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Planung und Bau von Küchen und Kantinen für 50 bis 1000 ...

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1 EINFÜHRUNG<br />

Die Einrichtung einer Kantine sollte allen Beschäftigten während der Dienstzeit Gelegenheit zur<br />

Einnahme einer warmen Mahlzeit zu einem günstigen Preis geben (Fürsorgepflicht des Arbeitgebers).<br />

Zu langes Festhalten an herkömmlichen Essenskonzepten <strong>und</strong> unattraktive Angebote<br />

haben jedoch zur Abnahme der Bereitschaft, an der Gemeinschaftsverpflegung teilzunehmen,<br />

geführt.<br />

Eine Speisenpalette, die in ihrer Vielfalt über die Gr<strong>und</strong>forderung an eine Gemeinschaftsverpflegung<br />

hinausgeht, kann die „Attraktivität der Kantine“ durch die Befriedigung individueller Nachfrage<br />

nachhaltig steigern.<br />

Da die Essensgewohnheiten einem ständigen Wandel unterliegen, muss jede <strong>Planung</strong> auf das<br />

Angebot der heutigen Bedürfnisse ausgerichtet sein, ohne die Möglichkeit einer kurzfristigen<br />

bedarfsgerechten Änderung auszuschließen. Der bei der Gemeinschaftsverpflegung auftretenden<br />

Geschmacksmüdigkeit des Gastes kann somit vorgebeugt <strong>und</strong> ein Fernbleiben verhindert<br />

werden.<br />

Hierzu ist es notwendig, in den <strong>Kantinen</strong> die technischen Voraussetzungen zu schaffen, mehr<br />

Wahl- <strong>und</strong> Kombinationsmöglichkeiten zu bieten <strong>und</strong> damit dem geänderten Nachfrageverhalten<br />

durch ein breiteres Spektrum an vielfältigen Gerichten Rechnung zu tragen. Die neue Nachfrage<br />

beruht wesentlich auf der Bewusstseinsänderung des Gastes <strong>und</strong> der daraus entstandenen Veränderung<br />

seiner Konsumgewohnheiten. Hier sind drei wesentliche Merkmale zu nennen:<br />

– Zum ersten die Wahlmöglichkeit kurz vor dem Essen, durch die der Gast sein eigenes Menü<br />

zusammenstellen kann. Diese ist abhängig <strong>von</strong> der augenblicklichen Stimmung, <strong>von</strong> der<br />

Wetterlage, dem zu erwartenden <strong>und</strong> dem <strong>bis</strong>herigen Arbeitsanfall. Also <strong>von</strong> rein persönlichen<br />

<strong>und</strong>/oder <strong>von</strong> außen gegebenen Momenten, die in den überwiegenden Fällen mit dem<br />

ursprünglich vom Speiseplan ausgewählten Essen nicht übereinstimmen.<br />

– Zweitens das neu geweckte Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein des Gastes, der deftige <strong>und</strong> kalorienreiche<br />

Mahlzeiten nicht mehr oder zumindest seltener einnimmt. Dies führt dazu, dass einem<br />

individuell zusammengestellten kalorienarmen, aber ballaststoff- <strong>und</strong> vitaminreichen Essen<br />

heute der Vorzug gegeben wird, wobei in der Regel mehrere kleine den großen Portionen<br />

vorgezogen werden.<br />

– Drittens die Veränderung der Essgewohnheiten im Sinne der Essenszeiten. Diese Änderung<br />

erklärt sich aus der Trennung <strong>von</strong> Arbeitsplatz in <strong>und</strong> Wohnbereich außerhalb der Stadt, so<br />

dass die Abwesenheit vom Wohnbereich länger <strong>und</strong> dadurch eine oft mehrmalige Einnahme<br />

<strong>von</strong> Speisen am Arbeitsplatz notwendig wird. Hinzu kommen die Verschiebungen der Arbeitszeiten,<br />

die eine zunehmend individuelle Arbeitssituation begründen.<br />

Die Umsetzung dieser Bedarfsvorgaben führt zur Umgestaltung der herkömmlichen <strong>Kantinen</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Küchen</strong>bereiche in hochbaulicher <strong>und</strong> gerätetechnischer Sicht. Dies erfordert auch, Speisenherstellung<br />

<strong>und</strong> -ausgabe <strong>von</strong>einander zu trennen, um dadurch eine höhere Kombinationsmöglichkeit<br />

bei den Speisen zu erreichen. Dieser Trend führt einerseits zu einem wesentlich<br />

geringeren Platzbedarf <strong>für</strong> Vorbereitung <strong>und</strong> Lager, andererseits vergrößert sich jedoch der<br />

Ausgabebereich mit zunehmender Angebotspalette ganz erheblich.<br />

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