in göttingen
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GESUNDHEIT [ RÜCKEN ]<br />
Foto:Rob<strong>in</strong> Kreide<br />
Ra<strong>in</strong>er Junge<br />
„E<strong>in</strong> realistisches<br />
Therapieziel<br />
ist wichtig“<br />
INTERVIEW: ROBIN KREIDE<br />
Wer nach e<strong>in</strong>er Operation oder aufgrund von starken Rückenbeschwerden e<strong>in</strong>e Rehabilitation benötigt,<br />
kann diese als Ambulante Rehabilitation im Gött<strong>in</strong>ger Rehazentrum Ra<strong>in</strong>er Junge durchführen.<br />
Über die damit verbundenen Vorteile sprach <strong>in</strong> gött<strong>in</strong>gen mit dessen Leiter Ra<strong>in</strong>er Junge, der seit<br />
mehr als 25 Jahren als Physiotherapeut tätig ist. Er erläuterte zudem, was man tun kann, damit sich<br />
gelegentliche Verspannungen gar nicht erst zu ernsthaften Rückenproblemen auswachsen.<br />
Wie läuft e<strong>in</strong>e Ambulante<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Rehabilitation<br />
nach e<strong>in</strong>er Rückenoperation ab?<br />
Die Patienten kommen <strong>in</strong> der Regel<br />
drei bis fünf Wochen lang an jedem<br />
Wochentag für vier bis sechs Stunden<br />
hierher und arbeiten mit uns. Im Unterschied<br />
zur stationären Reha gehen<br />
unsere Patienten abends und übers<br />
Wochenende nach Hause. Auf dem<br />
Programm stehen Maßnahmen der<br />
Physio-, der Ergo-, der Sport- und der<br />
Physikalischen Therapie, aber auch<br />
e<strong>in</strong>e Anleitung zur Selbstaktivierung<br />
sowie psychologische Betreuung oder<br />
Ernährungsberatung. In der ersten<br />
Phase der Rehabilitation ist zudem die<br />
Überwachung durch unsere Ärzte im<br />
Hause enorm wichtig<br />
Welche Vorteile br<strong>in</strong>gt<br />
die Nähe zum Wohnort?<br />
E<strong>in</strong> Vorteil besteht dar<strong>in</strong>, dass das <strong>in</strong><br />
der Reha Erlernte sofort im häuslichen<br />
und gewohnten Umfeld umgesetzt<br />
werden kann und somit Erfolge unmittelbar<br />
sichtbar werden. Außerdem ist es<br />
für die Rehabilitation förderlich, wenn<br />
sich der Patient wohlfühlt. Und den<br />
meisten Menschen gibt ihre vertraute<br />
Umgebung während der Rehabilitation<br />
Kraft und Halt.<br />
Nach wie vielen Tagen wird bei<br />
Ihnen im Anschluss an e<strong>in</strong>e Rückenoperation<br />
im Durchschnitt mit der<br />
Reha-Maßnahme begonnen?<br />
Da wir e<strong>in</strong>e sogenannte Ambulante<br />
Rehamaßnahme durchführen, haben<br />
wir gegenüber stationären Rehaaufenthalten<br />
den Vorteil, dass wir ihren<br />
Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong>dividuell gestalten können.<br />
Dank der engen Zusammenarbeit<br />
zwischen den behandelnden Ärzten<br />
des Evangelischen Krankenhauses<br />
Gött<strong>in</strong>gen Weende oder der Gött<strong>in</strong>ger<br />
Praxis Dr. Reparon und Dr. Zimmerer<br />
und unserem Zentrum beg<strong>in</strong>nen wir<br />
mit der Rehamaßnahme genau dann,<br />
wenn die optimale Behandlung e<strong>in</strong>geleitet<br />
werden kann. Wir starten also zu<br />
e<strong>in</strong>em Zeitpunkt, ab dem der Patient<br />
<strong>in</strong>sgesamt und die betroffenen Körperstrukturen<br />
im Besonderen wieder<br />
belastbar s<strong>in</strong>d.<br />
Mit welchen Patientengruppen<br />
führen Sie e<strong>in</strong>e Ambulante Mediz<strong>in</strong>ische<br />
Rehabilitation durch?<br />
E<strong>in</strong> großer Anteil unserer Patienten<br />
s<strong>in</strong>d Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden,<br />
die entweder operativ<br />
versorgt wurden oder konservativ behandelt<br />
werden. Darüber h<strong>in</strong>aus nutzen<br />
Patienten e<strong>in</strong>e Ambulante Rehabilitation,<br />
die akute oder nicht akute<br />
Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates<br />
haben. Aber auch Patienten<br />
mit e<strong>in</strong>er Herz-Kreislauf- oder<br />
Gefäßerkrankung erhalten im Rahmen<br />
der Ambulanten Kardiologischen Rehabilitation<br />
e<strong>in</strong> spezielles Programm.<br />
Insgesamt beträgt der Anteil der operativ<br />
versorgten Patienten, die zu uns<br />
kommen rund 60 Prozent, der Anteil<br />
der konservativ behandelten Patienten<br />
rund 40 Prozent.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Therapie formulieren<br />
Sie geme<strong>in</strong>sam mit Ihren<br />
Patienten Ziele. Weshalb ist das<br />
wichtig?<br />
Nehmen wir etwa den Fall, dass jemand<br />
nach e<strong>in</strong>er Bandscheiben-Operation zu<br />
uns kommt. Dann wird es bei der Formulierung<br />
des Therapieziels um die<br />
Frage gehen, was er am Ende wieder<br />
können und wie er beruflich oder privat<br />
wieder am Leben teilnehmen will.<br />
20 <strong>in</strong> HERBST 2014