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GESUNDHEIT<br />

Frau Holle. Holler. Holder. Schwarzer Holunder<br />

Nur wenige Heilpflanzen sind in der Volksmedizin<br />

so beliebt wie der schwarze Holunder,<br />

als Heilmittel kann er bis zur Steinzeit zurück<br />

verfolgt werden. Er hat mehrere Namen,<br />

die an Frau Holle, die germanische Mutterund<br />

Baumgöttin, erinnern. Frau Holle beschützte<br />

Haus, Hof, Mensch und Vieh gegen<br />

Feuer und dunkle Mächte, sie wurde bis ins<br />

17. Jahrhundert in Schriften erwähnt. Der<br />

Holunder spielte einst eine zentrale Rolle in<br />

der Gefühls- und Gedankenwelt der Menschen,<br />

man nahm an, dass ihm ein Schutzgeist<br />

innewohnte. Die Äste der Holunderstrauches<br />

wurden deshalb an Türen und Fenstern<br />

angebracht, um böse Mächte zu vertreiben<br />

und die Menschen und das Vieh im<br />

Stall vor schlimmer Krankheit zu schützen.<br />

Betrachtet man Sambucus nigra unter rein<br />

medizinischen Gesichtspunkten, so haben<br />

ihn schon die großen Ärzte früherer Epochen<br />

wie Thomas von Aquin, Leonard Fuchs und<br />

Paracelsus lobend erwähnt. Er galt als wirkungsvolles<br />

Blutreinigungsmittel, wurde zur<br />

Schmerzbekämpfung und zur Darmregulierung<br />

verwendet und sollte die Herztätigkeit<br />

stabilisieren. Am bekanntesten war und ist er<br />

bis heute als Hausmittel bei Fieber und Erkältungskrankheiten.<br />

In den Beeren finden wir jede Menge Vitamine<br />

(A, B-Gruppe und hochdosiertes Vitamin<br />

C), Mineralien, Bitterstoffe, Flavonoide.<br />

Unter den Farbstoffen sind besonders die Anthocyane<br />

interessant. Sie verbessern die Sauerstoffversorgung<br />

der Zellen, sind entzündungshemmend,<br />

schmerzlindernd und fiebersenkend.<br />

Insgesamt wundert es nicht, dass<br />

Holunder nicht nur Grippe vorbeugt, sondern<br />

auch Herz, Kreislauf und Nieren stärkt.<br />

Entschlacken mit Holunder: im Frühjahr<br />

regelmäßig ein Glas verdünnten Muttersaft<br />

morgens vor dem Frühstück trinken, dies reinigt<br />

den Organismus und stärkt das Immunsystem.<br />

Bei Grippe, Erkältung und Heuschnupfen<br />

ist eine Teeanwendung aus Holunderblüten<br />

am wirkungsvollsten: 2 gehäufte Teelöffel<br />

mit ¼l kochendem Wasser übergießen und<br />

10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Es sollten<br />

5 bis 6 Tassen über den Tag verteilt getrunken<br />

werden.<br />

Bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich<br />

hilft ebenfalls dieser Tee zum Gurgeln<br />

(mit abgekühltem Tee mehrmals täglich<br />

anwenden).<br />

Bei Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen<br />

nimmt man 2 Teile Muttersaft und 3 Teile<br />

Honig. Muttersaft ist der unverdünnte, ungesüßte<br />

Holundersaft, der aus den abgekochten<br />

Beeren gewonnen wird. Den Saft zusammen<br />

mit dem Honig bei sehr geringer Wärmezufuhr,<br />

z.B. Wasserbad, vermischen und in<br />

eine Flasche abfüllen. Alle 2-3 Stunden 1 TL<br />

davon langsam im Mund zergehen lassen.<br />

Als Darmmittel – stoffwechselanregend<br />

und leicht abführend – 4 Esslöffel Blüten mit<br />

1l abgekochtem und wieder abgekühltem<br />

Wasser übergießen, 2 Messerspitzen Weinsteinsäure/Natron<br />

hinzugeben und die Mischung<br />

24 Stunden lang ziehen lassen. Abseihen,<br />

in eine Flasche füllen und im Kühlschrank<br />

aufbewahren. Morgens auf nüchternen<br />

Magen 1 Glas trinken.<br />

Die mild abführenden, harn- und schweißtreibenden<br />

Fähigkeiten der Holunderblüten<br />

in Teeanwendungen verschaffen Linderung<br />

bei Rheuma- und Gichterkrankungen, die<br />

Ausscheidung von Abfallstoffen wird hierbei<br />

gesteigert.<br />

In den TAGWERK-Läden finden Sie Holunder-Produkte<br />

in verschiedenen Varianten:<br />

Holunderblüten für den Tee, Sirup, Saft, „Heißer<br />

Holunder“ (Getränkepulver zur Immunstärkung)<br />

u.v.m. Oder Sie sammeln auf frühsommerlichen<br />

Spaziergängen selbst die herrlich<br />

duftenden Blüten.<br />

Rynya Kollias<br />

11 | Gesundheit

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