Grußwort und Chronik - Turnverein Weißenthurm 1868 eV

Aber Geldentwertung und Besatzung beeinträchtigten stark das
Vereinsleben. In dieser Aufbauphase entstand 1922 das Handballspiel im
Verein. Jakob Busch, der langjährige Gaukulturwart nach dem Zweiten
Weltkrieg und später Ehrenmitglied im Turngau Rhein-Mosel, gilt als der
eigentliche Gründer des Handballsports in Weißenthurm. Gespielt wurde
gemeinsam mit dem Ballspielverein auf einem Platz am Rhein, für den die
beiden Vereine jährlich eine hohe Pacht zu entrichten hatten. Später, 1930,
stellte die Schultheis-Brauerei den Vereinen kostenfrei ein Grundstück zur
Verfügung.
1924 wird erstmals eine Frauenriege gebildet. In der Mitgliederversammlung
1925 wird mit Fritz Sauerborn ein Frauentumwart und mit Rudolf Barth
erstmals ein Jugendobman gewählt. Josef Lenarz wird zum
Ehrenoberturnwart ernannt.
Zur Aufbesserung der Vereinskasse veranstaltete der Verein zu Weihnachten
1925 und 1926 Theatervorführungen und seit 1924 alljährlich ein Kostümfest.
Auch die traditionelle Götzwanderung gehört zum festen Programm. Georg
Meyer wird 1928 1.Wanderwart. Bei vielen Freundschaftswettkämpfen im
Geräteturnen und bei den Wettkämpfen des Rhein-Mosel-Gaues ist der
Verein vertreten.
Einen besonderen Stellenwert in der Vereinsgeschichte hat das Jahr 1928.
Dem Turnverein Weißenthurm wurde aus Anlaß seines 60-jährigen Bestehens
ein Jahn-Erinnerungsturnen des Rhein-Mosel-Gaues übertragen. Zu diesem
Zweck wurde am 19.8.1928 zum Andenken an den 150. Geburtstag von
F.LJahn am Bahnhofsvorplatz eine Eiche gepflanzt und die an der Jahneiche
einmündende Straße erhielt den Namen "Jahnstraße". Nach dem Eintreffen
der Sternläufer und einer Jahnfeier setzte sich ein Festzug durch die Straßen
von Weißenthurm zum Sportplatz in Bewegung. Dort zeigten die Turner
Freiübungen und Vereins-Riegentumen. Schüler- und Jugendwettkämpfe
sowie ein prächtiges Feuerwerk bildeten den Abschluß dieser großartigen
Veranstaltung.