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Zellbasierte Assays Stammzellen<br />

der Vergangenheit wurden etwa Assays zu<br />

epigenetisch relevanten Enzymen entwickelt<br />

wobei verschiedenste Detektionstechnologien<br />

und die Automatisierung genutzt wurden.<br />

Entsprechend gängiger Praxis wurden für<br />

die Hit-Bestätigung und -Charakterisierung<br />

auch zelluläre Sekundär-Assays entwickelt<br />

und angewendet. Aktuell stehen beim ESP<br />

sowohl für biochemische als auch zellbasierte<br />

Screens eine Reihe modernster Technologien<br />

sowie eine entsprechende Infrastruktur zur<br />

Verfügung.<br />

Für die Suche nach Stammzell-aktiven<br />

Substanzen nutzte der ESP in der jüngsten<br />

Vergangenheit aber vor allem phänotypische<br />

Screens oder Screening-Formate. Anders als<br />

beim Target-basierten Screening wird hierbei<br />

eine komplexe physiologische Zellantwort<br />

genutzt und mit geeigneten Detektionstechnologien<br />

gemessen. Dabei kamen sowohl<br />

einfache Lumineszenz-Technologien (Reporter-Gen-Assays)<br />

als auch das High Content<br />

Screening (HCS) zum Einsatz.<br />

Vor allem das HCS bietet für Drug Discovery-Ansätze<br />

enorme Möglichkeiten, da bei<br />

dieser Bild-basierten Screening-Technologie<br />

die Möglichkeit besteht, eine Vielzahl von<br />

Parametern gleichzeitig zu bestimmen. So<br />

lassen sich zugleich etwa Differenzierungsund/oder<br />

Pluripotenz-Marker in Zellen<br />

detektieren, aber auch morphologische<br />

Eigenschaften von Organellen, Zellen oder<br />

Zell-Populationen (z. B. Stammzell-Kolonien)<br />

charakterisieren.<br />

Projektbeispiele und<br />

Performancedaten<br />

An den folgenden Beispielen sollen das<br />

Potential von Stammzellen und die vielfältigen<br />

Möglichkeiten ihres Einsatzes in Ultra-<br />

Hochdurchsatz- (uHTS)- und High Content-<br />

Screens (HCS) verdeutlicht werden. Auch die<br />

Kombination von uHTS für den Primärscreen<br />

und HCS für das Hit-Profiling zur Bestimmung<br />

von Dosiswirkungen scheint ein vielversprechender<br />

Weg zu sein.<br />

(1) In einem Verbund-Projekt der Systembiologie<br />

wurde ein Hochdurchsatz-Screen<br />

integriert und 250.000 Substanzen auf<br />

ihre Wirksamkeit bezüglich Drug iPS untersucht.<br />

Dabei kam ein einfaches Zellmodell<br />

unter Verwendung von Reportergen-<br />

Assays zum Einsatz, mit denen die <strong>Transkript</strong>ion<br />

von vier relevanten Stammzell-<br />

Faktoren getrennt nachgewiesen wurde.<br />

Um die Spezifität der Ergebnisse nachzuweisen,<br />

wurden rund 500 Hits in einem<br />

Reporter-Gen-Counter-Assay getestet<br />

sowie ihre Wirksamkeit dosisabhängig mit<br />

11 Verdünnungen im Reportergen sowie in<br />

vier korrespondierenden HCS-Assays mit<br />

embryonalen Karzinom-Zellen charakterisiert.<br />

Mittels Luciferase-Assay wurden<br />

dabei 1,5 Millionen Datenpunkte erzeugt,<br />

VI | 14. Jahrgang | Nr. 3/2013<br />

Durchführung eines Drug iPS-Screens mittels uHTS und HCS<br />

allein die Bild-Daten hatten eine Größe<br />

von 2 Terabyte.<br />

(2) In einem HCS-Projekt beinhaltete die Screening-Kampagne<br />

einen phänotypischen<br />

Primär-Screen bei dem mehr als 23.000 Substanzen<br />

