Referat für Arbeit und Wirtschaft - Agenda 21 in München
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So, es gibt noch e<strong>in</strong>e andere feste Größe, <strong>und</strong> ich spreche hier nicht pro domo <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne,<br />
dass Sie sagen, das muss natürlich se<strong>in</strong>, wenn e<strong>in</strong> Vertreter der Öl<strong>in</strong>dustrie sagt, es gibt<br />
genug Öl. Aber wenn wir über alternative Energien sprechen, <strong>und</strong> Shell steht für 3 % der<br />
Welterdölförderung, aber 13 % der Solarzellenproduktion, dann sehen Sie, dass wir zwei<br />
Herzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Brust haben. Aber ich glaube, es ist wichtig für uns alle, für e<strong>in</strong>e realistische<br />
Betrachtung der Energieformen, der Energiezukunft, dass wir die Realitäten nicht wegdrükken,<br />
auf deutsch gesagt. Fakt ist nämlich, dass die bestehenden Ölvorkommen, bekannten<br />
förderbaren Reserven, die sogar als Equity <strong>in</strong> unseren Büchern stehen, <strong>in</strong> der Bilanz stehen,<br />
dass die bislang ausgereicht haben. Sie sehen hier den Ölberg, die Flanke zeigt die Tagesproduktion,<br />
<strong>und</strong> bislang hat die Ölproduktion spielend den Bedarf gedeckt. Selbst die<br />
Hochrechnungen bis zum Jahre 2020 werden mit den heute bekannten Ölvorkommen spielend<br />
gedeckt. Aber, Sie s<strong>in</strong>d hier nah an den Bergen, da fehlt was ganz wichtiges an dem<br />
Berg, nämlich die Spitze. Und die fehlt deshalb, weil, Sie sehen das Riesenbergmassiv da<br />
drunter, wir so um 2025 e<strong>in</strong> Problem haben werden. Wenn Sie K<strong>in</strong>der haben, ist es das<br />
Problem, was die Mallorcer am Strand haben, das typische Eimersaufen, sie haben e<strong>in</strong>en<br />
Strohhalm, sie haben so e<strong>in</strong>e Riesenportion Sangria, die kriegen aber nicht mehr raus, als<br />
durch den Strohhalm da durchpasst. E<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachte Darstellung, was mit Ölbohrungen<br />
passiert. Öl ist ja nicht wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Öltank <strong>in</strong> der Erde, sondern im Geste<strong>in</strong> geb<strong>und</strong>en, das<br />
muss nachsickern, dann können Sie es rausholen. Dann wissen Sie <strong>in</strong> 25 Jahren, da ist<br />
genug Öl, Sie kriegen nur nicht genug raus. Es wird also zu e<strong>in</strong>er Knappheit kommen. Das<br />
müssen wir berücksichtigen. Das ist klar, wenn Benz<strong>in</strong> knapp wird, dann schreien wir nach<br />
dem Staat, dann muss der helfen. In Deutschland gehen die Proteste nur üblicherweise sehr<br />
harmlos aus. Da war der Protest vor zwei Jahren, als der Ölpreis mal sehr hoch g<strong>in</strong>g <strong>und</strong> da<br />
dachten wir schon, hier würden <strong>in</strong> den Raff<strong>in</strong>erien die Tore blockiert, so wie es <strong>in</strong> England<br />
war, Riesendemonstrationen. In Deutschland sieht das alles etwas anders aus, da fuhren<br />
e<strong>in</strong> paar Traktoren vor dem Raff<strong>in</strong>erietor auf. Aber ich denke mal, <strong>in</strong> 25 Jahren wird die Sache<br />
etwas ernster aussehen.<br />
Was Sie auch noch wissen müssen ist, für e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Betrachtung, wie viel kostet<br />
das Öl. Und hier s<strong>in</strong>d mal die Ölkosten aufgetragen, nicht das, was Sie am Markt f<strong>in</strong>den,<br />
sondern das, was die re<strong>in</strong>en Förderkosten ausmacht. Da sehen Sie die gelbe Zone, da gibt<br />
es immer noch Öl, das ist zum Beispiel das Öl <strong>in</strong> Saudi-Arabien, was zu 20 Dollarcent pro<br />
Barrel gefördert wird, 20 Dollarcent. Nordseeöl liegt zwischen 7 <strong>und</strong> 11 Dollar. Um jetzt dem<br />
E<strong>in</strong>druck vorzubeugen, dass Sie sagen, da stecken die sicher viel <strong>in</strong> die Tasche, das ist das,<br />
was die Kosten darstellt, dann kommen die Loyalties, also die Abgaben, die wir dem Staat<br />
geben, drauf <strong>und</strong> dann verkaufen wir es am Markt <strong>und</strong> dann verdienen wir auch was dran,