Wintersemester 2012/2013 - Universität Stuttgart
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Jun.-Prof. Philipp Hübl<br />
Seminar<br />
Wissenschaft und Pseudowissenschaft<br />
LSF-Nummer:<br />
Zeit:<br />
Raum:<br />
Beginn:<br />
Zuordnung:<br />
12712249<br />
Dienstag, 17.30 - 19.00 Uhr<br />
M 36.31<br />
16.10.<strong>2012</strong><br />
1-Fach-Bachelor: -<br />
Bachelor Nebenfach (neu): -<br />
Modularisiertes Lehramt: LA13<br />
Master: SM1<br />
Sonstiges: LAT, LAD, B1, H3, PK I, PK III<br />
Erstaunlich viele Menschen in der modernen Wissensgesellschaft glauben an Horoskope, Homöopathie,<br />
heilende Hände und andere Spielarten der Pseudowissenschaft, die nur eine Attrappe der<br />
tatsächlichen Wissenschaft ist: Sie imitiert das wissenschaftliche Vokabular („Felder“, „Kräfte“,<br />
„Schwingungen“), akzeptiert aber nicht die Methode der kritischen Kontrolle und systematischen<br />
Messung. Während man das Gravitationsfeld und die UV-Strahlung nachweisen kann, sind esoterische<br />
„Energien“ oder der Einfluss der Sternbilder nicht messbar.<br />
Vermeintliche Phänomene kann man oft als systematische Selbsttäuschung oder Placeboeffekte entlarven.<br />
Ein Beispiel ist die Homöopathie. Zwar gilt in der Medizin „Wer heilt, hat Recht“, weil sie<br />
zuerst auf die Gesundheit zielt und erst danach auf ein tieferes Verständnis des Heilungsvorgangs.<br />
Aber ohne Überprüfung besteht die Gefahr, Zufälle für Effekte zu halten und vor allem wirksame mit<br />
unwirksamen oder gefährlichen Methoden zu verwechseln.<br />
Pseudowissenschaftler identifizieren die Wissenschaft allein mit den Inhalten, anstatt in ihr die Methode<br />
der systematischen Wahrheitssuche zu sehen. Tatsächlich sind Fehlersuche und Irrtumskontrolle<br />
notwendiger Teil der Forschung.<br />
Im Seminar diskutieren wir Methoden und Grundbegriffe der Wissenschaft (wie: Verursachung, Naturgesetz,<br />
Kraft, Erklärung, Falsifikation und Induktion), um damit Thesen und Strategien ausgewählter<br />
pseudowissenschaftlicher Ansätze zu analysieren.<br />
Literatur:<br />
Wir lesen Texte von Flew, Gardner, Grünbaum, Kitcher, Hansson, Lakatos, Mahner, Popper, van<br />
Fraassen.<br />
Die Veranstaltung ist für fachfremde HörerInnen geöffnet.<br />
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