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Intro Zellbasierte Assays<br />

Zellmodelle für die<br />

Molekularbiologie<br />

NEUE<br />

Technologie<br />

Humane Zellmodelle versprechen nicht zuletzt dank des Siegeszuges der induziert-pluripotenten<br />

Stammzellen (iPS-Zellen) eine stark verbesserte Vorhersage der Sicherheit und Wirksamkeit von<br />

Biopharmazeutika gegenüber Tests in Versuchstierzellen. Das Versprechen, mit Hilfe von aus iPS-<br />

Zellen differenzierten Zellen oder Mikrogeweben die Toxizität und Wirksamkeit von Wirkstoffen<br />

früher im kostspieligen Entwicklungsprozess voraussagen und somit die Misserfolgsrate senken<br />

zu können, lässt die Nachfrage nach zellbasierten Assays steigen. In der Grundlagenforschung<br />

ist es die Untersuchung von Signalwegen und Interaktionen in pysiologischem Kontext, der das<br />

Wachstum seit rund einem Jahrzehnt treibt. Laut Global Industry Analysts wird der Markt für<br />

zellbasierte Tests sowie die entsprechende Ausrüstung und Software für das High Content- oder<br />

„phänotypische“ Screening bis 2018 die 3 Mrd. US-$-Marke durchbrechen.<br />

Im Vergleich zum Target-orientierten Hochdurchsatz-Screening<br />

bietet die Beobachtung<br />

morphologischer und biologischer Veränderungen<br />

ganzer Zellen mit Hilfe automatisierter<br />

Fluoreszenzmikroskope und Laserscanner<br />

den Vorteil, mehr Daten erfassen zu können<br />

als mit biochemischen Assays. „Wir erfassen<br />

bei High Content Screens die volle Komplexität<br />

einer Zelle“, so HCS-Spezialist Michael<br />

Prummer von der Schweizer Roche AG. Die<br />

systematische Untersuchung der Wirkung<br />

niedermolekularer Substanzen auf Prozesse<br />

wie die Zellmigration ermögliche eine Identifizierung<br />

von Leads auf Basis der in Zellen<br />

tatsächlich auftretenden phänotypischen<br />

Veränderungen.<br />

Um das Versprechen der chemischen Biologie<br />

einzulösen, investieren Firmen und die<br />

Europäische Kommission derzeit dreistellige<br />

Millionenbeträge.<br />

Infrastrukturen für das<br />

zellbasierte Screening<br />

Allein 196 Mio. Euro steckt die Innovative<br />

Medicines Initiative (IMI) in den nächsten fünf<br />

Jahren in den Aufbau einer European Lead<br />

Factory. Im Rahmen des von BayerHealthcare<br />

koordinierten Projektes sollen 200.000 Moleküle<br />

aus den Substanzbibliotheken von sieben<br />

Pharmafirmen und weitere 200.000 Substanzen<br />

aus der Akademia gescreent werden. Weitere<br />

55 Mio. Euro lässt sich das Public Private<br />

Partnership den Aufbau einer Sammlung von<br />

1.500 aus humanen iPS-Zellen gewonnenen<br />

humanen Zelllinien für nach Pharmakriterien<br />

standardisierte zellbasierte Screens kosten<br />

(vgl. Seite VII). „Entsprechende Zellmodelle<br />

können schon jetzt bestimmte Aspekte<br />

einer Krankheit nachstellen“, so StemBANCC-<br />

Koordinator Dr. Martin Graf, Chef von Roches<br />

Stammzellplattform in Basel.<br />

Beide Großprojekte, in denen Pharmafirmen<br />

zusammen mit akademischen Gruppen forschen,<br />

sollen helfen, den Technologietransfer<br />

zu stärken und gemeinsame Ressourcen für<br />

LABORWELT<br />

eine effektivere Wirkstoffforschung aufzubauen.<br />

Weil die automatisierten HCS-Kamerasysteme<br />

wie Opera oder Operetta (PerkinElmer),<br />

ImageExpress Micro Widefield (Molecular<br />

Devices), InCell Analyzer 2000 (GE Healthcare)<br />

oder ArrayScan (ThermoScientific) teuer sind,<br />

bündeln aber auch Screening-Dienstleister und<br />

akademische Screening Center ihre Kräfte in der<br />

chemischen Biologie. An den acht europäischen<br />

Screening-Zentren des EU-OPENSCREEN-Projektes<br />

sollen in zellbasierten Screens 20o.000 bis<br />

300.000 „Toolsubstanzen“ identifiziert werden,<br />

um das biologische Verständnis von grundlegenden<br />

Zellprozessen besser zu verstehen (vgl.<br />

Interview S. XVI).<br />

Zukunftstrends erfordern<br />

neue Lösungen<br />

Neben den zellbasierten Assays rollt aber schon<br />

die nächste Welle physiologischer Assays heran.<br />

„Die klassische zweidimensionale Zellkultur<br />

spiegelt die Situation im lebenden Organismus<br />

zu wenig wider, als dass sie für die Wirkstoffentwicklung<br />

und Testung von Substanzen geeignet<br />

wäre“, so Ursula Graf-Hausner, Leiterin des 2011<br />

gegründeten Kompetenzzentrums „Tissue Engineering<br />

for Drug Development“ (www.icbc.<br />

zhaw.ch/tedd) – ein Verbund von Forschung und<br />

Industrie, der die Anwendung der 3D-Zellkulturtechnik<br />

aktiv voranzutreibt. „Verschiedene Zelltypen<br />

kommunizieren miteinander und bilden<br />

komplexe Organsysteme. Deshalb ist der Bedarf<br />

an physiologisch relevanten und aussagekräftigen<br />

dreidimensionalen (3D) Gewebemodellen<br />

klar ausgewiesen.“ (vgl. S. XII). Rege Anwendung<br />

finden die dreidimensionalen Mikrogewebe<br />

bereits in der Krebsforschung. Allerdings gibt<br />

es zahlreiche Herausforderungen. Der störenden<br />

Fluoreszenz einzelner Gerüstmaterialien<br />

oder der Adsorption der Wirkstoffe an diese<br />

Scaffolds versuchen Firmen durch gerüstfreie<br />

3D-Kulturen entgegenzutreten – ein neuer<br />

Markt entsteht.<br />

t.gabrielczyk@biocom.de<br />

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14. Jahrgang | Nr. 3/2013 | III

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