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Fachbeitrag Offenland - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und ...

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Managementplan (<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Offenland</strong>) für das FFH-Gebiet Nr. 184<br />

„Mönchenried <strong>und</strong> Helmegräben bei Artern“ (Kyffhäuserkreis)<br />

Erhaltungszustand<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

von Wasservegetation das Vorhandensein verschiedener Ausprägungen der Ufer- <strong>und</strong><br />

Verlandungsvegetation. Strukturreiche, unbegradigte Bachabschnitte mit naturnaher<br />

Ufervegetation der o.g. Ausprägungen auf >80% der Uferlänge sowie zahlreiche der o.g.<br />

Gewässermerkmale würde zur hervorragenden Bewertung (A) führen. Strukturreiche<br />

Bachabschnitte (auch ehemals begradigte) mit mehreren der o.g. Gewässermerkmalen,<br />

mittlere Strukturvielfalt <strong>und</strong> mindestens zwei Ausprägungen sind Voraussetzungen für eine<br />

gute (B) Bewertung. Mäßig strukturreiche Bachabschnitte (auch ehemals begradigte) können<br />

lediglich als mittel-schlecht (C) bewertet werden.<br />

Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen: Entsprechend den im KBS (IVL<br />

2007) aufgeführten Kriterien zu den Gewässermerkmalen kommen von den folgenden<br />

Strukturen möglichst zahlreiche vor: Stillwasserzone/Kolk; Stromschnellen; mehrere<br />

Gewässerarme; mäandrierend; gestreckt/geradlinig (natürlich); rasch fließend, strömend;<br />

langsam fließend, fast stehend; zeitweise trockenfallend; Tuffbildung/Versinterung;<br />

Kies/Sandbank; Schlammfläche/Schlickfläche; Wassermoose; umgestürzte<br />

Bäume/abgebrochene Äste; kleinräumiger Wechsel des Sohlsubstrates; Spülsaum;<br />

Flachufer; Steilufer; Felsufer; Uferabbruch. Die Ufervegetation sollte die folgenden<br />

Ausprägungen möglichst reichhaltig aufweisen: zoniert; mehrschichtige Gehölzschicht;<br />

Stockausschläge; stehendes Totholz; liegendes Totholz; alte Bäume; Kopfbaum/-bäume. Die<br />

Ausprägungen der Ufer- <strong>und</strong> Wasservegetation: lassen im Optimalfall Unterwasser- <strong>und</strong><br />

Schwimmblattvegetation; Großseggen- <strong>und</strong> Binsenriede; Großröhricht; Kleinröhricht;<br />

Sumpfhochstaudenflur <strong>und</strong> naturnahes Ufergehölz erkennen. Als wertsteigernde<br />

Begleitbiotope des eigentlichen Fließgewässers gelten Altwasser <strong>und</strong> Quellen. Außerdem<br />

sollten sich die Gewässer hinsichtlich der Gewässergüte mindestens den Klassen II-III<br />

zuordnen lassen (soweit eingestuft). Als hervorragend ausgeprägt (A) sind strukturreiche,<br />

unbegradigte Bachabschnitte mit naturnaher Ufervegetation der o.g. Ausprägungen auf<br />

>80% der Uferlänge mit Vorhandensein zahlreiche der o.g. Gewässermerkmale einzustufen.<br />

Eine gute Ausprägung (B) der Strukturen liegt bei strukturreichen Bachabschnitte vor (inkl.<br />

ehemals begradigte), sofern mehreren der o.g. Gewässermerkmale vorhanden sind. Mäßig<br />

strukturreiche Bachabschnitte (auch ehemals begradigte) werden als mittel bis schlecht (C)<br />

bewertet.<br />

Die Kleine Helme ist im Gebiet durchschnittlich relativ klar, wenngleich es durch<br />

Starkniederschläge durchaus zu zeitweiligen Trübungen kommt. Der Strukturreichtum ist<br />

insgesamt, gemessen an der möglichen Strukturvielfalt entsprechend der o.g. Kriterien, nur<br />

als mittel bis schlecht (C) einzustufen. Im Gebiet ist die Kleine Helme ein Gewässer mit<br />

relativ gleichförmiger Strömungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> mit weitgehend gestrecktem Lauf. Das<br />

Substrat ist überwiegend schlickig bis sandig, das Gewässer ist weitgehend durchgängig<br />

relativ tief in die Umgebung eingekerbt bzw. verläuft ± in einem Trapezprofil. Uferbegleitende<br />

Gehölze sind - gemessen am Gesamtlauf - nur spärlich vorhanden, darunter Einzelsträucher<br />

<strong>und</strong> -bäume sowie kürzere Gehölzreihen <strong>und</strong> -gruppen, vor allem im mittleren Abschnitt des<br />

Gebietes (südlich von Voigtstedt) sowie ganz im Norden. Auch im Süden – zwischen<br />

Ölmühle <strong>und</strong> Mündung in die Unstrut – kommen mehr Gehölze als im Durchschnitt auf dem<br />

Gesamtlauf vor, darunter Baumweiden. Totholz ist darunter jedoch nur sehr wenig<br />

vorhanden. An Ufer- <strong>und</strong> Wasservegetation sind die o.g. bewertungsrelevanten Elemente<br />

insgesamt alle vorhanden, jedoch teils nur fragmentarisch (Sumpfhochstauden, Gehölze,<br />

Unterwasser- <strong>und</strong> Überwasservegetation). Am üppigsten entwickelt sind die im Wasser <strong>und</strong><br />

an den Ufern stehenden Röhrichte (Klein-, Großröhricht, Seggenriede). Sonstige<br />

Begleitbiotope kommen nicht vor.<br />

Der LRT-relevante Abschnitt des Grabens 23 ist ausgesprochen monoton, da er einen<br />

insgesamt fast vollständig geraden Verlauf besitzt. Das weitgehend einzige aufwertende<br />

Kriterium sind die auf dem gesamten Abschnitt mehr oder minder durchgängig vorhandenen<br />

Gehölze. Ganz im Norden fließt der Graben 23 durch einen „Tunnel“ aus Weidensträuchern,<br />

in dem der Aufrechte Merk (Berula erecta) bezogen auf das gesamte Gebiet am üppigsten<br />

ausgebildet ist. Auf offeneren Abschnitten wird der Gewässerkörper hingegen stark von<br />

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