Waidmattblatt Nr. 39 (März 2010) - Baugenossenschaft Waidmatt
Waidmattblatt Nr. 39 (März 2010) - Baugenossenschaft Waidmatt
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Porträt<br />
Patrick Neff _ Langnau _ Langjähriges Mitglied des Vorstandes – Fami<br />
Text: Ursula Bachmann<br />
14<br />
"Ohne die Unterstützung meiner Frau<br />
Silvia wäre es mir nie möglich gewesen,<br />
mich so viele Jahre und so engagiert<br />
für die <strong>Waidmatt</strong> einzusetzen."<br />
Dies betont Patrick Neff als<br />
erstes, auf die Frage wie er seinen<br />
Einsatz im Vorstand der <strong>Waidmatt</strong><br />
erlebt hat. Während 16 Jahren war<br />
er in der Baukommission mit dabei.<br />
Als er sich, vor vielen Jahren an einer<br />
GV zu Wort meldete und kritische<br />
Fragen stellte sowie Anregungen<br />
zu einem Bauprojekt einbrachte,<br />
hat der damalige Geschäftsführer,<br />
Ernst Graf, das Potential von Patrick<br />
Neff sofort erkannt. Er sprach den<br />
Baufachmann auf eine Mitarbeit im<br />
Vorstand an und motivierte ihn, sein<br />
fachliches und menschliches Wissen<br />
einzubringen.<br />
Man sieht Patrick Neff die Freude<br />
an dieser Zeit und an seinem Engagement<br />
an, wenn er erzählt. "Es war<br />
eine spannende und interessante<br />
Zeit, die Jahre in der Baukommission<br />
des Vorstandes." Die Zusammenarbeit<br />
in einem Gremium, wie es der<br />
Vorstand einer <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
ist, ist für alle Beteiligten anspruchsvoll<br />
und erfordert nicht nur Fachwissen<br />
sondern auch soziale Kompetenzen.<br />
Toleranz und Akzeptanz von<br />
allen. Alle sind mit sehr viel gutem<br />
Willen und Engagement dabei. In der<br />
heutigen Zeit reicht dies jedoch nicht<br />
mehr aus. Die Aufgaben sind anspruchsvoller<br />
und vielfältiger geworden.<br />
Bei den Neu- und Umbauten<br />
geht es um Millionenbeträge. Für<br />
seine Entscheidungen ist ein Vorstand<br />
einmal der Genossenschaft<br />
verpflichtet. Daneben muss er auch<br />
die Bedürfnisse des einzelnen Mitgliedes<br />
berücksichtigen. Das ist<br />
manchmal eine Gratwanderung zwischen<br />
finanziellen und sozialen Abwägungen.<br />
Eine neue Herausforderung für<br />
die <strong>Baugenossenschaft</strong> war die erste<br />
Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmer.<br />
Dabei ging es oft um<br />
Zeit- und Finanzfragen und hier<br />
konnte Patrick Neff viel von seinem<br />
Fachwissen und seinen beruflichen<br />
Erfahrungen umsetzen und zum Nutzen<br />
der Genossenschaft einbringen.<br />
"Das Zusammenspiel all dieser Faktoren<br />
war interessant und hat mir<br />
Freude gemacht."<br />
Für das<br />
Engagement<br />
im Vorstand<br />
investierte er<br />
viel Zeit. Dafür<br />
konnte er<br />
spannende<br />
Erfahrungen machen und hat manche<br />
gute Erinnerungen an die Zusammenarbeit.<br />
Trotzdem, denkt er<br />
heute, mit etwas Wehmut, dass er<br />
dafür vielleicht beim Heranwachsen<br />
seiner Töchter etwas verpasst haben<br />
könnte.<br />
«In der Natur und beim Musikmachen<br />
hole ich mir<br />
die Energie für<br />
meine Engagements.»<br />
Die Form der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
ist<br />
ein Privileg für die<br />
Genossenschafter<br />
(= Mitglied und<br />
Mieter), gleichzeitig<br />
aber eine Herausforderung.<br />
Man<br />
kann mitreden,<br />
mithelfen, mitgestalten.<br />
Dies erfordert<br />
jedoch persönliches<br />
Engagement<br />
und Interesse.<br />
Aus Sicht von<br />
Patrick Neff, der<br />
seit 26 Jahren in<br />
der BG <strong>Waidmatt</strong><br />
wohnt, hat es einen<br />
Wandel vom<br />
Genossenschafter<br />
zum Mieter gegeben.<br />
Es ist heute<br />
schwieriger, engagierte<br />
Personen für<br />
eine Mitarbeit zu<br />
finden. Für die Ziele und die Haltung<br />
der <strong>Waidmatt</strong> steht er heute noch<br />
ein: "Die Genossenschaften müssen<br />
ihr Image modernisieren. Ein guter<br />
Mix in der Mieterschaft ist sehr wichtig<br />
und die Genossenschaft sollte<br />
wieder vermehrt soziale Verpflichtungen<br />
bei den Mietern einfordern."<br />
Die Genossenschaften<br />
dürfen<br />
sehr wohl selbstbewusst<br />
auftreten<br />
und ihr ökologisches<br />
Engagement<br />
sowie ihren Beitrag<br />
zur Vermeidung<br />
einer Ghettoisierung Kund tun. Warum<br />
stellen sie nicht mehr Forderungen<br />
an die Politik? Auch bei der Vergebung<br />
von Bauaufträgen können sie<br />
Unternehmen, die gerechte Löhne<br />
zahlen und ihre Mitarbeiter fair behandeln,<br />
bevorzugen, auch wenn<br />
dies höhere Kosten bedeutet.<br />
<strong>Waidmatt</strong> Blatt März <strong>2010</strong>