diese PDF-Datei (4 MB) - Tierpark Hellabrunn
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Erläuterungen zum Tierbestand<br />
Geburten 2012<br />
Im letzten Jahr fiel das Brutgeschehen bei den<br />
Humboldt pinguinen komplett aus, da sie in ein neues<br />
Gehege umziehen durften und sich dort erst einmal<br />
eingewöhnen mussten. Die ehemalige Fischotteranlage<br />
war ihren Bedürfnissen entsprechend umgestaltet<br />
worden, und man durfte gespannt sein, wie sie ihr<br />
neues Zuhause annehmen würden. Die neu gestalteten<br />
Bruthöhlen wurden von den Vögeln sofort gründlich<br />
inspiziert und bei Gefallen auch gleich in Beschlag<br />
genommen. Auch die Bruthöhle, die an der Rückwand<br />
mit einer Glasscheibe versehen ist, damit die Besucher<br />
Einblick nehmen können, wurde gerne angenommen.<br />
Im April des Berichtsjahres schlüpften dann schon<br />
die ersten Küken, wovon drei schließlich aufgezogen<br />
wurden.<br />
Im Vogelbereich verdienen heuer auch die Flamingos<br />
mit ihren zehn erfolgreich aufgezogenen Küken wieder<br />
einmal eine besondere Erwähnung. Es ist für die<br />
Besucher immer wieder faszinierend, die Aufzucht der<br />
Kleinen verfolgen zu können. Neu gestaltete Besucherplattformen<br />
an der Flamingoanlage erlauben inzwischen<br />
sogar eine noch größere Nähe und damit noch<br />
bessere Beobachtungsmöglichkeiten.<br />
Der Juni eines jeden Jahres ist immer der Monat, der<br />
Nachwuchs bei den Kalifornischen Seelöwen beschert.<br />
In <strong>diese</strong>m Jahr waren es rekordverdächtige vier Jungtiere,<br />
ein männliches und drei weibliche. Dazu gesellte<br />
sich dann im Juli noch eine männliche Mähnenrobbe.<br />
Alle fünf Robbenkinder wurden von ihren Müttern<br />
problemlos angenommen und wachsen nun dank<br />
der sehr fetthaltigen Muttermilch schnell heran.<br />
Gibbons sind streng monogam. Paare, die sich einmal<br />
gefunden haben, bleiben ein Leben lang zusammen.<br />
Ihre Nachkommen werden zur Vermeidung von Inzucht<br />
nur so lange in der Familiengruppe geduldet, bis sie<br />
geschlechtsreif sind. Bei einem Geburtsabstand von<br />
etwa zweieinhalb Jahren kann eine Gibbonfamilie also<br />
höchstens aus sechs Mitgliedern bestehen – Vater,<br />
Mutter und vier Kinder. Diesen Idealfall hat der <strong>Tierpark</strong><br />
<strong>Hellabrunn</strong> <strong>diese</strong>s Jahr nun erstmals bei den Silbergibbons<br />
erreicht, eine Gibbonart, die in ihrer Heimat Java<br />
vom Aussterben bedroht ist und weltweit nur in ganz<br />
wenigen Zoos bewundert werden kann. Im August<br />
kam das vierte Kind des Zuchtpaares zur Welt. In den<br />
folgenden Wochen war die bewegungsfreudige sechsköpfige<br />
Familie mit ihren akrobatischen Kapriolen ein<br />
richtiger Besuchermagnet. Im Spätherbst musste dann<br />
jedoch das älteste Jungtier, der siebenjährige „Flip“,<br />
aus der Gruppe genommen werden, da sein Vater in<br />
ihm nun einen Konkurrenten sah. Er wird im Rahmen<br />
des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ein<br />
Weibchen zugeteilt bekommen, das altersmäßig und<br />
genetisch zu ihm passt, um dann in einem anderen<br />
Zoo für eigenen Nachwuchs zu sorgen.<br />
Nach acht Jahren war das Panzernashorn Rapti endlich<br />
wieder einmal trächtig und erwartete im September<br />
ihr zweites Jungtier. Nachdem das erste damals eine<br />
Totgeburt war, brachte sie <strong>diese</strong>s Mal ein lebendes Kalb<br />
zur Welt. Leider stellte sich sehr schnell heraus, dass<br />
das männliche Jungtier lebensschwach war. Nach nur<br />
zwei Tagen verstarb Raptis zweites Jungtier.<br />
Unter den wie immer sehr zahlreichen Huftiergeburten<br />
sei hier einmal die Geburt eines vom Aussterben<br />
bedrohten Hausrindes besonders erwähnt. Nach künstlicher<br />
Befruchtung brachte die Murnau-Werdenfelser<br />
Kuh Gretchen ein gesundes Stierkalb zur Welt. Auch bei<br />
den domestizierten Tieren ist die Erhaltung der Biodiversität<br />
von großer Wichtigkeit. Und gerade autochthone<br />
Rassen wie das Murnau-Werdenfelser Rind sind<br />
wichtige genetische Reservepopulationen. Es wurde<br />
von der „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter<br />
Haustierrassen“ (GEH) in den letzten Jahren<br />
bereits zweimal zur „Gefährdeten Nutztierrasse des<br />
Jahres“ erklärt, da es zur Kategorie 1 (extrem gefährdet)<br />
der Roten Liste zählt.<br />
Eine Auflistung sämtlicher Geburten findet sich in der<br />
Tierbestandsliste am Ende <strong>diese</strong>s Geschäftsberichts.<br />
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