in göttingen

WOHNEN [ Thema ]
BAUEN & WOHNEN [ RENOVIEREN ]
Foto:iStock
Bei einer Dämmung mit
Isofloc wird auf der
bestehenden Fassade
zunächst eine Holzrahmenkonstruktion
angebracht.
Diese wird
anschließend, wie auf dem
rechten Foto im
Giebelbereich zu sehen,
mit einer Holzfaserplatte
verkleidet.
Alt und neu
Renovieren & Co.
TEXTE: ROBIN KREIDE
Egal, ob die eigenen vier Wände energetisch saniert werden, die Fußböden erneuert oder die
Wände mit neuen Tapeten gestaltet werden. Renovieren sorgt für ein neues Wohngefühl und
höheren Wohnkomfort. in göttingen sprach mit Experten aus der Region.
Dämmung
Clevere Alternative: Zellulose
Aus alt mach neu. Dieser Altbau
(linkes Foto) wurde mit einer Zellulosedämmmung
nicht nur energetisch
aufgewertet (rechtes Foto).
Mit einer Außendämmung lassen sich
Energiekosten erheblich reduzieren,
gleichzeitig werden die Wohnräume
behaglicher. Für eine effektive Fassadendämmung
kommen unterschiedliche
Systeme zum Einsatz. Hartschaumplatten
aus Polystyrol oder
Dämmplatten aus Mineralwolle sind
weit verbreitet. Immer beliebter werden
einblasbare Dämmstoffe aus Zellulose,
wie sie etwa die Firma Isofloc
herstellt. Bei der Dämmung von neu
errichteten Holzhäusern hat sich Isofloc
in den letzten Jahren fast schon
zum Standard entwickelt.
„Auch für die Fassadendämmung von
Altbauten bietet sie etliche Vorteile“,
sagt Claas Köhler, einer der beiden Inhaber
des Unternehmens HOLZWERKenergie
aus Gleichen. Wenn sich Immobilienbesitzer
für eine nachträgliche
Dämmung mit Isofloc entscheiden, wird
von Köhler und seinen Mitarbeitern zunächst
eine Holzrahmenkonstruktion
auf der Fassade angebracht und mit einer
Holzfaserplatte verkleidet. Auf diese
kann später je nach Wunsch entweder
ein Putz oder eine Holzverkleidung aufgebracht
werden. In die zwischen Hauswand
und Holzfaserplatte entstandenen
Dämmfelder wird anschließend der Zellulosedämmstoff
eingeblasen. „Beim
Befüllen passt sich die der Dämmstoff
frei von Hohlräumen auch an eine nicht
ganz ebene Fassade an, wie sie gerade
bei älteren Häusern häufig vorkommt“,
sagt der Zimmermann und Diplomingenieur
Claas Köhler, der in der Region
bereits viele energetische Sanierungsmaßnahmen
auch bei Fachwerkhäusern
erfolgreich umgesetzt hat.
Die Natursteinfassade im Kellergeschoss
blieb erhalten. Darüber wurde die
Dämmkonstruktion verputzt, im Giebelbereich
wurde sie mit Holz verkleidet.
Aufgrund ihrer hohen Dichte und des
fugenfreien Einbaus leistet eine Zellulosedämmung
einen wichtigen Beitrag zur
Dichtheit der Gebäudehülle. Eine Folienschicht
ist nicht nötig. Das ist ein Vorteil,
denn so bleibt die gesamte Dämmung
diffusionsoffen. Feuchtigkeit kann aus
dem Haus durch Mauerwerk und Isofloc-
Schicht entweichen. Das Dämmmaterial
selbst kann zudem – anders als Mineralwolle
oder Polystyrol – sogar Feuchtigkeit
aufnehmen, puffern, kapillar weiterleiten
und wie Holz wieder abgeben. Somit
sorgt es für den Ausgleich von Feuchtigkeitsschwankungen.
„Das ist gerade
bei Fachwerkbauten ganz wichtig“, sagt
Fotos:HOLZWERKenergie
28 in HERBST 2014