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2.3 David Ricardo: Profitrate und Kapitalakkumulation Die Klassik ...

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16 Fritz Helmedag<br />

Klassen <strong>und</strong> die Höhe der korrespondierenden Einkommenskategorien<br />

bestimmen 43 .<br />

In diesem Licht gesehen hat die Wertlehre in <strong>Ricardo</strong>s Konzeption<br />

„lediglich“ den Rang eines Zwischenschritts, der die Distanz zum Ziel<br />

verringert, ohne so weit zu tragen, dass es als erreicht gelten darf: „If I<br />

could overcome the obstacles in the way of giving a clear insight into the<br />

origin and law of relative or exchangeable value I should have gained<br />

half the battle.“ 44 Der Aufbau der „Principles“ bestätigt diesen Eindruck:<br />

<strong>Ricardo</strong> bemüht sich im ersten Kapitel „On Value“, eine hinreichende<br />

werttheoretische Basis zur Generalisierung der speziellen Erkenntnisse<br />

des „Essay“ zu legen; erst dann greift er in späteren Kapiteln Rente, Lohn<br />

<strong>und</strong> Profit im Einzelnen auf.<br />

Ehe es so weit war, gefährdeten die Ergebnisse der werttheoretischen<br />

Studien <strong>Ricardo</strong>s zwischenzeitlich das ganze Projekt: „You will see the<br />

curious effects“, kündigt er Mill an, „which the rise of wages produces<br />

on the prices of those commodities which are chiefly obtained by the aid<br />

of machinery and fixed capital.“ 45 Und im gleichen Brief heißt es: „I<br />

have been beyond measure puzzled to find out the law of price.” 46 Selbst<br />

die Veröffentlichung der Principles signalisiert keine Zufriedenheit des<br />

Autors mit der Problemlösung: Sieht man einmal von der Einfügung des<br />

Kapitels „On Machinery“ in der dritten Auflage ab, so wurden weitaus<br />

die meisten Änderungen der beiden folgenden Ausgaben, die <strong>Ricardo</strong><br />

noch besorgte, am ersten Kapitel „On Value“ vorgenommen 47 .<br />

Nachdem die Motive <strong>Ricardo</strong>s zur Entwicklung seiner Werttheorie rekonstruiert<br />

worden sind, interessiert nun, welche konkreten Antworten er<br />

auf die ihn bewegenden Fragen gef<strong>und</strong>en hat. Zu Beginn seiner „Principles“<br />

schafft er zunächst das Wertparadoxon aus dem Weg: Wenn Wasser<br />

knapp ist, dann hat es sowohl einen hohen Gebrauchswert als auch einen<br />

hohen Tauschwert. Der Gebrauchswert ist hingegen notwendige<br />

Voraussetzung eines jeden Tauschwertes:<br />

43 Vgl. <strong>Ricardo</strong>, D., On the Principles …, a.a.O., Vorwort.<br />

44 <strong>Ricardo</strong>, D., Brief an Malthus, 7. Februar 1816, in: The Works …, Bd. VII, Cambridge<br />

1973, S. 18-20, S. 20, eigene Hervorhebung.<br />

45 <strong>Ricardo</strong>, D., Brief an Mill, 14. Oktober 1816, in: The Works …, Bd. VII, a.a.O.,<br />

S. 82-84, S. 82.<br />

46 Ebenda, S. 83.<br />

47 Vgl. dazu Sraffa, P., Introduction, a.a.O., S. xxx ff.

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