Fachbeitrag Offenland - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und ...
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Managementplan (<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Offenland</strong>) für das FFH-Gebiet Nr. 184<br />
„Mönchenried <strong>und</strong> Helmegräben bei Artern“ (Kyffhäuserkreis)<br />
Erhaltungszustand<br />
FFH-Lebensraumtypen<br />
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10005) <strong>und</strong> auf dem Mönchendamm (ID 10006, 10007, ID 10008). Als wohl<br />
bemerkenswerteste Arten können der Kantige Lauch (Allium angulosum) <strong>und</strong> das<br />
Spießblättrige Helmkraut (Scutellaria hastifolia) für das Gebiet gelten. Erster konnte an<br />
insgesamt zwei Stellen (ID 10002, 10011) nachgewiesen weden, darunter an einer Stelle als<br />
Bestätigung der Angaben von KORSCH (2002) (ID 10002). Offenbar als Neuf<strong>und</strong> ist das<br />
Vorkommen des Spießblättrigen Helmkrauts (Scutellaria hastifolia) am Südwestrand des<br />
Ackers (ID 10002) zu werten. Bestätigt werden konnte ein Vorkommen im Ost-Teil des<br />
Mönchendamms (ID 10006). Obwohl in der Artenliste das Gräben-Veilchen (Viola stagnina)<br />
nicht als bewertungsrelevante Art aufgelistet ist, kann dessen F<strong>und</strong> auf der kleinen Fläche im<br />
Winkel Mönchendamm / Graben 23 (ID 10004) ebenfalls als wertsteigernd für diese Fläche<br />
eingestuft werden. Vergleichsweise häufig ist auch die Gelbe Wiesenraute (Thalictrum<br />
flavum), die meist in Form kleiner Trupps auf fast allen Flächen eingestreut vorkommt.<br />
Insgesamt kommen die bewertungsrelevanten, namentlich die Stromtalarten, nicht überall<br />
gleichmäßig über die Flächen verteilt vor, sondern eher fleckweise. Einige Sippen, wie<br />
Kantiger Lauch (Allium angulosum), Spießblättriges Helmkraut (Scutellaria hastifolia),<br />
Wiesen-Alant (Inula britannica) <strong>und</strong> Gräben-Veilchen (Viola stagnina), sind hingegen nur<br />
vereinzelt <strong>und</strong> punktuell vorhanden. Gerade die für den Verband (Cnidion dubii) bzw. die<br />
Assoziation der Brenndolden-Stromtalwiesen (Cnidio-Deschampsietum) namengebenden<br />
Arten Brenndolde (Cnidium dubium) <strong>und</strong> Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) sind<br />
jedoch vergleichsweise weit verbreitet. Daher wurden die Flächen teils relativ „großzügig“<br />
abgegrenzt, wenn nämlich die Standortverhältnisse gr<strong>und</strong>sätzlich eine Besiedelung mit<br />
solchen Arten nicht ausschließen <strong>und</strong> diese in unmittelbarer Nachbarschaft vorkommen.<br />
Dies ist beispielsweise auch der Gr<strong>und</strong> dafür, die Fläche in der Südwestecke des<br />
Grünlandes südlich des Mönchendamms (ID 20004) als Entwicklungsfläche auszuweisen,<br />
obwohl auf dieser aktuell nur punktuell die Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris) als<br />
Stromtalart nachgewiesen werden konnte. Ähnlich verhält es sich mit der für den LRT 6510<br />
(im Hauptcode) ausgewiesenen Fläche östlich des Ackers (ID 20005). Dort wurde der LRT<br />
6440 als Nebencode ergänzt. Hier besitzt die Brenndolde (Cnidium dubium) kleine<br />
punktuelle Vorkommen im Übergang zu dem schmalen flutrasen-dominierten, frischen bis<br />
nassen Streifen entlang des am Ostrand angrenzenden Grabens.<br />
Beeinträchtigungen sind vor allem auf den drei schmalen Streifen auf dem Mönchendamm<br />
(ID 10008, 10007, 10006) in unzureichender Nutzung/Pflege zu erkennen, die sich im<br />
Aufkommen von Brachezeigern- bzw. Ruderalarten, wie Land-Reitgras (Calamagrostis<br />
epigejos) <strong>und</strong> Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), aber auch Schilf (Phragmites australis)<br />
<strong>und</strong> Hochstauden, wie Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria) äußert. Andererseits besteht<br />
dadurch wahrscheinlich eher als auf den anderen Flächen die Möglichkeit, dass die<br />
wertgebenden Stromtalarten zur Blüte <strong>und</strong> Fruktifikation gelangen, wo ± regelmäßig gemäht<br />
wird. Da die Flächen allerdings gr<strong>und</strong>sätzlich genutzt werden (Schafbeweidung), werden die<br />
Beeinträchtigungen noch mit gut (B) eingeschätzt.<br />
Bei den übrigen Flächen (ID 10002, 10004, 10005, 10011) wirkt vor allem das nicht optimal<br />
an die Phänologie der wertgebenden Stromtalarten angepasste Bewirtschaftungsregime<br />
abwertend (zu späte Erstmahd - im Jahr 2010 war bis zum 20.06. teilweise noch nicht<br />
gemäht). Hierdurch werden Blüte <strong>und</strong> Fruktifikation der Arten eingeschränkt oder<br />
unterdrückt. Insgesamt wird für alle diese Flächen die Beeinträchtigung jedoch ebenfalls<br />
noch als gut (B) eingestuft.<br />
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