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IKZ Haustechnik Trinkwasserhygiene und Leckageschutz (Vorschau)

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STANDPUNKT<br />

Attraktive Argumente<br />

Ob im Alt- oder Neubau, Einfamilienhaus<br />

oder Gewerbeobjekt: Pelletkessel<br />

sind auf einem guten Weg, sich als nachhaltige<br />

<strong>und</strong> effiziente Heiztechnik zu etablieren.<br />

Insbesondere der günstige Preis<br />

im Vergleich zu Öl- oder Gas ist für viele<br />

Investoren ausschlaggebend für die Entscheidung<br />

pro Pellets. Aber auch in puncto<br />

Bedienkomfort lassen moderne Kessel<br />

oder Öfen wenig Wünsche offen: Touch-Bedienfelder<br />

sind heute ebenso Standard wie<br />

die Möglichkeit der Steuerung bzw. Parametrierung<br />

mittels Smartphone. Auch<br />

wurden die Wartungsintervalle optimiert<br />

<strong>und</strong> die Servicefre<strong>und</strong>lichkeit der Geräte<br />

verbessert. Kurzum: Die Technik ist deutlich<br />

reifer geworden. Diese Vorteile sollten<br />

eigentlich immer mehr Renovierer <strong>und</strong><br />

Häuslebauer zu schätzen wissen.<br />

Die Praxis zeichnet derweil allerdings<br />

ein anderes Bild. Laut Statistik des B<strong>und</strong>esindustrieverbands<br />

Deutschland Haus-,<br />

Energie- <strong>und</strong> Umwelttechnik (BDH) ist der<br />

Absatz von Pelletfeuerungen im ersten<br />

Halbjahr 2014 um 32 % zurückgegangen.<br />

Es ist müßig, über die Gründe zu spekulieren.<br />

Der milde Winter wird sicher ebenso<br />

dazu beigetragen haben wie die immer<br />

wieder unnötig aufflammenden Preisdiskussionen.<br />

Dabei gibt es durchaus attraktive<br />

Argumente für eine Umstellung auf<br />

den nachwachsenden Brennstoff: Zum<br />

einen wird der Austausch einer fossilen<br />

Heizung gegen eine Pelletheizung nach<br />

wie vor durch das Marktanreizprogramm<br />

(MAP) mit mindestens 2400 Euro bezuschusst,<br />

wenn die Feuerung die Grenzwerte<br />

der 2. Stufe für Feinstaub <strong>und</strong><br />

CO nachweisen kann (CO-Emissionen<br />

200 mg/m³, Staubemissionen 20 mg/m³).<br />

Bei Scheitholz-/Pellet-Kombikesseln, die<br />

wir in dieser Ausgabe ausführlich beleuchten<br />

<strong>und</strong> in einer Marktübersicht vorstellen,<br />

winken sogar bis zu 4300 Euro<br />

Förderung. Damit werden die zugegebener<br />

Maßen hohen Anschaffungskosten<br />

dieser Technologie ein stückweit abgefangen.<br />

Zum anderen ist der Brennstoff allen<br />

Unkenrufen zum Trotz nach wie vor<br />

preislich attraktiv. Der Vorteil gegenüber<br />

Öl liegt laut Deutschem Energieholz- <strong>und</strong><br />

Pellet-Verband im zehnjährigen Mittel bei<br />

r<strong>und</strong> 25 %. Aktuell beträgt er r<strong>und</strong> 35 %.<br />

Übrigens: Bei Anlagen, die ab 1. Januar<br />

2015 eingebaut werden, müssen<br />

Schornsteinfeger eine Feinstaubmessung<br />

nach der 2. Stufe der 1. BImSchV<br />

vornehmen. Wer also noch in 2014 umstellt,<br />

der erspart sich diese Messung –<br />

<strong>und</strong> das über die gesamte Betriebsdauer<br />

der Heizung.<br />

Angesicht steigender Energiepreise<br />

<strong>und</strong> dem gegenwärtig niedrigen Zinsniveau<br />

spricht einiges dafür, die alte Heizung<br />

durch ein umweltfre<strong>und</strong>liches Heizsystem<br />

zu ersetzen. Und das muss trotz<br />

der genannten Argumente keineswegs<br />

eine Pelletfeuerung sein. Auch fossile Lösungen<br />

wie der klassische Brennwertkessel<br />

– am besten mit Einbindung regenerativer<br />

Wärme – haben ebenso wie Wärmepumpe<br />

ihre Berechtigung. Es kommt<br />

immer auf den Einzelfall an. Und den<br />

kann der SHK-Profi vor Ort am besten<br />

beurteilen. Effiziente <strong>und</strong> sparsame Lösungen,<br />

die den Geldbeutel <strong>und</strong> die Umwelt<br />

schonen, bietet die Industrie jedenfalls<br />

zuhauf.<br />

■<br />

Markus Sironi<br />

Chefredakteur<br />

m.sironi@strobel-verlag.de<br />

20/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 3

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