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Gleichgewicht. Durch die Umstände, die ein<br />
Leben mit sich bringt, kann so ein Gleichgewicht<br />
allerdings aus den Fugen geraten. Und das<br />
entstandene Ungleichgewicht kann auf längere<br />
Sicht Befindlichkeitsstörungen, manchmal aber<br />
auch schwerwiegendere Beeinträchtigungen der<br />
Gesundheit verursachen. Für diesen Fall hält<br />
Ayurveda sehr unterschiedliche ausgleichende<br />
Mittel bereit. Zum einen gibt es sogenannte<br />
Panchakarma-Kuren, die tiefgreifend und<br />
reinigend in die Gewebe vordringen, um<br />
krankmachende Faktoren zu eliminieren. Zum<br />
anderen gibt es die Möglichkeit zu fasten, um den<br />
Organismus zu entlasten, damit er vermehrt seine<br />
eigenen regenerativen Kräfte aktivieren kann. Für<br />
die eine wie die andere Möglichkeit nutzt man<br />
gerne den Wechsel der Jahreszeiten von kalt auf<br />
warm oder umgekehrt. Zum Beispiel im Frühjahr<br />
gerät durch die zunehmende Wärme die Masse<br />
oder anders gesagt das Kapha, das im Körper<br />
während der Wintermonate zugenommen hat, in<br />
Bewegung. Dadurch wird der Stoffwechsel<br />
allgemein blockiert und verlangsamt. Der<br />
Hauptsitz dieses Kapha-Doshas ist der Bereich der<br />
Atemwege. Daher neigen die Menschen in dieser<br />
Jahreszeit schwerpunktmäßig zu Erkrankungen in<br />
diesem Bereich. Schon durch eine einwöchige<br />
Ayurveda Fastenkur und leichte Veränderungen<br />
der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten kann<br />
man diese Unstimmigkeiten im Körper korrigieren<br />
und ausgleichen.<br />
Ernährung ohne Kalorienzählen<br />
Ernährung entspricht im Ayurveda einem<br />
natürlichen Heilmittel und, wie Medizin, kann es je<br />
nach Dosierung heilsam oder giftig sein. Jedes<br />
Lebensmittel hat auf die individuelle Konstitution<br />
eine einzigartige Wirkung. Gleiches vermehrt<br />
dabei Gleiches. Die feuchte Schwere des Kapha<br />
nährt die Feuchtigkeit und Stabilität in jedem<br />
Menschen. Personen, die allerdings ohnehin in<br />
hohem Maß mit diesen Eigenschaften gesegnet<br />
sind, werden durch die zusätzliche Schwere unter<br />
Umständen aus dem Gleichgewicht geraten.<br />
Ayurvedische Ernährung ist also individuelle<br />
Ernährung.<br />
Bei der ayurvedischen Ernährung werden weder<br />
Grundbausteine (Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate,<br />
Vitamine und Mineralstoffe) gezählt, noch<br />
Kalorien. Die Nahrung im Ayurveda muss<br />
individuell angemessen sein. Auch steht nicht<br />
jedem die gleiche „Verdauungsfeuer“ (Agni) zur<br />
Verfügung. Die hochwertigste Nahrung kann zu<br />
Gift werden, wenn Agni nicht ordentlich arbeitet.<br />
Weniger ist mehr<br />
Alle Themen im Ayurveda dienen in erster Linie der<br />
spirituellen Entwicklung im Leben. Durch ein<br />
konstitutionsgerechtes Leben kann man äußere<br />
Einflüsse, wozu auch unsere Nahrung gehört,<br />
optimal „verdauen“, wodurch geistige Klarheit und<br />
somit spirituelles Wachstum gefördert werden.<br />
Manchmal ist weniger mehr. Fasten als Akt der<br />
inneren und äußeren Reinigung ist hier ein ideales<br />
Mittel um Platz zu schaffen und in unserer<br />
heutigen Zeit. Im Ayurveda bevorzugt man Fasten<br />
mit Essen. Gezielt werden die Speisen ausgewählt,<br />
womit der Organismus veranlasst wird „umzudenken“.<br />
Hungergefühl ist dabei ein wichtiges Signal<br />
und ein gutes Zeichen dafür, dass der Stoffwechsel<br />
funktioniert. Durch die „Entrümpelung“ aus eigener<br />
Körperkraft wird aus einer schwachen Verdauungsflamme<br />
ein gleichmäßig brennendes Verdauungsfeuer.<br />
Das kurbelt den Stoffwechsel an, „Unverdautes“<br />
kann dadurch bearbeitet und ausgeschieden<br />
werden, die Ungleichgewichte der Doshas wieder<br />
ins Lot gebracht.<br />
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