Verfahrensanweisung VA 8 - 0004 - 02 - Landeslabor Berlin ...
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<strong>VA</strong> 8 – <strong>0004</strong> - <strong>02</strong>, Seite 6 von 22<br />
Prüfung der richtigen Anwendung der Methode herangezogen werden können.<br />
Soweit solche Werte nicht vorhanden sind, können für die Beurteilung der Akzeptanz von<br />
Präzisionsparametern die nachfolgenden Richtwerte genutzt werden:<br />
Konzentration RWSA 1) RVSA 2)<br />
(Massenanteil)<br />
(mg/kg)<br />
100 5 8<br />
10 7 11<br />
1 11 16<br />
0,1 15 23<br />
0,01 21 * 32 *<br />
0,001 30 * 45 *<br />
1)<br />
RWSA: Relative Wiederholstandardabweichung - Standardabweichung bezogen auf den absoluten Wert des<br />
arithmetischen Mittels eines Laboratoriums in %; berechnet aus den Horwitz-Werten (= 2/3 RVSA)<br />
2)<br />
RVSA:Relative Vergleichsstandardabweichung - Standardabweichung bezogen auf den absoluten Wert des<br />
arithmetischen Mittels mehrerer Laboratorien in %; berechnet nach der Horwitz-Gleichung:<br />
RVSA = 2 (1-0,5 log c) , wobei c die als Zehnerpotenz ausgedrückte Konzentration ist (93/256/EWG)<br />
*) Für Massenanteile von weniger als 0,1 mg/kg liefert die Horwitz-Gleichung inakzeptabel hohe Werte. Deshalb<br />
müssen die Variationskoeffizienten (VK) für Konzentrationen unter 0,1 mg/kg möglichst klein sein.<br />
Die Wiederholpräzision sollte typischerweise zwischen der Hälfte und zwei Dritteln der rel.<br />
Vergleichsstandardabweichung RVSA liegen. Die Laborpräzision darf nicht größer sein als<br />
der obige Wert (RVSA) (20<strong>02</strong>/657/EG)<br />
Die Präzision eines Prüfverfahrens ist innerhalb eines Labors regelmäßig zu ermitteln, z-B.<br />
über Regelkarten.<br />
In der Trinkwasseranalytik sind von der AQS Baden-Württemberg unter<br />
http://www.iswa.uni-stuttgart.de/ch/aqs/mu/vf_index.php<br />
entsprechende Funktionen für die einzelnen Parameter zur Abschätzung der<br />
Standardabweichung, ermittelt aus den Ringversuchen, angegeben.<br />
4.3.1.2 Richtigkeit<br />
Die Richtigkeit eines Analysenverfahrens ist die qualitative Bezeichnung für das Ausmaß der<br />
systematischen Abweichung des erhaltenen Analysenergebnisses vom wahren Wert des<br />
Analytgehalts.<br />
Systematische Abweichungen verschieben den Mittelwert unabhängig erhaltener<br />
Analysenergebnisse einseitig. Dabei liegt der wahre Wert gegebenenfalls außerhalb des<br />
Bereiches der Zufallsstreuung. Sie können additiven (z.B. ein nicht berücksichtigter<br />
Leerwert) oder multiplikativen Einfluss (z.B. falscher Titer) ausüben. Systematische<br />
Abweichungen werden quantifiziert durch den Bias, der das Ausmaß der Abweichung,<br />
bezogen auf einen Referenzwert für den Analytgehalt, darstellt. Der Referenzwert wird<br />
üblicherweise durch ein zertifiziertes Referenzmaterial verkörpert oder mittels eines<br />
Referenzverfahrens bestimmt.<br />
Die Bestimmung der Richtigkeit erfolgt durch den Vergleich des Untersuchungsergebnisses<br />
(Mittelwert der wiederholten Untersuchung) mit dem richtigen (wahren) Gehalt des Analyten.<br />
Als richtig angesehener Gehalt einer Probe gilt:<br />
• bei Referenzmaterialien der zertifizierte Wert<br />
• bei Materialien aus Laborvergleichsuntersuchungen oder Ringversuchen der Mittelwert<br />
bzw. der Sollwert<br />
• bei dotierten Materialien „leerer“ Matrixproben der Gehalt an zugesetztem Analyten<br />
• bei dotierten Materialien „realer“ Matrixproben (Standardaddition) durch Addition des<br />
ursprünglichen Gehaltes und der Menge des zugesetzten Analyten<br />
• der nach einem genormten Prüfverfahren mit bekannter Richtigkeit ermittelte Gehalt<br />
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