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Fachbeitrag Offenland - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und ...

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Managementplan (<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Offenland</strong>) für das FFH-Gebiet Nr. 184<br />

„Mönchenried <strong>und</strong> Helmegräben bei Artern“ (Kyffhäuserkreis)<br />

Maßnahmen zur Erhaltung,<br />

Wiederherstellung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

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Ruhezonen <strong>und</strong> strömungsintensiveren kiesigen Abschnitten angewiesen sind. Unterspülte<br />

Wurzelräume <strong>und</strong> Uferbereiche bieten Unterstände (z.B. für den Döbel).<br />

Gehölze haben zudem eine hohe Filterleistung <strong>und</strong> tragen zur Verbesserung der<br />

Gewässergüte <strong>und</strong> Sauerstoffversorgung im Interstitial bei. Die Beschattung führt zur<br />

Temperaturerniedrigung des Wasserkörpers <strong>und</strong> damit zu einem höheren Sauerstoffbindungsvermögen.<br />

Die Pflanzungen sollten in Form von Baumgruppen erfolgen, welche wechselseitig<br />

alternierend angelegt werden. Die Bäume sind jedoch nicht auf die Hochufer zu pflanzen,<br />

sondern unmittelbar entlang der Wasserlinie. Nur so können die Ufergehölze den<br />

Gewässerlauf strukturell aufwerten. Da die Kleine Helme tief eingeschnittene, feste<br />

Uferböschungen aufweist <strong>und</strong> durch die Gehölzpflanzungen keine zusätzliche Festlegung<br />

des aktuellen Gewässerlaufes erfolgen darf, muss für die Pflanzungen Raum geschaffen<br />

werden, z.B. durch Flachabbaggerungen oder das Anlegen von „Taschen“. Durch<br />

wechselseitige Flachabbaggerungen bzw. das Anlegen von Taschen erhält das Gewässer<br />

einen leicht mäandrierenden Verlauf <strong>und</strong> es werden erste Initiale für die Bildung von Prall<strong>und</strong><br />

Gleithängen gesetzt. Um die strukturelle Entwicklung weiter zu fördern, sollten die<br />

Pflanzungen mit Strömungshindernissen ergänzt werden.<br />

Abschnitt: in Höhe Voigtstedt sowie oberhalb der Ortslage wechselseitig dichte Bepflanzung<br />

(hat als Libellenhabitat eine untergeordneter Bedeutung!!!) mit Baumgruppen; ober- <strong>und</strong><br />

unterhalb der Ortslage lockere wechselseitige Bepflanzung mit Baumgruppen;<br />

• Erhöhung des Abflussvolumens<br />

Bedingt durch das geringe Abflussvolumen hat die Kleine Helme eine geringe<br />

Fließgeschwindigkeit <strong>und</strong> damit geringe Schleppkraft. Hierfür wäre eine Veränderung der<br />

Durchlässe im unteren Abschnitt eine sehr wichtige Möglichkeit. Dabei geht es weniger um<br />

die Durchlässe selbst, sondern um die befestigte Sohle, welche für den Rückstau sorgt. Es<br />

würde demnach genügen, diese Sohlbefestigung ersatzlos zu entfernen. Möglicherweise ist<br />

dies jedoch aus Gründen der Standsicherheit der Bauwerke nicht möglich. Dann ist ein<br />

Neubau zu erwägen.<br />

• Gewässerrandstreifen<br />

Zwischen Uferböschung <strong>und</strong> Äckern ist optimalerweise ein Uferrandstreifen von ca. 10 m,<br />

mindestens jedoch 5 m Breite (§ 78 Abs. 2 ThürWG) Breite aus der Ackernutzung<br />

herauszunehmen. Die Ufer sollten mit Gehölzen bepflanzt (siehe oben) oder zumindest<br />

regelmäßig gemäht werden<br />

Abschnitt: zwischen Voigtstedt <strong>und</strong> Mündung in die Unstrut; nördlich Voigstedt<br />

• Herstellen der ökologischen Durchgängigkeit<br />

Jegliche weitere Maßnahmen des Ufer- <strong>und</strong> Sohlverbaus sowie die Errichtung von<br />

Querbauwerken sind im Interesse der Wiederherstellung des Fließgewässerkontinuums zu<br />

unterlassen. Vorhandene Stauanlagen sollten weitestgehend entfernt oder mit einem<br />

Umgehungsgerinne versehen werden. Die betrifft auch Anlagen außerhalb des FFH-<br />

Gebietes, sofern sie für den Erhalt des Bachmuschelbestandes innerhalb desselben von<br />

Bedeutung sind.<br />

• Förderung der Fischfauna<br />

Die Jungfischdichten aller festgestellten Wirtsfischarten <strong>und</strong> damit der Reproduktionserfolg<br />

der Bachmuschel sind zu gering. Eine wesentliche Ursache dafür dürfte die geringe<br />

Ausstattung der Kleinen Helme mit geeigneten Laich- <strong>und</strong> Aufwuchshabitaten sein. Infolge<br />

des Mangels bauen die Arten keine bestandsbildenden Populationen mit ausgewogener<br />

Populationsstruktur auf. Maßnahmen zur Verbesserung der Habitatsituation beinhalten die<br />

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