April 2013 - Unterschleissheim-evangelisch.de

Ich zelebriere sehr gerne
Sonntage und Feiertage als
etwas Besonderes. Aber
natürlich soll auch der Alltag
nicht in eintönigem Grau
versinken. Durch Arbeit,
Haushalt, Kindergarten und
Schule strukturiert sich meine
Woche weitgehend von
selbst, dazu kommen feste
Termine für sportliche oder
Sandra Nägele
auch musikalische Aktivitäten.
Damit man dabei nicht
das Gefühl bekommt dass man nur noch Termine
abarbeitet, achte ich sehr darauf, dass auch für jeden
in der Familie immer etwas Zeit „übrig" bleibt, in der
er tun kann, was ihm am besten gefällt.
Wir sind sehr experimentierfreudige Köche, vor allem
am Wochenende gibt es daher gerne neue Rezepte
oder mehr oder weniger abenteuerliche Eigenkreationen.
Die Kinder sind dann froh, wenn es unter der
Woche wieder das Gewohnte gibt! Donnerstags ist der
stets heiß ersehnte "Pfannkuchentag", da gibt es bei
uns grundsätzlich und immer Pfannkuchen in allen
Variationen: mit Speck, mit Käse, mit Schnittlauch,
Apfelmus oder, ganz besonders köstlich, mit dem
Quittengelee meiner Mutter. Mein Mann schätzt diese
Cholesterinbombenvöllerei nicht so besonders und
entflieht daher abends zum Kochkurs mit Freunden.
Ich wiederum gehe gerne mal in ein Konzert oder auf
eine Lesung. Klappt leider eher selten! Ein Highlight
ist bei uns auch immer der Besuch in der Stadtbücherei.
Wir schöpfen grundsätzlich unser Ausleihkontingent
voll aus und schleppen daher jeweils
zwanzig Bücher nach Hause.
Nichts möbelt den Alltag so sehr auf, wie der Kontakt
mit anderen Menschen. In Unterschleißheim treffe ich
mich gerne mit anderen Eltern auf dem Spielplatz, im
Hallenbad oder einfach auf einen Kaffee, pflege aber
auch sehr meine Kontakte nach Marbach und Stuttgart.
Hierbei ringe ich mich ab und zu sogar mal zur
SMS durch, was ich sonst eher vermeide.
Fazit: Mit Kindern ist es eigentlich recht einfach, den
Alltag bunt zu gestalten - und außerdem ist es fast nie
ein Alltag...
Die größte Schwierigkeit daran
ist die Farbe erst einmal
als Farbe zu erkennen: Dem,
was ich tue, auch die entsprechende
Aufmerksamkeit zu
schenken. Kleine Kinder
machen es uns vor: Sie bleiben
einfach stehen, wenn sie
genau zusehen oder zuhören
wollen. Laufen und schauen
geht nicht gleichzeitig. Wir
„Großen“ können viele Sachen
Berit Weinzierl
parallel machen. Dabei geht
immer was verloren: Der Blick für den Schneemann.
den Kinder gebaut haben, der Smiley, den jemand auf
ein schmutziges Auto gezeichnet hat, die Schnapszahl
an der Supermarktkasse, das Gänseblümchen am
Wegrand oder das angenehme Gefühl, wenn mir
jemand Aufmerksamkeit schenkt. Wäre doch schade,
diese bunten Farbkleckse im Alltag zu verpassen, nur
weil ich gerade nicht aufmerksam bin? Das kann ich
aber zum Glück üben: an jedem Ort, zu jeder Zeit am
Tag und ganz kostenlos. Gott sei Dank!
Vielseitig April - Juli 2013