P.T. MAGAZIN 03/2010
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Regional-Special<br />
60<br />
Immer mehr Export<br />
einem Umsatzvolumen von etwa<br />
64 Mrd. Euro sei die maritime Wirtschaft<br />
doppelt so groß wie das Kreditgewerbe<br />
oder die Mineralölindustrie<br />
in Deutschland. Seine führende<br />
Position im Welthandel verdanke<br />
Deutschland wesentlich der Leistungsfähigkeit<br />
seiner Seehäfen.<br />
Ärgernisse<br />
1. Nach Ansicht der IHK Nord müssen<br />
die Hinterlandanbindungen<br />
der deutschen Seehäfen weiter<br />
ausgebaut werden, um deren<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.<br />
Die norddeutschen Kammern<br />
erwarten, dass der Bund<br />
hier einen klaren Investitionsschwerpunkt<br />
setzt. Grundlage<br />
dafür bietet die 2008 von den<br />
(Foto: © Oliver Haja/PIXELIO)<br />
Verkehrsministern der Küstenländer<br />
verabschiedete „AhrensburgerListe“,<br />
die die wichtigsten<br />
norddeutschen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen<br />
verzeichnet. Priorität<br />
habe zudem ein schneller Ausbau<br />
der seewärtigen Zufahrten<br />
von Elbe, Weser und Ems.<br />
2. Zudem fordert die IHK Nord,<br />
Wachstumspotenziale der maritimen<br />
Wirtschaft gezielt zu fördern.<br />
Große Potenziale liegen insbesondere<br />
bei den erneuerbaren<br />
Energien. Mit den OffshoreWindparks<br />
in der Nord und Ostsee<br />
könnte der Anteil der Windenergie<br />
an der Stromerzeugung bis<br />
2025 auf 25 Prozent steigen. Dies<br />
könnte die deutschen CO 2 Emissionen<br />
um ein Fünftel verringern.<br />
3. Die norddeutsche Wirtschaft fordert<br />
weiterhin, Handelshemmnisse<br />
auf globaler Ebene und in<br />
den eigenen Einflussbereichen bei<br />
der europäischen und der deutschen<br />
Gesetzgebung zu bekämpfen.<br />
Die Außenhandelsnation<br />
Deutschland brauche den freien<br />
Zugang zu den Weltmärkten.<br />
So dürften Sicherheitsinteressen<br />
die Freiheit des Außenwirtschaftsverkehrs<br />
nicht aushebeln. Bei der<br />
Exportfinanzierung und Exportkreditversicherung<br />
müssten die krisenbedingten<br />
Maßnahmen weiterentwickelt<br />
und fortgesetzt werden.<br />
Zu einseitig?<br />
Die einseitige Ausrichtung auf<br />
den Export wird inzwischen kritisiert.<br />
Die „postindustrielle Dienstleistungsgesellschaft“<br />
wurde von<br />
den IHK’s 2007 expressis verbis verfemt.<br />
Aber zwischen 1991 und 2008<br />
ist der Anteil der Jobs im produzierenden<br />
Gewerbe gefallen – von<br />
fast 30 auf 20 Prozent der Gesamtbeschäftigung,<br />
so DIE ZEIT.<br />
Export ja, aber nicht nur. Wie die<br />
Nordländer diesen Strukturwandel in<br />
Zukunft bewältigen, wird man sehen.<br />
Im Moment scheinen die Schwerpunkte<br />
auf Verkehr, erneuerbare<br />
Energie und vor allen Dingen auf<br />
dem Export zu liegen, so wie immer.<br />
Natürlich ist das Bundeswirtschaftsministerium<br />
auch auf diesem<br />
Kurs, obwohl im vergangenen<br />
Jahr die Nachfrage auf fast allen<br />
wichtigen Absatzmärkten weggebrochen<br />
ist und obwohl das die<br />
exportorientierte deutsche Wirtschaft<br />
im Vergleich zu anderen in<br />
besonderem Maße getroffen hat.<br />
Der Bruch<br />
(Quelle: www.norddeutsche-laender.de)<br />
Deutschland sei auch vor zehn Jahren<br />
schon eine tolle Exportnation<br />
gewesen, mit prima Maschinenbauern<br />
und Autos. Nur machten<br />
Exporte damals verträgliche 30 Prozent<br />
der Wirtschaftsleistung aus –<br />
nicht fast 50 Prozent wie 2008. Und<br />
es gäbe noch keinen Überschuss<br />
von fast 200 Mrd. Euro wie 2007.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2010</strong>