Referat für Arbeit und Wirtschaft - Agenda 21 in München
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effizienter mit Energie umgehen wird, das Zweifache des Bedarfs. Das kann man ungefähr<br />
abschätzen. Jetzt geht es darum, was denn die Determ<strong>in</strong>anten für e<strong>in</strong>e Energiezukunft s<strong>in</strong>d.<br />
Sie haben gesehen, Demografie ist fest, das ändert sich gar nicht. Verstädterung ist auch<br />
e<strong>in</strong> gegebenes Fakt, E<strong>in</strong>kommen ist fest, <strong>und</strong> dass sich die Märkte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Liberalisierung<br />
begeben, das sehen wir heute schon, das wird nur noch an Geschw<strong>in</strong>digkeit zunehmen. Die<br />
wirklich bestimmenden Faktoren für e<strong>in</strong>e Veränderung s<strong>in</strong>d, wenn es bestimmte Energieformen<br />
nicht mehr gibt oder wenn sie knapp werden, wenn es neue Technologien gibt, die<br />
neue Prozesse treiben oder ganz e<strong>in</strong>fach, wenn der K<strong>und</strong>e, wenn der Mensch neue Bedürfnisse<br />
hat, die er artikuliert.<br />
Das treibt an <strong>und</strong> wenn ich diese drei Faktoren durch die Mühle von Wettbewerb <strong>und</strong> Innovation<br />
drehe, dann haben wir uns zwei Szenarien vorgenommen. Das e<strong>in</strong>e würden wir <strong>in</strong><br />
Deutschland bezeichnen als e<strong>in</strong> BAUS-Szenario, hören Sie häufig, also, das Bus<strong>in</strong>ess-as-<br />
Usual-Szenario, wir sagen jetzt Dynamics as Usual, e<strong>in</strong> Szenario, was ungefähr unseren<br />
jetzigen Strukturen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er evolutionären Entwicklung entspricht. Also, nichts Radikales,<br />
sondern e<strong>in</strong>e Fortführung der jetzigen Politik, <strong>in</strong> der ganz massiv die Gesellschaft bestimmt.<br />
Dagegen haben wir e<strong>in</strong> Szenario gesetzt, <strong>in</strong> dem der Verbraucher bestimmt, sozusagen<br />
nach Lust <strong>und</strong> Laune. Und dass es zu e<strong>in</strong>em revolutionären Umbruch kommt, Technikfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
gehört dazu, Mut zum Risiko, was Neues zu entwickeln. Das wäre Spirit of the<br />
Com<strong>in</strong>g Age. Sicherlich zwei Extreme.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Konstante, die ich auch noch für die Berechnung e<strong>in</strong>geben möchte, ist, dass<br />
wir <strong>in</strong> beiden Szenarien davon ausgehen, dass die CO 2 -Konzentration <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />
nicht höher als 550 ppm geht. Das ist e<strong>in</strong>e Maßgabe, Sie können andere Werte annehmen,<br />
wir haben für diese Szenarien nur mal diese Größe gewählt. Aber wichtig ist, dass man e<strong>in</strong><br />
Cap sozusagen für CO 2 -Emissionen annimmt, denn sonst könnten Sie jede Spielwiese benutzen,<br />
die Sie wollen, aber das ist sicherlich e<strong>in</strong> wichtiger Faktor, den wir berücksichtigen<br />
müssen.<br />
Und dann ist auch noch etwas zu berücksichtigen, das müssen wir uns <strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> Europa, glaube ich, ganz deutlich vor Augen führen. In 50 Jahren entscheiden wir nicht<br />
über den Energiemix der Welt, denn Sie sehen, der Energiebedarf, nehmen Sie nur die<br />
OECD-Länder, geht von heute so an die 70 % auf ca. 25 % runter. Es werden die neuen<br />
Märkte <strong>in</strong> Asien se<strong>in</strong>, die die Energiezukunft der Welt bestimmen. Auf Deutsch gesagt, wir<br />
können CO 2 reduzieren, ob nun um 30, 40 oder 80 %, die Zukunft liegt <strong>in</strong> diesen Märkten,<br />
weil dort der massive Energieverbrauch stattf<strong>in</strong>det. Das müssen wir bei den Szenarien immer<br />
berücksichtigen, wir können nicht nur von Deutschland ausgehen.