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9 Bemessung - Kalksandstein

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V 01/2007<br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Bemessung</strong><br />

Zum Schutz der Mauerwerkswände gegen<br />

aufsteigende Feuchtigkeit sind waagerechte<br />

Abdichtungen unter den Wänden<br />

(Querschnittsabdichtungen) erforderlich.<br />

Neben den bahnförmigen Querschnittsabdichtungen<br />

mit z.B. Bitumendachdichtungsbahnen<br />

können auch durch Zementschlämmen<br />

Abdichtungen hergestellt<br />

werden. Beide Abdichtungsarten müssen<br />

insbesondere bei Anordnung am Wandfuß<br />

die auftretenden Horizontalkräfte aus Erddruckbeanspruchung<br />

in der Wand sicher<br />

weiterleiten. Bei höheren seitlich belasteten<br />

Wänden empfiehlt sich aufgrund des<br />

guten Haftscherverbundes die Anwendung<br />

von Dichtschlämmen.<br />

6.1.2 <strong>Bemessung</strong> von<br />

Kelleraußenwänden<br />

Grundsätzlich ist für Wände ein Nachweis<br />

im Grenzzustand der Tragfähigkeit<br />

für exzentrische Druckbeanspruchung<br />

und für Querkraftbeanspruchung unter<br />

den gegebenen Einwirkungen zu führen.<br />

Bei Kelleraußenwänden kann gemäß<br />

DIN 1053-100 auf einen Nachweis unter<br />

Berücksichtigung des Erddruckes verzichtet<br />

werden, wenn folgende Bedingungen<br />

erfüllt sind:<br />

Wanddicke d 240 mm<br />

lichte Höhe der Kellerwand h s<br />

2,60 m<br />

Die Kellerdecke wirkt als Scheibe und<br />

kann die aus dem Erddruck entstehenden<br />

Kräfte aufnehmen.<br />

Im Einflussbereich des Erddrucks auf<br />

Kellerwände beträgt die charakteristische<br />

Nutzlast q k<br />

auf der Geländeoberfläche<br />

nicht mehr als 5 kN/m².<br />

Die Geländeoberfläche steigt nicht an.<br />

Die Anschütthöhe h e<br />

ist nicht größer<br />

als die lichte Wandhöhe h s<br />

.<br />

Der jeweils maßgebende <strong>Bemessung</strong>swert<br />

der Wandnormalkraft N Ed<br />

je lfdm<br />

der Wand innerhalb der zulässigen<br />

Grenzen.<br />

Der untere Grenzwert N lim,d<br />

dient zur Gewährleistung<br />

der Aufnahme des Bogenschubs.<br />

Der obere Grenzwert N R,d<br />

entspricht<br />

dem Nachweis im Grenzzustand<br />

der Tragfähigkeit für eine exzentrisch angreifende<br />

Normalkraft.<br />

Zur Bestimmung der Grenzwerte der Auflast<br />

können gemäß DIN 1053-100 die<br />

Tafel 29: Lastabtragungssysteme bei Kellerwänden<br />

Statisches System<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

2)<br />

2)<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

3) 2)<br />

3)<br />

4)<br />

4) 3)<br />

4)<br />

5)<br />

5)<br />

4)<br />

5)<br />

5)<br />

hoch<br />

mittel<br />

keine<br />

keine<br />

beiden folgenden Berechnungsverfahren<br />

angewendet werden:<br />

Berechnungsverfahren 1<br />

Überprüfung der Wandnormalkraft N 1,Ed<br />

in halber Höhe der Anschüttung mit Hilfe<br />

folgender Gleichungen (Druckkraft ist<br />

positiv):<br />

(6.1)<br />

(6.2)<br />

mit<br />

N 1,Ed,inf<br />

unterer <strong>Bemessung</strong>swert der Wandnormalkraft<br />

N 1,Ed,sup<br />

oberer <strong>Bemessung</strong>swert der Wandnormalkraft<br />

N 1,Rd<br />

<strong>Bemessung</strong>swert des Tragwiderstandes<br />

des Querschnitts<br />

N 1,lim,d<br />

Grenzwert der Normalkraft als Voraussetzung<br />

für die Gültigkeit des<br />

Bogenmodells<br />

h s<br />

h e<br />

d<br />

γ e<br />

f d<br />

Erforderliche<br />

Auflast am<br />

Wandkopf<br />

lichte Höhe der Kellerwand<br />

Höhe der Anschüttung<br />

Wanddicke<br />

Wichte der Anschüttung<br />

<strong>Bemessung</strong>swert der Druckfestigkeit<br />

in Lastrichtung<br />

Bemerkungen<br />

Einachsige, lotrechte Lastabtragung<br />

Zweiachsige Lastabtragung<br />

(nur bei ü ≥ 0,4 · h)<br />

Lotrechte Lastabtragung über Gewölbewirkung<br />

in Zugglieder<br />

Horizontale Lastabtragung über Gewölbewirkung;<br />

Gewölbeschub an Endstützen beachten;<br />

die um ca. 1/ 3 reduzierte Druckfestigkeit<br />

von Loch- und Hohlblocksteinen<br />

in Richtung der Steinlänge bzw. -breite ist<br />

zu beachten;<br />

Stoßfugenvermörtelung erforderlich.<br />

N 0,Ed<br />

Bild 35: Bedingungen für das Entfallen des<br />

Nachweises von Kellerwänden auf Erddruck nach<br />

DIN 1053-100, Abschnitt 10<br />

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