neustadt an der Weinstraße<br />
und Speyer,<br />
6. im Landgerichtsbezirk Kaiserslautern<br />
dem Amtsgericht Kaiserslautern<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Kaiserslautern, Kusel und Rockenhausen,<br />
7. im Landgerichtsbezirk Landau in<br />
der Pfalz<br />
dem Amtsgericht Landau in der<br />
Pfalz für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Germersheim, Kandel<br />
und Landau in der Pfalz,<br />
8. im Landgerichtsbezirk<br />
Zweibrücken<br />
a) dem Amtsgericht Pirmasens<br />
für seinen Bezirk,<br />
b) dem Amtsgericht Zweibrücken<br />
für die Bezirke der Amtsgerichte<br />
Landstuhl und<br />
Zweibrücken.”<br />
Artikel 2<br />
Diese Verordnung tritt am 1. Januar<br />
2002 in Kraft.<br />
Mainz, den 29. März <strong>2001</strong><br />
Der Minister der Justiz<br />
Herbert Mertin<br />
Quelle: Gesetz- und Verordnungsblatt Rlp. vom 20.<br />
April <strong>2001</strong><br />
ökonomischen Wirkungszusammenhänge<br />
dargestellt.<br />
Der Autor zeigt auf, dass ein kostendeckender<br />
AnrufBus-Betrieb nicht<br />
möglich ist. Die Integration des Anruf-<br />
Bus in das vorhandene ÖPNV-Angebot<br />
sowie der Ausgleich der AnrufBus-<br />
Kostenunterdeckung durch Einsparungen<br />
im Linienverkehr und der Professionalität,<br />
Solidität und dem Erfolgsinteresse<br />
des AnrufBus-Betreibers sind<br />
nach Erkenntnis der Untersuchung die<br />
Erfolgsfaktoren.<br />
Alle Interessierten, die den Anruf-<br />
Bus aktiv unterstützen und betreiben<br />
wollen, erhalten mit diesem Buch sowohl<br />
eine wichtige Zusammenstellung<br />
der bisherigen Erfahrungen, um Fehler<br />
50 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>
Buchbesprechung<br />
und Misserfolge zu vermeiden und Probleme<br />
zu lösen als auch Argumentationshilfen<br />
für die Gespräche in den<br />
entscheidenden Gremien.<br />
Die neuen WLW-CDs<br />
sind da<br />
Vierteljährliches Update macht die<br />
Wirtschafts-Informationen noch<br />
aktueller – EURO-CD-BOOK und<br />
CD-BOOK <strong>2001</strong> erleichtern den<br />
Einkauf national und international<br />
Kaum ein Medium macht Information<br />
so zeitnah verfügbar wie das Internet.<br />
Die Wer liefert was? GmbH, Hamburg,<br />
aktualisiert zum Beispiel ihre<br />
Onlinedatenbank www.wlw.de täglich.<br />
Der Zyklus der Aktualisierung wird<br />
aber auch bei den CD-ROMS von<br />
WLW immer kürzer. Jetzt sind die<br />
Nachschlagewerke CD-BOOK und<br />
EURO-CD-BOOK <strong>2001</strong> erschienen.<br />
Das CD-BOOK erhält vierteljährlich ein<br />
Update. Diverse Optionen erleichtern<br />
den Einkauf von Rohstoffen, Produkten<br />
oder Dienstleistungen.<br />
Das CD-BOOK <strong>2001</strong> konzentriert<br />
sich auf den deutschsprachigen Markt.<br />
Es gibt Auskunft über Unternehmen<br />
aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Der ständige Kontakt von<br />
„Wer liefert was?“ zu den eingetragenen<br />
Firmen garantiert eine sofortige<br />
Information über mögliche Veränderungen.<br />
Aus diesem Grund gibt WLW<br />
die Inhalte jetzt vier mal im Jahr auf dem<br />
neuesten Stand heraus.<br />
Das EURO-CD-BOOK erteilt Auskunft<br />
zu Firmen und ihren Angeboten<br />
aus Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz, den Niederlanden, Belgien,<br />
Luxemburg, Tschechien, Slowakei,<br />
