15.09.2014 Aufrufe

Arbeit im Verborgenen. Hausarbeiterinnen in Lateinamerika und Weltweit.

Obwohl Hausangestellte ganz wesentliche Arbeit leisten, auf die Familien angewiesen sind, so werden sie doch seit Generationen diskriminiert und ausgegrenzt. Die einzelnen Artikel des Schwerpunktes setzen sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Problematik auseinander. Eva Karnofsky gibt in ihrem Artikel eine Einführung in die soziokulturellen Hintergründe dieser Beschäftigungsform und in den Alltag der HausarbeiterInnen. Die Aktivistin Maritza Velasquez berichtet in einem Interview von den traditionalistischen Widerständen gegen die Ratifizierung der IAO-Konvention 189 in Guatemala. Heike Wagner geht in ihrem Artikel auf die Situation lateinamerikanischer Hausarbeiterinnen im Ausland ein. Schließlich beschreibt Joana Eink die Arbeit der nicaraguanischen Organisation MEC, die sich mit der Unterstützung der CIR unter anderem für die Rechte von Hausangestellten einsetzt.

Obwohl Hausangestellte ganz wesentliche Arbeit leisten, auf die Familien angewiesen sind, so werden sie doch seit Generationen diskriminiert und ausgegrenzt. Die einzelnen Artikel des Schwerpunktes setzen sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Problematik auseinander. Eva Karnofsky gibt in ihrem Artikel eine Einführung in die soziokulturellen Hintergründe dieser Beschäftigungsform und in den Alltag der HausarbeiterInnen. Die Aktivistin Maritza Velasquez berichtet in einem Interview von den traditionalistischen Widerständen gegen die Ratifizierung der IAO-Konvention 189 in Guatemala. Heike Wagner geht in ihrem Artikel auf die Situation lateinamerikanischer Hausarbeiterinnen im Ausland ein. Schließlich beschreibt Joana Eink die Arbeit der nicaraguanischen Organisation MEC, die sich mit der Unterstützung der CIR unter anderem für die Rechte von Hausangestellten einsetzt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Länderberichte<br />

Auch LIBRE-Kampagnenchef Eduardo Enrique<br />

Re<strong>in</strong>a erwartete den Wahlbetrug angesichts<br />

des offensichtlichen Erfolges der eigenen<br />

Partei. „Die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit ist es, e<strong>in</strong>e<br />

so überwältigende Mehrheit zu schaffen, dass<br />

e<strong>in</strong> Betrug unseren Gew<strong>in</strong>n schmälern, aber<br />

nicht nehmen kann.“ E<strong>in</strong> Wahlkampf, der für<br />

LIBRE auf ihrer Basis <strong>und</strong> den sozialen Medien<br />

beruhte.<br />

Im ganzen Land klebten freiwillige WahlhelferInnen<br />

Wahlplakate nach Feierabend,<br />

während Wahlwerbespots vor allem über facebook<br />

<strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>deradios Verbreitung fanden.<br />

„Die meisten Medien <strong>in</strong> Honduras s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

den Händen eben jener Unternehmer, die den<br />

Sichere <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

Die unabhängige Monitor<strong>in</strong>g-Organisation<br />

EMIH setzt sich seit 1997<br />

für die Umsetzung der Sozial- <strong>und</strong> Umweltstandards<br />

<strong>in</strong> Exportfabriken <strong>in</strong> Honduras<br />

e<strong>in</strong>. Dazu tragen u.a. unabhängige<br />

Fabrikkontrollen <strong>und</strong> Schulungen der <strong>Arbeit</strong>erInnen<br />

bei. Im vergangenen Jahr<br />

schlossen 20 <strong>Arbeit</strong>erInnen aus typischen<br />

Exportfabriken (Textil, Elektronik,<br />

Früchte) e<strong>in</strong>en Kurs zum Thema Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Sicherheit am <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

ab. Aufgr<strong>und</strong> des großen Erfolgs soll nun<br />

e<strong>in</strong>e zweite Kursphase starten, welche<br />

weitere TeilnehmerInnen dazu befähigt,<br />

ges<strong>und</strong>heitsgefährdende Praktiken <strong>in</strong> ihren<br />

