Wintersemester 2012/2013 - Universität Stuttgart
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Englisch ist in der heutigen philosophischen Fachdiskussion die wichtigste moderne Fremdsprache:<br />
Die meisten Publikationen zur Philosophie weltweit und einige wichtige Fachzeitschriften erscheinen<br />
in englischer Sprache. Die Fachbegriffe eignet man sich am besten durch die Lektüre eines neueren<br />
philosophischen Werkes an, etwa einer Einführung oder einer Überblicksdarstellung. Selbstverständlich<br />
ist es auch in der Philosophie von Vorteil, wenn man noch eine weitere moderne Fremdsprache<br />
(Französisch, aber auch Italienisch oder Spanisch) beherrscht.<br />
Literatur (inkl. Lektürekanon zum Ankreuzen)<br />
Angesichts des großen Gebietes der Philosophie und ihrer langen Geschichte stellt sich schnell die<br />
Frage, „welche Philosophen man unbedingt gelesen haben sollte“. Eine solche Empfehlung kann freilich<br />
immer nur perspektivischen Charakter haben. – Teilt man die Geschichte der Philosophie in Vormoderne<br />
und Moderne, dann besitzen die Hauptwerke von Plato und Aristoteles eine paradigmatische<br />
Bedeutsamkeit für das vormoderne Philosophieren, jene Kants und Hegels eine für das moderne: Wer<br />
sie kennt, besitzt gute Voraussetzungen für den Zugang zu den Werken anderer Philosophen. Augustinus,<br />
Thomas von Aquin, Meister Eckhart und Nikolaus von Kues können für die mittelalterliche Philosophie<br />
bis zur Zeit der Renaissance stehen. Für das neuzeitliche Philosophieren sind Descartes und<br />
Leibniz, aber auch Hobbes und Spinoza von grundlegender Bedeutung. Für das 20. Jahrhundert sind<br />
zweifellos Husserl, Heidegger und Wittgenstein wichtig, aber auch Frege, Plessner, Gehlen, Cassirer<br />
und Popper können ebenso genannt werden wie die „Frankfurter Schule“ oder der „Wiener Kreis“.<br />
(Diese Eigennamen stehen hier gleichsam als Überschriften für ganze Richtungen, Stile und Schulen<br />
des Philosophierens, und es ließen sich leicht zahllose mehr nennen. Sie können aber als Eckpfosten<br />
dienen, von denen her Sie sich im Selbststudium einen Überblick über die Geschichte des Denkens<br />
verschaffen können – schlagen Sie doch gelegentlich in einem einschlägigen Philosophen-Lexikon<br />
einmal die genannten Autoren und Schulen nach).<br />
Für den auslaufenden Lehramtsstudiengang hat das Institut einen Lektürekanon entworfen, der Gegenstand<br />
der Abschlussprüfung sein kann. In den anderen Studiengängen gibt es eine solche Kanonisierung<br />
nicht; die Aufstellung sei hier trotzdem mitgeteilt, weil sie allen Studierenden eine Übersicht<br />
darüber gibt, welche Grundkenntnisse im Studium erworben werden sollten, um zu selbstständigem<br />
Philosophieren fähig zu sein. Es versteht sich, dass man versuchen sollte, unabhängig von den Minimalforderungen<br />
der Studienordnungen das „Oder“ möglichst oft in ein „Und“ umzuwandeln:<br />
Platon:<br />
Aristoteles:<br />
Descartes:<br />
Kant:<br />
Hegel:<br />
Husserl:<br />
Heidegger:<br />
Wittgenstein:<br />
O Der Staat oder<br />
O zwei Spätdialoge oder<br />
O ein Spät- und ein Frühdialog und<br />
O Metaphysik oder<br />
O Nikomachische Ethik oder<br />
O Politik und<br />
O Meditationen über die Grundlagen der Philosophie und<br />
O Kritik der reinen Vernunft oder<br />
O Kritik der praktischen Vernunft oder<br />
O Kritik der Urteilskraft und<br />
O Phänomenologie des Geistes oder<br />
O Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft<br />
im Grundrisse oder<br />
O Ästhetik und<br />
O Ideen zu einer reinen Phänomenologie oder<br />
O Sein und Zeit oder<br />
O Philosophische Untersuchungen<br />
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