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An der Spitze angekommen! - Energieweb

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projekte<br />

Freuen sich über die energiesparende Neuanlage beim Vorarlberger Metzgerverband, für die sie mit dem Energy Globe Vorarlberg 2010 ausgezeichnet<br />

wurden (v. l.): Maximilian Forstner (GF Forstner Speichertechnik GmbH) und Jürg Hagleitner (GF Kiechel & Hagleitner)<br />

Wärme aus <strong>der</strong> Kälteanlage<br />

sinnvoll im Gebäude nutzbar<br />

Jedem Betreiber einer Kälteanlage bietet sich eine äußerst wirkungsvolle<br />

Art <strong>der</strong> Energieeinsparung: Eine Kälteanlage entzieht dem<br />

Kühlgut Wärme und produziert auch „Maschinenwärme“ – dieses<br />

beträchtliche Wärmepotenzial kann im Gebäude sinnvoll genutzt<br />

werden, wie das Projektbeispiel beim Vorarlberger Metzgerverband<br />

in Hohenems mustergültig zeigt. Dieses Projekt wurde mit dem Energy<br />

Globe Vorarlberg 2010 ausgezeichnet (wir berichteten in HLK<br />

11/10, S. ).<br />

Im Jahr 2008/2009 wurde die Erneuerung<br />

<strong>der</strong> Kälteanlage und<br />

des Heizungs- und Sanitärsystems<br />

des Vorarlberger Metzgerverbandes<br />

in Hohenems geplant<br />

und umgesetzt. Ziel war es, die<br />

bereits bestehende Wärmerückgewinnung<br />

zu verbessern und<br />

einen möglichst hohen <strong>An</strong>teil<br />

<strong>der</strong> Abwärme für die Warmwasserbereitung<br />

und die Heizung zu<br />

nutzen.<br />

Bestandsanlage<br />

Beim Vorarlberger Metzgerverband<br />

in Hohenems bestand eine<br />

20 Jahre alte <strong>An</strong>lage für die<br />

Kühlung von zwei Tiefkühlräumen<br />

und fünf Kühlräumen, die<br />

ganzjährig in Betrieb war. Zum<br />

Heizen des Gebäudes dienten<br />

zwei Gaskessel mit 32 kW und<br />

37 kW Leistung – Pufferspeicher<br />

gab es keinen. Allerdings erfolgte<br />

die Warmwasserbereitung (über<br />

einen Sicherheits-Rippenrohrtauscher,<br />

in einen Wassererwärmer<br />

als Vorwärmer) bereits aus <strong>der</strong><br />

Abwärme <strong>der</strong> Kühlanlage – bei<br />

Bedarf wurde mit den Gaskesseln<br />

nach erwärmt.<br />

Ziel<br />

Zielvorgabe des Bauherrn an die<br />

ausführenden Unternehmen war<br />

es, dass durch die Neuanlage ein<br />

möglichst hoher <strong>An</strong>teil <strong>der</strong> Abwärme<br />

für das Gebäude nutzbar<br />

30<br />

gemacht wird und dadurch die<br />

laufenden Energiekosten gesenkt<br />

werden. Laut Vorausberechnungen<br />

sollten die Einsparungen bei<br />

den Energiekosten rund 60 % be-<br />

tragen.<br />

Ausgeführte <strong>An</strong>lage/<br />

Umbaumaßnahmen<br />

Von <strong>der</strong> ausführenden Firma Kiechel<br />

& Hagleitner GmbH & Co KG<br />

wurde ein ausgeklügeltes System<br />

an (zusätzlichen) Wärmerückgewinnungskomponenten<br />

und einer<br />

entsprechenden <strong>An</strong>lagenhydraulik<br />

ein- bzw. umgesetzt:<br />

– Austausch von Plus- und Minusverbund<br />

– Austausch <strong>der</strong> bisherigen<br />

Wärmrückgewinnung für das<br />

Brauchwasser durch einen<br />

Frionic- Speicher<br />

– Umgehung <strong>der</strong> Außenkondensatoren<br />

bei Wärmerückgewinnungsbetrieb<br />

– Flüssigkeitsunterkühlung im<br />

Minusverbund mit <strong>der</strong> Unterfrierschutzheizung<br />

<strong>der</strong><br />

– Tiefkühlräume<br />

– Optimierung <strong>der</strong> Heizungspumpen:<br />

Überhitzungseinstellungen<br />

bei thermostatischen Expansionsventilen<br />

Brauchwassererwärmung<br />

Zum Einsatz gelangte ein 980 l<br />

Frionic-Hygienesystemspeicher<br />

mit einer Brauchwasserwen-<br />

del aus Edelstahl-Wellrohr (8,6<br />

m²), einer integrierten Zirkulationsrückführung<br />

und Edelstahl-<br />

Glattrohrwendeln (4,52 m²) als<br />

Kältemitteltauscher. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Systemtrennung im Hygienesystemspeicher<br />

ist eine direkte<br />

Beladung durch einen Kältemitteltauscher<br />

möglich.<br />

Über die Zirkulationspumpe erfolgt<br />

die Beladung des 1.000 l<br />

Führungsbrauchwasserspeichers<br />

aus dem Frionic-Hygienesystemspeicher.<br />

Da die Kühlleistung<br />

praktisch 24 Stunden am Tag<br />

zur Verfügung steht, kann diese<br />

Zirkulation auch 24 Stunden am<br />

Tag laden. Über den integrierten<br />

Zirkulationsanschluss erfolgt <strong>der</strong><br />

Rücklauf <strong>der</strong> Ladung.<br />

Die optionale Nacherwärmung<br />

über einen Platten-Wärmetauscher<br />

wurde stillgelegt.<br />

Eine, auf die jeweilige Verdich-<br />

Heißes Wasser und<br />

Heizenenrgie zum<br />

Nulltarif durch die<br />

Abwärmenutzung<br />

von Kälteanlagen –<br />

das Frionic<br />

Wärmerückgewinnungssystem<br />

von<br />

Forstner macht es<br />

möglich.<br />

terleistung ausgelegte, Tauscherwendel<br />

ist vertikal im Speicher<br />

integriert. Im oberen Bereich des<br />

Wärmetauschers wird die Überhitzungswärme<br />

an das Wasser<br />

abgegeben. Dadurch entstehen<br />

Wassertemperaturen, die weit<br />

über <strong>der</strong> Kondensationstemperatur<br />

liegen. Das heißt: Hohe<br />

Wassertemperatur – niedriger<br />

Verdichterdruck – geringer Energieverbrauch.<br />

Im mittleren Bereich des Wärmetauschers<br />

erfolgen die weitere<br />

Enthitzung und eine Teilkondensation<br />

des Kältemittels.<br />

Im unteren Bereich des Tauschers<br />

sorgt das kühlere Wasser<br />

für eine Unterkühlung des Kältemittels<br />

und verbessert somit die<br />

Kälteleistung.<br />

Überlagernd sorgt ein Edelstahl-<br />

Wellrohr für die hygienische<br />

Frischwassererwärmung. Das<br />

Wellrohr (Brauchwassertauscher/<br />

Hygieneboiler) ist wendelförmig<br />

physikalischen Grundsätzen folgend<br />

ideal im Wärmespeicher<br />

eingebaut. Die Brauchwassererwärmung<br />

erfolgt linear vom<br />

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die Bereiche Heizung, Lüftung, Klima- und Kältetechnik<br />

Heizung Lüftung Klimatechnik – 12/2010 Heizung<br />

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