Referat für Arbeit und Wirtschaft - Agenda 21 in München
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anderen Szenario, das doch so revolutionär se<strong>in</strong> sollte, praktisch kaum noch e<strong>in</strong>e Energieeffizienzsteigerung.<br />
Dies halte ich für e<strong>in</strong>en extrem unwahrsche<strong>in</strong>lichen Fall. Man könnte<br />
sich eher vorstellen, wenn es schon e<strong>in</strong>e Revolution gibt, dass auch e<strong>in</strong>e Revolution <strong>in</strong> der<br />
Effizienz möglich se<strong>in</strong> sollte. Weshalb diese Revolution nun sich ausgerechnet hier nur auf<br />
die anderen Techniken bezieht aber die Energieeffizienz ke<strong>in</strong>eswegs mit e<strong>in</strong>schließt, ist<br />
nicht ganz nachvollziehbar aus me<strong>in</strong>er Sicht. Ich halte sie im Übrigen auch für unrealistisch.<br />
Dann ist die andere Frage, mir ist völlig bewusst, dass man über den Punkt vermutlich sehr<br />
trefflich streiten wird, wie man die Kernenergie bewerten möchte als nachhaltig oder nicht<br />
nachhaltig, aber ich glaube, man muss sich e<strong>in</strong>fach bewusst se<strong>in</strong>, wenn man über die<br />
Shellszenarien redet, redet man auch <strong>in</strong> erheblichem Umfang über die Frage, welchen Stellenwert<br />
die Kernenergie künftig haben wird. Ich habe mal aus den Zahlen versucht e<strong>in</strong>fach<br />
die Kapazität abzuleiten, was, glaube ich, ganz vernünftig möglich ist, <strong>und</strong> das würde bedeuten,<br />
dass <strong>in</strong> diesem revolutionären Szenario von der heute <strong>in</strong>stallierten Leistung von 370<br />
Gigawatt, das s<strong>in</strong>d 370.000 Megawatt, die Leistung bis 2050 auf 1.100 Gigawatt gesteigert<br />
werden müsste, um dieses Szenario wirklich darzustellen. Dies mag jeder, wenn man so<br />
will, <strong>in</strong>dividuell entscheiden, ob er dieses für nachhaltig hält oder nicht. Es gibt viele Stimmen,<br />
die sagen, dieses kann wohl nicht nachhaltig se<strong>in</strong>.<br />
Jetzt habe ich e<strong>in</strong>mal das Bild aufgemalt, was passiert, wenn es nicht gel<strong>in</strong>gt, die CO 2 -<br />
Abscheidungen <strong>und</strong> –Sequestration <strong>in</strong> dem unterstellten Ausmaße zu realisieren. Wenn<br />
dieses nicht gel<strong>in</strong>gt, haben wir e<strong>in</strong>e geradezu dramatische Steigerung der CO 2 -Emissionen<br />
<strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e von vornhere<strong>in</strong> klare Zielverfehlung auch der 550 ppm, die unterstellt worden<br />
s<strong>in</strong>d, nämlich entweder um 50 % Steigerung oder e<strong>in</strong>e Verdoppelung, mehr als Verdoppelung<br />
der CO 2 -Emissionen. Dies s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige kommentierende Bilder nur zu dem, was ich aus<br />
dem re<strong>in</strong>en, aggregierten Zahlenwerk der Shellszenarien entnommen habe. Ich komme dabei,<br />
wenn man das bewerten will, zu dem Ergebnis, dass aus me<strong>in</strong>er Sicht die beiden Szenarien<br />
<strong>in</strong>sgesamt das Kriterium von Nachhaltigkeit nicht erfüllen. Wir haben noch e<strong>in</strong>e deutliche<br />
oder sehr deutliche Steigerung des Energieverbrauchs, wir haben e<strong>in</strong>e Energieproduktivität,<br />
die gerade <strong>in</strong> dem revolutionären Szenario sich fast gar nicht verbessern kann, wir<br />
haben e<strong>in</strong>e kräftige Steigerung des Pro-Kopf-Verbrauchs, wir haben e<strong>in</strong>en sehr, sehr hohen<br />
fossilen Sockel, die Ressourcenfrage bleibt aus me<strong>in</strong>er Sicht <strong>in</strong>sofern bei den Szenarien<br />
angespannt, die Kernenergiefrage hatte ich berührt, wird weiter kräftig oder sehr stark expansiv<br />
ausgebaut <strong>und</strong> das Szenario Spirit of the Com<strong>in</strong>g Age ist eigentlich nur dann zu halten,<br />
wenn wirklich, wie ich eben schon erwähnt habe, die CO 2 -Abscheidung <strong>und</strong> –Sequestration<br />
gel<strong>in</strong>gt <strong>und</strong> wenn der Übergang auf e<strong>in</strong>e mehr oder weniger emissionsfreie Wasserstofferzeugung<br />
gel<strong>in</strong>gen sollte. Sie haben es erwähnt, Herr Picard, Wasserstoff ist eben ke<strong>in</strong>