Download der Gesamtausgabe (5 mb) - LMU
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PREISE & EHRUNGEN<br />
Einordnung und sozialgerichtliche Praxis eines<br />
umstrittenen Prozessinstruments“ ausgezeichnet.<br />
Schweigler befasst sich in ihrer Arbeit mit dem<br />
Verfahren vor Sozialgerichten, in denen häufig<br />
komplexe medizinische Fragen aufgeworfen werden,<br />
etwa, ob ein Arbeitsunfall zu einer Min<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit geführt hat. Um eine<br />
Entscheidung zu treffen, nimmt das Sozialgericht<br />
oft die Hilfe ärztlicher Sachverständiger in Anspruch.<br />
Dabei handelt das Gericht grundsätzlich<br />
von Amts wegen, das heißt, es entscheidet selbst<br />
über die Notwendigkeit einer medizinischen Begutachtung<br />
und bestimmt, wen es damit beauftragt.<br />
Hier kennt das Sozialgerichtsgesetz eine<br />
Beson<strong>der</strong>heit, die an<strong>der</strong>en Verfahrensordnungen<br />
fremd ist: Neben <strong>der</strong> Beauftragung eines Gutachters<br />
von Amts wegen kann die Klagepartei verlangen,<br />
dass das Gericht ein Gutachten einer Ärztin<br />
o<strong>der</strong> eines Arztes ihrer Wahl einholt. Methodisch<br />
verbindet die Dissertation Rechtsdogmatik und<br />
Rechtstatsachenforschung. Sie ordnet zunächst<br />
das Antragsrecht in die Systematik und die Prinzipien<br />
des Verfahrensrechts ein und fragt, welche<br />
Zwecke das Gesetz damit verfolgt.<br />
Mit dem Kulturpreis Bayern würdigt die Bayernwerk<br />
AG herausragende wissenschaftliche und<br />
künstlerische Leistungen an den bayerischen<br />
Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften<br />
und Kunsthochschulen. Dr. Daniela<br />
Schweigler gehört zu den 17 Preisträgern <strong>der</strong> Kategorie<br />
„Universitäten“. Sie erhält ein Preisgeld<br />
von 2.000 Euro.<br />
■ StePhan hartMann zuM<br />
ePSa-PräSiDenten Gewählt<br />
Professor Stephan Hartmann von <strong>der</strong> Fakultät für<br />
Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft<br />
<strong>der</strong> <strong>LMU</strong> ist im Septe<strong>mb</strong>er 2013 in<br />
Helsinki, Finnland, zum Präsidenten <strong>der</strong> European<br />
Philosophy of Science Association (EPSA)<br />
gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge des<br />
österreichischen Wissenschaftshistorikers Friedrich<br />
Stadler an. Die EPSA wurde 2007 in Wien<br />
gegründet und soll den Austausch zwischen Studierenden<br />
und Wissenschaftsphilosophen auf <strong>der</strong><br />
ganzen Welt för<strong>der</strong>n. Hartmann ist bereits Alexan<strong>der</strong>-von-Hu<strong>mb</strong>oldt-Professor,<br />
Co-Direktor des<br />
Münchner Zentrums für Mathematische Philosophie<br />
(MCMP) und Mitglied des Governing Boards<br />
<strong>der</strong> amerikanischen Philosophy of Science Association<br />
(PSA). Seine Forschungs- und Lehrgebiete<br />
sind die Wissenschaftstheorie, Philosophie <strong>der</strong><br />
Physik, formale Erkenntnistheorie und soziale<br />
Erkenntnistheorie.<br />
■ vier lMu-wiSSenSchaftler<br />
erhalten erc-GrantS<br />
Der Professor für Theoretische Physik, Georgi<br />
Dvali, wird gemeinsam mit Professor Cesar Gomez<br />
(Instituto de Física Teórica, Madrid) vom Europäischen<br />
Forschungsrat (ERC) mit einem Advanced<br />
Investigator Grant ausgezeichnet. Gemeinsam<br />
mit Cesar Gomez untersucht er in dem vom ERC<br />
geför<strong>der</strong>ten Projekt zwei fundamentale Fragestellungen<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Gravitation: Zum einen<br />
erforschen die Wissenschaftler das Verhalten<br />
<strong>der</strong> Schwerkraft auf sehr kleinen Skalen, wo die<br />
beteiligten Teilchen sehr energiereich sind. Zum<br />
an<strong>der</strong>en geht es um die quantenphysikalischen<br />
Eigenschaften großer schwarzer Löcher.<br />
Einen weiteren Advanced Grant erhält Professor<br />
Martin Parniske, Forschungsgruppenleiter im<br />
Bereich Genetik an <strong>der</strong> Fakultät für Biologie. Er<br />
möchte im Rahmen seines ERC-Projekts am Beispiel<br />
<strong>der</strong> Rosenartigen untersuchen, welche genetischen<br />
Schalter betätigt werden müssen, um die<br />
Sy<strong>mb</strong>iose mit dem stickstofffixierenden Bakterium<br />
Frankia zu ermöglichen. Dieses Bakterium ist als<br />
Sy<strong>mb</strong>iont für die Forscher beson<strong>der</strong>s interessant,<br />
weil Frankia ein breites Wirtsspektrum hat und<br />
auch unter atmosphärischen Sauerstoffkonzentrationen<br />
Stickstoff fixiert.<br />
Der Geophysiker Professor Heiner Igel wurde<br />
ebenfalls mit einem Advanced Grant ausgezeichnet.<br />
Igel wird mithilfe des Grants einen neuartigen<br />
Rotationssensor zur Messung von Bodenbewegungen<br />
entwickeln. In München soll mithilfe des ERC<br />
Advanced Grants <strong>der</strong> erste in ein Observatorium<br />
integrierte Rotationssensor gebaut werden, <strong>der</strong><br />
die Bodenbewegungen vollständig aufzeichnet.<br />
Ebenso erhält Professor Magdalena Götz, Lehrstuhlinhaberin<br />
für Physiologische Genomik an <strong>der</strong> <strong>LMU</strong><br />
und Leiterin des Instituts für Stammzellforschung<br />
am Helmholtz Zentrum München, einen ERC Advanced<br />
Investigator Grant. Im Fokus <strong>der</strong> Wissenschaftlerin<br />
steht die Forschung an Zellen des Nervensystems.<br />
Götz untersucht, wie diese sich entwickeln,<br />
wie sie sich bei Schädigungen verhalten und<br />
wie sie bei einem Zellverlust ersetzt werden können.<br />
ERC Advanced Grants ehren europäische Forscher,<br />
die bereits herausragende Leistungen in<br />
den Wissenschaften erbracht haben. Damit sollen<br />
sie für ihre hoch innovativen Forschungsvorhaben<br />
die nötigen Freiheiten erhalten. Die Auszeichnung<br />
ist mit einem Preisgeld von bis zu 2,5 Millionen<br />
Euro dotiert.<br />
1 Prof. Dr. Stephan hartmann<br />
1 Prof. Dr. Magdalena Götz<br />
1 Prof. Dr. heiner igel<br />
N R . 1 • 2014 MenSchen<br />
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