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Fachbeitrag Offenland - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und ...

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Managementplan (<strong>Fachbeitrag</strong> <strong>Offenland</strong>) für das FFH-Gebiet Nr. 184<br />

„Mönchenried <strong>und</strong> Helmegräben bei Artern“ (Kyffhäuserkreis)<br />

Erhaltungszustand<br />

Anhang II-Arten<br />

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Erhaltungszustand (C). Ursache hierfür sind die äußerst geringen Individuenzahlen sowie die<br />

stärkeren Beeinträchtigungen in Form einer nicht ausreichenden Gewässerpflege bzw. einer<br />

unzureichenden Wasserführung.<br />

Einzelflächenübergreifende Bewertung: Für das Gesamtgebiet kann gegenwärtig kaum von<br />

einem günstigen Zustand der Population der Vogel-Azurjungfer ausgegangen werden (C).<br />

Zwar weist die Kleine Helme als wichtigstes Vorkommensgewässer auf einer Lauflänge von<br />

mehr als 4 km ein hohes Besiedlungspotenzial auf. Andere Habitate befinden sich<br />

momentan aber in keinem günstigen Zustand.<br />

Soll-Ist-Vergleich: Der aktuelle Erhaltungszustand der Habitate wird dem Gebietspotenzial<br />

nicht in vollem Umfang gerecht. Nur eines der drei Habitate weist einen guten<br />

Erhaltungszustand auf, bei zwei Gewässern ist zunächst die Wiederherstellung eines<br />

günstigen Zustands erforderlich. Für die Kleine Helme <strong>und</strong> den Graben 23 (Nordwest- <strong>und</strong><br />

Mittelteil) ist außerdem eine deutliche Verbesserung des Zustands <strong>und</strong> ein sehr guter<br />

Gesamterhaltungszustand (A) möglich <strong>und</strong> anzustreben. Darüber hinaus existieren weitere<br />

Gewässer, die für eine Besiedlung geeignet erscheinen, aktuell aber aufgr<strong>und</strong><br />

unzureichender Strukturen keine regelmäßigen Vorkommen aufweisen. Somit ist in der<br />

Gesamtheit auch im Fall der Vogel-Azurjungfer das hohe Gebietspotenzial nicht<br />

ausgeschöpft, Verbesserungen sind jedoch mit der Umsetzung geeigneter Maßnahmen<br />

möglich.<br />

4.2.2.4 Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia)<br />

Allgemeine Charakteristik<br />

Die Grüne Keiljungfer ist ein eurosibirisches Faunenelement, das Hauptverbreitungsgebiet<br />

liegt in Osteuropa. Deutschland befindet sich bereits an der Westgrenze des geschlossenen<br />

Verbreitungsgebietes, wo vor allem Bayern (GRIMMER & WERZINGER 1998), Niedersachsen<br />

(Lüneburger Heide, Weser), das Oberrheinische Tiefland <strong>und</strong> die östlichen B<strong>und</strong>esländer im<br />

Einzugsgebiet von Oder, Neiße, Spree <strong>und</strong> Elbe besiedelt werden (SUHLING et al. 2003). Die<br />

Art zeigt seit den 1990er Jahren im Fließgewässersystem Mitteldeutschlands eine<br />

unvermindert anhaltende <strong>und</strong> kontinuierliche Ausbreitung. In Thüringen sind Vorkommen von<br />

der Saale <strong>und</strong> der unteren Unstrut bekannt, weitere F<strong>und</strong>e stammen aus der Föritzaue <strong>und</strong><br />

dem Altenburger Lössgebiet (ZIMMERMANN et al. 2005). In der Helme-Unstrut-Niederung<br />

gelangen erste Beobachtungen der Art an der Helme bei Katharinenrieth im Jahr 2002<br />

(RANA 2002). Außerdem sind zwischenzeitlich zahlreiche Nachweise von der Unstrut<br />

unterhalb des hier betrachteten Abschnitts bis zur Mündung in die Saale bei Naumburg<br />

bekannt (vgl. u.a. MÜLLER & STEGLICH 2004, SCHULZE & SY 2008).<br />

Die Grüne Keiljungfer ist eine Charakterart großer bis mittelgroßer Flüsse der Ebene <strong>und</strong> des<br />

Hügellands, doch werden oftmals auch schmalere Gewässerläufe besiedelt. Von Bedeutung<br />

sind ein strukturreicher, nicht zu stark verschlammter Gewässergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> eine ausreichende<br />

Fließbewegung. Der Besonnungsgrad kann sehr unterschiedlich ausfallen, es werden auch<br />

stärker beschattete Fließgewässer, z.B. in Wald- oder Waldrandlagen, besiedelt sofern sie<br />

über einen entsprechenden Strukturreichtum verfügen.<br />

Die Art ist bisher nicht im SDB des FFH-Gebietes geführt.<br />

Methodik<br />

Erfassungsmethodik<br />

Es werden die vorhandenen Daten <strong>und</strong> Unterlagen ausgewertet, in erster Linie die Arbeiten<br />

von BUTTSTEDT & BUTTSTEDT (2005, 2008a, b) sowie die entsprechenden Artverbreitungsdaten<br />

der TLUG. Eigene Geländeerhebungen zur Grünen Keiljungfer fanden nicht statt.<br />

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