Slowenien, Kroatien, Italien, Frankreich<br />
und Großbritannien. Es ist somit ein<br />
ideales Medium für professionelle Einkäufer<br />
aus allen Branchen, die auch<br />
international mit Lieferanten zusammenarbeiten.<br />
Sämtliche eingetragene<br />
Unternehmen sind im Export aktiv.<br />
An alle, die ihren Informationsstatus<br />
mehr als einmal im Jahr erneuern müssen,<br />
richtet sich darüber hinaus ein<br />
spezielles Angebot: Werden die vier aktualisierten<br />
Versionen des CD-BOOK<br />
zusammen bezogen, so kostet dies nur<br />
30 EURO mehr.<br />
Die neuen WLW-CD-ROMs sind erhältlich<br />
als:<br />
WLW CD-BOOK D-A-CH <strong>2001</strong>,<br />
CD-ROM für Einkäufer und Wirtschaftsinteressierte<br />
mit national und international<br />
tätigen Unternehmen aus D,<br />
A, CH, EUR 99,-, Aktuelle Ausgabe + 3<br />
Updates in Folge EUR 129.<br />
WLW EURO-CD-BOOK <strong>2001</strong>, CD-<br />
Rom für Einkauf, Beschaffung und<br />
neue Geschäftskontakte in Europa mit<br />
international tätigen Unternehmen aus<br />
D, A, CH, B, NL, L, GB, F, I, SI, CZ, HR,<br />
SK, EUR 149,–.<br />
Bezugsquelle:<br />
Wer liefert was? GmbH<br />
Normannenweg 16-20<br />
20537 Hamburg<br />
Tel. 040/25440-0/<br />
Fax 040/25440-100<br />
e-mail: info@wlw.de<br />
Internet: www.wlw.de<br />
Ratgeber Bußgeld<br />
Knöllchenflut: 3 Millionen Führerscheinbesitzer<br />
werden jedes Jahr in die<br />
„Verkehrssünderkartei“ eingetragen.<br />
Nicht nur für diese Verkehrsteilnehmer<br />
hat der Verlag Heinrich Vogel soeben<br />
den „Ratgeber Bußgeld“ in der 7. Auflage<br />
veröffentlicht. Die neue Auflage<br />
enthält sämtliche Änderungen, die<br />
am 1. April <strong>2001</strong> in Kraft getreten sind.<br />
Das Büchlein erläutert das Punktsystem<br />
und gibt einen Überblick über die<br />
neuen Verwarnungs- und Bußgelder.<br />
Darüber hinaus wird die Fahrerlaubnis<br />
auf Probe angesprochen. Knapp und<br />
verständlich formuliert.<br />
Hervorzuheben sind hieraus die<br />
neuen Vorschriften und Verwarnungsgelder<br />
über den Kreisverkehr und über<br />
das Verbot, das Mobiltelefon ohne Freisprecheinrichtung<br />
zu benutzen sowie<br />
die neue 0,5-Promille-Regelung.<br />
Der Autor: Dr. Klaus Seidenstecher<br />
Aus dem Inhalt:<br />
• Erläuterungen zu Verwarnungsund<br />
Bußgeldern, Punksystem und<br />
Fahrerlaubnis auf Probe<br />
• Neu: Hinweise für Radfahrer, Hervorhebung<br />
besonders relevanter<br />
Tatbestände im Text<br />
• Verwarnungsgeldkatalog<br />
• Bußgeldkatalog<br />
• Verkehrszeichenübersicht<br />
Ratgeber Bußgeld<br />
55 Seiten, 9,5 x 15,5 cm, 7. Auflage<br />
<strong>2001</strong> (Stand: März <strong>2001</strong>)<br />
Broschüre<br />
DM 6,90 + MwSt.<br />
Bestell-Nr. 23009<br />
ISBN-Nr.: 3-574-23009-5<br />
zu beziehen bei:<br />
VERLAG HEINRICH VOGEL<br />
Neumarkter Straße 18<br />
81664 München<br />
Telefon 0180/5 26 2618 (24 Pf/Min.)<br />
Telefax 0180/5 991155<br />
KOM Betrieb von A-Z<br />
3. Auflage<br />
von Günter Kolb, 284 Seiten, kartoniert,<br />
mit zahlreichen Abbildungen,<br />
DM 32,–.<br />
Erschienen im Kirschbaum Verlag,<br />
Bonn.<br />
ISBN: 3 7812 1528 8<br />
In der Neuauflage des Buches geht<br />
es wieder um den betrieblichen Alltag<br />
des KOM-Führers, von „Abfahrtszeit“<br />
bis „Zwischenzeugnis“. Nur die Omnibustechnik<br />
ist ausgespart. Dafür<br />
