Das Baurecht - Union luxembourgeoise des consommateurs

In diesem Fall sieht das Gesetz nicht vor, dass der Mangel innerhalb
eines kurzen Zeitraums gemeldet werden muss.
Damit die Gewährleistung verlangt werden kann, muss der verborgene
Mangel entweder innerhalb von 10 oder von 2 Jahren
nach dem Abnahmedatum der Arbeiten aufgetreten sein.
Die Abnahme kann ausdrücklich oder stillschweigend erfolgt
sein. Wenn Vorbehalte dabei geäußert wurden, so unterliegen
nur die davon betroffenen Arbeiten einem späteren Beginn der
Laufzeit der Gewährleistungsfrist.
Da die Laufzeit der zwei- und der zehnjährigen Garantie nicht vor
der Abnahme der Arbeiten beginnt, möchten manche Erbauer
diese auf den Zeitpunkt der provisorischen Abnahme legen, damit
die Laufzeit möglichst früh anfängt. In diesem Fall heißt es
aber aufpassen, denn hier verleihen die Parteien der provisorischen
Abnahme den Charakter einer echten Annahme.
Es handelt sich dann nicht mehr um die bloße Feststellung, dass
die Arbeiten fertiggestellt wurden, und die Laufzeiten der zweiund
der zehnjährigen Garantie beginnen nun mit der provisorischen
Abnahme.
Bei der gesetzlichen Gewährleistungsfrist handelt es sich um
eine feste Frist. Das bedeutet, dass diese Frist weder aufgehoben
noch unterbrochen werden kann.
Demzufolge verhindern weder irgendwelche Verhandlungen zwischen
den Parteien, noch ein Gerichtsverfahren im Hinblick auf
die Ernennung eines vereidigten Gutachters das Weiterlaufen der
Frist. Allein eine die eigentliche Sache betreffende Gerichtsklage,
in deren Rahmen die Verantwortung des Verkäufers ermittelt werden
soll, erlaubt eine Unterbrechung der Laufzeit der Frist.
Die Frist, um vor Gericht zu klagen entspricht der Gewährleistungsfrist.
Da diese auf zehn Jahre nach Abnahme des Bauwerks
begrenzt ist, muss die entsprechende Klage ebenfalls innerhalb
dieser zehn Jahre erhoben sein.
Folgendes Beispiel soll die Inanspruchnahme der Zehnjahresgarantie
besser erläutern:
• Das Haus wird im Mai 2005 abgenommen
• Im März 2009 werden Risse in der Fassade entdeckt
• Die Möglichkeit, vor Gericht zu klagen, besteht bis Mai 2015
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