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Automatisierung Umform - BFI.de

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<strong>Automatisierung</strong><br />

<strong>Umform</strong>- und Vere<strong>de</strong>lungsanlagen<br />

6. Anlagenüberwachung und Fehlerdiagnose<br />

6.1 Ursachendiagnose und Vermeidung von periodischen Bandfehlern und<br />

Schwingungen in Walzanlagen<br />

Ansprechpartner: Dr. Jan Polzer<br />

Walzanlagen sind komplexe maschinelle Systeme, in <strong>de</strong>nen eine Vielzahl von Schwingungen<br />

mit unterschiedlichen Auswirkungen bei verschie<strong>de</strong>nartigen Ursachen auftreten können.<br />

Schwingungen <strong>de</strong>s Walzgerüstes und <strong>de</strong>s Antriebes können sich negativ auf die Lebensdauer<br />

und <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Anlage bzw. <strong>de</strong>r einzelnen Bauteile auswirken, außer<strong>de</strong>m<br />

beeinflussen sie in starkem Maße <strong>de</strong>n <strong>Umform</strong>prozess und die Produktqualität. So<br />

entstehen neben Drehzahlschwankungen und Walzenbewegungen letztlich z.B. zyklische<br />

Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Dicke von gewalztem Band. Verursacht wer<strong>de</strong>n Walzwerksschwingungen<br />

vorrangig durch periodische Anregungen, durch prozess- o<strong>de</strong>r anlagenbedingte Schläge<br />

o<strong>de</strong>r Stöße sowie durch Selbsterregungseffekte infolge von Prozessinstabilitäten.<br />

Ursachen von Schwingungen<br />

Die Schwingungsursachen bei einer Walzanlage kann man hinsichtlich Anregungsmechanismus<br />

und Frequenz wie folgt einteilen:<br />

Anregungen proportional zur Walzendrehzahl durch Walzenunwuchten o<strong>de</strong>r Walzenexzentrizitäten<br />

(bei Stützwalzen z.B. im Quarto bis ca. 5 Hz, bei Arbeitswalzen z.B. im<br />

20-Rollen-Gerüst bis 50 Hz),<br />

Anregungen proportional zur Drehzahl vor- bzw. nachgelagerter Rollen durch <strong>de</strong>ren<br />

Unwuchten o<strong>de</strong>r Exzentrizitäten (im Bereich von 30...60 Hz),<br />

Unwuchten o<strong>de</strong>r Exzentrizitäten <strong>de</strong>r Haspeln und Anregung proportional zur Drehzahl<br />

von Ab- bzw. Aufhaspel (Frequenz durchmesserabhängig 2...30 Hz),<br />

Anregungen proportional zur Antriebsdrehzahl durch Fluchtungs- o<strong>de</strong>r Teilungsfehler im<br />

Antriebsstrang (insbeson<strong>de</strong>re mit doppelter Drehfrequenz),<br />

Defekte in Gleitlagern (Stützwalze) und Anregung proportional zur Walzendrehzahl<br />

(Subharmonische, bei Öl-Wirbel 42%...48% <strong>de</strong>r Drehzahl),<br />

Defekte in Wälzlagern (Stütz- und Arbeitswalzenlager), Anregung durch Überrollfrequenzen,<br />

<strong>de</strong>ren Vielfache und Walzenriffel, proportional zur Walzendrehzahl<br />

(50...1000 Hz) sowie durch Stoßimpulse (bis über 20 kHz),<br />

periodische Anregungen aus <strong>de</strong>m Getriebe durch Zahneingriffe (500...1500 Hz und<br />

Harmonische),<br />

Anregungen durch lokale Zahnradschä<strong>de</strong>n im Getriebe,<br />

periodische Fehler <strong>de</strong>s einlaufen<strong>de</strong>n Ban<strong>de</strong>s (z.B. Querwellen) und Anregung proportional<br />

zur Ban<strong>de</strong>inlaufsgeschwindigkeit (im Bereich 100...1000 Hz),<br />

periodische Fehler auf <strong>de</strong>n Walzen (z.B. Wellen o<strong>de</strong>r Härteschwankungen) und<br />

Anregung proportional zur Walzendrehzahl (Drehzahl x Fehleranzahl),<br />

periodische Prozessfehler aufgrund <strong>de</strong>fekter Mess-, Stell-, o<strong>de</strong>r Regelsysteme,<br />

Eigenschwingungen <strong>de</strong>s Antriebsstrangs im Bereich <strong>de</strong>r ersten Torsionseigenfrequenz<br />

(bei ca. 10 Hz), insbeson<strong>de</strong>re durch drehzahlproportionale Frem<strong>de</strong>rregung sowie Selbsterregung<br />

(„Torque-Chatter“), aber auch höherer Torsionsmo<strong>de</strong>n sowie Biegeschwingungen<br />

(bis ca. 100 Hz),<br />

Schwingungen und Bewegungen („Klappern“) <strong>de</strong>r Walzeneinbaustücke (10...100 Hz),<br />

30 November 2011

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