empfiehlt sich weiterhin das bekannte<br />
Lehrbuch von Braun/Kolb, jetzt in 8.<br />
Auflage.<br />
Über 200 Stichwörter mit Erläuterungen<br />
finden sich im Buch. Eine kleine<br />
Auswahl: Abmahnung, Beförderungsvertrag,<br />
Beschwerden, Diebstahl im<br />
KOM, Fahrstil, Kabotage, Lohnfortzahlung,<br />
Mobbing, Sekundenschlaf,<br />
Teilzeitarbeit, Zulassung usw.<br />
Es folgen die Texte der einschlägigen<br />
Gesetze und Verordnungen. Das<br />
geht vom „Anforderungskatalog Schulbus“<br />
bis zum „Reisevertragsgesetz“.<br />
KOM Betrieb von A - Z hilft bei der<br />
Ausbildung von Fahrschülern und<br />
Berufskraftfahrern.<br />
An die Gurte, fertig,<br />
zurren!<br />
Fahreranweisung<br />
Ladungssicherung<br />
München, April <strong>2001</strong>. Kontrollbehörden<br />
und Polizei nehmen das Sicherheitsrisiko<br />
mangelnde Ladungssicherung<br />
immer stärker ins Visier. Es<br />
hagelt Bußgelder – und das nicht nur<br />
für den Fahrer. „Tun Sie etwas für die,<br />
Schulung Ihrer Mitarbeiter“, diese Forderung<br />
wird immer stärker an den Unternehmer<br />
herangetragen.<br />
Der Verlag Heinrich Vogel hat nun<br />
eine Broschüre veröffentlicht. Auf acht<br />
Seiten werden dem Fahrer und dem<br />
Verladepersonal die wichtigsten Infos<br />
zum Thema Ladungssicherung leicht<br />
verständlich vermittelt. Die Seiten sind<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 51
Buchbesprechung<br />
Persönliches<br />
Übersichtlich gegliedert und enthalten<br />
viele Grafiken, auch zu den physikalischen<br />
Grundlagen. Abschließend werden<br />
die Grundregeln noch einmal zusammengefasst.<br />
Der Fahrer soll damit selber in der<br />
Lage sein, eine geeignete Maßnahme<br />
zur Ladungssicherung auszuwählen<br />
und anzuwenden.<br />
Die Broschüre im DIN A4-Format<br />
enthält zusätzlich eine abziehbare<br />
Karte für den Arbeitgeber. Der Unternehmer<br />
hat so die Sicherheit, dass der<br />
Fahrer die wichtigsten Infos von ihm erhalten<br />
hat.<br />
Fahreranweisung<br />
Ladungssicherung<br />
Broschüre, 8 Seiten, DIN A4, farbig<br />
DM 4,90,- MwSt.<br />
(Mindestabnahme: 10 Stück)<br />
Bestell-Nr. 13980<br />
zu beziehen bei:<br />
VERLAG HEINRICH VOGEL<br />
Neumarkter Straße 18<br />
81664 München<br />
Telefon: 0180 5 26 26 18<br />
(DM 0,24/Min.)<br />
Telefax: 0 180 5 99 11 55<br />
Presse-Taschenbuch<br />
Transport + Logistik<br />
<strong>2001</strong>/2002<br />
Herausgeber: Deutsche Post World<br />
Net, D-53105 Bonn<br />
Erschienen und bearbeitet in der<br />
KROLL-Verlagsgruppe<br />
D-82224 Seefeld/Obb., 432 Seiten,<br />
Dünndruckpapier,<br />
DIN A6-Taschenformat,<br />
flexibler Einband, Preis: DM 48,–<br />
10.200 Personenkontakte zur<br />
Transport- und Logistik-Szene! Eine<br />
Datenbank zum „Immer-dabei-haben“,<br />
im handlichen Jackentaschen-Format<br />
auf Dünndruckpapier: die Neuauflage<br />
vom Presse-Taschenbuch der Deutschen<br />
Post!<br />
Da findet man Adressen/Telefon/<br />
Fax/E-Mail von rd. 550 spezialisierten<br />
Fachjournalisten die über Transport,<br />
Warenfluss, Logistik, Paket- und Postthemen<br />
berichten. Man erhält Kontakt<br />
zu den Redaktionen von 700 Fachzeitschriften<br />
der Branche. Bei Tages- und<br />
Wochenpresse sowie den Funk- und<br />
Fernsehstationen sind die Redaktionen<br />
für Transport, Verkehr und Wirtschaft<br />
