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Event-Magazin mit Regional-Tipp | Ausgabe 12. | Oktober 2014

Event-Magazin erscheint gemeinsam mit dem Regional-Tipp als Dual/Wendemagazin und berichtet über außergewöhnliche Menschen und Projekte sowie Gesundheit, Lifestyle und Events im Südosten Österreichs

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INTERVIEW JOSEF HADER<br />

5<br />

mir meine Programme immer so, dass sie mich wirklich<br />

fordern. Das hilft mir sehr, die Freude nicht zu verlieren.<br />

„Hader spielt Hader“ - dieses Programm spielen Sie <strong>mit</strong> Adaptierungen<br />

seit 1997. Am 8. <strong>Oktober</strong> bringen Sie dieses Programm<br />

auch in Fürstenfeld auf die Bühne. Wird‘s schon ‚fad‘ oder<br />

beleben Sie es <strong>mit</strong> neuen Facetten? Es ist immer anders zusammengesetzt.<br />

Ich spiele es ein paar Monate auf eine Art,<br />

dann wird mir fad und dann mache ich wieder einen großen<br />

Schnitt und spiele wieder anders. Bei einem Auftritt im Frühjahr<br />

habe ich mir gedacht, ich will den Abend<br />

<strong>mit</strong> alten Liedern beginnen und habe eine<br />

halbe Stunde nur gesungen. Für mich war<br />

das wichtig, so konnte ich den Abend wieder<br />

neu erleben und auch das Publikum hatte<br />

dadurch das Gefühl, dass der Abend neu ist.<br />

Die Szene <strong>mit</strong> dem „Stoascheißerkoarl-Spiel“ ist<br />

noch drinnen? (lacht) Nein! Das ist schon so automatisiert,<br />

das ist momentan draußen, aber<br />

wir können ausmachen, dass wir das in Fürstenfeld spielen!<br />

„Wenn Kabarett<br />

populistisch<br />

gemacht wird,<br />

ist es<br />

zu leicht...“<br />

Josef Hader<br />

Wegen mir brauchen Sie nicht extra... Wie schaut es generell <strong>mit</strong><br />

politischem Kabarett aus, ist das nichts für Sie? Nachdem ich<br />

Kabarett über Lehrer gemacht habe, habe ich auch Kabarett<br />

über Politker gemacht, aber irgendwann habe ich da<strong>mit</strong> aufgehört,<br />

weil ich mir gedacht habe, mir fallen bessere Sachen<br />

ein, wenn ich nicht an Politiker denke, sondern ans Leben<br />

überhaupt. Meine Kabarett-Kollegen können das besser als<br />

ich. Für mich ist das nichts. Da werde ich trübsinnig.<br />

Vor 75 Jahren ist der Zweite Weltkrieg ausgebrochen, nerve ich<br />

Sie, wenn ich Sie frage: Wie schafft man es ruhig zu bleiben, angesichts<br />

einer offenbar hasserfüllten Welt nicht den Kopf zu verlieren<br />

bzw. ihn nicht in den Sand zu stecken? Und wie kann man<br />

sich als Nicht-Politiker sinnvoll engagieren? Ich glaube, und<br />

das ist der Unterschied zu vor 75 Jahren: Wir leben in einer<br />

Demokratie, in der wir als Bürger eigentlich viel können. Wir<br />

fühlen uns manchmal ohnmächtig, aber in Wirklichkeit können<br />

wir wirklich viel. Wir können wählen, rausschreien was<br />

uns nicht passt, uns zusammenschließen, demonstrieren<br />

oder Gruppen bilden, die sich für etwas einsetzen. Diese<br />

Möglichkeiten sollten wir mehr nutzen, dann müssen wir<br />

nicht soviel Angst haben, dass nochmal sowas passiert.<br />

Kommen wir zu „Das ewige Leben“, der neue Film, der 2015<br />

in die Kinos kommt und in dem Sie wieder die Hauptfiger,<br />

den „Simon Brenner“, aus der Wolf Haas Krimi-Reihe mimen.<br />

Der Film beginnt <strong>mit</strong> einem Kopfschuss und „der Brenner“<br />

erwacht in der Sigmund-Freud-Klinik<br />

in Graz. Klingt grotesk...Worum geht‘s?<br />

geht darum, dass der Brenner völlig erfolglos<br />

in die Stadt zurückkehrt, in der er<br />

seine Jugend verbracht hat. Der Brenner<br />

sieht, dass andere, die gleichzeitig <strong>mit</strong> ihm<br />

gestartet sind, erfolgreich geworden sind.<br />

Und er wird auch da<strong>mit</strong> konfrontiert, was<br />

er damals angestellt hat. Gewisses hat er<br />

schon vollkommen vergessen und Vieles<br />

wird ihm wieder vor Augen geführt. So gesehen, geht es<br />

im Film sehr um eigene Erinnerungen und darüber, wie<br />

es wirklich war. Man macht sich ja immer etwas dazu<br />

und die Vergangenheit ist im Grunde ein schwarzes<br />

Loch, wie die Zukunft, von der man auch nicht viel weiß.<br />

„Der Brenner“ ist sympathisch. Er ist ein ruhiger, nachdenklicher<br />

Typ, manchmal könnte meinen, er hätte den Weltschmerz<br />

für sich gepachtet. Am liebsten würde er leise leiden, wenn da<br />

nicht sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn wäre. Um das Leben<br />

für andere zu richten, stellt er sein eigenes Leben oft ziemlich<br />

auf den Kopf. Der Schwarze Humor dazu scheint fast tröstlich.<br />

Guat gsogt. Eigentlich sollte ich Sie interviewen.<br />

Sagen Sie, was brauchen Sie backstage am 8. <strong>Oktober</strong> in der<br />

Fürstenfelder Stadthalle? Der Organisator, Markus Jahn, lässt<br />

fragen. Er hätte auch schon australisches Bier für Künstler<br />

eingeflogen! Ich brauche bitte nur einen Tee <strong>mit</strong> Milch. Ja,<br />

und der Techniker isst gerne eine Jause vor dem Auftritt.<br />

Es

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