Zeitschr. 1+2/2001 - SVG Koblenz
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Hinweis aus der<br />
Rechtsprechung<br />
des Kraftfahrzeugs i. S. von § 7 Abs. 1<br />
StVG ist danach weiterhin gegeben,<br />
während das Kraftfahrzeug in einem<br />
Zusammenhang mit seiner Funktion als<br />
Verkehrs- und Transportmittel entladen<br />
wird. Hierbei sind auch die von dem Ladegut<br />
selbst ausgehenden Gefahren<br />
vom Schutzbereich des § 7 Abs. 1<br />
StVG mitumfasst. Dann aber kann es<br />
nicht zweifelhaft sein, dass der beim<br />
Abladen der Paletten mittätige Sch „bei<br />
dem Betrieb“ eines Kraftfahrzeugs verletzt<br />
worden ist. Denn es ist hierbei abzustellen<br />
auf die besondere Gefahr, die<br />
das Kraftfahrzeug beim Entladen in den<br />
in Anspruch genommenen Verkehrsraum<br />
für andere darstellt.<br />
Die aktuellen Promillegrenzen<br />
Die somit an sich bestehende Gefährdungshaftung<br />
aus § 7 Abs. 1 StVG<br />
ist hier jedoch nach § 8 StVG ausgeschlossen,<br />
weil der Verletzte Sch „bei<br />
dem Betrieb des Kraftfahrzeuges tätig<br />
war“. Bei dem Betriebe eines Kraftfahrzeugs<br />
ist derjenige tätig, der sich durch<br />
seine Tätigkeit freiwillig den besonderen<br />
Gefahren des Kraftfahrzeugsbetriebs<br />
aussetzt. Dazu gehört auch<br />
derjenige, der bei dem Abladen von Ladegut<br />
aus einem Kraftfahrzeug tätig ist.<br />
Hierbei ist (bei der eng auszulegenden<br />
Ausnahmevorschrift des § 8 StVG) auf<br />
das rein tatsächliche Verhalten abzustellen,<br />
sodass der Haftungsausschluss<br />
nur für denjenigen eingreift, der<br />
sich den besonderen Gefahren selbst<br />
aussetzt. Dies hat Sch getan. Hierbei<br />
kam es nicht darauf an, dass er nicht<br />
(auch nicht vorübergehend) in den Betrieb<br />
des Bekl. zu 1 eingegliedert war;<br />
auch kam es nicht darauf an, ob Sch insoweit<br />
entgeltlich oder unentgeltlich<br />
tätig wurde. Allerdings reicht nicht<br />
schon jede gelegentliche Hilfeleistung<br />
aus. Erforderlich ist vielmehr eine gewisse<br />
Intensität des Tätigwerdens<br />
beim Betrieb. Dies ist bei der Mitwirkung<br />
beim Entladen im Falle des Sch<br />
der Fall gewesen, der ersichtlich beim<br />
Entladen aller Paletten mitwirken sollte.<br />
Auch eine Haftung der Bekl. aus<br />
Verschulden des Bekl. zu 1 kommt<br />
nicht in Betracht. Hierzu hat die Kl.<br />
nichts an Substanz vorgebracht.<br />
Mitgeteilt von Richter am BGH, Dr.<br />
Dressler<br />
Fragen rund um den<br />
„Idiotentest“<br />
Quelle: VRS<br />
• Psychologen einer der bundesweit<br />
etwa 120 amtlich anerkannten Untersuchungsstellen<br />
(meist TÜV oder<br />
Dekra) sollen der Medizinisch-Psychologischen<br />
Untersuchung (MPU)<br />
nach persönlichen Gesprächen<br />
eine Rückfall- oder Wiederholungswahrscheinlichkeit<br />
des geläuterten<br />
Alkoholfahrers ausschließen.<br />
• Ein entsprechendes Gutachten<br />
muss der ertappte Sünder selbst<br />
beantragen. Es kostet bis zu 1000<br />
Mark. Die Adressen der zuständigen<br />
Stellen erfährt er auf der Führerscheinbehörde.<br />
Jeder darf die<br />
