2.3 David Ricardo: Profitrate und Kapitalakkumulation Die Klassik ...
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22 Fritz Helmedag<br />
of a less durable character than the medium in which price is estimated,<br />
will rise as wages rise, and fall as wages fall.” 64<br />
Vor diesem Panorama wird begreiflich, warum <strong>Ricardo</strong> einen absoluten<br />
Maßstab aufspüren wollte, mit dem sich unzweifelhaft ausmachen lässt,<br />
welche Preise aufgr<strong>und</strong> einer Lohnkorrektur steigen <strong>und</strong> welche sinken.<br />
Der Fahndung wäre Erfolg zu bescheinigen, falls die gef<strong>und</strong>ene Messlatte<br />
nicht auf Faktoren reagiert, die den zu ermittelnden Tauschwert der<br />
Waren beeinflussen. Anscheinend gab sich <strong>Ricardo</strong> der Hoffnung hin,<br />
der Hauptgr<strong>und</strong> der Preisschwankungen, der Wandel in den Arbeitsmengen,<br />
komme zum Vorschein, sofern die Warenwerte in einer Einheit ausgedrückt<br />
werden, die von der Verteilung unabhängig ist. In den „Principles“<br />
behalf sich <strong>Ricardo</strong> mit dem Gold, trotz aller Unzufriedenheit mit<br />
dieser „Lösung“ 65 . <strong>Die</strong> Ausschau nach einer besseren Elle beschäftigte<br />
ihn gleichwohl den Rest seines Lebens 66 .<br />
Trotz allem vertritt <strong>Ricardo</strong> keine absolute Arbeitswertlehre, wenn<br />
man darunter versteht, dass die relativen Preise der Waren den jeweiligen<br />
Arbeitsmengen entsprechen. An zahlreichen Stellen seines Briefwechsels<br />
werden zwei Gründe genannt, die das Tauschverhältnis der Güter bestimmen.<br />
Immer dabei ist die Arbeitsmenge, manchmal nimmt er die<br />
Umschlaghäufigkeit des Kapitals dazu 67 , in den anderen Fällen die Verteilung<br />
68 . Freilich lässt er mehrfach erkennen, Variationen der Tauschrelationen<br />
würden hauptsächlich durch Fluktuationen der Arbeitsmengen<br />
ausgelöst; die anderen Determinanten wirkten lediglich modifizierend 69 .<br />
In dem schon erwähnten Brief an Malthus spricht er von der „… nearest<br />
approximation to truth, as a rule for measuring relative value, of any I<br />
64 Ebenda, S. 43.<br />
65 Vgl. ebenda, S. 46.<br />
66 Vgl. das unterdessen auf Deutsch vorliegende Fragment <strong>Ricardo</strong>, D., Absoluter<br />
Wert <strong>und</strong> Tauschwert, in: Ökonomische <strong>Klassik</strong> im Umbruch, hrsg. v. Schefold, B.,<br />
Frankfurt a. M. 1986, S, 15-33.<br />
67 Vgl. etwa <strong>Ricardo</strong>, D., Brief an McCulloch, 2. Mai 1820, in: The Works …, Bd.<br />
VIII, Cambridge 1973, S. 178-183, S. 180.<br />
68 Vgl. <strong>Ricardo</strong>, D., Brief an Malthus, 9. Oktober 1820, in: The Works …, Bd. VIII,<br />
a.a.O., S. 276-280, S. 279.<br />
69 Vgl. darüber hinaus <strong>Ricardo</strong>, D., Brief an Mill, 28. Dezember 1818, in: The<br />
Works …, Bd. VII, a.a.O., S. 376-383, S. 377.