getestet wurden. Die Expression<br />

wurde sowohl von Pluripotenz- als auch von<br />

Differenzierungsmarkern in embryonalen<br />

Stammzellen der Maus (mES) nachgewiesen.<br />

Das ausgesprochen anspruchsvolle<br />

Zellsystem und der Assay wurde vom akademischen<br />

Partner (Institut für Stammzellforschung<br />

am Helmholtz-Zentrum München)<br />

entwickelt. Im HCS wurden sowohl ein endodermaler<br />

Differenzierungsmarker sowie<br />

der wichtigste Pluripotenzmarker als auch<br />

die Morphologie der Zellen und Kolonien<br />

detektiert beziehungsweise charakterisiert.<br />

Besondere technologische Schwierigkeiten<br />

wie der Mediumwechsel mit erneuter<br />

Substanz-Zugabe als auch die Herausforderungen<br />

einer komplexen Bilderkennung<br />

wurden automatisiert gelöst. Durch den<br />

Einsatz von weiteren Bioinformatik-Tools<br />

konnte für diesen aufwendigen Screen eine<br />

Hit-Expansion erreicht und eine Reihe von<br />

analogen Substanzen ebenfalls im HCS als<br />

Hits bestätigt und charakterisiert werden.<br />

(3) In Zusammenarbeit mit einer akademischen<br />

Forschungsgruppe und dem<br />

Hersteller OLink werden dessen moderne<br />

Färbemethoden (Proximity Ligation Assay)<br />

eingesetzt und an die HCS-Anforderungen<br />

angepasst um die Interaktion von Schlüsselmolekülen<br />

in Stammzellen zu untersuchen,<br />

wobei die Signal-Netzwerke bei<br />

der genetischen Reprogrammierung und<br />

Differenzierung zu neuronalen Zellen<br />

analysiert werden.<br />

(4) Die Charakterisierung von neuronalen<br />

Zellen (neurite outgrowth) und Herzmuskelzellen<br />

(cardiac hypertrophy) kann mit<br />

einem spezifischen HCS-Assay analysiert<br />

werden. Dieser Assay wurde auf Basis von<br />

humanen iPS-Zellen von dem Partner Cellular<br />

Dynamics International hergeleitet<br />

und etabliert und steht somit für Drug<br />

Discovery-Kampagnen zur Verfügung.<br />

Diese Beispiele zeigen, dass Technologien<br />

verfügbar sind, um Stammzellen auch in<br />

Screening-Kampagnen einzusetzen und mit<br />

den entsprechenden Pluripotenz-Markern in<br />

Maus- und humanen-Stammzellen im Hochdurchsatz<br />

zu detektieren.<br />

Sowohl bei einfachen phänotypischen<br />

Screens als auch komplexen HCS-Anwendungen<br />

bestand in jüngster Vergangenheit die<br />

wichtigste Aufgabe des ESP in der Überführung<br />

und Anpassung der aktuellen relevanten<br />

Forschungsergebnisse in „Screening-taugliche<br />

Assay-Technologien“.<br />

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass zusätzlich<br />

zu den klassischen, bereits beschriebenen<br />

Wirkmechanismen die nächste Generation<br />

der Nachahmer-Proteinarzneimittel<br />

völlig andere und zum Teil sehr individuelle<br />

und produktspezifische Wirkmechanismen<br />

hat, für die geeignete Verfahren zur Bestimmung<br />

der Bioaktivität entwickelt werden<br />

müssen.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Oliver Keminer<br />

European ScreeningPort GmbH<br />

Schnackenburgallee 114<br />

22525 Hamburg<br />

Tel.: +49-(0)40-303764-288<br />

Fax: +49-(0)40-303764 177<br />

oliver.keminer@screeningport.com<br />

www. screeningport.com<br />

Quelle: European ScreeningPort<br />

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