Untersuchungsstelle unabhängig<br />
von seinem Wohnsitz frei wählen.<br />
• Wer im Idiotentest durchfällt, darf<br />
ihn beliebig oft wiederholen und<br />
• Ab 0,3 Promille mit Unfall oder „alkoholbedingten Fahrfehlern oder<br />
Ausfallerscheinungen“ (z. B. Schlangenlinien fahren, Überfahren einer<br />
roten Ampel, einer weißen Linie etc.) = Straftat!; Geldstraße (ca. zwei<br />
Nettogehälter und Entzug der Fahrerlaubnis für mindestens sechs<br />
Monate); Versicherungsschutz erlischt meist<br />
• 0,5 bis 0,79 Promille (ohne Unfall etc.) = 2 Punkte in Flensburg plus<br />
200 Mark Geldbuße<br />
• 0,8 bis 1,09 (ohne Unfall etc.) = 4 Punkte in Flensburg plus 500 Mark<br />
(bei Erst-Tätern!)<br />
• Ab 1,1 Promille, auch ohne Unfall etc. = Straftat! Fahrerlaubnis-Entzug<br />
meist für zehn, zwölf Monate plus zwei Nettogehälter Geldstrafe<br />
• Ab 1,6 Promille bei Erst-Tätern: Idiotentest wird fällig. Bei wiederholter<br />
Alkoholfahrt kann dies schon ab 0,5 bis 0,8 Promille der Fall sein.<br />
Quelle: Media-Mobil 9/01<br />
dazu auch die Untersuchungsstelle<br />
wechseln. Fast in jedem Fall akzeptieren<br />
aber Polizei oder Fahrerlaubnisbehörde<br />
nur ein positives Gutachten<br />
für eine erneute Zulassung<br />
zur Führerscheinprüfung.<br />
• Auch wer nach der ertappten Blaufahrt<br />
nie wieder trinkt, fällt beim ersten<br />
Mal leicht durch, wenn ihm zuvor<br />
nicht seriöse Psychologen oder<br />
Suchtberater bei der Vorbereitung<br />
auf den Idiotentest helfen. Der Preis<br />
für eine Einzelberatung liegt bei 150<br />
bis 180 Mark je Stunde. Allgemein<br />
gilt, dass nur jeder zehnte unvorbereitete<br />
Sünder beim ersen Mal „frei<br />
gesprochen“ wird.<br />
• Ratsam ist es auch, sich über seinen<br />
Hausarzt alle vier bis sechs<br />
Wochen Laborbefunde zu seinen<br />
Leberwerten erstellen zu lassen,<br />
um die Abstinenz belegen zu können.<br />
• Negative Gutachten sollte man der<br />
Fahrerlaubnisbehörde vorenthalten,<br />
damit diese nicht mitbekommt,<br />
dass man bereits einmal durchgefallen<br />
ist.<br />
• Seriöse Ratschläge gibt der gemeinnützige<br />
Verein „Beratung und<br />
Aufklärung bei Führerscheinproblemen<br />
e.V.“ (BAF) über seine Hotline:<br />
08847/697989-0 oder im Internet:<br />
www.promillefahrt.de<br />
Dreizehnte<br />
Landesverordnung<br />
Quelle: Media-Mobil 9/01<br />
zur Änderung der Landesverordnung<br />
über die gerichtliche<br />
Zuständigkeit in Zivilsachen und<br />
Angelegenheiten der freiwilligen<br />
Gerichtsbarkeit vom 29. März <strong>2001</strong>.<br />
Artikel 1<br />
Die Landesverordnung über die gerichtliche<br />
Zuständigkeit in Zivilsachen<br />
und Angelegenheiten der freiwilligen<br />
Gerichtsbarkeit vom 22. November<br />
1985 (GVBI. S. 267), zuletzt geändert<br />
durch Verordnung vom 28. November<br />
2000 (GVBI. S. 564), BS 301-6, wird<br />
wie folgt geändert:<br />
§ 3 Abs. 1 erhält folgende Fassung:<br />
„(1) Die Führung des Handels- und<br />
Vereinsregisters wird folgenden Amtsgerichten<br />
zugewiesen:<br />
<strong>SVG</strong>R 5+6/<strong>2001</strong> 49