Fabriken zu identifizieren <strong>und</strong> Lösungen<br />

bei den verantwortlichen Personen<br />

anzubr<strong>in</strong>gen. Für die Fortsetzung<br />

des Kurses haben wir EMIH unsere Unterstützung<br />

zugesagt.<br />

Bitte helfen Sie uns dabei mit e<strong>in</strong>er<br />

Spende.<br />

Stichwort »EMIH«<br />

Staatstreich f<strong>in</strong>anzierten“, so Re<strong>in</strong>a.<br />

In der Wahlkampagne fiel ke<strong>in</strong> Wort über<br />

verfolgte <strong>und</strong> ermordete KandidatInnen.<br />

Knapp zwei Dutzend Tote gab es seit der E<strong>in</strong>schreibung<br />

von LIBRE, alle<strong>in</strong> drei wurden <strong>im</strong><br />

Monat vor der Wahl umgebracht. Währenddessen<br />

zerrte e<strong>in</strong>e neue Militärpolizei LIBREnahe<br />

Gewerkschafter, Aktivisten <strong>und</strong> Journalisten<br />

aus dem Bett, suchte nach Waffen <strong>und</strong><br />

Drogen. „Die Militärpolizei ist e<strong>in</strong> Instrument<br />

für den Kriegszustand“, so Bertha Oliva von<br />

der renommierten Menschenrechtsorganisation<br />

COFADEH. E<strong>in</strong>e Menschenjagd mit vermummten<br />

Staatsanwälten gäbe es sonst nur<br />

<strong>in</strong> besetzten Gebieten wie <strong>im</strong> Irak. „Die Wahlen<br />

f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kl<strong>im</strong>a der Angst statt.“<br />

Umstrittenes Wahlergebnis<br />

Schließlich erklärte die Wahlbehörde Juan<br />

Orlando Hernández mit 36,8 Prozent offiziell<br />

zum neuen Präsidenten. Angeblich<br />

entfielen nur 28,8 Prozent der St<strong>im</strong>men auf<br />

Xiomara Castro. Die Parteien LIBRE <strong>und</strong> PAC<br />

erkennen das offizielle Wahlergebnis nicht<br />

an <strong>und</strong> sprechen von massivem Wahlbetrug.<br />

Internationale BeobachterInnen verzeichneten<br />

zahlreiche Unregelmäßigkeiten.<br />

Während der offiziellen Amtse<strong>in</strong>führung<br />

des neuen-alten Machthabers am 27. Januar<br />

wurden Gegendemonstrationen von<br />

Polizei <strong>und</strong> Militär gestoppt. Hernández´<br />

autoritäre Politik macht die Hoffnung auf<br />

e<strong>in</strong>en friedlichen Wandel <strong>in</strong> Honduras zu<br />

Nichte. In den nächsten vier Jahren ist nun<br />

e<strong>in</strong>e weitere Zuspitzung sozialer Konflikte<br />

zu erwarten – besonders dort, wo sich <strong>in</strong>digene<br />

Gruppen <strong>und</strong> Bauernkollektive gegen<br />

Landraub <strong>und</strong> Megaprojekte für den Weltmarkt<br />

wehren.<br />

Kathr<strong>in</strong> Zeiske ist als freie Journalist<strong>in</strong> <strong>in</strong> Mittelamerika<br />

unterwegs <strong>und</strong> schreibt über soziale Bewegungen<br />

<strong>und</strong> die Auswirkungen der Globalisierung. Stets aktuelle<br />

Informationen aus Honduras: hondurasdelegation.<br />

blogspot.com<br />

24 presente 1/2014

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!