genannt. Außerdem: Ansprechpartner<br />
bei Wirtschaftszeitungen, Publikumszeitschriften,<br />
bei Branchen-Infodiensten<br />
und Logistik-Newslettern.<br />
Eine Fülle weiterer Informationen<br />
vermitteln die Kapitel mit Industrie-<br />
Pressestellen: 800 Unternehmen aus<br />
dem Bereich der Lager- und Fördertechnik,<br />
Verkehrstelematik, Software,<br />
Transport- und Logistikberater. Ferner<br />
eine Vielzahl von Transportdienstleistern,<br />
Speditionen, Paket- und Kurierdiensten,<br />
die Organisation der<br />
Deutschen Post, die Bahn, Luftfracht-<br />
Airlines, Flughäfen und die deutschen<br />
See- und Binnenhäfen.<br />
Und natürlich in diesem Taschenbuch<br />
auch viele nützliche Informationen<br />
und Ansprechpartner bei Bundesund<br />
Länderbehörden, sowie bei rund<br />
600 Verbänden, Organisationen und<br />
Spitzengremien mit den Vorsitzenden,<br />
Geschäftsführern und Pressereferenten.<br />
Wer beruflich mit dem Thema<br />
Transport- und Speditionswesen zu<br />
tun hat, mit Logistik, Lager- und Fördertechnik,<br />
für den ist dieses Taschenbuch<br />
die Fundgrube für viele nützliche<br />
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Dieses Taschenbuch ist eine unentbehrliche<br />
Informationsquelle für alle<br />
Entscheidungsträger und Insider im<br />
Bereich Logistik, Transport und Verkehr.<br />
PERSÖNLICHES<br />
Karl-Heinz Schütz<br />
– 75 Jahre<br />
Der langjährige Verbandsvorsitzende<br />
und ehemalige Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>SVG</strong> Rheinland e.G. feierte<br />
am 18. April <strong>2001</strong> seinen 75. Geburtstag.<br />
Der echte <strong>Koblenz</strong>er Schängel und<br />
begeisterte Skat- und Tennisspieler<br />
entstammt der traditionsreichen Möbelspedition<br />
Schütz, die heute von seinem<br />
Sohn Bert in vierter Generation<br />
geleitet wird.<br />
Karl-Heinz Schütz hat sich während<br />
seiner jahrzehntelangen Tätigkeit im<br />
Verkehrs- und Bankenwesen große<br />
Verdienste erworben für die er mit vielen<br />
Auszeichnungen bedacht wurde.<br />
1986 erhielt er in Anerkennung seines<br />
Einsatzes für das Transportgewerbe<br />
das Bundesverdienstkreuz Erster<br />
Klasse, ebenso wurde er mit der<br />
Goldenen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes<br />
Deutschland geehrt.<br />
Karl-Heinz Schütz erfreut sich bester<br />
Gesundheit und wir wünschen ihm<br />
auf diesem Wege noch viele schöne<br />
Jahre.<br />
25 Jahre – Transporte<br />
und Kurierdienste<br />
Manfred Keller<br />
Am 19. Mai gab es im Industriegebiet<br />
Neuwied einen Grund zum feiern.<br />
Unser langjähriges Mitgliedsunternehmen<br />
Manfred Keller besteht nunmehr<br />
seit 25 Jahren und dies war ein<br />
würdiger Anlass um mit Geschäftspartnern,<br />
Freunden und Bekannten auf die<br />
zurückliegenden Jahre und die Zukunft<br />
anzustoßen.<br />
Aus bescheidenen Anfängen entstanden<br />
ist es heute erfreulich berichten<br />
zu können, dass ein familiengeführtes<br />
mittelständiges Unternehmen mit<br />
großem Stolz auf eine außerordentliche<br />
positive Entwicklung zurückblicken<br />
kann.<br />
Wir wünschen dem Transportunternehmen<br />
Keller auch für die nächsten<br />
Jahre weiterhin eine glückliche Hand<br />
und allzeit gute Fahrt.<br />
52 <strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong>