April 2013 - Unterschleissheim-evangelisch.de

Alltag im Seniorenheim
Ein Besuch im Haus am Valentinspark in Unterschleißheim
Es ist schon nicht immer leicht, seinen Alltag in Beruf und häuslichem
Umfeld sinnvoll und gelingend zu gestalten. Welche Möglichkeiten bieten
sich dazu (noch), wenn man im letzten Lebensabschnitt in einem
Seniorenheim wohnt?
Klaus Zeilinger sprach zu diesem Thema mit zwei Mitarbeiterinnen des
Hauses am Valentinspark.
Frau Karina Stein ist Ergotherapeutin. Ihre Aufgabe ist vor allem, die
Beweglichkeit der Bewohner zu fördern. Dazu gehört auch ein spezielles
Bewegungsangebot, das sog. Kraft-Balance-Training, zur Vermeidung von
Stürzen. Frau Alexandra Winkler ist Altenpflegefachkraft mit dem
Schwerpunkt Gerontopsychiatrie. Ihr Haupteinsatz ist daher der Bereich
der demenzkranken Bewohner. Gemeinsam planen die beiden Fachkräfte die
Koordination aller angebotenen Aktivierungsangebote..
In einer so großen Einrichtung
mit rund 180 Bewohnern gibt es
wahrscheinlich einen Basis-
Tagesablauf.
Frau W.: Dieser ist vor allem durch
die Zeiträume für die Bereitstellung
der Mahlzeiten vorgegeben. Auch
hier sind jedoch individuelle Freiräume
gegeben. Frühstück, Nachmittagskaffee
und Abendessen werden
entweder in den Wohngruppenküchen
gereicht, bei Wunsch aber
auch auf die Zimmer gebracht. Das
Mittagessen können mobile Bewohner
auch im Speisesaal einnehmen.
Frau S.: Die Bewohner haben ihren
persönlichen Möglichkeiten entsprechend
alle Freiheiten und damit
natürlich auch ihre Eigenverantwortung.
In der Regel geben sie
Bescheid, wenn und wohin sie das
Haus verlassen. Die Pflegekräfte in
den Wohnbereichen achten jedoch
darauf, dass abends wieder alle
zurück sind, bei weglaufgefährdeten
Bewohnern wird in regelmäßigen
Abständen nachgeschaut. Unser
Haus hat keine geschlossene Abteilung.
Welches sind die wesentlichen
Angebote zur Beschäftigung im
Haus?
Frau S.: Wie unserem Aktivierungsangebot
zu entnehmen ist, werden
jeden Tag Einzel- und Gruppenbetreuungen
vor allem für Bewohner
mit Demenzerscheinungen angeboten,
die von vier Betreuungs-Assistenten
durchgeführt werden.
Aber auch Spielenachmittage, Gymnastik,
Musik und Malen gehören
dazu. Besonders beliebt sind natürlich
Feiern und Feste.
In welchem Umfang und vom
wem werden diese Angebote
angenommen?
Frau W.: Wir haben deutlich weniger
männliche als weibliche Bewohner.
Beide nehmen aber diese Angebote
an, so dass sich immer gemischte
Gruppen bilden. Einige Personen
machen sogar fast überall mit. Wenn
eine Veranstaltung ausfallen muss,
wird das mit Bedauern festgestellt.
Wenn sich die Bewohner nicht ausschließen,
sondern an den Angeboten
beteiligen, dann sind sie in der
8 Vielseitig April - Juli 2013