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GEMEINWOHL-ÖKONOMIE<br />

Aufs Gemeinwohl!<br />

Christian Felber kommt nach Dorfen<br />

„Ich würde ja gern etwas ruhiger wirtschaften“,<br />

stöhnt der Unternehmer, „aber die<br />

Konkurrenz schläft nicht.“ Deshalb muss er –<br />

und natürlich auch all seine Konkurrenten –<br />

die Produktivität steigern, die Löhne niedrig<br />

halten, die Umweltschutzauflagen umgehen<br />

usw. Die Banken und die Aktionäre interessiert<br />

nämlich am Jahresende nur eine einzige<br />

Zahl. Wie profitabel in Euro und Cent ist<br />

das Unternehmen.<br />

So treiben wir seit Jahrzehnten unsere<br />

Wirtschaft in unglaubliche Höhen und begehen<br />

gleichzeitig Verfassungsbruch. Ja, das<br />

steht tatsächlich in der Bayerischen Verfassung,<br />

in Artikel 151: „Die Wirtschaft dient<br />

dem Gemeinwohl“.<br />

Dass wir uns gerade in der zentralen Frage,<br />

wie wir arbeiten und wirtschaften, derartig<br />

weit vom Verfassungsauftrag entfernt<br />

haben, wird meist achselzuckend hingenommen.<br />

In der Wirtschaft ist es halt so. Dass<br />

immer mehr Junge keine ordentlichen Arbeitsverträge<br />

mehr bekommen, dafür immer<br />

mehr Ältere einen Burn-Out, dass Produktionen<br />

dorthin verlagert werden, wo die<br />

Ausbeutung am besten funktioniert, dass<br />

Produkte bewusst auf Verschleiß produziert<br />

werden, dass Rohstoffersparnis und CO 2 -<br />

Ausstoß kaum eine Rolle spielen – ja, was soll<br />

man da tun?<br />

Nun denn, hat der Österreicher Christian<br />

Felber gesagt, wenn unsere Art zu wirtschaften<br />

dazu führt, dass die Menschen und<br />

unser Planet Schaden erleiden, dann müssen<br />

wir andere Bewertungen einführen. Wenn<br />

ein Unternehmen für anständiges Verhalten<br />

bisher nicht belohnt wird, wenn ordentliche<br />

Löhne oder ökologisches Verhalten in der<br />

herkömmlichen Bilanz sogar einen negativen<br />

Faktor darstellt, dann brauchen wir eben<br />

andere Bilanzen.<br />

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von<br />

Unternehmen – die TAGWERK eG gehört dazu<br />

– die eine „Gemeinwohl-Bilanz“ aufstellen.<br />

Bis zu 1000 Punkte kann man da erlangen,<br />

wenn man beispielsweise eine geringe<br />

Lohnspreizung im Betrieb hat, wenn die<br />

Mitbestimmung funktioniert, wenn das<br />

Kapital nicht in anonymen Aktionärshänden<br />

liegt, wenn der Produktionsvorgang so ökologisch<br />

wie möglich verläuft.<br />

Am 6. Mai stellt Christian Felber die<br />

Gemeinwohl-Ökonomie in Dorfen vor.<br />

Montag, 6.Mai, 20 Uhr<br />

Die Gemeinwohl-Ökonomie<br />

Eine demokratische Alternative wächst<br />

Vortrag von Christian Felber<br />

Der studierte Romanist, Politikwissenschaftler und Soziologe<br />

Christian Felber wurde 1972 in Salzburg geboren. Er ist<br />

Mitbegründer von Attac Österreich, Initiator der „Demokratischen<br />

Bank Österreich“ und ein international gefragter<br />

Referent.<br />

Veranstalter: B90/Die Grünen, TAGWERK eG, Attac Erding<br />

Jakobmayersaal Dorfen<br />

Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt frei<br />

www.gemeinwohl-oekonomie.de<br />

Gemeinwohl-Ökonomie | 24

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