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Zeitreihenanalyse natürlicher Systeme mit neuronalen Netzen und ...

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Im Bereich der nichtlinearen Dynamik sind in den letzen Jahren eine Reihe von Verfahren zur Analyse<br />

von Zeitreihen entwickelt <strong>und</strong> auf verschiedene <strong>Systeme</strong> angewendet worden. Mit diesen Algorithmen<br />

können verschiedene Kenngrößen der <strong>Systeme</strong> bestimmt oder die Struktur <strong>und</strong> Art der Attraktoren<br />

untersucht werden. Für einige <strong>Systeme</strong> lassen sich Modelle finden, die die Dynamik eines Systems<br />

approximieren. Letztendlich kann daraus eine zeitliche Vorhersage für die Evolution der <strong>Systeme</strong><br />

gewonnen werden.<br />

Viele Verfahren liefern aber nur bei der Anwendung auf stark deterministische <strong>Systeme</strong> brauchbare<br />

Ergebnisse. Die bekannten Standardtestsysteme (Henon, Mackey-Glass [2]) können z.B. durch<br />

neuronale Netzwerke sehr präzise approximiert werden, wogegen die Untersuchung von Observablen<br />

natürlicher <strong>Systeme</strong> schwierig <strong>und</strong> unsicher ist. Die deterministischen Anteile einer Zeitreihe sind meist<br />

von Rauschen überlagert oder durch andere irreguläre Einflüsse gestört. Statistische Verfahren<br />

benötigen daher große Datenmengen, die bei natürlichen <strong>Systeme</strong>n meistens nur durch aufwendige<br />

Messungen gewonnen werden können <strong>und</strong> daher selten zur Verfügung stehen. Weiterhin ist von<br />

vornherein nicht sicher, ob die zu untersuchenden Daten überhaupt systematisch korreliert sind oder ob<br />

die Datenbasis ausreicht, um mögliche Korrelationen zu erkennen.<br />

In dieser Arbeit soll geprüft werden, ob einige ausgewählte Algorithmen auf natürliche <strong>Systeme</strong><br />

anwendbar sind. Die vier untersuchten Datensätze stammen dabei aus sehr unterschiedlichen <strong>Systeme</strong>n<br />

<strong>mit</strong> sehr komplexen hochdimensionalen Wechselwirkungen. Die Observablen, die für eine Untersuchung<br />

zur Verfügung stehen, stellen nur einen sehr kleinen Teil (oder eine Projektion) der am ganzen System<br />

beteiligten Größen dar. Das Takens-Theorem [1] liefert eine Methode, <strong>mit</strong> der die Untersuchung des<br />

Gesamtsystems im Prinzip möglich ist: Nur durch die Auswertung der Observablen mehrerer<br />

Zeitschritte kann ohne Kenntnis aller dynamischen Größen <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen das System<br />

approximiert werden. Dieser rein statistische Ansatz ist sehr pragmatisch <strong>und</strong> bei natürlichen <strong>Systeme</strong>n<br />

oft der einzig mögliche, da die Wechselwirkungen im System im allgemeinen so komplex sind, daß sie<br />

nicht direkt modelliert werden können.<br />

Nach dieser Einleitung folgen die Kapitel <strong>mit</strong> den einzelnen Themengebieten. Das Kapitel 2 beschreibt<br />

das entwickelte Software-Tool. Im darauf folgenden Kapitel 3 wird auf die Theorie des neuronale<br />

Netzwerktyps „Radiales-Basis-Funktionen-System“ eingegangen, das in drei der vier Untersuchungen<br />

angewendet wurde. Danach folgen die Abschnitte über die Analyse der verschiedenen Datensätze:<br />

Konzentrationen von Stäuben in der Luft (Kap. 4), chemische Bestandteile der Schichten eines<br />

Bohrkernes (Kap. 5), Tierbestände eines Ökosystems (Kap. 6) sowie Druck- <strong>und</strong> Temperaturwerte der<br />

Atmosphäre (Kap. 7). Auf die sehr unterschiedlichen Themenbereiche, wird in den jeweiligen Kapiteln<br />

vorbereitet.<br />

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